Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In der Nachspielzeit: Europa und der Brexit – Tagesthema Seite 2<br />
Markthalle<br />
Neun<br />
ohne Aldi<br />
Seite 10<br />
7°/18°<br />
Sonne und Wolken<br />
Wetter Seite 2<br />
Schöner schaukeln:<br />
Berlins beste Spielplätze<br />
Berlin Seite 12<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Weniger Geld vom Staat für<br />
Schröder,Wulff und Gauck<br />
Politik Seite 4<br />
Freitag,22. März 2019 Nr.68HA-75. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />
Mit links: CDU-Chef Ingo<br />
Senftleben im Interview<br />
Brandenburg Seite 16<br />
DFB-Elf<br />
Der Stolz<br />
auf die<br />
Kapitänsbinde<br />
VonPatrick Berger<br />
Esgibt dann doch diese Wendungen<br />
im Leben, mit denen man<br />
nicht gerechnet hätte.AmMittwochabend<br />
rieben sich einige Fans in<br />
Wolfsburg in der zweiten Halbzeit<br />
verdutzt die Augen, als plötzlich Ilkay<br />
Gündogan die deutsche Fußball-<br />
Nationalelf beim 1:1 im Test gegen<br />
Serbien als Kapitän aufs Feld führen<br />
durfte.Essei unerwartet und überraschend<br />
gewesen,<br />
„nach dem, was<br />
in den letzten<br />
Monaten alles so<br />
passiert ist“, gestand<br />
der 28-<br />
Jährige hinterher<br />
ergriffen.<br />
Im Juni 2018,<br />
IlkayGündogan,<br />
ein gereifter und<br />
glücklicher Fußballer<br />
wenige Tage vor<br />
der WM in Russland,<br />
hatte Gündogan<br />
mit Mesut<br />
Özil eine Staatsaffäreausgelöst, als er<br />
sich mit dem türkischen Präsidenten<br />
Recep Tayyip Erdogan ablichten ließ.<br />
Dafür wurde er im Länderspiel in Leverkusen<br />
gegen Saudi-Arabien vom<br />
Publikum gnadenlos ausgepfiffen.<br />
Gündogan stellte sich, sagte, für ihn<br />
sei es nie ein Thema gewesen, ein<br />
politisches Statement zu setzen.<br />
In seinem 30. Länderspiel durfte<br />
der Profi von Manchester City nun<br />
die schwarz-rot-gelbe Armbinde tragen.<br />
Er habe das Stück Stoff „mit großem<br />
Respekt und Stolz entgegengenommen“.<br />
Gündogan gab einen<br />
Einblick in sein Seelenleben: „Ich<br />
glaube,dass die Menschen anerkennen,<br />
wenn man demütig bleibt und<br />
versucht, sich einzubringen. Ich bin<br />
froh, dass es so Tage wie diese gibt.“<br />
Abseits des Rasens zeigt sich der<br />
gebürtige Gelsenkirchener, der in<br />
England unter Pep Guardiola zum<br />
Ausnahmekönner reifte,höflich und<br />
bodenständig. Im Flugzeug von<br />
Manchester nach Wolfsburg saß er<br />
zwischen zwei Fans. Bretterklasse,<br />
nicht Business. Zwei Stunden unterhielt<br />
er sich ausgelassen über Fußball.<br />
Hinterher schrieb er auf Twitter:<br />
„Nur das Beste für Euch, Jungs. Es<br />
war ein netter Trip zwischen einem<br />
City-und einem Liverpool-Fan.“<br />
Gündogan möchte die Vergangenheit<br />
abschütteln. Die Fans rechnen<br />
ihm das hoch an. In Wolfsburg<br />
gab es keine Pfiffe gegen ihn. Dass<br />
ausgerechnet er, der Kicker mit türkischen<br />
Wurzeln, das deutsche Nationalteam<br />
als Spielführer repräsentieren<br />
durfte, ist auch mit Blick auf<br />
politisch schwierige Zeiten, auf Rassismus<br />
und Fremdenhass in Stadien<br />
ein wichtiges Zeichen. SportSeite 20<br />
Das<br />
Rätsel<br />
Seit mehr als einem Monat<br />
gibt es kein Lebenszeichen<br />
von der 15-jährigen<br />
Rebecca Reusch. Und nicht<br />
nur ihr Verschwinden wirft<br />
viele Fragen auf. Seite3<br />
Enteignen oder bauen?<br />
Wenn die Fragesoeinfachwäre: Die<strong>Berliner</strong>Debatte zeigt,dass der Senatumkonkrete Antwortenverlegenist<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Hätte die umstrittene<br />
Wohnungsbaugesellschaft<br />
Deutsche Wohnen<br />
am Donnerstag den<br />
Debatten im <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhaus<br />
gelauscht, sie wäre wohl nicht<br />
sonderlich erfreut gewesen. Denn<br />
nach einer Abstimmung im Plenum<br />
ist weiter offen, wie sich die rot-rotgrüne<br />
Koalition zum geplanten<br />
Volksbegehren der Initiative „Deutsche<br />
Wohnen und Co. enteignen“<br />
positioniert.<br />
DerGrund: SPD,Linke und Grüne<br />
lehnten einen Antrag der oppositionellen<br />
FDP „Berlins Zukunft nicht<br />
verspielen – Neubau statt Enteignung“<br />
geschlossen ab. Ebenso erwartbar<br />
stimmte die gesamte Opposition<br />
für den Antrag. Die Liberalen<br />
hatten den Senat aufgefordert, sämtliche<br />
Pläne zur Enteignung von Privatunternehmen<br />
vehement zurückzuweisen<br />
und das Vertrauen auf Berlin<br />
als Wirtschaftsstandortnicht weiter<br />
zu gefährden. „Wenn die<br />
Linkskoalition mit ihren Enteignungsfantasien<br />
in einer globalisierten<br />
Welt versucht, Revolution zu<br />
spielen, dann richtet sie für unsere<br />
Stadt einen historischen Schaden<br />
an“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende<br />
Sebastian Czaja. Er sprach von<br />
„Enteignungsorgien“.<br />
Doch die Deutsche Wohnen muss<br />
keineswegs fürchten, demnächst enteignet<br />
zu werden. Denn der abgelehnte<br />
Antrag ist zunächst einmal<br />
nicht mehr als ein Signal an die FDP:<br />
So einfach lassen wir uns nicht vorführen.<br />
Denn von einem Entweder-<br />
Oder ist keine Rede. Zumal das<br />
Thema Enteignung auch innerhalb<br />
der Koalition mehr als kontrovers diskutiert<br />
wird. Nur die Linken haben<br />
sich bisher eindeutig hinter die Initiative<br />
gestellt. Der Regierende Bürgermeister<br />
lehnt Enteignungen dagegen<br />
ab. Der parlamentarische Geschäftsführer<br />
der SPD-Fraktion, Torsten<br />
Schneider, erklärte am Donnerstag,<br />
im Hinblick auf Enteignungen seien<br />
komplizierte verfassungsrechtliche<br />
Fragen zu klären –auch mit Verweis<br />
„Der Senat veröffentlicht in diesem Jahr einen<br />
neuen Mietspiegel. Und eswäre gut,<br />
wenn die Deutsche Wohnen sich künftig<br />
auch daran hält.“<br />
Matthias Kollatz, Berlins Finanzsenator (SPD)<br />
auf die <strong>Berliner</strong>Verfassung, da es dort<br />
keine Regelung zur Vergesellschaftung<br />
gebe.„Das ist eine sehr schwierige,ernstzunehmende<br />
Rechtsfrage“,<br />
betonte Schneider.<br />
Noch entscheidender als die Abstimmung<br />
war indes ein Satz des Finanzsenators<br />
Matthias Kollatz (SPD)<br />
im Abgeordnetenhaus. Denn dieser<br />
appellierte an die Deutsche Wohnen:<br />
„Der Senat veröffentlicht in diesem<br />
Jahr einen neuen Mietspiegel. Undes<br />
wäregut, wenn die DeutscheWohnen<br />
sich künftig auch daran hält.“ Immer<br />
wieder stellt die Deutsche Wohnen<br />
den Mietspiegel infrage. Interessant<br />
ist der Satz des Finanzsenators vor<br />
dem Hintergrund, dass der Regierende<br />
Bürgermeister Michael Müller<br />
(SPD) sich erst vergangeneWoche mit<br />
Michael Zahn, dem Vorstandschef<br />
der Deutsche Wohnen, zu einem vertraulichen<br />
Gespräch getroffen hatte.<br />
Man kann davon ausgehen, dass<br />
Müller und Kollatz danach über das<br />
Treffen gesprochen haben. WasKollatz<br />
nun an die Adresse der Deutsche<br />
Wohnen gerichtet sagte, wird von<br />
Müller sicherlich geteilt.<br />
Sympathie für den Vergesellschaftungskurs<br />
zeigen die Grünen.<br />
Das geplante Volksbegehren gehöre<br />
zum Dreiklang aus Neubau, Ankauf<br />
und Bestandsschutz, erklärte die<br />
Grünen-Abgeordnete Katrin<br />
Schmidberger.<br />
Die Initiative „Deutsche Wohnen<br />
und Co. enteignen“ will die Unterkünftevon<br />
Immobilienunternehmen<br />
mit mehr als 3000Wohnungen vergesellschaften.<br />
Ob dies geht, ist rechtlich<br />
umstritten. Die Unterschriftensammlung<br />
der Initiative soll am<br />
6. Aprilbeginnen. Leitartikel Seite8<br />
DPA/CHRISTOPH SOEDER<br />
Leipziger<br />
Buchpreis für<br />
Harald Jähner<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />
Redaktion: (030) 63 33 11-457<br />
(Mo-Fr10-16 Uhr), Fax-499;<br />
leser-blz@dumont.de<br />
Leser-Service: (030)23 27-77, Fax-76;<br />
www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />
Anzeigen: (030) 23 27-50, Fax: -66 97;<br />
berlin.anzeigen@dumont.de<br />
Postvertriebsstück A6517<br />
Entgelt bezahlt<br />
4<br />
<strong>Berliner</strong> Autorin Stelling<br />
erhält Belletristikpreis<br />
194050<br />
VonHarry Nutt<br />
Harald Jähner, bis 2015 Feuilletonchef<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />
erhält den mit 15 000 Euro dotierten<br />
Preis der Leipziger Buchmesse in der<br />
Sparte Sachbuch. Er bekommt den<br />
Preis für seine Studie „Wolfszeit.<br />
Deutschland und die Deutschen<br />
1945–1955“. Jähner schreibt mit genauem<br />
Gespür für die historischen<br />
Prozesse und einem besonderen<br />
Blick für die kulturelle<br />
Wiederbelebung<br />
des<br />
von Krieg und<br />
den Verheerungen<br />
des Nationalsozialismus<br />
zerstörten<br />
Landes. Erbürstet<br />
die Lesart einer<br />
bloß dunkel<br />
EDINGER<br />
gefärbten Vergangenheit<br />
gegen den Strich. Mit einer<br />
nie nachlassenden Lust fürs Detail<br />
berichtet Jähner von Menschen,<br />
die auf dem Schwarzmarkt ihr Überleben<br />
organisieren, aber auch die<br />
Zeit finden, wieder ins Theater zu gehen.<br />
Harald Jähner schildert dies alles<br />
in souveräner Nüchternheit,<br />
ohne dabei Gefahr zu laufen, das<br />
Vergangene zu verklären.<br />
Der Literaturpreis geht an die<br />
<strong>Berliner</strong> Schriftstellerin Anke Stelling<br />
für den Roman „Schäfchen im Trockenen“,<br />
in dem sie von einer Mittvierzigerin<br />
erzählt, die mit ihrer<br />
Freundesclique nicht mithalten<br />
kann und sich angesichts einerWohnungskündigung<br />
mit der harten<br />
Wirklichkeit konfrontiert sieht. Eva<br />
Ruth Wemme erhält den Übersetzerpreis<br />
für ihreÜbertragung des Werks<br />
„Verlorener Morgen“ von Gabriela<br />
Adamesteanu aus dem Rumänischen.<br />
Feuilleton Seite23<br />
501603<br />
Buchpreisträger<br />
Harald Jähner<br />
51012<br />
Besser hier.Besser wir.<br />
Joachimsthaler Str. 5–6 ·Friedrichstr.150 ·Schlossstr.18<br />
Wilmersdorfer Str.125 ·Bayreuther Str.37–38<br />
Jetztden hohenGoldpreis nutzen –<br />
Direktbeim Testsieger verkaufen!<br />
Hier bekommen Siemehr fürSchmuck,Uhren undDiamanten.<br />
dtgv.de<br />
TESTSIEGER<br />
Goldankauf-<br />
Filialisten<br />
Test 02/2016<br />
6Anbieter<br />
Auch<br />
Hausbesuche!<br />
In Berlin&Potsdam<br />
Terminvereinbarung:<br />
030 88033970<br />
www.exchange-ag.de<br />
7xinBerlin und Potsdam ·Über 20 xinDeutschland ·Tel.:030 88033970
2** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagesthema<br />
EU-Gipfel<br />
Eine Woche vor dem geplanten Austritt Großbritanniens versuchen die Staats- und Regierungschefs der EU hektisch,<br />
einen geordneten Brexit zu retten. Anderenfalls drohen erhebliche wirtschaftliche Einbußen.<br />
CHRONOLOGIE<br />
23. Juni 2016<br />
•<br />
In einem Referendumstimmt eine knappe<br />
Mehrheit der Britenfür den EU-Austritt.<br />
17. Januar 2017<br />
•<br />
Premierministerin Theresa Maylegt ihre<br />
Vorstellungen zum EU-Austritt dar:raus<br />
aus der Zollunion, raus aus dem Binnenmarkt,<br />
keine Rolle mehr für den Europäischen<br />
Gerichtshof.<br />
13. März 2017<br />
•<br />
Das britische Unterhaus verabschiedet<br />
das Brexit-Gesetz und ebnet der Regierung<br />
den Wegfür den Austritt.<br />
29. März 2017<br />
•<br />
MayinformiertBrüsseloffiziell über den<br />
Austritt des Landes aus der EU.Die zweijährigeAustrittsfrist<br />
beginnt.<br />
8. Juni 2017<br />
•<br />
Die Konservativen bleiben bei der Wahl<br />
stärkste Kraft, verlieren aber die absolute<br />
Mehrheit.<br />
25. November 2018<br />
•<br />
DieStaatschefs der EU-Mitglieder billigen<br />
den Brexit-Vertrag mit Großbritannien.<br />
15. Januar 2019<br />
•<br />
Das britische Parlament schmettertden<br />
Brexit-Deal mit überwältigender Mehrheit<br />
von432 zu 202 Stimmen ab.<br />
12. März 2019<br />
•<br />
Das Unterhaus lehnt das Abkommen trotz<br />
Nachbesserungen erneut ab.<br />
14. März 2019<br />
•<br />
Das Unterhaus votiertfür eine Verschiebung<br />
des EU-Austritts.<br />
VonDamir Fras, Brüssel,<br />
und Timot Szent-Ivanyi<br />
Die Brexit-Debatte der<br />
EU-Staats- und Regierungschefs<br />
gestaltete<br />
sich am Donnerstag<br />
beim Gipfeltreffen in Brüssel erstaunlich<br />
zäh. Uneinigkeit bestand<br />
offenbar darüber, welches neue Datum<br />
den Briten für den Austritt genannt<br />
werden sollte. Nach Angaben<br />
von EU-Diplomaten waren am<br />
Abendder 7. Maiund der 22. Maiim<br />
Gespräch.<br />
Grundsätzlich einig waren sich<br />
die EU-27 aber wohl darüber, dass<br />
der Brexit vor den Europa-Wahlen<br />
stattfinden soll, die vom 23. bis 26.<br />
Mai stattfinden. Die Bedingung für<br />
den Aufschub ist allerdings,dassdas<br />
britische Unterhaus kommende Woche<br />
den Brexit-Austrittsvertrag billigt.<br />
Jedoch ist völlig unklar, obeine<br />
Fristverlängerung den Druck auf die<br />
Abgeordneten in London so erhöhen<br />
könnte,dasssie dem Deal mitder EU<br />
zustimmen. Zweimal haben sie den<br />
Vertrag bereits abgelehnt. Es könnte<br />
also weiter zu einem sogenannten<br />
No-Deal-Brexit in genau einer Woche<br />
kommen. In jedem Fall geht der<br />
Brexit-Krimi weiter.<br />
Die britische Premierministerin<br />
Theresa May hatte zuvor ihren<br />
Wunsch nach einerVerlängerung der<br />
Austrittsfrist bis zum 30. Juni vorge-<br />
Deal oder No Deal<br />
Die britische Premierministerin Theresa Maybei ihrer Ankunft am Donnerstag in Brüssel.<br />
tragen. Das sah die überwiegende<br />
Mehrheit der EU-27 überaus skeptisch.<br />
Denn nach einer internen Bewertung<br />
der EU-Kommission<br />
müsste Großbritannien in diesem<br />
Fall an den Europa-Wahlen teilnehmen.<br />
May lehnt das allerdings bislang<br />
kategorisch ab. Die britische<br />
Premierministerin ist sich selbst<br />
nicht sicher, dass sie beim dritten<br />
Anlauf die Zustimmung des Parlaments<br />
in London zu ihrem Deal mit<br />
der EUbekommen wird. Sie hoffe<br />
immer noch darauf, sagte May in<br />
Brüssel. Auf mehrere Fragen, ob sie<br />
einen No-Deal-Brexit vorbereite,gab<br />
siejedocheine interpretationsfähige<br />
Antwort. Es sei entscheidend, den<br />
Willen des Volkes beim Brexit umzusetzen,<br />
sagte May.<br />
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel<br />
Macron hatte schon zu Beginn<br />
der Brexit-Beratungen eine<br />
scharfe Warnung ausgesprochen.<br />
EinBrexit ohne Abkommen sei möglich,<br />
und die Verantwortung dafür<br />
liege beim britischen Parlament.<br />
„Falls es ein Nein-Votum gibt, wird<br />
das sicherlich alle in einen No-Deal<br />
