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Procycling 03.19

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PROLOG<br />

VALVERDES FRÜHFORM<br />

Der Weltmeister zeigte bereits im Wintertraining,<br />

dass auch 2019 mit ihm zu rechnen ist<br />

Text Werner Müller-Schell<br />

Bergprüfung benötigt. Damit war<br />

Valverde schneller als jeder Profi im<br />

Rennen. Zum Vergleich: Der im<br />

Rennen Siebtplatzierte, Bora-Profi<br />

Patrick Konrad, kam bei seiner Fahrt<br />

auf Platz sieben auf 12:09 Minuten.<br />

Tour-Etappensieger Warren Barguil,<br />

im Ziel immerhin Neunter, schaffte<br />

im Wettkampftempo 12:11 Minuten.<br />

Valverde selbst blieb im Rennen<br />

als Viertplatzierter mit 12:07 Minuten<br />

dagegen nur knapp hinter seiner<br />

72 Stunden zuvor aufgestellten<br />

Trai ningsleistung zurück, untermauerte<br />

aber damit dennoch erneut<br />

seine erstaunliche Frühform.<br />

400 WATT BEI 61 KILO<br />

© Strava (Screenshot)<br />

Es sagt schon viel über die konditionelle<br />

Verfassung eines<br />

Fahrers aus, wenn dieser im<br />

Training schneller ist als ein ganzes<br />

Peloton im Rennen. So geschehen<br />

im Januar am Anstieg hinauf zum<br />

Kloster Santuari de Sant Salvador<br />

auf Mallorca: Die erste Etappe der<br />

Mallorca Challenge, das „Trofeo Ses<br />

Salines–Campos“, endete auf dem<br />

509 Meter über dem Meer liegenden<br />

Berg im Südosten der Baleareninsel,<br />

der zu den bekanntesten und beliebtesten<br />

Trainingsanstiegen bei Profis,<br />

Amateuren und Hobbyfahrern gleichermaßen<br />

zählt. Doch am Ende,<br />

nach 176,9 Kilometern, holten sich<br />

weder der Tagessieger Jesus Herrada<br />

Lopez noch ein anderer Fahrer die<br />

Strava-Bestzeit an der 4,7 Kilometer<br />

langen und 325 Höhenmeter umfassenden<br />

Bergankunft. Drei Tage<br />

zuvor war es Weltmeister Alejandro<br />

Valverde, der hier im Rahmen einer<br />

Trainingsfahrt die schnellste Zeit<br />

auf den mallorquinischen Asphalt<br />

geknallt hatte.<br />

Gerade einmal 12:02 Minuten<br />

hatte der 38-Jährige für die durchschnittlich<br />

sieben Prozent steile<br />

Spannend ist ein Blick auf Valverdes<br />

Leistung: Bei 61 Kilogramm Körpergewicht<br />

kam der 1,77 Meter große<br />

Spanier auf eine Durchschnittsleistung<br />

von ziemlich genau 400<br />

Watt und eine Steigungsrate von<br />

1.625 Höhenmetern pro Stunde.<br />

Damit liegt er zwar hinter absoluten<br />

Spitzenwerten, wie sie bei der Tour<br />

de France und anderen Saisonhöhepunkten<br />

gezeigt werden – für den<br />

frühen Jahreszeitpunkt im Januar ist<br />

seine Bergleistung aber dennoch bereits<br />

als außergewöhnlich stark einzuschätzen.<br />

Das zeigt auch ein Blick<br />

auf die Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />

Genau 23 Kilometer pro Stunde<br />

schaffte der Sieger des letztjährigen<br />

WM-Straßenrennens, der in den<br />

flacheren Abschnitten auch die<br />

30er-Marke mehrfach knackte. Seine<br />

mittlere Trittfrequenz lag dabei<br />

bei 81 Umdrehungen pro Minute.<br />

Dass Valverde, der auf Strava unter<br />

dem Spitznamen „Bala Balin“ zu<br />

10 PROCYCLING | MÄRZ 2019

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