Procycling 03.19

RENNKALENDER
6.–28. JULI
TOUR DE FRANCE
ERSTAUSTRAGUNG 1903 AUFLAGEN 105
n den meisten Jahren hat die Tour eine
Perspektive, ein überwölbendes Thema.
2015 war es eine Reihe von kur-
I
venreichen Abfahrten; 2016 war das
Jahr der Kletterpartien rund um den Mont Blanc;
2017 besuchte das Rennen alle fünf französischen
Gebirgsketten. Das letzte Jahr war das Jahr
der Gimmicks – eine dreifache Portion Pavé, ein
zeitversetzter Start, zwei kurze Bergetappen (eine
davon extrem kurz) und der kosmetische Einbau
von Schotter auf der Kuppe des Col des Glières.
Der handliche Griff der Tour 2019 ist, dass sie
die „höchste in der Geschichte“ ist. Das sind die
Worte von Christian Prudhomme, dem Renndirektor.
Es ist eine Behauptung, die darauf beruht,
dass das Rennen siebenmal die 2.000-Meter-
Marke durchbricht, dreimal an einem einzigen
Tag, wenn das Rennen auf der 18. Etappe über
den Vars, Izoard und Galibier führt. Drei weitere
Gipfel im 2.000-Meter-Club, der Tourmalet auf
der 14. Etappe, Tignes auf der 19. Etappe und Val
Thorens auf der 20. Etappe, bilden Bergankünfte.
Der sechste, ebenfalls auf der 20. Etappe, ist
der Col de l’Iseran. Mit 2.770 Metern ist er der
höchste Punkt der Tour. Das Rennen führt insgesamt
über 18 Anstiege der 2. Kategorie und
zwölf der 1. und HC-Kategorie. Viele sind nicht
nur hoch, sondern auch lang.
Diese Tour feiert zwei Meilensteine: 100 Jahre
Gelbes Trikot und 50 Jahre, seit Eddy Merckx seine
erste von fünf Frankreich-Rundfahrten gewann.
Daher ist der Grand Départ des Rennens natür -
lich Brüssel, die Heimatstadt von Merckx. Die erste
Etappe ist für die Sprinter, die zweite ein Mannschaftszeitfahren.
Von dort geht es nach Nord -
ostfrankreich. Die sechste Etappe endet an der
steilen Planche des Belles Filles in den Vogesen.
Der Anstieg steht zum vierten Mal auf dem Programm
und wird von einem abschließenden
Schotterstück oberhalb des Plateaus gekrönt.
Dann führt das Rennen ins Zentralmassiv, wo
es auf der neunten Etappe am Nationalfeiertag
in Brioude Station macht, der Heimatstadt von
Romain Bardet.
Wo der Giro die Zeitfahrer davon abhalten will,
das Rennen abzuwürgen, indem er große Hügel
in den Parcours einbaut, ist die Methode der
A.S.O. noch einfacher: die Einzelzeitfahren auf
das nackte Minimum zu reduzieren. Daher gibt
es nur eine einzige Prüfung über 27 Kilometer
in Pau auf der 13. Etappe (was der 100. Jahrestag
der Einführung des Gelben Trikots ist). Das Rennen
macht drei Ausflüge in die Pyrenäen: ein
Etappenziel in Bagnères-de-Bigorre, die Bergankunft
am Tourmalet (Hors Catégorie) auf der
14. Etappe und eine Berg ankunft in Prat d’Albis
bei Foix (1. Kategorie).
Wenn die 17. Etappe in Gap, dem Tor zu den
Alpen, endet, folgt ein dreitägiger Kraftakt auf über
2.000 Meter Höhe: Die 18. Etappe ist das Nord-
Süd-Epos mit Vars, Izoard und Galibier; die 19.
Etappe führt über den Iseran und endet in Tignes,
die 20. Etappe, nur 131 Kilometer lang, klettert
über den Cormet de Roselend und die Côte de Longefoy
vor dem 30 Kilometer langen Anstieg nach
Val Thorens auf über 2.300 Meter Meereshöhe.
DATUM START ZIEL KM
1 6. Juli Brüssel Brüssel 192 km
2 7. Juli Brüssel Palais Royal Brüssel Atomium 27 km MZF
3 8. Juli Binche Épernay 214 km
4 9. Juli Reims Nancy 215 km
5 10. Juli Saint-Dié-des-Vosges Colmar 169 km
6 11. Juli Mulhouse La Planche des Belles Filles 157 km
7 12. Juli Belfort Chalon-sur-Saône 230 km
8 13. Juli Mâcon Saint-Étienne 199 km
9 14. Juli Saint-Étienne Brioude 170 km
10 15. Juli Saint-Flour Albi 218 km
11 17. Juli Albi Toulouse 167 km
12 18. Juli Toulouse Bagnères-de-Bigorre 202 km
13 19. Juli Pau Pau 27 km EZF
14 20. Juli Tarbes Tourmalet Barèges 117 km
15 21. Juli Limoux Foix Prat d’Albis 185 km
16 23. Juli Nîmes Nîmes 177 km
17 24. Juli Pont du Gard Gap 206 km
18 25. Juli Embrun Valloire 207 km
19 26. Juli Saint-Jean-de-Maurienne Tignes 123 km
20 27. Juli Albertville Val Thorens 131 km
21 28. Juli Rambouillet Paris Champs-Élysées 127 km
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