leiten“, sagte Macron. Ein Austritt<br />
ohneVertragwürde nach Ansicht der<br />
Regierungen in der EU sowie Wirt-<br />
„Wir bleiben mit den Briten im Gespräch.<br />
Wir befinden uns ja mit Großbritannien<br />
nicht im Kriegszustand, sondern im<br />
Verhandlungszustand.“<br />
Jean-Claude Juncker, EU-Kommissionspräsident<br />
schaftsvertretern zu massiven Verwerfungen<br />
in der britischen Wirtschaft<br />
führen, aber auch Schäden in<br />
Kontinental-Europa verursachen.<br />
Weniger pessimistisch als Macron<br />
äußerte sich Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel (CDU). Sie sagte: „Jeder<br />
weiß, der Brexit ist ein Ereignis<br />
von historischer Bedeutung.“ Deswegen<br />
müssten die EU-Staats- und<br />
Regierungschefs „behutsam vorgehen“<br />
und „bis zur letzten Stunde alles<br />
dafür tun, dass es einen geregelten<br />
Austritt geben kann“. Allerdings<br />
IMAGO<br />
räumte auch Merkel ein: „Wir müssen<br />
uns eben auch darauf einstellen,<br />
dass das nicht geschieht.“ Möglicherweise<br />
wird esinder kommenden<br />
Woche wieder einen Brexit-Sondergipfel<br />
in Brüssel geben.<br />
Angesichts der Unfähigkeit des<br />
britischen Parlaments, eine klare<br />
Brexit-Entscheidung zu treffen, verlieren<br />
die EU-27 langsam die Geduld.<br />
Bundeskanzlerin Merkel und<br />
der französische Präsident Macron<br />
machten sehr deutlich, dass es in der<br />
EU neben dem Brexit-Chaos auch<br />
noch andere wichtige Themen gebe<br />
–das Verhältnis Europas zu China<br />
etwa, der Klimaschutz und die Handelspolitik.<br />
Das Thema China etwa<br />
konnte am Donnerstagabend nicht<br />
wie geplant beim Abendessen der<br />
Staats- und Regierungschefs diskutiert<br />
werden. Thema dort war: der<br />
Brexit. Insbesondere Frankreich und<br />
Belgien strebten dem Vernehmen<br />
nach einen Brexit-Termin vor dem<br />
EU-Spitzentreffen am 8. Mai imrumänischen<br />
Sibiu an.<br />
Merkel und Macron verpackten<br />
ihre Kritik am Donnerstag noch in<br />
diplomatische Worte. Deutlicher<br />
wurde dagegen der slowenische Ministerpräsident<br />
Marjan Sarec. Er verlangte<br />
eine klare Entscheidung des<br />
britischen Parlaments und sagte:<br />
„Wir werden nicht anfangen zu lernen,<br />
wie man auf der linken Straßenseite<br />
fährt.“<br />
Die Folgen<br />
Zehn<br />
Milliarden<br />
Euro Schaden<br />
Auch wenn keiner weiß, wie der<br />
Brexit aussehen und wann er<br />
vollzogen wird – das Bruttoeinkommen<br />
in Deutschland schmälertereiner<br />
Studie zufolge wohl in<br />
Milliardenhöhe. Komme es zu einem<br />
ungeregelten Austritt Großbritanniens<br />
ohneVertrag, müssten<br />
sich die Deutschen auf einen Einkommensverlust<br />
von fast zehn<br />
Milliarden Euro jährlich einstellen.<br />
Pro Kopf bedeute das rein statistisch<br />
gesehen rund 115 Euro weniger,<br />
schätzt eine Berechnung der<br />
Bertelsmann-Stiftung, die am<br />
Donnerstag in Gütersloh veröffentlicht<br />
wurde.<br />
Nach Großbritannien selbst<br />
wäre demnach das exportorientierte<br />
Deutschland bei den Bruttoeinkommen<br />
am stärksten belastet,<br />
gefolgt vonFrankreich und<br />
Italien. Auf das Vereinigte Königreich<br />
käme laut Simulation bei einem<br />
No-Deal-Austritt ein jährlicher<br />
Einkommensverlust von 57<br />
Milliarden Euro zu –umgerechnet<br />
etwa 875 Euro proEinwohner.Auf<br />
fast acht Milliarden Euro weniger<br />
müssten sich die Franzosen und<br />
auf gut vier Milliarden Euro weniger<br />
die Italiener gefasst machen,<br />
sagt die Studie voraus.<br />
Ein geordneter Brexit mit Austrittsabkommen<br />
würde die negativenAuswirkungen<br />
deutlich abmildern,<br />
betonen die Autoren, für<br />
Deutschland wären es fünf Milliarden.<br />
Die Autoren hatten auf Basis<br />
von amtlichen Handelsdaten in<br />
zwei Szenarien –Brexit mit oder<br />
ohne Vertrag –Einkommensentwicklungen<br />
geschätzt, auf Grundlage<br />
erwarteter Veränderungen<br />
beim Bruttoinlandsprodukt. Als<br />
Gründe für dieVerluste nennen sie<br />
Zölle, die Waren verteuerten, aber<br />
auch einen wohl sinkenden Wettbewerb<br />
in Europa mit negativen<br />
Folgen für Preis- und Lohnentwicklung.<br />
Fast zehn Milliarden Euro absoluter<br />
Einkommensverlust für<br />
Deutschland jedes Jahr sei ein hoher<br />
Wert, entspreche aber nur<br />
etwa 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts,<br />
erläuterte Mitautor<br />
Dominic Ponattu. Es sei von<br />
regional unterschiedlichen Auswirkungen<br />
auszugehen. Nordrhein-Westfalen<br />
wäre voraussichtlich<br />
besonders stark betroffen,<br />
auch weil Großbritannien für<br />
den NRW-Exporteine große Rolle<br />
spiele. (dpa)<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />
Heute lösen mitunter Wolken die Sonne ab. Dabei steigen die Höchstwerte<br />
auf 15 bis 20Grad, und der Wind weht nur leicht aus südwestlichen<br />
Richtungen. In der Nacht liegen die Tiefstwerte bei 8bis 6Grad.<br />
Dazu wird der Sternenhimmel kaum durch Wolken beschränkt.<br />
Biowetter: Das Wetter führt bei einigen<br />
Menschen vermehrt zuKopfschmerzen<br />
und Migräneattacken.<br />
Auch Schwindelgefühle können sich<br />
Wittenberge<br />
einstellen. Das allgemeine Wohlbefinden<br />
wird negativ<br />
6°/18°<br />
beeinflusst.<br />
Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />
von Weiden und Pappeln in mäßiger<br />
bis hoher Konzentration. Zudem ist<br />
mit einigen Erlen-, Hasel-, Birkenund<br />
Eschenpollen zurechnen.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 18Grad.<br />
Wind: leiser Zug aus Südwest.<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
6°/18° 7°/18°<br />
Luckenwalde<br />
5°/19°<br />
Prenzlau<br />
6°/15°<br />
Cottbus<br />
5°/20°<br />
Sonnabend<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
wolkig wolkig Regenschauer<br />
7°/15° 5°/12° 3°/8°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
6°/17°<br />
Der hohe Luftdruck mit sonnigem Frühlingswetter bleibt zwischen Südwest- und<br />
Mitteleuropa bestehen. Dem steht tiefer Luftdruck imNorden des Kontinents gegenüber.<br />
Von Schottland über die Nordsee bis nach Skandinavien gibt es dadurch<br />
häufig Regen, im Bergland Schnee. Unwetterartige Schauer herrschen<br />
derweil an der nordafrikanischen Mittelmeerküste und über Sizilien.<br />
Sylt<br />
5°/18°<br />
Hannover<br />
6°/19°<br />
Köln<br />
6°/20°<br />
Saarbrücken<br />
3°/17°<br />
Konstanz<br />
1°/17°<br />
Hamburg<br />
5°/18°<br />
Erfurt<br />
5°/18°<br />
Frankfurt/Main<br />
5°/18°<br />
Stuttgart<br />
2°/17°<br />
Rostock<br />
5°/17°<br />
Magdeburg<br />
6°/19°<br />
Nürnberg<br />
2°/18°<br />
München<br />
1°/15°<br />
Rügen<br />
5°/15°<br />
Dresden<br />
7°/18°<br />
Deutschland: Heute kommt neben<br />
lokalen Wolkenfeldern die Sonne<br />
wiederholt und für längere Zeit hervor.<br />
Tagsüber müssen wir uns auf<br />
15 bis 20Grad einstellen. Die tiefsten<br />
Temperaturen liegen bei 8bis<br />
4Grad. Der Wind weht schwach aus<br />
Südwest. Morgen gibt esstellenweise<br />
Wolken. Zuweilen scheint jedoch<br />
die Sonne, und eswerden<br />
9bis 18 Grad gemessen. Der Wind<br />
weht nur schwach aus Nord.<br />
Schneehöhen:<br />
Thüringer Wald bis 20 cm<br />
Harz bis 50 cm<br />
Erzgebirge bis 90 cm<br />
Bayerische Alpen bis 400 cm<br />
Mondphasen: 28.03. 05.04. 12.04. 19.04.<br />
Sonnenaufgang: 06:05 Uhr Sonnenuntergang: 18:22 Uhr Mondaufgang: 20:17 Uhr Monduntergang: 07:08 Uhr<br />
Lissabon<br />
21°<br />
Las Palmas<br />
20°<br />
Madrid<br />
18°<br />
Reykjavik<br />
3°<br />
Dublin<br />
12°<br />
London<br />
18°<br />
Paris<br />
17°<br />
Bordeaux<br />
22°<br />
Palma<br />
20°<br />
Algier<br />
14°<br />
Nizza<br />
19°<br />
Trondheim<br />
9°<br />
Oslo<br />
9°<br />
Stockholm<br />
9°<br />
Kopenhagen<br />
11°<br />
Berlin<br />
18°<br />
Mailand<br />
21°<br />
Tunis<br />
16°<br />
Rom<br />
22°<br />
Warschau<br />
15°<br />
Wien<br />
17° Budapest<br />
18°<br />
Palermo<br />
15°<br />
Kiruna<br />
2°<br />
Oulu<br />
0°<br />
Dubrovnik<br />
20°<br />
Athen<br />
17°<br />
St. Petersburg<br />
4°<br />
Wilna<br />
9°<br />
Kiew<br />
12°<br />
Odessa<br />
15°<br />
Varna<br />
15°<br />
Istanbul<br />
14°<br />
Iraklio<br />
17°<br />
Archangelsk<br />
2°<br />
Moskau<br />
5°<br />
Ankara<br />
13°<br />
Antalya<br />
24°<br />
Acapulco 34° sonnig<br />
Bali 32° Gewitter<br />
Bangkok 38° heiter<br />
Barbados 27° heiter<br />
Buenos Aires 26° heiter<br />
Casablanca 21° sonnig<br />
Chicago 8° wolkig<br />
Dakar 25° wolkig<br />
Dubai 27° heiter<br />
Hongkong 26° bewölkt<br />
Jerusalem 18° sonnig<br />
Johannesburg 27° wolkig<br />
Kairo 26° sonnig<br />
Kapstadt 26° wolkig<br />
Los Angeles 18° heiter<br />
Manila 34° sonnig<br />
Miami 26° wolkig<br />
Nairobi 32° sonnig<br />
Neu Delhi 32° sonnig<br />
New York 10° bedeckt<br />
Peking 14° wolkig<br />
Perth 30° sonnig<br />
Phuket 36° heiter<br />
Rio de Janeiro 24° Schauer<br />
San Francisco 12° Regen<br />
Santo Domingo 31° heiter<br />
Seychellen 30° heiter<br />
Singapur 34° heiter<br />
Sydney 27° bewölkt<br />
Tokio 21° wolkig<br />
Toronto 5° bewölkt
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 3 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Seite 3<br />
Esist 14.40 Uhr, als in der Nähe von<br />
Storkow ein Taucher aus dem Wasser<br />
steigt und erst mal wieder alles<br />
zu Ende zu sein scheint. EinPolizist<br />
reicht ihm die Hand und zieht den Mann mit<br />
den beiden Pressluftflaschen aus dem Wasser.<br />
Die Suche nach dem verschwundenen<br />
Mädchen ist wieder mal an einem toten<br />
Punkt angelangt. Im Storkower Kanal jedenfalls,<br />
50Kilometer südöstlich von Berlin, ist<br />
Rebecca nicht. DenMorgen über haben zwei<br />
Taucher der <strong>Berliner</strong> Polizei in dem trüben<br />
Wasser gesucht. Gefunden haben sie nichts.<br />
Rebecca Reusch, 15 Jahre alt, aus Berlin-<br />
Neukölln, wirdseit 33 Tagen vermisst. Polizei<br />
und Staatsanwaltschaft gehen davon aus,<br />
dass Rebecca tot ist. Sie haben Rebeccas<br />
Schwager verhaftet. Zumzweiten Malwurde<br />
er festgenommen. Mittlerweile sitzt er seit 19<br />
Tagen in Untersuchungshaft. Die Polizei<br />
sucht Kanäle,Seen,Wälder und Grünstreifen<br />
ab.Das sind die Fakten. Es sind nicht viele.<br />
Aber die Geschichte vom Verschwinden<br />
dieser 15-Jährigen hat sich längst von den<br />
spärlichen Tatsachen losgelöst. Vorden Augen<br />
der Bevölkerung spielt sich seit mehr als<br />
vier Wochen ein Live-Drama ab. Und wir<br />
werden nicht müde,daran teilhaben zu wollen.<br />
Genährtvon den Entwicklungen bei der<br />
realen Suche nach dem Mädchen, die jeden<br />
Taganeinem neuen Ortwieder vonvornbeginnt,<br />
und den vielen TV-und <strong>Zeitung</strong>sinterviews<br />
der verschiedenen Familienmitglieder<br />
voller Gefühle und eigener Theorien zu den<br />
Hintergründen des Verschwindens ist ein<br />
Geschichtenstrom entstanden, der sich erhebt<br />
über die Faktenlage. Und wir? Wir blicken<br />
gebannt auf das Geschehen.<br />
Denn es ist fast wie bei einem Krimi oder<br />
wie bei einer Netflix-Serie. Die Fortsetzung<br />
ist programmiert. Jeden Taggibt es eine Neuigkeit.<br />
Mit dem bitteren Unterschied, dass<br />
sich all dies gerade wirklich abspielt und es<br />
niemand erfunden hat.<br />
DasVerschwinden der Rebecca Reusch –<br />
es ist eine neue Geschichte. Schon immer<br />
haben wildfremde Menschen teilgenommen,<br />
wenn in ihrer Umgebung etwas<br />
Schreckliches passiert war. Das Mitleiden,<br />
auch wenn es sich vermischt mit voyeuristischenTendenzen<br />
ist etwas zutiefst Menschliches,<br />
etwas Soziales. Sosind wir Menschen<br />
eben. So dicht dran an allem wie bei Rebecca<br />
ist man jedoch selten.<br />
Rebecca hat zwei ältere Schwestern, 23<br />
und 27 Jahrealt. Sielebte bisher mit ihren Eltern<br />
ineinem Einfamilienhaus in Neukölln-<br />
Rudow. Die Straßen tragen hier Blumennamen.<br />
Die Schwestern wohnen in der Nähe.<br />
Vivien und Jessica, Mutter Brigitte, Vater<br />
Bernd, Schwager Florian, durch die vielen<br />
Interviews, die alle bis auf den Tatverdächtigen<br />
immer wieder nach den neuesten Entwicklungen<br />
gegeben haben und die im Internet<br />
vermutlich bis in alle Ewigkeit gespeichert<br />
bleiben werden, glauben wir, sie alle<br />
gut zu kennen.<br />
Beflügelte Fantasie<br />
Rebecca ist nach allem, was man weiß, am<br />
18. Februar aus dem Haus ihrer älteren<br />
Schwester Jessica und ihres Schwagers Florian<br />
verschwunden. Siehatte dortübernachtet.<br />
Alles Weitere ist ein Bild wie bei einem<br />
Puzzle zusammengetragen aus den Aussagen<br />
der Familienmitglieder und denen der<br />
Polizei. Demnach hatte das Mädchen nicht<br />
gleich früh, sondern erst später Schulunterricht.<br />
Die Schwester brachte ihre Kinder zur<br />
Schule.Die Mutter rief an, bat den Schwager,<br />
Rebecca zu wecken. Aber sie war nicht in ihremBett.<br />
In den vergangenen vier Wochen sind jeden<br />
Tagneue Details aus den polizeilichen<br />
Ermittlungen bekannt geworden. Manche<br />
belasten Rebeccas Schwager.Viele beflügeln<br />
umgehend die Fantasie. Daist die Tatsache,<br />
dass er nachts von einer Firmenfeier nach<br />
Hausekam.Sofortproduziertdas GehirnBilder,<br />
denkt sich einfach aus, was vorgefallen<br />
sein könnte. Dass der himbeerrote Twingo<br />
der Familie am Tagdes Verschwindens auf<br />
der Autobahn nach Frankfurt (Oder) erfasst<br />
wurde, ist auch so ein Detail, das die Spekulationen<br />
befeuert. Oder die Decke, die mit<br />
dem Kind vermisst wird. Und dann der Verdächtige.<br />
Erschweigt. Werglaubt schon jemandem,<br />
der sich entzieht.<br />
Es ist ein einfaches weißes Haus in einer<br />
Britzer Siedlung, in der die ältere Schwester<br />
mit dem Schwager lebt. Die Häuser ähneln<br />
sich genau wie die Straßennamen. Sie sind<br />
hier nach Handwerksberufen benannt, dem<br />
Tischler, dem Maurer, dem Dachdecker. Die<br />
Nachbarn äußern sich dort indiesen Tagen<br />
nur zurückhaltend. Eine ganz normale Familie<br />
sei das, sagen sie. Das Verschwinden sei<br />
schrecklich. Und dann sind sie schnell wieder<br />
weg. Sie wollen nicht Teil des Dramas<br />
werden.<br />
Dabei sind sie es längst. So wie wir alle.Da<br />
sitzt man zu Hause auf dem Sofa und beobachtet<br />
die eigene TochterimselbenAlter wie<br />
Rebecca. Seit vier Wochen verfolgt sie die<br />
Nachrichten zu Rebecca, weil das Mädchen<br />
allein aufgrund des Alters schon eine Seelenverwandte<br />
sein könnte. Und genau wie Rebecca<br />
