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Procycling 03.19

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DIE GESCHICHTEN DES JAHRES 2019<br />

MASSENSPRINTER<br />

Die virtuelle Jury des Radsports hat ausführlich<br />

debattiert, wer der beste Sprinter<br />

des letzten Jahres war. War es Elia Viviani,<br />

der 18 Siege holte, darunter vier beim Giro?<br />

Oder waren es Dylan Groenewegen oder vielleicht<br />

Fernando Gaviria, deren Ausbeute kleiner war, die<br />

aber beide auf der größten Bühne, der Tour, zwei<br />

Etappen gewannen? Die Hierarchie der Sprinter<br />

hat sich atomisiert, seit Mark Cavendishs HTC-<br />

Zug auf der Straße das Sagen hatte. Seinem damaligen<br />

und heutigen Anfahrer Mark Renshaw<br />

zufolge gibt es heute mehr Topsprinter, die sich<br />

die guten Helfer untereinander aufgeteilt haben.<br />

Die Sprinttaktik hat sich nicht weiter-, sondern<br />

eher zurückentwickelt. Die erfolgreichsten Fahrer<br />

sind heute die, die es verstehen, die Anarchie zu<br />

nutzen. Renshaw erwartet für 2019 chaotischere<br />

Sprints denn je. Trotzdem – wer könnte sich hervortun?<br />

Viviani hat bei der Tour den am besten<br />

ausgestatteten Sprintzug: Deceuninck–Quick-<br />

Step. Groenewegen hat eine Arbeitstaktik entwickelt,<br />

die darauf beruht, einen furiosen späten<br />

Angriff als Katapult für seinen Sprint zu nutzen.<br />

Sie gehen beide selbstbewusst in die Saison 2019<br />

TOPSPRINTER<br />

DES JAHRES 2018<br />

FERNANDO<br />

GAVIRIA<br />

UAE<br />

Emirates<br />

9 Siege 2018<br />

ELIA<br />

VIVIANI<br />

Deceuninck–<br />

Quick-Step<br />

18 Siege 2018<br />

DYLAN<br />

GROENE-<br />

WEGEN<br />

Jumbo-Visma<br />

14 Siege 2018<br />

und setzen vor allem auf Kontinuität. Andernorts<br />

gab es eine Runde „Reise nach Jerusalem“. Der<br />

junge Caleb Ewan ersetzt bei Lotto Soudal André<br />

Greipel. Letzter ist zu Arkéa-Samsic gewechselt;<br />

sein gut gedrillter Sprintzug wurde aufgelöst. Fernando<br />

Gaviria hat einen späten Transfer zu<br />

UAE-Emirates gemacht und wird sich ohne seine<br />

Pilotfische Maximiliano Richeze und die Deceuninck–Quick-Step-Maschine<br />

einen neuen Plan zurechtlegen<br />

müssen. Marcel Kittel hatte ein suboptimales<br />

2018. Er habe die ursächlichen Probleme<br />

identifiziert und gelöst, sagt er.<br />

Er wollte nicht näher ausführen, worum es sich<br />

handelte, aber Spannungen im Katusha-Team<br />

dürften dazu gehört haben. Ein Fahrer, auf den<br />

man gespannt sein darf, ist Quick-Steps junger<br />

Holländer Fabio Jakobsen. Timo Roosen, Groenewegens<br />

Anfahrer, sagte: „Er ist ein Kraftwerk.<br />

Kombiniere ihn mit einem starken Team, und ich<br />

glaube, er ist der nächste große Sprinter.“<br />

© Gruber Images (oben), BettiniPhoto (Gaviria), Getty Images (Viviani), Yuzuru Sunada (Groenewegen)<br />

MÄRZ 2019 | PROCYCLING 55

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