sitzt die eigene TochteramAbend mit<br />
dem Handy da, macht Selbstporträts und<br />
veröffentlicht sie dann über den Onlinedienst<br />
Instagram, zack, mit ein paar Sternchen<br />
oder Herzen um den Kopf herum, die<br />
ein Filter aufs Foto zaubert. Man kann sich<br />
der Geschichte gar nicht entziehen. Könnte<br />
die eigene Tochter einfach verschwinden?<br />
Könnte sie morgens einfach nicht mehr da<br />
sein? Weglaufen? Nein, natürlich nicht. Das<br />
glaubt man als Mutter –normalerweise.<br />
Ein<br />
Mädchen<br />
verschwindet<br />
Rebecca Reusch auf einem Instagram-Porträt.<br />
Das Bild ist bearbeitet und hat tatsächlich nur entfernte<br />
Ähnlichkeit mit der realen Person. POLIZEI BERLIN<br />
Seit 33 Tagen gilt die 15-jährige<br />
Rebecca Reusch als vermisst.<br />
Jeden Taggibt die Polizei neue<br />
Details über die bisher<br />
erfolglose Suche bekannt. Aber<br />
die Geschichte des<br />
verschwundenen Kindes hat<br />
sich von der Wirklichkeit längst<br />
losgelöst<br />
VonJulia Haak<br />
Rebeccas Mutter auch nicht. Siekann sich<br />
das nicht vorstellen. In einem Interview im<br />
Fernsehen sagt sie: „Nach der langen Zeit,<br />
uns geht’s genauso schlecht wie am Anfang.<br />
Man ist zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit“,<br />
sagt sie. Erst wirkt sie außergewöhnlich<br />
gefasst, dann weint sie.<br />
In einem anderen Fernsehinterview,kurz<br />
nach dem Verschwinden, sitzt sie gemeinsam<br />
mit ihrer ältesten Tochter, deren Lebensgefährte<br />
unter Tötungsverdacht in Untersuchungshaft<br />
sitzt, an einem Tisch in ihremHaus.IhreTochter<br />
erzählt vondem letzten<br />
gemeinsamen Abend der Schwestern,<br />
wie sie sich Pizza bestellt haben, „gequatscht,<br />
Musik gehört, ein ganz normales<br />
Schwesternwochenende“. Siesprechen über<br />
den Verdacht der Polizei, dass das Mädchen<br />
einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen<br />
sein könnte. Zudiesem Zeitpunkt glauben<br />
sie, Rebecca werde irgendwo festgehalten.<br />
„Wenn man wirklich drüber grübelt,<br />
dann kommt Verzweiflung, auch Heulkrämpfe.<br />
Meine inneren Organe, habe ich<br />
das Gefühl, sind ein Stein, das ist alles kompakt,<br />
es tut alles weh“, sagt die Mutter. Die<br />
beiden Frauen bitten um Mithilfe der Bevölkerung<br />
bei der Suche. Jeder soll in seinen Keller<br />
schauen oder in die eigene Laube,obdort<br />
das Mädchen versteckt ist.<br />
In einem anderen gemeinsamen Gespräch<br />
sagen die beiden Frauen, dass sie<br />
nicht glauben, dass Rebeccas Schwager mit<br />
dem Verschwinden etwas zu tun hat. Man<br />
müsse sie einweisen in eine Klinik, sagt Jessica,<br />
sollte sich etwas anderes herausstellen.<br />
Dass siesich so fühlt, kann man sich vorstellen.<br />
Für die Familie wäredas der nächste<br />
Verlust, der nächste Schlag.<br />
DieFamilie tut vieles,umdenVerdacht zu<br />
zerstreuen. Nichtalles ist hilfreich. DerVater<br />
vonRebecca macht nebulöse Andeutungen.<br />
Dertatverdächtige Mann seinerTochterist in<br />
seinen Augen unschuldig. Es passe nicht zu<br />
ihm. „Die ganze Nummer hängt mit einer<br />
anderen Nummer zusammen, die ich aber<br />
nicht sagen darf“, sagt er. Umwas es sich<br />
handelt, sagt er nicht.<br />
Vivien organisiert Suchaktionen. Sie<br />
spricht auf Instagram zuallen, die zuhören<br />
wollen. „Ich hoffe, dass ihr uns helfen<br />
könnt“, sagt sie. Sie schreibt, Rebecca sei ihr<br />
kleiner Engel und dass Zeugen sienochgesehen<br />
hätten am Tagihres Verschwindens. Sie<br />
postet Fotos, die sie gemeinsam mit ihrer<br />
Schwester zeigen. Viele Fotos.<br />
Sie spricht über eine Internetbekanntschaft,<br />
die ihreSchwester gemacht habe.Sie<br />
habe das auch der Polizei berichtet, aber die<br />
Polizei sucht weiter Seen, Wälder und Abschnitte<br />
neben der Autobahn A12 ab. Denn<br />
offenbar ist die Internetbekanntschaft eine<br />
schwierige Spur. Ein Facebook-Hinweis entpuppt<br />
sich jedenfalls als erfunden.<br />
Auch das Foto, mit dem lange nach Rebecca<br />
gesucht wurde, prägt die Wahrnehmung.<br />
Es wurde in den vergangen Wochen<br />
so oft gezeigt, dass es ein Eigenleben entwickelt<br />
hat. Manerkennt es sofort. Weressieht,<br />
weiß, hier geht es um Rebecca. Aber es ist ein<br />
problematisches Bild. Es stammt vonRebeccas<br />
eigenem Instagram-Profil. Die Familie<br />
hat es für die Suche herausgegeben, obwohl<br />
es der wahren Person nur sehr entfernt ähnelt.<br />
DasBild ist bearbeitet: makellose Haut,<br />
volle Lippen, hochgesteckte Haare, große<br />
dunkle Augen, Kussmund. Es ist ein Lolita-<br />
Foto. Esmacht aus dem 15-jährigen Kind<br />
eine Männerfantasie. Was macht das mit<br />
uns,wenn wir die Sucheverfolgen?<br />
Dabei ist Rebecca vermutlich ein ganz<br />
normaler Teenager. Wer auf ihrem Instagram-Auftritt<br />
oder dem ihrer Schwester stöbert,<br />
findet dafür Bestätigung. Sie hat dort<br />
ein TikTok-Musikvideo eingestellt. Rebecca<br />
filmt sich selbst, während sie zu lauter Musik<br />
ausgelassen durch einen Raum springt und<br />
so tut als ob sie singt. Siewirkt sehr jung.<br />
Spürhunde und Hellseher<br />
1800 Hinweise zum Verschwinden von Rebecca<br />
Reusch sind mittlerweile bei Polizei<br />
und Staatsanwaltschaft eingegangen. Die<br />
Behörden gehen allen nach. Dasdauert. Und<br />
es deutet hin auf Aktivität. Schlussfolgerungen<br />
auf den Stand der Ermittlungen lassen<br />
diese Aktionen selten zu. Man gewinnt eher<br />
den Eindruck, dass sie mittlerweile vorallem<br />
abgearbeitet werden. Letztlich ist der einzige<br />
handfeste Hinweis ein himbeerfarbener<br />
Twingo auf der Autobahn A12, für dessen<br />
Fahrt esbisher keine Erklärung gibt. Undso<br />
arbeitet sich die Polizei Tagfür Tagdurch<br />
Moor und Gestrüpp in einem Radius von 20<br />
Kilometern umden Ort herum, an dem der<br />
Wagen gesehen wurde.<br />
Und dabei tragen sogar die Fahndungsmethoden,<br />
die hier zum Einsatz kommen,<br />
sensationelle Züge. Dagibt es Spürhunde,<br />
die angeblich noch nach Wochen Partikel<br />
vonPersonen wahrnehmenkönnen, diedort<br />
mal gewesen sind, und essind Hunde auf<br />
den Booten, die versenkte Leichen auf der<br />
Wasseroberfläche riechen können. Hellseher<br />
bieten Hilfe an. Eskommen Boote mit<br />
Sonargeräten zum Einsatz, mit denen man<br />
Unebenheiten im Schlamm sehen kann.<br />
Am Storkower Kanal finden in diesen Tagen<br />
beide Ebenen dieser Geschichte ihren<br />
Ausdruck: die Sensation und ihr Gegenteil.<br />
Dramaund Alltag. Während sich derTaucher<br />
erholt und ein zweiter Taucher das Ufer des<br />
Wolziger Sees absucht, stehen Polizisten am<br />
Ufer zusammen, rauchen und trinken Kaffee.<br />
Sie unterhalten sich, warten, bis die Taucher<br />
das verabredete Gebiet abgesucht haben. 200<br />
Meter entfernt hinter einer Polizei-Absperrung<br />
schrauben Fotografen armdicke Teleskoplinsen<br />
auf ihre Kameras. Zwei Männer<br />
von einem Hauptstadtsender machen eine<br />
Live-Reportage.Soist es jedenTag.Jedes Detail<br />
kann wichtig sein. Nicht nur für die kriminalistische<br />
Aufklärung. Sondernauch für uns,<br />
die wissen wollen, wie diese Geschichte endet.<br />
Wo ist dieses Mädchen nur? Es kann sich<br />
ja nicht in Luft aufgelöst haben.<br />
Julia Haak<br />
verfolgt seit Wochen die Entwicklungen<br />
in diesem besonderen Fall
4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Bundestag will<br />
Amri-Freund vernehmen<br />
DerBundestag will einen 2017 nach<br />
Tunesien abgeschobenen Freund des<br />
Attentäters Anis Amrials Zeugen befragen.<br />
Einen entsprechenden Beschluss<br />
fasste der parlamentarische<br />
Untersuchungsausschuss am Donnerstag<br />
nach Angaben vonTeilnehmern.<br />
Jedoch ist unklar,wosich Ben<br />
A. zurzeit aufhält. DerTunesier,der<br />
Amrinoch wenige Stunden vordem<br />
Attentat getroffen hatte,galt als islamistischer<br />
Gefährder.Für die Tatzeit<br />
hat er kein Alibi. (dpa)<br />
Steuerermittlungen gegen<br />
AfD-Chef Gauland<br />
DieStaatsanwaltschaft Frankfurtam<br />
Main ermittelt nach Angaben der<br />
AfD-Bundestagsfraktion gegen Partei-<br />
und Fraktionschef Alexander<br />
Gauland. EinFraktionssprecher<br />
teilte am Donnerstag auf Anfrage<br />
mit, die Ermittlungen stünden in Zusammenhang<br />
mit einem „privaten<br />
Steuerfehler“. Zuerst hatte die Welt<br />
darüber berichtet. (BLZ/RND)<br />
Vier Auslandseinsätze der<br />
Bundeswehr verlängert<br />
DieBundeswehr ist ein weiteres Jahr<br />
in Afghanistan, im Mittelmeer sowie<br />
in Südsudan und in Darfur im Einsatz.<br />
DerBundestag stimmte am<br />
Donnerstag mehrheitlich dafür,die<br />
Mandate für die vier Auslandseinsätzezuverlängern.<br />
Diegrößte dieser<br />
Missionen ist der Nato-geführte<br />
„Resolute Support“-Einsatz in Afghanistan.<br />
Dortist die Bundeswehr<br />
als zweitgrößter Truppensteller hinter<br />
den USA mit bis zu 1300 Soldaten<br />
engagiert. (dpa)<br />
Utrecht: Mutmaßlicher Täter<br />
handelte mit Terror-Motiv<br />
Hebammenmüssen künftig studieren<br />
Der Berufsverband begrüßt den Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)<br />
VonRasmus Buchsteiner<br />
und Timot Szent-Ivanyi<br />
Wer Hebamme werden<br />
will, muss künftig studieren.<br />
Das sieht ein<br />
Gesetzentwurf von<br />
Bundesgesundheitsminister Jens<br />
Spahn (CDU) vor, der der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />
Deutschland) vorliegt. „Die Anforderungen<br />
an die Geburtshilfe steigen<br />
ständig. Dafür ist ein duales Studium<br />
mit einem großen praktischen Anteil<br />
die beste Vorbereitung“, sagte Spahn<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (RND). „Dadurch<br />
erhöht sich auch die Attraktivität<br />
des Berufes insgesamt“, betonte<br />
der CDU-Politiker.<br />
Bislang wurden Hebammen an<br />
Hebammenschulen ausgebildet. Bewerben<br />
konnte sich dort jeder mit<br />
mittlerer Reife oder gleichwertigem<br />
Schulabschluss. Künftig ist eine<br />
zwölfjährige Schulausbildung unabdingbar.<br />
Neben dem dualen Studium<br />
mit einem hohen Praxisanteil<br />
sind künftig keine anderen Ausbildungswege<br />
mehr möglich.<br />
Spahn setzt damit nicht nur ein<br />
Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag<br />
um, sondernauch eine Richtlinie der<br />
Europäischen Union (EU). Sie<br />
schreibt vor, dass die Ausbildung für<br />
das Berufsfeld bis spätestens Anfang<br />
2020 reformiertwerden muss.Vorgegeben<br />
von der EU sind zwölf Jahre<br />
Schulbildung und mehr Vermittlung<br />
vonwissenschaftlichen Inhalten aus<br />
den Bereichen Frauenheilkunde,<br />
Geburtshilfe,Allgemeinmedizin und<br />
Pharmakologie.<br />
Komplexeres Gesundheitssystem<br />
„Hebammen sollen den Anforderungen<br />
des komplexer werdenden<br />
Gesundheitssystems durch eine anspruchsvolle,<br />
stärker wissenschaftlich<br />
ausgerichtete und gleichzeitig<br />
berufsnahe Ausbildung begegnen<br />
können“, hießt es in dem Entwurf<br />
von Spahn. Die Gesundheitsversorgung<br />
sei in den letzten Jahrzehnten<br />
insgesamt, aber auch spezifisch für<br />
die Hebammen, anspruchsvoller geworden,<br />
wird argumentiert. „Die<br />
hohe Kaiserschnittrate in der Geburtshilfe<br />
macht evidenzbasierte<br />
Konzepte für die hebammengeleitete<br />
Geburtshilfe dringend erforderlich“,<br />
heißt es weiter. Hebammen<br />
müssten zudem in der Lage sein, ihr<br />
Die Anforderungen an den Hebammenberuf sind in den letzten Jahren gestiegen.<br />
„Durch das Studium<br />
wird endlich das hohe Niveau,<br />
auf dem Hebammen arbeiten,<br />
widergespiegelt.“<br />
Ulrike Geppert-Orthofer,<br />
Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands<br />
IMAGO<br />
eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen<br />
und zu reflektieren. Dermedizinische<br />
Fortschritt eröffne darüber<br />
hinaus neue Möglichkeiten in der<br />
Diagnostik, Therapie, Prävention,<br />
Rehabilitation und Pflege. Auch die<br />
Digitalisierung verändere die Gesundheitsversorgung.<br />
Anderemännliche Bezeichnung<br />
In dem Gesetzentwurfwirdauch auf<br />
die bestehenden Engpässe in der<br />
Hebammenversorgung verwiesen.<br />
„Eine qualitativ hochwertige, modern<br />
ausgestaltete Hebammenausbildung<br />
soll entscheidend zur Attraktivität<br />
des Hebammenberufs<br />
beitragen“, wirdprognostiziert.<br />
Eine Änderung wird esauch für<br />
männliche Interessenten an dem<br />
Berufgeben.„Das Hebammengesetz<br />
führt die Berufsbezeichnung ,Hebamme‘<br />
einheitlich für alle Geschlechter<br />
(weiblich/ männlich/ divers)<br />
ein“, heißt es im Gesetzentwurf.<br />
Diemännliche Sonderbezeichnung<br />
„Entbindungspfleger“ werde<br />
nicht weitergeführt, kündigt das Gesundheitsministerium<br />
an. Der deutsche<br />
Begriff „Hebamme“ kommt<br />
vom germanischen „Hevianna“ und<br />
bedeutet: „Großmutter,die das Neugeborene<br />
aufhebt“.<br />
Der Deutsche Hebammenverband<br />
(DHV) begrüßte den Gesetzentwurf<br />
ausdrücklich. „Hebammen<br />
sind die Expertinnen rund um die<br />
Geburt. Durch das Studium wird<br />
endlich das hohe Niveau, auf dem<br />
Hebammen arbeiten, widergespiegelt“,<br />
sagte DHV-Präsidentin Ulrike<br />
Geppert-Orthofer in einem Presse-<br />
Statement. Es seien viele Vorschläge<br />
des Verbandes in den Entwurfaufgenommen<br />
worden. Laut DHV sollen<br />
Hebammen während ihres gesamten<br />
Studiums eine Vergütung erhalten,<br />
die von den Krankenkassen finanziertwird.<br />
In Deutschland arbeiten rund<br />
24 000 Hebammen, rund 13 000 sind<br />
freiberuflich tätig. Der Deutsche Hebammenverband<br />
hat in der Vergangenheit<br />
immer wieder die sich verschlechternde<br />
Situation der Geburtshilfe<br />
beklagt. Laut einer Studie haben<br />
25 Prozent der freiberuflich tätigen<br />
Hebammen von2008 bis 2010 die Geburtshilfe<br />
aufgegeben. Die Zahl der<br />
Krankenhäuser mit Geburtshilfe ist<br />
von2011 bis 2016 um etwa 90 auf 690<br />
Kliniken zurückgegangen.<br />
Weniger<br />
für die<br />
Ehemaligen<br />
Finanzielle Zuwendung an<br />
Altpräsidenten wird begrenzt<br />
VonAndreas Niesmann<br />
Der Bundestag kappt die üppige<br />
finanzielle und materielle Versorgung<br />
für Altpräsidenten und ehemalige<br />
Bundeskanzler. Der Haushaltsausschuss<br />
des Parlaments hat<br />
sich auf ein neues Regelwerkgeeinigt.<br />
Der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />
Deutschland) liegt der entsprechende<br />
Maßgabebeschluss vor.<br />
Es sieht unter anderem vor, dass bei<br />
ehemaligen Bundespräsidenten<br />
künftig zusätzliche Einkünfte auf den<br />
Ehrensold angerechnet werden.<br />
DieRegelung gilt rückwirkend, sie<br />
betrifft also auch Joachim Gauck, vor<br />
allem aber Christian Wulff, der als<br />
Rechtsanwalt in einer Hamburger<br />
Kanzlei arbeitet und einen jährlichen<br />
Ehrensold vonmehr als 200 000<br />
Euro erhält. Horst Köhler ist von der<br />
Regelung nicht betroffen, weil er wegen<br />
üppiger Pensionen aus früheren<br />
Tätigkeiten auf seinen Ehrensold<br />
verzichtet hat. Pensionen werden<br />
bereits heute mit dem Ehrensold der<br />
Bundespräsidenten verrechnet.<br />
Der Beschluss regelt auch die Ansprüche<br />
ehemaliger Staatsoberhäupter<br />
und Regierungschefs auf Mitarbeiter<br />
und Büros neu. Künftig soll die<br />
Bundestagsverwaltung die Büros für<br />
ehemalige Kanzler und Präsidenten<br />
aussuchen, damit keine extrem hohen<br />
Mietkosten mehr entstehen.<br />
Auch die maximale personelle Ausstattung<br />
wird festgelegt: ein Büroleiter,zweiReferenten,<br />
eine Schreibkraft<br />
und ein Fahrer.Nach fünf Jahren fällt<br />
eine Referentenstelle weg.<br />
Die Regelungen für Büros und<br />
Mitarbeiter gelten allerdings nur für<br />
Bei dem Attentat in einer Straßenbahn<br />
starben drei Menschen.<br />
AFP/JOHN THYS<br />
Dermutmaßliche Todesschützevon<br />
Utrecht soll sich wegen mehrfachen<br />
Mordes mit terroristischem Motiv<br />
verantworten. Dasteilte die Staatsanwaltschaft<br />
am Donnerstag in Utrecht<br />
mit. Er handelte nach Angaben der<br />
Ermittler vermutlich allein. Der37-<br />
Jährige soll am Montag in einer Straßenbahn<br />
in Utrecht drei Menschen<br />
erschossen und drei weitereverletzt<br />
haben. Am Freitag soll er dem Haftrichter<br />
vorgeführtwerden. (dpa)<br />
Trump will Golanhöhen als<br />
Teil Israels anerkennen<br />
US-Präsident Donald Trump hat sich<br />
für die Anerkennung der israelischen<br />
Souveränität über die Golanhöhen<br />
durch sein Land ausgesprochen.<br />
„Nach 52 Jahren ist es Zeit für die<br />
USA, Israels Souveränität über die<br />
Golanhöhen voll anzuerkennen“,<br />
schrieb Trump am Donnerstag im<br />
Kurzbotschaftendienst Twitter. (AFP)<br />
Brasiliens Ex-Präsident<br />
Temer festgenommen<br />
Im Zuge vonKorruptionsermittlungen<br />
ist der ehemalige brasilianische<br />
Präsident Michel Temer Medienberichten<br />
zufolge verhaftet worden.<br />
DerfrühereStaatschef (2016–2018)<br />
sei am Donnerstag in São Paulo gefasst<br />
worden, berichtete der Fernsehsender<br />
Globo News. (dpa)<br />
Zu viele Abgeordnete im Bundestag<br />
Fraktionen können sich nicht auf eine Reform des Wahlrechts einigen. Schäuble will jetzt eigenen Vorschlag vorlegen<br />
VonRasmus Buchsteiner<br />
und Thoralf Cleven<br />
Esist eine illustre Runde, die sich<br />
regelmäßig bei Bundestagspräsident<br />
Wolfgang Schäuble (CDU) trifft.<br />
Vertreter aller sechs Bundestagsfraktionen<br />
sind dabei –alles Wahlrechtsexperten.<br />
Eigentlich sollte diese Arbeitsgruppe<br />
die Blaupause für eine<br />
Reformentwickeln, die den Bundestag<br />
kleiner machen oder zumindest<br />
verhindern soll, dass er noch größer<br />
wird. Aktuell sind es 709 Mandate –<br />
so viele wie noch nie.<br />
Doch seit diesem Donnerstag<br />
steht endgültig fest: Die Konsenssuche<br />
ist gescheitert –was vor allem<br />
mit konträren Positionen vonUnion<br />
und SPD zu tun hat. Schäuble,der im<br />
Zusammenhang mit der Reformvon<br />
einer notwendigen „Quadratur des<br />
Kreises“ gesprochen hatte, will nun<br />
einen eigenen Vorschlag präsentieren.<br />
Das wurde der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
(Redaktionsnetzwerk Deutschland)<br />
in Fraktionskreisen bestätigt. DieArbeitsgruppe<br />
soll am 3. April erneut<br />
zusammenkommen.<br />
Mitglieder der Arbeitsgruppe gehen<br />
davon aus, dass Schäuble eine<br />
moderate Wahlkreisreduzierung<br />
vorschlagen wird –und zudem eine<br />
Begrenzung der Überhangmandate,<br />
die durch weitereMandate ausgeglichen<br />
werden. Doch das ist Spekulation.<br />
Der Präsident macht es spannend,<br />
belässt es selbst Parteifreunden<br />
gegenüber bei Andeutungen.<br />
Monatelang hatte die Arbeitsgruppe<br />
Modelle geprüft und durchrechnen<br />
lassen – ohne Verständigung.<br />
Allerdings gibt es einen Vorschlag,<br />
der im Sinne vonSPD,Linksfraktion,<br />
FDP und Grünen wäre.<br />
Demnach würde der erste,länderbezogene<br />
Zuteilungsschritt bei der<br />
Sitzverteilung im Bundestag entfallen,<br />
die Regelgröße des Parlaments<br />
von 598 auf 630 Mandate erhöht –<br />
und die Zahl der Wahlkreise von 299<br />
auf 270 reduziert.<br />
Union fürchtet um Direktmandate<br />
Berechnungen des Bundeswahlleiters<br />
zeigen, wozu das Ergebnis der<br />
Bundestagswahl 2017 auf Grundlage<br />
dieses Reformmodells geführt hätte.<br />
Der Bundestag wäre demnach auf<br />
639 Abgeordnete gekommen – 70<br />
weniger als heute. Alle Fraktionen<br />
hätten weniger Mandate. Legt man<br />
das Resultat von 2017 zugrunde,<br />
hätte die Unionsfraktion 222 statt<br />
246, 20 weniger von der CDU, vier<br />
weniger vonder CSU. DieSPD käme<br />
auf 138 statt 153 Mandate, die FDP<br />
auf 72 statt 80, die Linke auf 62 statt<br />
69, die Grünen auf 60 statt 67 und die<br />
AfD auf 85 statt 94.<br />
Für die Union ist das Modell allerdings<br />
nicht akzeptabel – aus zwei<br />
Gründen. Zunächst stemmt sie sich<br />
vehement gegen jede Verringerung<br />
der Zahl der Wahlkreise. Grund ist,<br />
dass CDU und CSU zuletzt die weitaus<br />
meisten Direktmandate geholt<br />
haben und wohl künftig holen würden.<br />
Zum anderen hält sie eine Reform,<br />
die auf den ersten Zuteilungsschritt<br />
bei der Mandatsvergabe verzichtet,<br />
für verfassungswidrig.<br />
DieUnion hatte kürzlich einen eigenen<br />
Gegenvorschlag präsentiert.<br />
Er zielt darauf ab, künftig bei der<br />
Feststellung der endgültigen Größe<br />
des Bundestages nicht mehr wie bisher<br />
nur die Zweitstimmen, sondern<br />
auch die Erststimmen zu berücksichtigen<br />
und so eine weitereAufblähung<br />
des Bundestages zu verhindern.<br />
DieZahl der notwendigen Ausgleichsmandate<br />
wäre geringer, wird<br />
in der Union argumentiert. Legt man<br />
das Ergebnis der Bundestagswahl<br />
2017 zugrunde, hätte das Parlament<br />
internen Berechnungen zufolge<br />
rund 640 statt 709 Sitzegehabt.<br />
In Schäubles Arbeitsgruppe hat<br />
ein Problem bislang noch keine Rolle<br />
gespielt, aber zuletzt breit diskutiert<br />
wurde: die Frage der Parität zwischen<br />
den Geschlechtern. Nach der<br />
Wahl 2017 war der Frauenanteil auf<br />
31,3 Prozent gesunken –und ist da-<br />
mit so niedrig wie seit der Jahrtausendwende<br />
nicht mehr. Der Ruf<br />
nach einem Paritätsgesetz auch im<br />
Bund wurde daher immer lauter.<br />
Doch in der Expertengruppe wurden<br />
bislang keine entsprechenden<br />
Modelle geprüft. Auch nicht der Vorschlag<br />
von Bundestagsvizepräsident<br />
Thomas Oppermann. Der SPD-Politiker<br />
will die Zahl der Wahlkreise auf<br />
120 absenken. Aus jedem der Wahlkreise<br />
würden jedoch zwei Abgeordnete<br />
in den Bundestag gewählt –jeweils<br />
eine Frau und ein Mann.<br />
Drei Stimmen in Berlin<br />
Dieses Modell wurde auch für die<br />
Wahl des Abgeordnetenhauses in<br />
Berlin vorgeschlagen –von der Linken.<br />
Der Entwurf sieht vor, die Zahl<br />
der Wahlkreise zu halbieren –von 78<br />
auf 39. Die Gebiete der Wahlkreise<br />
wären also wesentlich größer als bisher,mit<br />
jeweils einer Frau und einem<br />
Mann mit den meisten Stimmen im<br />
Wahlkreis, die in das Abgeordnetenhaus<br />
einziehen. Ändern soll sich<br />
auch die Stimmabgabe am Wahltag.<br />
Wähler sollen dann drei Stimmen<br />
abgeben können: je eine Stimme an<br />
eine weibliche Kandidatin und einen<br />
männlichen Kandidaten im Wahlkreis,<br />
die nicht derselben Partei angehören<br />
müssen –und eine Stimme<br />
für eine Partei.<br />
Altkanzlernund -Präsidenten steht eine<br />
„lebenslange Vollausstattung“ zu. IMAGO<br />
zukünftige Präsidenten und Kanzler.<br />
Gerhard Schröder, Christian Wulff,<br />
Joachim Gauck und Horst Köhler<br />
können ihre Büros behalten. Auch<br />
Angela Merkel und Frank-Walter<br />
Steinmeier kommen nach dem Ausscheiden<br />
aus dem Amt noch in den<br />
Genuss der üppigen Altregelung. Einschnitte<br />
müssen die noch lebenden<br />
Politrentner bei Reisekosten hinnehmen:<br />
Kosten privater Begleitungen<br />
werden nicht mehr erstattet.<br />
Kritik des Rechnungshofes<br />
DerMaßgabebeschluss gilt ab sofort,<br />
das Plenum des Bundestages muss<br />
nicht mehr darüber abstimmen.<br />
„Die neuen Regeln geben allen Beteiligten<br />
Rechtssicherheit“, sagte Johannes<br />
Kahrs, haushaltspolitischer<br />
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.<br />
„Sie sind sehr vernünftig.“<br />
Nötig geworden waren die Neuregelungen,<br />
über die zuerst die Bild-<br />
<strong>Zeitung</strong> berichtet hatte, durch eine<br />
Intervention des Bundesrechnungshofes.<br />
Demnach hatten die Rechnungsprüfer<br />
im vergangenen Jahr<br />
die „lebenslange Vollausstattung“<br />
von Alt-Bundespräsidenten und Ex-<br />
Kanzlern kritisiert. Dabei seien<br />
„Grenzen überschritten“ worden,<br />
monierten die Rechnungsprüfer.<br />
In dem Bild-Bericht ist voneinem<br />
repräsentativen Großraumbüro an<br />
der <strong>Berliner</strong> Friedrichstraße die Rede,<br />
in dem Ex-Präsident Horst Köhler residieren<br />
soll. Auch werden Mietausgaben<br />
in Höhe von bis zu 2,3 Millionen<br />
Euro für fünf Jahreerwähnt.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 5· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Politik<br />
Zu übersehen ist der türkische Staatspräsident jedenfalls nicht: überlebensgroße Wahlwerbung an einem Haus in Istanbul –links Staatsgründer Mustafa Kemal Ataturk, rechts Recep Tayyip Erdogan selbst.<br />
AP/LEFTERIS PITARAKIS<br />
Mit dem Rücken zur Wand<br />
Erdogans AKP muss Umfragen zufolge bei den anstehenden Kommunalwahlen eine Niederlage befürchten. Umso härter greift die Regierung im Wahlkampf durch<br />
VonFrank Nordhausen<br />
Obwohl es nur um Bürgermeister<br />
und Stadträte<br />
geht, hat der türkische<br />
Staatspräsident Recep<br />
Tayyip Erdogan die landesweiten<br />
Kommunalwahlen am 31. März zur<br />
„Überlebensfrage“ für sein Land erklärt.<br />
Täglich eskalierterseine Wahlkampfrhetorik<br />
mit beispiellosen<br />
Vorwürfen an die Opposition.<br />
Hauptgrund dafür ist, dass Erdogans<br />
erfolgsverwöhnte islamische Regierungspartei<br />
AKP, die noch nie eine<br />
Wahl verlor, erstmals seit 2002 mit<br />
dem Rücken zur Wand steht. Angesichts<br />
einer eskalierenden Wirtschaftskrise<br />
muss sie Umfragen zufolge<br />
in vielen Kommunen eine Niederlage<br />
befürchten. Die gemeinsam<br />
antretende Opposition hat dagegen<br />
plötzlich gute Chancen auf einen<br />
Sieg. Sollte die in einem Bündnis mit<br />
der rechtsextremen MHP vereinte<br />
AKP die Hauptstadt Ankara und die<br />
Megacity Istanbul verlieren, erwarten<br />
politische Beobachter harte Auseinandersetzungen<br />
in der Partei bis<br />
hin zu Abspaltungen.<br />
Ebenso dramatisch erscheint die<br />
Lage im kurdisch geprägten Südosten.<br />
Denn dort gelingt es Erdogans<br />
AKP trotz massiver Anstrengungen<br />
nicht, die dominierende prokurdische<br />
Linkspartei HDP ins Abseits zu<br />
drängen. Seit dem Zusammenbruch<br />
der Friedensgespräche mit<br />
der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei<br />
PKK 2015, versucht Erdogan<br />
die drittstärkste Parlamentspartei<br />
kaltzustellen. Tausende HDP-<br />
Mitglieder und -Funktionäre wurden<br />
verhaftet, viele unter<br />
Terrorvorwürfen zu jahrelanger<br />
Haft verurteilt, darunter die früheren<br />
Parteiführer Selahattin Demirtas<br />
und Figen Yüksekdag.<br />
Mehrfache Festnahmen<br />
Jetzt leitet die Justiz täglich neue Ermittlungen<br />
gegen die HDP-Spitzenkandidaten<br />
ein; neu aufgestellte Bewerber<br />
wurden mehrfach umgehend<br />
festgenommen. Dreimal bereits<br />
stürmten schwer bewaffnete<br />
Spezialpolizisten die HDP-Zentrale<br />
in der Kurdenhochburg Diyarbakir<br />
in Südostanatolien, um einen Hungerstreik<br />
gegen die Isolationshaft des<br />
PKK-Chefs Abdullah Öcalan zu unterbinden.<br />
Für Erdogan ist der Hungerstreik<br />
ein willkommener Anlass,<br />
um die Verbindung der HDP zum<br />
„Terror“ zu betonen, denn die PKK<br />
wirdinder Türkei wie in der EU und<br />
den USA als Terrororganisation aufgeführt.<br />
Rezession: Daten des Statistikamtes<br />
in Ankara zufolge<br />
war die Wirtschaft schon<br />
Ende 2018 in die Rezession<br />
gerutscht. Die Landeswährung<br />
Lira hatte zeitweise zu<br />
Euro und Dollar bis zu 40<br />
Prozent an Wert verloren, die<br />
Inflation liegt bei über 20<br />
Prozent.<br />
WIRTSCHAFTSKRISE<br />
Arbeitslosigkeit: Innerhalb<br />
eines Jahres ist die Arbeitslosenquote<br />
in derTürkei um 3,1<br />
Prozentpunkte gestiegen.<br />
Zahlen aus dem Statistikamt<br />
in Ankara zufolgelag sie Ende<br />
Dezember 2018 bei 13,5<br />
Prozent. Damit waren rund<br />
eine Million mehr alsnoch im<br />
Dezember 2017 arbeitslos.<br />
Trendwende: Der Abschwung<br />
ist umso gravierender,weil<br />
die türkische Wirtschaft<br />
in den vergangenen<br />
Jahren stark zugelegt hatte.<br />
Zwischen 2003 und 2016<br />
verzeichnete das Land<br />
durchschnittliche jährliche<br />
Wachstumsraten von5,5<br />
Prozent.<br />
Vergangene Woche ordnete der<br />
von der AKP dominierte oberste<br />
Wahlrat zudem an, die Wahllokale in<br />
14 Provinzen des kurdisch geprägten<br />
Südostens wegen „Sicherheitsbedenken“<br />
zu verlegen. „Das betrifft<br />
ausschließlich HDP-Hochburgen“,<br />
sagt Mithat Sancar, Vizefraktionschef<br />
der HDP im Parlament. „Man<br />
will unsere Anhänger daran hindern<br />
zu wählen. Aber wir werden wieder<br />
Busse organisieren.“<br />
Im Kurdengebiet hat Sancars Partei<br />
die Wahl zum Referendum über<br />
Erdogans staatliche Zwangsverwalter<br />
erklärt. Unter dem Vorwurf der<br />
PKK-Unterstützung waren in Diyarbakir<br />
und 92 weiteren Städten seit<br />
2015 die demokratisch gewählten<br />
HDP-Bürgermeister per Präsidentendekret<br />
von ihren Posten entfernt<br />
und durch Staatskommissare zumeist<br />
aus der AKP ersetzt worden.<br />
Gleichwohl stimmten bereits bei den<br />
Parlamentswahlen im vergangenen<br />
Jahr rund sechs Millionen Wähler für<br />
die HDP,die landesweit 11,7 Prozent<br />
der Stimmen holte.Sie gewann auch<br />
in der Westtürkei massiv hinzu. „Wir<br />
wollen alle unter Zwangsverwaltung<br />
gestellten Städte im kurdischen Gebiet<br />
zurückgewinnen“, sagt Sancar.<br />
„Laut Meinungsforschernstehen wir<br />
dortweit vorne.“<br />
Früher hat Erdogan stets betont,<br />
dass der oberste Souverän die Wähler<br />
seien. Jetzt droht der Präsident<br />
HDP-Anhängern im Wahlkampf,<br />
sollten sie sich wieder für Bürgermeister<br />
entscheiden, „die mit der<br />
PKK verbunden“ seien, „dann werden<br />
wir sofort handeln und wieder<br />
Zwangsverwalter einsetzen!“ Ungewollt<br />
hat Erdogan der HDP damit ein<br />
Wahlgeschenk gemacht, denn seine<br />
Wutreden treiben der HDP auch<br />
konservative kurdische Wähler zu,<br />
die früher für die AKP stimmten.<br />
Inzwischen setzt der Präsident<br />
die HDP umstandslos mit Terroristen<br />
gleich und dehnt den Terrorvorwurf<br />
auf die übrigen Oppositionsparteien<br />
aus,die sich unter Führung<br />
der sozialdemokratischen CHP zu<br />
einer „Nationalen Wahlallianz“ zusammengeschlossen<br />
haben. Erdogan<br />
nennt sie „Allianz des Bösen“<br />
und „Verräterbündnis“, „das seine<br />
Befehle von Kandil erhält“. In den<br />
nordirakischen Kandil-Bergen liegt<br />
das PKK-Hauptquartier.<br />
DieTerror-Assoziationen sind die<br />
Antwort Erdogans auf den Schachzug<br />
der HDP,insieben großen türkischen<br />
Metropolen, darunter Ankara<br />
und Istanbul, auf eigene Bürgermeisterkandidaten<br />
zu verzichten<br />
und zur Wahl des Oppositionskandidaten<br />
aufzurufen. „Wodie demokratischen<br />
Kräfte die Chance haben zu<br />
gewinnen, haben wir keine eigenen<br />
Kandidaten aufgestellt“, sagt Mithat<br />
Sancar.„Denn wir wollen die autoritäre<br />
Herrschaft der AKP stoppen.<br />
Aber eine Allianz mit anderen Parteien<br />
gibt es nicht.“<br />
Geeintes Lager<br />
Damit steht der AKP in vielen Orten<br />
erstmals nicht eine in mehrere Parteien<br />
zersplitterte Opposition gegenüber,<br />
sondern ein geeintes Lager.<br />
Wer 50 Prozent plus eine Stimme<br />
holt, ist Sieger.Das erklärtden Furor,<br />
mit der Erdogan jetzt die Oppositionskandidaten<br />
bekämpft –und die<br />
Wut auf die Kurdenpartei. Denn die<br />
Stimmen der Kurden und der Linken<br />
für die HDP, die in Istanbul und Ankaraetwa<br />
sechs Prozent ausmachen,<br />
werden das Zünglein an der Waage<br />
bilden.<br />
Frank Nordhausen erwartet<br />
Unruhe, sollte Erdogans<br />
AKP die Wahl verlieren.<br />
Terrorgefahr aus dem Waffenschrank<br />
Neuseeland verbietet nach dem Anschlag in Christchurch halbautomatische Schusswaffen. In Deutschland sind diese auch für Privatpersonen noch erlaubt<br />
VonChristian Burmeister<br />
Neuseelands<br />
Premierministerin<br />
Jacinda Ardern hat angekündigt,<br />
halbautomatische Waffen zu<br />
verbieten. „Jede Waffe, die bei dem<br />
Terroranschlag zum Einsatz kam,<br />
wirdverboten“, erklärte sie am Donnerstag.<br />
Dasneue Gesetz soll bereits<br />
am 11. AprilinKraft treten.<br />
In der neuseeländischen Küstenstadt<br />
Christchurch hatte ein mutmaßlich<br />
rechtsextremer Täter vergangene<br />
Woche während der muslimischen<br />
Freitagsgebete zwei Moscheen<br />
angegriffen, 50 Menschen<br />
ermordet und Dutzende verletzt.<br />
Auch in Deutschland hat es nach<br />
den Amokläufen von Erfurt (2002)<br />
und Winnenden (2009) größereVerschärfungen<br />
des Waffenrechts gegeben.<br />
Für Roman Grafe, Mitbegründer<br />
der Initiative„Keine Mordwaffen<br />
als Sportwaffen“, reicht das aber<br />
noch lange nicht aus: „Das deutsche<br />
Waffenrecht ist kriminell lasch. Es<br />
werden Jahr für Jahr Menschen mit<br />
Waffen von Sportschützen getötet.“<br />
Grafe fordert ein Verbot aller tödlichen<br />
Sportwaffen.<br />
Wie viele (legale) halbautomatische<br />
Waffen es in Deutschland überhaupt<br />
gibt, ist nicht klar.ImNationalen<br />
Waffenregister sind aktuell 5,4<br />
Millionen Waffen in Privatbesitz registriert.<br />
Aber eine gesonderte Ausweisung<br />
für halbautomatische Waffen<br />
gibt es nicht.<br />
Irene Mihalic, innenpolitische<br />
Sprecherin der Grünen, hat drei<br />
Hauptkritikpunkte am aktuellenWaffenrecht:<br />
„Eine schussbereite Waffe<br />
zu Hause ist ein Risiko.Schusswaffen<br />
und Munition müssen an getrennten<br />
Orten aufbewahrt werden“, sagte sie<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />
Deutschland). Dies würde<br />
Taten im Affekt erschweren. „Die bisherige<br />
Praxis bei derVergabe vonWaffenscheinen<br />
reicht nicht aus, zum<br />
Beispiel Reichsbürgernoder anderen<br />
extremistischen Gruppen den Zugang<br />
zu legalenWaffen effektiv zu verwehren.<br />
Entsprechende Erkenntnisse<br />
des Verfassungsschutzes müssen daher<br />
bereits bei der Antragsstellung<br />
JacindaArdernhatte schon kurz nach der Tatstrengere Waffengesetzeangekündigt. AFP<br />
standardmäßig abgefragt werden“, so<br />
Mihalic weiter. Bisher geschieht dies<br />
nur in konkretenVerdachtsfällen.<br />
Wer in Deutschland eine Waffe<br />
besitzen will, muss mindestens 18<br />
Jahre alt und „zuverlässig“ sein. Das<br />
bedeutet, dass etwa verurteilte Verbrecher<br />
oder psychisch Kranke keine<br />
Waffe besitzen dürfen.<br />
Bisher gebe es keine gesicherte<br />
Datenbasis, sagte Mihalic: „Bei uns<br />
gibt es –anders als in Großbritannien<br />
–kein detailliertes Monitoring<br />
für alle Tötungsdelikte. Daher kann<br />
heute niemand genau sagen, wie<br />
viele Menschen jedes Jahr erschossen<br />
werden –und woher die Schusswaffe<br />
stammte.“<br />
Die EU hat kürzlich eine neue<br />
Waffenrichtlinie beschlossen, mit<br />
deren Umsetzung sich die Bundesregierung<br />
gerade beschäftigt. Die<br />
Richtlinie will Privatpersonen den<br />
Besitz aller Waffen verbieten, die für<br />
Anschläge gut geeignet wären. Darunter<br />
auch halbautomatische Langund<br />
Kurzwaffen. Künftig sollen auch<br />
nur noch Magazine mit maximal<br />
zehn Schuss erlaubt sein. Die EU<br />
verlangt auch ein Verkaufsverbot für<br />
Signal- und Schreckschusswaffen.<br />
Denn diese können mit einigen<br />
Handgriffen in „scharfe Waffen“ umgebaut<br />
werden.<br />
Mit der neuen EU-Waffenrichtlinie<br />
soll es zu einer Vereinheitlichung<br />
des Gesetzeinnerhalb Europas kommen.<br />
Als EU-Länder mit dem bisher<br />
liberalsten Waffenrecht gelten Polen,<br />
Tschechien und die Slowakei. Vorallem<br />
Prag hatte sich vehement gegen<br />
eine Verschärfung des Waffenrechts<br />
gewehrt.<br />
In Neuseeland wurde eine Verschärfung<br />
des Waffengesetzes nur<br />
wenige Tage nach dem Terroranschlag<br />
in Christchurch beschlossen.<br />
DasVerbot bezieht sich auf Sturmgewehre<br />
und halbautomatische Waffen.<br />
Schon seit Donnerstag dürfen<br />
sie nicht mehr verkauft werden.<br />
Halbautomatische Waffen gelten<br />
als besonders gefährlich, weil der<br />
Schütze zwar jedes Mal neu abdrücken<br />
muss, die nächste Patrone<br />
dann aber sofort und automatisch<br />
aus dem Magazin nachgeladen<br />
wird. Wer in Neuseeland solche<br />
Waffen besitzt, muss sie nun zurückgeben,<br />
soll aber vomStaat Geld<br />
dafür erhalten. Dafür stellt die Regierung<br />
umgerechnet bis zu 120<br />
Millionen Euro zur Verfügung. Verboten<br />
sind jetzt auch Zusatzteile,<br />
mit denen die Waffen schneller gemacht<br />
werden können.<br />
Nach Schätzungen sind in Neuseeland<br />
mehr als 1,2 Millionen<br />
Schusswaffen im Umlauf. Auch von<br />
neuseeländischen Waffenbesitzern<br />
kam Zustimmung für das Gesetz.<br />
Viele hatten nach dem Anschlag Gewehre<br />
bereits freiwillig zurückgegeben.<br />
(mit dpa)
6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Made in Berlin<br />
BERLINER BEKANNTE<br />
Film ab<br />
in<br />
Rummelsburg<br />
VonJochen Knoblach<br />
Inseiner Biografie dürften einige<br />
Start-up-Gründer Parallelen entdecken:<br />
Mit zwölf Jahren kommt<br />
Paul Mendelssohn Bartholdy nach<br />
Berlin. Er besucht das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium,<br />
schließt es aber<br />
nicht ab und versucht stattdessen<br />
eine Kaufmannslehre, die ihn ebenfalls<br />
unbefriedigt lässt. Im Privatunterricht<br />
holt er dann doch das Abitur<br />
nach, studiert inHeidelberg Naturwissenschaften,<br />
um im Alter von 22<br />
Jahren auf dem Gebiet der Chemie<br />
zu promovieren. Danach kommt er<br />
zurück nach Berlin, lernt an der <strong>Berliner</strong><br />
Universität Carl Alexander Martius<br />
kennen. 1867 beschließen sie,<br />
eine eigene Fabrik zu gründen. In<br />
Rummelsburgbauen sie eine Anilinproduktion<br />
auf. Da ist Paul, Sohn des<br />
berühmten Komponisten Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy,26Jahrealt.<br />
Die Fabrik befand sich an der<br />
Rummelsburger Hauptstraße 11-12,<br />
heute ein Gewerbegebiet. Dort fertigten<br />
die beiden Gründer aus Benzol<br />
und einigen Chemikalien den<br />
Farbstoff Anilin, der etwa in der Lederherstellung<br />
und in Druckereien<br />
eingesetzt wurde. Das Anilin aus<br />
Rummelsburg, so ist im Museum<br />
Lichtenberg zuerfahren, sei vor allem<br />
bei der Farbenindustrie sehr geschätzt<br />
worden.<br />
Zukauf in Treptow<br />
Tatsächlich florierte das Geschäft,<br />
und schon 1872 entschied man sich,<br />
die Produktionspalette zu erweitern.<br />
Die beiden Gründer kauften die Jordansche<br />
Farbenfabrik, die sich in der<br />
Lohmühlenstraße im nahe gelegenen<br />
Treptow befand. Er waren jene<br />
Gebäude,indenen heute die Factory<br />
Berlin Start-ups Unterkunft bietet<br />
und die Code University Software-<br />
Entwickler ausgebildet. Fuchsin,<br />
Anilinblau und Methylviolett hießen<br />
die neuen Farben. Da das Wachstum<br />
mit privaten Mitteln nicht mehr zu<br />
finanzieren war, wandelte man die<br />
Unternehmen in die „Aktiengesellschaft<br />
für Anilinfabrikation“ um.<br />
Agfa lautete das Kürzel. Paul Mendelssohn<br />
Bartholdy wurde erster Generaldirektor,<br />
sein Freund Martius<br />
sein Stellvertreter.<br />
Etwa zur gleichen Zeit wurde an<br />
der Technischen Hochschule Berlin<br />
mit Fotoplatten experimentiert, die<br />
für das gesamte Farbspektrum empfindlich<br />
waren. Für solche panchromatische<br />
Platten suchte man Sensibilisatorfarbstoffe<br />
und wurde bei der<br />
Agfa fündig. Das war der Zeitpunkt,<br />
an dem Mendelssohn Bartholdys<br />
Firma erstmals mit der Fotografie in<br />
Berührung kam.<br />
Die Abkürzung Agfa wurde 1897<br />
als Warenzeichen für „chemische<br />
Präparate für photographische Zwecke“<br />
eingetragen. Mendelssohn Bartholdyslebte<br />
da nicht mehr. Sein<br />
jüngster Sohn Paul Mendelssohn<br />
Bartholdy der Jüngerejedoch, ebenfalls<br />
promovierter Chemiker bekleidete<br />
ein Direktorenamt in der Agfa.<br />
Filme wurden in Berlin allerdings nie<br />
gefertigt. Wegen der Luftverschmutzung<br />
insbesondere durch die<br />
Dampflokomotiven. Feinstaub war<br />
schon damals ein Problem.<br />
Das Kürzel stand ursprünglich für „Aktiengesellschaft<br />
für Anilinfabrikation“. AGFA<br />
Wenn man jemanden<br />
sucht, der tagtäglich<br />
erfahren muss, was<br />
vergebliche Müh bedeutet,<br />
dann sollte man mit einem<br />
Paketboten reden. Von den etwa<br />
220 Päckchen und Kartons, die ein<br />
Zusteller während einer Schicht ausliefert,<br />
wirdetwa jedes achte umsonst<br />
mitunter bis in den vierten Stock geschleppt.<br />
Denn schon wenige Tage<br />
später geht die Online-Bestellung zurück<br />
an den Absender. Kostet ja<br />
nichts.<br />
Fast 30 Pakete sind es proTour eines<br />
DHL- oder Hermes-Transporters,<br />
die retour gehen und sich im 2018 auf<br />
rund vier Milliarden Sendungen gewachsenen<br />
Onlinehandel zu einer<br />
riesigen Menge summieren. Zuletzt<br />
wurden hierzulande 286 Millionen<br />
Bestellungen zurückgeschickt, wie<br />
das Münchener Unternehmen Parcellab<br />
ermittelt hat.<br />
Die Gründe dafür sind unterschiedlich.<br />
Meist ist die bestellteWare<br />
nicht so,wie man sie sich bei der Bestellung<br />
am Computerdisplay vorgestellt<br />
hat. Oft ist die Ware beschädigt.<br />
Zudem bestellt laut Parcellab jeder<br />
Fünfte vonvornherein mehrereAlternativen.<br />
Unddann sind da auch noch<br />
jene,die sich durch eine Werbeaktion<br />
zu einer spontanen Bestellung verleiten<br />
ließen und diese später per Rücksendung<br />
korrigieren.<br />
Wie viel im E-Commerce zurückgeschickt<br />
wird, hängt maßgeblich<br />
von der Handelssparte ab. „Die Retourequoten<br />
sind gerade in speziellen<br />
Warengruppen wie bei Kleidung<br />
enorm hoch und steigen von Jahr zu<br />
Jahr“, sagt Julia Miosga, die beim<br />
deutschen Digitalverband Bitkom<br />
den Bereich Handel &Logistik verantwortet.<br />
Während im Modehandel<br />
etwa jeder zweite verschickte Artikel<br />
retour geht, ist es in der Möbel- und<br />
Einrichtungssparte nur etwa jeder<br />
zehnte.Der <strong>Berliner</strong> Profi-Werkzeug-<br />
Versender Contorion hat nach eigenen<br />
Angaben sogar nur eine Quote<br />
vonweniger als fünf Prozent.<br />
Fitting Models testen<br />
286 Millionen<br />
Retouren<br />
jährlich<br />
in Deutschland<br />
Durchschnittlich 70 Prozent der zurückgeschickten Artikel gehen als A-Ware wieder in den Versand<br />
Was passiertmit den restlichen 30 Prozent?<br />
Vernichtung und<br />
Entsorgung,Recycling<br />
nicht mehr verwendbarer<br />
Ware<br />
Kosten<br />
Durchschnittlich pro retourniertem Artikel,<br />
2017, jeweiliger Anteil in Prozent<br />
bis zu 2,50 Euro<br />
bis zu 5Euro<br />
bis zu 10 Euro<br />
bis zu 15 Euro<br />
bis zu 20 Euro<br />
bis zu 30 Euro<br />
bis zu 50 Euro<br />
Zweitvermarktung von<br />
nur leicht beschädigter<br />
Ware als BWare und<br />
Verkauf an Restekäufer<br />
2<br />
2<br />
Gründe für Retouren<br />
29 %<br />
Waren<br />
beschädigt<br />
Rückreisewelle<br />
Vorallem der Onlinehandel trieb den Paketversand<br />
im vorigen Jahr auf vier Milliarden Sendungen.<br />
Vieles wird zurückgeschickt und verursacht Kosten<br />
5<br />
20 %<br />
Mehrere Alternativen<br />
bestellt<br />
Größte Kostentreiber<br />
bei Retouren im Online-Handel, 2017<br />
Retourenservice nach Branchen<br />
Retourenlabelliegt bei<br />
Elektronik,<br />
Computer,<br />
Zubehör<br />
Kleidung,<br />
Schuhe,<br />
Accessories<br />
Beauty,<br />
Drogerie,<br />
Lebensmittel<br />
Verkauf<br />
über Outlet<br />
9<br />
10<br />
51 %<br />
Ware entsprichtnicht<br />
den Erwartungen<br />
64 % 59%<br />
48%<br />
Sichtung der Artikel/<br />
Qualitätskontrolle<br />
38% 28% 26%<br />
Aufbereitung/Reinigung/<br />
Reparaturvon Artikeln<br />
ebenfalls in Milliardenhöhe<br />
VonJochen Knoblach (Text) und Sabine Hecher (Grafik)<br />
73 % 66%<br />
19 % 18 %<br />
Retourenannahme,<br />
Vereinnahmung,<br />
Identifikation der Artikel<br />
Artikel, die als A-Ware<br />
nicht mehr verkauft werden<br />
können (Wertverlust)<br />
17 %<br />
Sport,<br />
Freizeit,<br />
Auto<br />
Spenden<br />
Haus,<br />
Garten,<br />
Baumarkt<br />
14 %<br />
Spielzeug,<br />
Bücher,<br />
Bürobedarf<br />
24<br />
Rücksendung<br />
an Lieferanten<br />
25<br />
5%<br />
Impulskauf bei<br />
Werbeaktion<br />
Versandkosten/<br />
Porto- und Transportkosten<br />
Wareneinlagerung<br />
Generell sprechen die Unternehmen<br />
aber nur selten und ungernüber ihre<br />
Retourenraten. Schließlich steckt<br />
hinter jeder Rücksendung unnötiger<br />
Verpackungsmüll und zudem geben<br />
sie zumindest ansatzweise Auskunft<br />
über die Kosten. Denn mit jeder zurückgeschickten<br />
Bestellung geht dem<br />
Onlinehändler nicht nur Umsatz verloren.<br />
Es ist auch ein großer Aufwand<br />
nötig, um die Rückläufer auszupacken,<br />
zu begutachten und bestenfalls<br />
für denWiederverkauf vorzubereiten.<br />
Beim Kölner Institut für Handelsforschung<br />
EHI werden die Kosten für die<br />
Bearbeitung einer Retoureauf durchschnittlich<br />
zehn Euro taxiert. Legt<br />
man diesen Betrag den genannten<br />
Rücksendungen insgesamt zugrunde,<br />
kosten die Rücksendungen<br />
die Onlinehändler fast drei Milliarden<br />
Euro im Jahr.<br />
Bei dem <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />
Zalando wird die Retourenquote mit<br />
durchschnittlich 50 Prozent angegeben.<br />
Bei zusammen 116 Millionen<br />
Bestellungen, die das Online-Modekaufhaus<br />
im vergangenen Jahr bediente,ist<br />
das ein beträchtlicher Posten.<br />
Doch trotz annähernd 60 Millionen<br />
Rücksendungen im Jahr gibt<br />
man sich bei Zalando gelassen. „Es<br />
geht gar nicht darum, die Retouren<br />
möglichst niedrig zu halten“, sagt Firmensprecherin<br />
Linda Hübner. Rücksendungen<br />
seien Teil des Geschäftsmodells,wie<br />
ein Ladenbetreiber auch<br />
nicht erwartet, dass jedes Kleidungsstück<br />
gekauft wird, das ein Kunde in<br />
seinem Geschäft anprobiert. Es sei<br />
das gute Recht, dass ein Kunde zurückschickt,<br />
was ihm nicht gefällt.<br />
Allerdings will der Modeversender<br />
Zalando,der allein im Jahr 2017 über<br />
25 000 Tonnen Verpackungsmaterial<br />
für Kundenlieferungen einsetzte,unnötige<br />
Retouren durchaus reduzieren.<br />
Dabei geht es vorallem um Kleidungsstücke,<br />
die nicht passen, weil<br />
sie von der Konfektionsgröße abweichen.<br />
Seit zwei Jahren hat Zalando eigens<br />
dafür ein etwa zehnköpfiges<br />
Team sogenannter Fitting Models installiert.<br />
Sie probieren T-Shirts, Kleider<br />
und vorallem Schuhe in den gängigsten<br />
Größen an und ermitteln so,<br />
ob ein Kleidungsstück exakt der<br />
Größe entspricht oder größer oder<br />
kleiner ausfällt. Das Ergebnis findet<br />
sich dann in der Produktbeschreibung.<br />
Inzwischen seien Erfolge messbar.Genaueres<br />
verrät man nicht.<br />
55 % 50% 7% 27 % 24% 22 %<br />
13%<br />
Verkauf<br />
an Personal<br />
Verkauf im Outlet<br />
Auskunftsfreudiger ist Zalando dagegen<br />
in Sachen Wiederverwendung<br />
der Retouren. „Der Großteil unserer<br />
Kunden sendet Artikel in einwandfreiem<br />
Zustand zurück“, sagt die Firmensprecherin<br />
und kann auf eine<br />
überdurchschnittliche Verwertungsquote<br />
verweisen. Denn während einer<br />
aktuellen Studie des Kölner EHI-<br />
Instituts zufolge im Schnitt nur 70<br />
Prozent der zurückgeschickten Waren<br />
wieder direkt in den Versand geleitet<br />
werden können, nennt Zalando<br />
einen Anteil von97Prozent. DerRest,<br />
Warenmit kleinen Mängeln oder aus<br />
der Vorsaison, würde in eigenen Outlet-Stores<br />
angeboten oder an die<br />
Hilfsorganisation Humedica gespendet.<br />
Vernichtet würden Waren nur in<br />
Ausnahmefällen. „Dies betrifft etwa<br />
0,05 Prozent aller Artikel“, sagt Hübner.<br />
Das wären dann 29 000 Kleidungsstücke<br />
im Jahr.<br />
Im gesamten Onlinehandel wird<br />
dagegen laut Parcellab-Daten großzügig<br />
geschreddert, nämlich gut jeder<br />
zweite nicht mehr wiederversendbareArtikel<br />
vernichtet. 16 Prozent aller<br />
Retouren, eine Warenmenge im<br />
achtstelligen Bereich.<br />
Der ebenfalls in Berlin ansässige<br />
Online-Möbelhändler Home24, der<br />
einen Rücksendeanteil vonzehn Prozent<br />
nennt, nutzt sein Outlet am S-<br />
Bahnhof Landsberger Allee für den<br />
Wiederverkauf der Retorean. Zudem<br />
übernahm Home24 vor zwei Jahren<br />
das Start-up Returbo. Dies hatte sich<br />
darauf spezialisiert, Retourenware<br />
und Sonderposten via Amazon und<br />
Ebay zu vermarkten.<br />
Wertminderung durch<br />
Benutzungder Ware wird<br />
dem Kunden in<br />
Rechnung gestellt<br />
NEU IN DER STADT<br />
Nie wieder<br />
Rechnungen<br />
im Briefkasten<br />
VonTheresa Dräbing<br />
In einer Fabrikhalle in Adlershof<br />
sind derzeit um die 1,5 Millionen<br />
Seiten Papier eingelagert. Und täglich<br />
kommen neue hinzu. Es sind alles<br />
Postsendungen, die zuvor eingescannt<br />
und dem Adressaten bereits<br />
per Mail zugestellt worden sind. Dahinter<br />
steckt das <strong>Berliner</strong> Start-up<br />
Caya, dessen Geschäftsidee es ist, die<br />
tägliche Post zu digitalisieren.<br />
„Wer Caya abonniert hat, muss<br />
nicht mehr zum Briefkasten laufen,<br />
um die Post zu holen, und nicht einmal<br />
mehr zu Hause sein, um Sendungen<br />
anzuschauen“, sagt Gründer Alexander<br />
Schneekloth. So haben Nutzer<br />
die Möglichkeit, auch auf die eigene<br />
Post zugreifen zu können, wenn sie<br />
sich geschäftlich in anderen Städten<br />
aufhalten oder zwischen Wohn- und<br />
Arbeitssitz pendeln. Auch wenn sie<br />
gerade im Urlaub sind, droht der<br />
Briefkasten zum einen nicht mehr<br />
überzuquellen, zum anderen kann<br />
die Post trotzdem gelesen werden.<br />
Doch, sagt Schneekloth, sei das Konzept<br />
nicht dafür angelegt, es allein für<br />
wenige Urlaubswochen im Jahr zu<br />
nutzen. So kann das Abonnement<br />
nur monatlich oder jährlich abgeschlossen<br />
werden, für mindestens<br />
2,99 Euro im Monat.<br />
Dann wirdvon Caya für diese Zeit<br />
ein üblicher Nachsendeauftrag bei<br />
der Deutschen Post und bei der privaten<br />
Pin Mail AG eingerichtet, damit<br />
die Briefpost (Warenpost ausgenommen)<br />
im Scanzentrum in Adlershof<br />
landet. Dort werden die<br />
Briefe voll automatisiert geöffnet,<br />
gescannt und verschickt –alles unter<br />
hohen Datenschutzrichtlinien, wie<br />
Schneekloth versichert. Immer<br />
dann, wenn Post im E-Mail-Fach<br />
eingegangen ist, bekommt der<br />
Kunde eine Nachricht auf sein<br />
Handy.Gleichzeitig sortiertCaya die<br />
Post vor: Nach Rechnungen, Verträgen<br />
oder Werbeschreiben. EinweiteresFeatureist<br />
die Volltextsuche: Gibt<br />
der Nutzer im Suchfeld der Webanwendung<br />
oder der Appeinen Begriff<br />
ein, bekommt er daraufhin die passenden<br />
Dokumente ausgespielt.<br />
Haftung für bis zu einer Million Euro<br />
Will jemand einzelne oder später alle<br />
Dokumente im Original zugesendet<br />
bekommen, ist auch das möglich –in<br />
den günstigeren Tarifen allerdings<br />
per Aufpreis, nur das Schreddern ist<br />
kostenlos. Auch das Langzeitarchiv<br />
kostet extra. Dafür seien alle Dokumente<br />
feuerfest geschützt und versichert<br />
–Caya haftet bis zu einer Million<br />
Euro für Schäden, sollte ein wichtiges<br />
Dokument verloren gehen.<br />
Derzeit arbeitet Caya an weiteren<br />
Zusatzfunktionen. „Eine Bezahlfunktion<br />
wird kommen“, sagt<br />
Schneekloth. Werde eine Rechnung<br />
zugestellt, soll mit einem einzigen<br />
Mausklick die Überweisung gestartet<br />
werden können. Auch das Antworten<br />
auf Briefe soll mit vorausgefüllten<br />
Textfeldern erleichtert werden.<br />
Beide Funktionen sollen in den<br />
nächsten drei, vier Monaten zur Verfügung<br />
stehen, so Schneekloth.<br />
Gegründet wurde Caya im Februar<br />
2017, seither wachse man stetig.<br />
Erst kürzlich hat das Unternehmen<br />
Teile seines Konkurrenten Digitalkasten<br />
übernommen. Mansei nun<br />
kurz davor, die Marke von 10 000<br />
Kunden zu knacken, sagt Schneekloth.<br />
Privatkunden machten den<br />
größten Anteil von 90Prozent aus.<br />
Man schaue sich schon nach größerenLagerhallen<br />
für das Papier um.<br />
IMAGO/XCUTEIMAGEX
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 7 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
DAX-30 in Punkten<br />
27.12.18<br />
MÄRKTE<br />
▼ 11549,96 (–0,46 %)<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
24.12.18<br />
Euro in US-Dollar<br />
24.12.18<br />
Stand der Daten: 21.03.2019 (21:50 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
21.3.19<br />
▼ 67,66 (–0,94 %)<br />
21.3.19<br />
▲ 1,1387 (+0,29 %)<br />
Quelle<br />
aus DAX und MDAX vom 21.03. zum Vortag<br />
21.3.19<br />
RWESt. 23,05 +3,50 WWWWWWW<br />
Uniper NA 27,50 +3,19 WWWWWWW<br />
Siltronic NA 81,12 +2,81 WWWWWW<br />
Evotec 21,98 +2,00 WWWWW<br />
Norma Group NA 45,60 +1,83 WWWW<br />
Covestro 47,53 +1,58 WWWW<br />
Verlierer<br />
ausDAX und MDAXvom 21.03. zumVortag<br />
Wirecard 101,10 WWWWWWWWWWW –5,60<br />
DeutscheBank NA 7,44 WWWWWWWW –4,10<br />
ProSiebenSat.1 14,41 WWWWWWWW –3,93<br />
Commerzbank 7,01 WWWWWWW –3,36<br />
DeutscheBörse NA111,10 WWWWWW –2,97<br />
BayerNA 61,28 WWWWWW –2,73<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 21.03. ±% z. 20.03.<br />
Euro Stoxx 50(EU) –0,15<br />
3596/2909 3367,40<br />
CAC 40 (FR) – 0,07<br />
5657/4556 5378,85<br />
S&P UK (UK) + 0,89<br />
1590/1323 1492,03<br />
RTS (RU) +0,93<br />
1263/1033 1237,68<br />
IBEX (ES) –0,53<br />
10291/8286 9355,60<br />
Dow Jones (US) +0,84<br />
26952/21713 25962,51<br />
Bovespa (BR) –2,53<br />
100439/69069 95558,19<br />
Nikkei (JP) +0,20<br />
24448/18949 21608,92*<br />
Hang Seng (HK) –1,01<br />
31593/24541 29056,58<br />
Stx Singap. 20 (SG) +0,16<br />
1583/1350 1530,54<br />
Festgeld für 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />
PrivatBank 1891 **<br />
privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />
Akbank<br />
akbank.de 0,50 0,50 0,85<br />
abcbank<br />
abcbank.de - 0,50 0,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,70<br />
Deutsche Bank *<br />
deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING<br />
ing-diba.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
isbank.de 0,55 0,55 0,90<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,00<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
-030/86986969 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,24 0,29 0,43<br />
*Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle:FMH-Finanzberatung<br />
Man wisse nichts, „wir<br />
haben keine Ahnung,<br />
wir hängen total in der<br />
Luft“, sagt eine Beschäftigte<br />
der Commerzbank. Seit<br />
Sonntag wirdoffiziell über die Fusion<br />
des Frankfurter Kreditinstituts mit<br />
der Deutschen Bank verhandelt. Am<br />
Donnerstag tagten die Aufsichtsräte<br />
der beiden Unternehmen. Details<br />
über mögliche Beschlüsse wurden<br />
zunächst nicht bekannt.<br />
Deutsche-Bank-Chef Christian<br />
Sewing wolle die Kontrolleureseines<br />
Geldhauses vom Sinn einer Fusion<br />
mit dem kleineren Konkurrenten<br />
überzeugen, hieß es. Ein wichtiges<br />
Argument soll dabei die Perspektive<br />
auf eine klare Dominanz im deutschen<br />
Markt sein. Hinzu komme,<br />
dass er bei der Refinanzierung der<br />
eigenen Geschäfte sinkende Kosten<br />
erwarte –die neue Größe könnte geringere<br />
Risikoaufschläge nach sich<br />
ziehen. Indes zeichnet sich immer<br />
mehr ab, dass eine Verschmelzung<br />
–wennüberhaupt –ein äußerst komplexes<br />
und langwieriges Unterfangen<br />
wird. So soll Sewing damit rechnen,<br />
dass ein Deal nicht vor 2020<br />
unter Dach und Fach gebracht werden<br />
kann.<br />
Auch weil die Bankenaufsicht der<br />
Europäischen Zentralbank (EZB) ein<br />
gehöriges Wörtchen mitzureden hat<br />
und schon mahnt. Ignazio Angeloni,<br />
Mitglied des EZB-Gremiums, sagte,<br />
die beiden Institute müssten sich auf<br />
eine rigide Überprüfung gefasst machen.<br />
Die Aufseher wollen sich anschauen,<br />
ob es überhaupt einen realistischen<br />
Businessplan für eine<br />
„Deutsche Commerzbank“ gibt. Womöglich<br />
komme man da zu anderen<br />
Schlussfolgerungen in puncto Kapital<br />
und Liquidität als die Bankmanager,sagte<br />
der Italiener.<br />
DieAufsicht hat in der Vergangenheit<br />
großen Wert auf robuste Finanzen<br />
gelegt. So musste sich 2016 die<br />
italienische Banco Popolare SCerst<br />
einmal eine Milliarde Euro frisches<br />
Kapital besorgen, bevor sie mit der<br />
Bis zu 50000 Jobs gefährdet<br />
EZB will sich Fusionspläne von DeutscherBank und Commerzbank genau anschauen<br />
Von Frank-Thomas Wenzel<br />
In einem Spiegel mit demLogo der Deutschen Bank ist die Zentrale derCommerzbank<br />
in Frankfurtzu sehen.<br />
FOTO: ARNE DEDERT/DPA<br />
Die Liebe der SPD zur Bankenfusion<br />
bank durch die Deutsche Bank war<br />
kein Erfolg. Scholz hat schon vorMonaten<br />
durchscheinen lassen, dass er<br />
in einer Fusion die Chance für einen<br />
„nationalen Champion“ im Bankensektor<br />
sieht. Aber diese Idee ist absurd,<br />
wenn man sich die beiden Kandidaten<br />
ansieht. Es gibt praktisch<br />
keine Synergieeffekte, dafür viele<br />
Überschneidungen und deshalb den<br />
Abbau vonvielen Arbeitsplätzen.<br />
Zwar hat sich die Commerzbank –<br />
auch dank einer Unterstützung von<br />
18 Milliarden Euro durchden Steuerzahler<br />
–halbwegs gefangen. Aber die<br />
Deutsche Bank ist anhaltend labil.<br />
Nicht nur Italien –auf das deutsche<br />
Finanzpolitiker immer gern mit erhobenem<br />
Zeigefinger verweisen –<br />
hat ein Bankenproblem.<br />
Aber warum ist das ein Problem?<br />
Wir haben doch mittlerweile die<br />
Europäische Bankenunion –auch als<br />
Konsequenz aus der Finanzkrise. Es<br />
gibt einen genauen Plan und Regeln,<br />
GASTBEITRAG<br />
LisaPaus<br />
wie die Abwicklung einer wankenden,<br />
fallenden Bank vor sich gehen<br />
soll und einen Abwicklungsfond. Genau<br />
vordiesem Hintergrund hat Angela<br />
Merkel 2014 beim G-20-Gipfel<br />
versprochen: „Nie wieder wird es<br />
notwendig sein, dass Steuerzahler<br />
dafür eintreten müssen, dass große<br />
Banken zusammenbrechen.“<br />
Die Kanzlerin hat sich auch jetzt<br />
offiziell von der Fusionsidee distanziert.<br />
Warum hält sich dann der sozialdemokratische<br />
Finanzminister –<br />
so ziemlich als Einziger –mit Kritik<br />
zurück?DasGeredevom„nationalen<br />
Champion“ zeigt sehr altes Denken<br />
bei Olaf Scholz. Denn selbst wenn<br />
man der Meinung sein sollte,dass es<br />
in Zeiten der Globalisierung international<br />
operierende Großbanken<br />
braucht: Warummuss das eine deutsche<br />
Großbank sein?<br />
Warumsoll nicht die französische<br />
BNP Paribas die Auslandsgeschäfte<br />
eines deutschen Mittelständlers fi-<br />
FOTO: MIKE FROEHLING<br />
Banca Popolare di Milano zusammengehen<br />
durfte.Das legt nahe,dass<br />
auch die Deutsche Bank zunächst<br />
eine Kapitalerhöhung stemmen oder<br />
etwa Anteile in ihrer Fondstochter<br />
DWS verkaufen muss. Allein dies<br />
könnte sich Monate hinziehen.<br />
DasMisstrauen der EZB-Aufseher<br />
ist nachvollziehbar. Die Deutsche<br />
Bank ist immer noch in fragwürdige<br />
Geschäfte verwickelt –unter anderem<br />
ineinen gigantischen GeldwäscheskandalbeiderDanskeBank,bei<br />
dem es sich um 200 Milliarden Euro<br />
dreht. Beider Commerzbank geht es<br />
auch um ein Kuriosum, das stutzig<br />
macht. Sieist ein Schnäppchen.<br />
Ihr Börsenwert beträgt nur rund<br />
9Milliarden Euro, obwohl sie über<br />
eigenes Kapital in Höhe von 23Milliarden<br />
Euro verfügt. Man kann sich<br />
also die Bank für 9Milliarden kaufen<br />
und erhält 23 Milliarden. Da stellt<br />
sich die Frage,warum dies noch kein<br />
Konkurrent gemacht hat. Eine naheliegende<br />
Erklärung wäre, dass es<br />
beim besagten Geschäftsmodell hapert<br />
oder dass bei Konkurrenten die<br />
Angst vorbislang unbekannten Risiken<br />
vorherrscht. Sewing scheint das<br />
nicht zu schrecken, und vielleicht hat<br />
er es genau auf die 14 Milliarden Gewinn<br />
abgesehen, um sein Geldhaus<br />
zu stabilisieren.<br />
Unter Mitarbeitern der Commerzbank<br />
geht derweil die Angst um,<br />
dass ihr Unternehmen bei einer Fusion<br />
als Juniorpartner besonders viele<br />
Stellen abbauen müsse. Mutmaßungen<br />
kursieren, dass insgesamt<br />
zwischen 30000 und 50000 Jobs wegfallen<br />
könnten. Ganz offensichtlich<br />
ist das beim Geschäft mit Privatkunden:<br />
Wo Coba- und Deutsche-Bank-<br />
Filialen in Sichtweite voneinander<br />
liegen, könnten die Gelben einfach<br />
dichtmachen, ohne dass es einen<br />
maßgeblichen Nachteil für die Kunden<br />
gebe. Sewing soll die Position<br />
vertreten, dass die Stellenstreichungen<br />
ohnehin unausweichlich seien,<br />
vorallemwegenderanstehendenDigitalisierung<br />
vieler Aufgaben. Arbeitnehmervertreter<br />
und Gewerkschafter<br />
wehren sich gegen die Fusion.<br />
Wie kann das sein? Wir sind im<br />
Jahr zehn nach der Finanzkrise<br />
und reden allen Ernstes über eine<br />
mögliche Fusion von Deutscher<br />
Bank und Commerzbank? Eine Fusion<br />
vonzweiangeschlagenen Großbanken<br />
zu einer Megabank? Schließlich<br />
waren sich doch vorzehn Jahren<br />
alle einig, dass man keine Megabanken<br />
mehr erlauben dürfe. Banken,<br />
die so groß sind, dass sie Politik und<br />
Allgemeinheit erpressbar machen.<br />
Banken, die das ganzeFinanzsystem<br />
ins Wanken bringen, wenn sie fallen.<br />
Banken, die die Steuerzahler am Ende<br />
genau deshalb doch retten müssen:<br />
Toobig to fail.<br />
Und dieses Risiko besteht fort.<br />
Just in der letzten Woche wurde ein<br />
vom Finanzministerium selbst in<br />
Auftrag gegebenes Gutachten öffentlich.<br />
Thema: die Wirksamkeit der<br />
neuen Finanzmarktregeln. Fazit: Bei<br />
den kleinen bis mittleren Banken haben<br />
die Reformen gewirkt, nicht aber<br />
bei den Großbanken. Da geht die Finanzwelt<br />
weiter davon aus, dass sie<br />
im Notfall gerettet würden.<br />
Wiekannessein, dass der sozialdemokratische<br />
Finanzminister Olaf<br />
Scholz auch dieses Gutachten seines<br />
eigenen Hauses ignoriert und eine<br />
solche Fusion weiter mehr oder minder<br />
offen befürwortet? Dabei sollte er<br />
es besser wissen. DieCommerzbank<br />
geriet erst durch die Fusion mit der<br />
Dresdner Bank in die Schieflage, die<br />
vom sozialdemokratischen Finanzminister<br />
Peer Steinbrück befördert<br />
wurde.<br />
Auch die ebenfalls vonSteinbrück<br />
unterstützte Übernahme der Postnanzieren?<br />
Undwennschon Fusion,<br />
warum nicht eine wirklich europäische<br />
mit Banken aus unterschiedlichen<br />
EU-Staaten? Das wäre dann<br />
auch eine durchaus diskutable Variante<br />
für die Commerzbank –hierbei<br />
wären wohl auch die erhofften<br />
Synergieeffekte deutlich wahrscheinlicher.<br />
Das Gerede vom „nationalen<br />
Champion“ zeigt dagegen<br />
eine sehr nationale, uneuropäische<br />
Denkart.<br />
Denn das ist das eigentliche Drama<br />
am Kurs von Olaf Scholz. Diese<br />
Rückkehr zu nationalem Denken,<br />
wenn es eng wird, zu staatsmonopolitischem<br />
sogar, ist nicht nur überholt<br />
–esist brandgefährlich für die<br />
Europäische Bankenunion. Genau<br />
das steht im eingangs erwähnten<br />
Gutachten: DieReformen wirken bei<br />
den Großbanken nicht, weil der Finanzmarkt<br />
nicht glaubt, dass sich die<br />
Politik an diese Regeln hält. Weil er<br />
nicht glaubt, dass der Staat wirklich<br />
eineGroßbankPleitegehenlässt.Genau<br />
deshalb tendieren Großbanken<br />
auch weiter zu einer viel zu risikoreichen<br />
Geschäftspolitik. Wenn es<br />
klappt, können sie die Gewinne behalten<br />
–und die Verlustewerdensozialisiert.<br />
Alles wie gehabt.<br />
Das muss endlich enden. Olaf<br />
Scholz muss aufhören, von einem<br />
„nationalen Champion“ zu reden.<br />
Undsich stattdessen an die gemeinsam<br />
vereinbarten europäischen Regeln<br />
halten. Es geht um mehr als ein<br />
Bankenproblem,esgeht um Europa.<br />
Lisa Paus, 50,ist Abgeordnete der <strong>Berliner</strong><br />
Grünen im Bundestag.<br />
NACHRICHTEN<br />
Ford tauscht<br />
Chef für Europa aus<br />
DerUS-Autobauer Ford stellt die<br />
Leitung seines kriselnden Europageschäfts<br />
neu auf. Der51-jährige Brite<br />
StuartRowley,der bisher das Tagesgeschäft<br />
in Nordamerika führte,<br />
wirdden Chefposten vonSteven<br />
Armstrong übernehmen, wie das<br />
Unternehmen mitteilte.Inden vergangenen<br />
Monaten hätten die beiden<br />
Manager bereits intensiv zusammengearbeitet,<br />
um den Konzern<br />
in Europa zurück in die schwarzenZahlen<br />
zu bringen. Ford hatte<br />
gerade angekündigt, 5000 ArbeitsplätzeinDeutschlandabzubauen.<br />
Armstrong (54) soll als Vorsitzender<br />
vonFordEuropa an Bord bleiben,<br />
sich aber um Projekte jenseits des<br />
Tagesgeschäfts kümmern. (dpa)<br />
Vergütung der Dax-Chefs<br />
leicht gesunken<br />
Deutschlands Spitzenmanager haben<br />
im vergangenen Jahr im Schnitt<br />
weniger verdient als 2017. Angesichts<br />
rückläufiger Erträge der Dax-<br />
Unternehmen sank die Direktvergütung<br />
ihrer Vorstandschefs um 6Prozent<br />
auf 5,6 Millionen Euro,wie das<br />
Beratungsunternehmen Willis Towers<br />
Watson mitteilt. „Heute ist die<br />
Vorstandsvergütung deutlich stärker<br />
als noch vorzehnJahren an den<br />
langfristigen und nachhaltigen<br />
Unternehmenserfolg gekoppelt,<br />
und das ist auch sinnvoll“, hieß es.<br />
Spitzenverdiener war wie schon im<br />
Vorjahr SAP-Chef Bill McDermott<br />
mit rund 10,2 Millionen Euro.Ihm<br />
folgen Heidelbergcement-Lenker<br />
BerndScheifele (7,2 Millionen) und<br />
Adidas-Chef Kasper Rorsted<br />
(7,1 Millionen). (dpa)<br />
Jeansmarke Levi’s kehrt<br />
zurück an die Börse<br />
Unübersehbar:Levi’sist wiederander<br />
Wall Street.<br />
FOTO: RICHARD DREW/AP<br />
DerJeanshersteller Levi Strauss (Levi’s)<br />
hat bei seiner Rückkehr an die<br />
Börse gut 623 Millionen Dollar<br />
(548 Millionen Euro)anfrischem<br />
Kapital bei Anlegerneingesammelt.<br />
DasUnternehmen schickte seine<br />
Aktien am Donnerstag zum Ausgabepreis<br />
von17Dollar in den Handel.<br />
Insgesamt wirddie Jeansikone beim<br />
Börsencomeback mit etwa 6,55 Milliarden<br />
Dollar bewertet. Levi’shatte<br />
bereits im Jahr 1971 einen Börsengang<br />
vollzogen, war jedoch Mitte der<br />
Achtzigerjahrewieder privatisiert<br />
worden. Derzeitige Eigentümer sind<br />
Nachfahren vonFirmengründer Levi<br />
Strauss,der aus Bayern auswanderte<br />
und 1853 in Kalifornien sein<br />
Textilgeschäft gründete. (dpa)<br />
Abnahmemenge<br />
in Liter<br />
HEIZÖLPREISE<br />
Durchschnittspreis<br />
je 100 LiterinEuro<br />
(in Klammern Vorwoche)<br />
1000 75,96 (76,36)<br />
3000 71,41 (71,74)<br />
5000 69,74 (70,11)<br />
10 000 68,25 (68,63)<br />
15 000 67,78 (68,10)<br />
incl. MWSt., frei Haus an Abladestelle,<br />
Quelle: www.dieter-maeder.de<br />
Preisermittlung 21. 3. 2019
8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Meinung<br />
Berlin<br />
ZITAT<br />
Inseln für die<br />
leere Mitte<br />
Torsten Harmsen<br />
fühlt sich sehr unwohl auf zugigen<br />
Plätzen im Stadtzentrum.<br />
Als Kind der 60er-Jahre beeindruckte<br />
mich dieser weite Platz sehr. Noch<br />
standen kein Fernsehturmund kein Palast<br />
der Republik im Hintergrund. VomBahnhof<br />
Alexanderplatz bis zur Domruine erstreckte<br />
sich eine riesige Brache. Einsam<br />
stand mittendrin die Marienkirche.Andiesem<br />
Anblick konnte man gut erkennen,<br />
was der Krieg aus der einst lebendigen <strong>Berliner</strong><br />
Mitte gemacht hatte.<br />
Jahrzehnte vergingen. Neue Tatsachen<br />
wurden geschaffen. DerOsten Berlins war<br />
nun grundsätzlich geprägt durch weite<br />
Räume. Inder Mitte ragte hoch der Fernsehturm<br />
auf. Kaum jemand wollte ernsthaft<br />
das alte,eng bebaute Berlin wiederhaben.<br />
Das Nikolaiviertel als museales<br />
Schmuckkästchen reichte, umGästen zu<br />
zeigen, wie es hier mal aussah.<br />
Auch die Debatte um eine Bebauung<br />
des Raums zwischen Fernsehturm und<br />
Spree scheint abgeschlossen zu sein. Zumindest<br />
von Seiten des Senats. Schon gar<br />
nicht will man eine Wiederbelebung des<br />
historischen Stadtviertels mit seinen alten<br />
Straßenzügen. Weit und offen soll alles<br />
bleiben und möglichst grüner werden.<br />
Das ist verständlich. Unddennoch: Es<br />
zieht und pfeift mächtig um einen, wenn<br />
man den weiten Raum durchquert, um<br />
etwa vomAlex zum Nikolaiviertel zu gelangen.<br />
Da gibt es kaum Schutz. Auswärtige<br />
Touristen staunen über die endlosenWege.<br />
Aus diesem Grund sind mir Menschen<br />
sympathisch, die darüber nachdenken, ob<br />
und wie man diesen Platz bebauen könnte.<br />
Undzwar nach Plan und nicht mit zufällig<br />
hingeworfenen Kommerz-Glasklötzen, die<br />
Berlin vielerorts prägen.<br />
Schafft bitte Inseln auf diesem Platz,<br />
Orte des urbanen Lebens! Ideen dafür sollten<br />
weiter gefragt sein. Die Debatte darüber<br />
darfnicht abgeschlossen sein.<br />
Waffengesetze<br />
Je strikter,<br />
desto sicherer<br />
Christian Burmeister<br />
meint, dass die Umsetzung der EU-<br />
Richtlinie ein Fortschritt ist.<br />
Die beiden Gegensätzeindieser Frage<br />
sind Neuseeland und die USA: Während<br />
der Inselstaat nach dem Anschlag<br />
von Christchurch in Rekordzeit sein Waffengesetz<br />
ändert, wird inden USA jede<br />
Verschärfung von der Waffenlobby verhindert.<br />
Europa und Deutschland liegen<br />
irgendwo dazwischen. Es kommt zwar<br />
immer wieder zu einer Verschärfung der<br />
Waffengesetze, aber es geht meist quälend<br />
langsam voran: Beider letzten Änderung<br />
ging es um höhere Sicherheitsstandards<br />
für Waffenschränke. Für diese Kleinigkeit<br />
hat der Gesetzgeber fast zehn<br />
JahreVorlauf gebraucht!<br />
Dabei gibt es am Zusammenhang von<br />
schärferen Waffengesetzen und einer geringeren<br />
Gefährdung der Bevölkerung<br />
keine Zweifel. Eine aktuelle Studie der<br />
Ludwig-Maximilian-Universität in München<br />
in mehreren europäischen Ländern<br />
zeigt: Je strikter die Bestimmungen in einem<br />
Land sind, desto geringer ist die Zahl<br />
der mit Schusswaffen verübten Morde<br />
und Selbsttötungen.<br />
Mit der geplanten Umsetzung der<br />
neuen EU-Richtlinie zu Waffen werden in<br />
Deutschland wohl einige Sicherheits-Lücken<br />
geschlossen und Amokläufe oderTerroranschläge<br />
mit Schusswaffen zumindest<br />
erschwert. AndereProbleme bleiben: So ist<br />
es ist nicht zu verstehen, warum geheimdienstliche<br />
Hintergrundchecks beim Erwerb<br />
eines Waffenscheins nicht zum Standardgehören.<br />
Oder warum Sportschützen<br />
heute überhaupt noch Waffen benutzen<br />
müssen, mit denen Menschen getötet werden<br />
können. Für den Sportgibt es gute Alternativen.<br />
Bleibt die Frage, obdie Behörden<br />
auch das Darknet ausreichend im<br />
Blick haben, in dem man sich illegal Waffen<br />
besorgen kann.<br />
Brexit Road<br />
Berlin diskutiert indiesen Wochen<br />
leidenschaftlich über die Frage,ob<br />
es zulässig und sinnvoll ist, die<br />
Wohnungen großer Immobilienunternehmen<br />
zu vergesellschaften, wie es<br />
die Initiative„DeutscheWohnen und Co enteignen“<br />
anstrebt. Bemerkenswert dabei ist<br />
zunächst, dass die öffentliche Erregung über<br />
den Vorstoß überschaubar ist. Ja,esgibt den<br />
erwarteten Widerspruch von Vertretern der<br />
Wirtschaft, von Konservativen und Liberalen.<br />
Aber Umfragen zeigen, dass das Spektrum<br />
der Unterstützer bis ins bürgerliche Lager<br />
reicht. Hätte jemand kurz nach der Wiedervereinigung<br />
vorgeschlagen, Immobilienkonzerne<br />
ab einer Größe von 3 000<br />
Wohnungen zu vergesellschaften, wie jetzt<br />
geplant, er wäremilde belächelt worden.<br />
Dass es heute anders ist, sagt eine ganze<br />
Menge über die Entwicklung in Berlin aus.<br />
Diewichtigste Erkenntnis lautet:Viele Mieter<br />
sind überzeugt, dass es besser wäre, die<br />
Macht der privaten Konzerne zu beschränken.<br />
Überraschend ist das nicht. Zeichnet<br />
sich doch die börsennotierte Deutsche Wohnen<br />
durch einen rigiden Mieterhöhungskurs<br />
aus. Etwa dadurch, dass sie immer wieder<br />
den Mietspiegel infrage stellt, um höhere<br />
Mieten durchzusetzen, und die Mieter auf<br />
Zustimmung vor Gericht verklagt. Soziales<br />
Gewissen? Fehlanzeige.Was zählt, sind Aktienkurs<br />
und Rendite. Mieter beklagen schon<br />
lange,dass sie es sind, die enteignet werden.<br />
Monat für Monat. Durchsteigende Mieten.<br />
Es ist das Verdienst der Initiative „Deutsche<br />
Wohnen und Co. enteignen“, dass sie<br />
vorAugen geführthat, wie sehr sich manche<br />
Mieter mittlerweile in die Enge gedrängt fühlen.<br />
Gleichwohl wäreesfalsch, 243 000 Wohnungen<br />
in der Hauptstadt zu vergesellschaften,<br />
um die es geht. Zum einen, weil völlig<br />
Daich ein BVG-Jahres-Abo habe, konnte<br />
ich das verbilligte Fahrticket für Frauen<br />
zum Equal PayDay am Anfang dieser Woche<br />
nicht in Anspruch nehmen. Schade,doch die<br />
Botschaft der BVG, auch wenn sie eher symbolischen<br />
Charakter hatte, war klug. Ich<br />
habe mich für die Frauen freuen können, die<br />
immer noch weniger als ihre männlichen<br />
Kollegen bezahlt bekommen. Laut Statistischem<br />
Bundesamt verdienen Männer in<br />
Berlin ungefähr 21 Prozent mehr als Frauen.<br />
Diemeisten Menschen, die in privilegierten<br />
Positionen sind, sei es aufgrund von Abstammung,<br />
Geschlecht oder körperlichen<br />
Fähigkeiten, sehen weder ihre Privilegien<br />
noch die Umstände, mit denen diese aufrechterhalten<br />
werden. Sichtbar wird das bei<br />
ungleichen Gehältern, aber auch in ganz banalen<br />
Alltagssituationen.<br />
Kürzlich war ich bei einem Basketballspiel<br />
in der Max-Schmeling-Halle,und in der<br />
Halbzeit gab es einen Wurf-Wettbewerb für<br />
Kinder.Dem Gewinner winkten Eintrittskarten<br />
für ein Spiel. Unter den vier teilnehmenden<br />
Kindern waren ein Mädchen und drei<br />
Jungen. Alle Kinder wurden vom Moderator<br />
einzeln vorgestellt und durften jeweils zwei<br />
Körbe vonder Freiwurflinie aus werfen.<br />
Dermännliche Moderator sagte sein „Ladies<br />
first“ auf, und das Mädchen nahm seine<br />
Position ein. Sie fokussierte sich und warf<br />
mit einem gekonnten Bogen den Ball direkt<br />
in den Korb. Die drei Jungen versuchten<br />
ebenfalls zu treffen, doch alle drei verfehlten<br />
den Korb. Inder nächsten Runde warf das<br />
Enteignungsdebatte<br />
Teure<br />
Eskalation<br />
Ulrich Paul<br />
meint, dass nicht nur die Vermieter für die Probleme auf<br />
dem Wohnungsmarkt verantwortlich sind.<br />
unklar ist, wie teuer eine Entschädigung werden<br />
würde.Sicher ist nur,eswürde sehr teuer<br />
werden –obesnun 7,3 bis 13,7 Milliarden<br />
Euro werden, wie die Initiative meint, oder<br />
ob es 28,8 bis 36 Milliarden Euro werden, wie<br />
aus der amtlichen Kostenschätzung des Senats<br />
hervorgeht. Viel wichtiger aber ist, dass<br />
eine Zwangsmaßnahme wie eine Sozialisierung<br />
zur weiteren Verschärfung in einer ohnehin<br />
schon angespannten Situation beitragen<br />
würde.Daran kann die Stadt nicht interessiert<br />
sein. Um eine Eskalation abzuwenden,<br />
bedarfesfreilich einer klaren Geste der<br />
Vermieter. Die Abwehr-Haltung, mit der die<br />
Wohnungswirtschaft auf das Volksbegehren<br />
zur Sozialisierung reagiert, zeigt, dass sie<br />
noch nicht verstanden hat, wo das Problem<br />
KOLUMNE<br />
Zwei Treffer<br />
und ein einfältiger<br />
Moderator<br />
Rose-Anne Clermont<br />
Autorin<br />
Mädchen mit Leichtigkeit einen weiteren<br />
Korb.Alle Jungen verfehlten das Ziel wieder.<br />
Der Moderator war sichtlich erstaunt<br />
und stellte die Jungen mit dem Kommentar<br />
bloß, dass sie sich von einem Mädchen<br />
hatten besiegen lassen. An dieser Stelle<br />
wäre der Wettbewerb eigentlich vorbei gewesen,<br />
und der Moderator hätte der eindeutigen<br />
Siegerin die Eintrittskarten überreichen<br />
können. Stattdessen fragte er aber<br />
BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />
sitzt –und welchen Anteil ihreUnternehmen<br />
daran haben. Es muss nicht jede Bestandsmiete<br />
regelmäßig steigen, nur weil es der<br />
Mietspiegel hergibt. Undbei der Neuvermietung<br />
muss nicht immer der höchstmögliche<br />
Preis erzielt werden. Die Genossenschaften<br />
machen vor, dass es auch anders geht. Leben<br />
und leben lassen, Verständnis und Respekt<br />
vor Leistung und Leistungsfähigkeit des jeweils<br />
anderen –das hat die soziale Marktwirtschaft<br />
der Bundesrepublik über Jahrzehnte<br />
ausgezeichnet.Wersich davon verabschiedet,<br />
wer Mieter in Existenzangst versetzt,<br />
um seinen Aktionären zum üppigen<br />
Gewinn noch einen Bonus draufzulegen,<br />
darfsich über Unmut nicht wundern.<br />
DieVerantwortung für die Misere auf dem<br />
Wohnungsmarkt liegt aber keineswegs allein<br />
auf Vermieter-Seite. Begünstigt wurde deren<br />
Geschäft von der Politik, die nach der Wiedervereinigung<br />
die Privatisierung vonWohnungen<br />
aus öffentlichem Besitz vorantrieb<br />
und sich zugleich aus dem sozialen Wohnungsbau<br />
zurückzog. Daswar ein Fehler,der<br />
durch lasche Mietgesetze sogar noch verschärft<br />
wurde.Noch richtetsichder Zorn der<br />
Bürger vor allem gegen die Vermieter. Doch<br />
das könnte sich ändern, wenn es der Politik<br />
nicht gelingt gegenzusteuern. Das geht nur<br />
mit einem Mix aus verschiedenen Maßnahmen.<br />
Es hilft nicht, lediglich bauen, bauen,<br />
bauen zu rufen. Denn es kommt darauf an,<br />
vor allem preiswerte Wohnungen zu errichten.<br />
Das Ziel, den Anteil der Wohnungen in<br />
städtischer Hand zu erhöhen, ist richtig. Hier<br />
kann es nicht schaden, wenn sich Berlin an<br />
Wien mit seinem hohen Anteil städtischer<br />
Wohnungen orientiert. Dortsteigen die Mieten<br />
moderat. Gerade erst landete Wien auf<br />
der Liste der lebenswertesten Städte derWelt<br />
auf Platz eins.Zum zweiten Mal.<br />
das Publikum: „Sollen wir den Jungen noch<br />
eine Chance geben?“<br />
DasPublikum antwortete mit einem lautstarken<br />
„Nein“, so musste er sich schließlich<br />
dem öffentlichen Willen beugen und das<br />
Mädchen zur Siegerin erklären. Er bat das<br />
Mädchen dennoch um einen letzten Wurf,<br />
obwohl der Wettbewerb bereits beendet war.<br />
DasMädchen zögerte und spürte die Enttäuschung<br />
des Moderators, vielleicht war<br />
auch der Druck zugroß, obwohl sie ihre Fähigkeiten<br />
ja bereits zweimal unter Beweis gestellt<br />
hatte. Sie warf also ein drittes Mal und<br />
der Ball ging daneben. DieKarten erhielt sie,<br />
ohne weiteren feierlichen Übergabeakt, einfach<br />
nur am Spielfeldrand.<br />
Frauen werden nicht nur schlechter bezahlt,<br />
sondern auch nach wie vor geringer<br />
eingeschätzt. Da gilt ein Treffer in den Basketballkorb<br />
eben als Glück und nicht als<br />
Können. Und vielleicht waren die männlichen<br />
Gegner ja gerade nicht hundertprozentig<br />
fit ... Frauen sind zahlenmäßig gesehen in<br />
der Mehrheit,werdenjedoch als Minderheit<br />
behandelt. So bedeutet eine Frau zu sein immer<br />
noch, die gefühlte Mehrheit davonüberzeugen<br />
zu müssen, dass man genauso gut ist<br />
wie der selbstverständliche und bevorzugte<br />
Standard: weiße Männer.<br />
DasMädchen in der Basketballhalle wirkte<br />
bei den Würfen sehr konzentriert, die Reaktion<br />
des Moderators aber verunsicherte sie.Es<br />
wirdhoffentlich noch andereErwachsene geben,<br />
die ihr vermitteln, dass man sich für<br />
seine Siege nicht entschuldigen muss.<br />
„Dass wir überhaupt<br />
ein Referendum<br />
hatten, natürlich.“<br />
George Osborne,<br />
früherer Schatzkanzler<br />
in der Regierung von David Cameron,<br />
antwortet im Stern-Interview<br />
auf die Frage, was der größte<br />
Fehler der britischen Regierung in Bezug<br />
auf den Brexit war.<br />
AUSLESE<br />
Der Kompromiss<br />
um Orban<br />
Wie umgehen mit den Rechtspopulisten<br />
in den eigenen Reihen? DieEuropäische<br />
Volkspartei (EVP) hat sich entschlossen,<br />
die Mitgliedschaft der ungarischen<br />
Fidesz-Partei in der großen Fraktion<br />
im EU-Parlament erst einmal auf Eiszulegen.<br />
DiePariser <strong>Zeitung</strong> Le Monde kritisiert<br />
das: „Lange hat Manfred Weber gegenüber<br />
Viktor Orban gezaudert“, kommentiertdas<br />
Blatt.„Der Fraktionschef der Europäischen<br />
Volkspartei hat es vorgezogen, den Kopf<br />
einzuziehen. Dabei wurde die Diskrepanz<br />
des ungarischen Ministerpräsidenten und<br />
seiner Fidesz-Partei zu den Regeln der Demokratie<br />
immer größer.“ Die liberale<br />
schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter<br />
ist dagegen mit der Entscheidung erst mal<br />
zufrieden, sie komme aber „mehrereJahre<br />
zu spät“, heißt es.„Noch wichtiger ist es jedoch,<br />
dass die demokratische Rechte in<br />
Europa nun nicht mehr so tun muss,als ob<br />
Politiker vom Schlage Orbans gezähmt<br />
werden könnten.“<br />
Der Zürcher Tages-Anzeiger argumentiert<br />
ähnlich: „Die Mitgliedschaft von Orbans<br />
Regierungspartei Fidesz vorerst zu<br />
suspendieren, ist ein recht schlauer Kompromiss“,<br />
meint das Schweizer Blatt.<br />
„Viktor Orban bleibt eingebunden und<br />
unter Beobachtung. Das ist klug, weil in<br />
Europa inzwischen fast jedes Land seinen<br />
Orban hat.“ Für das Handelsblatt ist der<br />
Konflikt noch nicht gelöst. Im Gegenteil:<br />
„Für den EVP-Spitzenkandidaten ManfredWeber<br />
droht der Streit mitOrban zum<br />
Debakel zu werden.“ Christine Dankbar<br />
PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />
Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />
Mitglied der Chefredaktion: Elmar Jehn.<br />
Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,<br />
Michael Heun, Michaela Pfisterer.<br />
Textchefin: Bettina Cosack.<br />
Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />
Teams:<br />
Investigativ: Kai Schlieter.<br />
Kultur: Harry Nutt.<br />
Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />
Service: Klaus Kronsbein.<br />
Sport: Markus Lotter.<br />
Story: Christian Seidl.<br />
Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />
Seite 3: Bettina Cosack.<br />
Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />
verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />
Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />
ArtDirektion: Annette Tiedge.<br />
Newsleader Regio: Sabine Deckwerth, Stefan Henseke, Susanne Rost.<br />
Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Christian Schwager.<br />
Hauptstadtredaktion: Gordon Repinski (Ltg.), StevenGeyer (Stv.).<br />
RND Berlin GmbH, GF: Wolfgang Büchner,Uwe Dulias.<br />
Autoren: Joachim Frank, Holger Schmale, Dieter Schröder,ArnoWidmann.<br />
Istanbul: Frank Nordhausen,<br />
Moskau: Stefan Scholl, Paris: Axel Veiel,<br />
Rom: Regina Kerner,<br />
TelAviv: Anja Reich, Washington: KarlDoemens.<br />
Redaktion: <strong>Berliner</strong> Newsroom GmbH, Berlin24 Digital GmbH,<br />
Geschäftsführung: Aljoscha Brell, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
Lesertelefon: 030-63 33 11-457, E-Mail: leser-blz@dumont.de<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH Geschäftsführer:Jens Kauerauf.<br />
Postadresse 11509 Berlin. Besucher:Alte Jakobstraße 105,<br />
Telefon: (030) 23 27-9; Fax: (030) 23 27-55 33;<br />
Internet: www.berliner-zeitung.de.<br />
Vertrieb: BVZ <strong>Berliner</strong> Lesermarkt GmbH, KayRentsch.<br />
Leserservice Tel.: (030) 23 27-77, Fax: (030) 23 27-76<br />
www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />
Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (BerlinMedien), Andree Fritsche.<br />
Postfach 11 05 06, 10835 Berlin;<br />
Anzeigenannahme: (030) 23 27-50; Fax(030) 23 27-66 97<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr.30, gültig seit 1.1.2019.<br />
Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH, Am Wasserwerk 11,<br />
10365 Berlin, Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />
45,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und Brandenburg<br />
49,50 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 54,19 €(nur in Berlin und<br />
Brandenburg). Bezugspreis des Studentenabonnements monatlich 27,60 €,<br />
außerhalb vonBerlin und Brandenburg 28,50 €. Das E-Paper kostet monatlich<br />
29,99 €einschl. 7% Mehrwertsteuer.Der Preis für Studenten beträgt monatlich<br />
18,99 €.Im Fallehöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung)<br />
besteht kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />
Gerichtsstand Berlin-Mitte. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />
wird keineHaftung übernommen.<br />
Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />
und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />
Brandenburg täglich 274 000 Leser.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 – S eite 9 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Erst vier Hinweise<br />
zum Mord an der<br />
Karl-Marx-Allee<br />
Seite 13<br />
Streit –InKreuzberg kämpfen Anwohner für ihren Discounter Seite 10<br />
Extremismus –Geisel sieht rechten Terrorismus in Neukölln Seite 12<br />
Stadtbild<br />
Der Schnorrer<br />
in der Bahn<br />
Gabriela Keller<br />
lernt in der U8häufiger<br />
etwas über den Menschen.<br />
Die beiden saßen in der U8,ein<br />
dünner Mann im Anorak, vielleicht<br />
Anfang 50, und eine Frau mit<br />
schulterlangen dunklen Haaren und<br />
Acrylfingernägeln, die deutlich jünger<br />
aussah. Sie hockten eng zusammen,<br />
einander zugewandt, und<br />
sprachen so intensiv und versunken<br />
miteinander wie alte Freunde, die<br />
sich schon länger nicht gesehen haben.<br />
In ihrem Gespräch ging es vor<br />
allem um das Schwarzfahren. Sieerzählte<br />
vonden hohen Geldforderungen,<br />
die sie infolge von mehreren<br />
Bus- oder Bahnfahrten ohne gültiges<br />
Ticket bezahlen sollte; die Details<br />
gingen im Rattern der Bahn unter,<br />
aber es muss ziemlich viel gewesen<br />
zu sein, so aufgewühlt, wie sie davon<br />
erzählte.<br />
Er sagte, ersei häufiger von Luckenwalde<br />
nach Berlin gefahren,<br />
und zwar immer schwarz. Den Kontrolleuren<br />
sei er immer entkommen,<br />
nur einmal hätten sie ihn erwischt.<br />
Er habe aber nichts weiter von dem<br />
Vorfall gehört. Dann kamen sie von<br />
diesem auf jenes; die Bahn fuhr vom<br />
Herrmannplatz in Richtung Schönleinstraße,die<br />
Gedanken der beiden<br />
sprangen wie Pingpongbälle von<br />
Thema zu Thema, vom öffentlichen<br />
Personennahverkehr schwenkte der<br />
Mann auf sein Liebesleben, wo es im<br />
Moment nicht so gut läuft, weil seine<br />
Freundin aus der Entgiftung abgehauen<br />
ist – und zwar mit seinem<br />
Auto.<br />
Wodurch die Frau dann irgendwie<br />
auf die Schufa kam, genauer gesagt<br />
auf das Problem, dass sie dort<br />
negative Einträge hat, und zwar zu<br />
Unrecht. In diesem Augenblick näherte<br />
sich vonder Seite ein Mann mit<br />
amputierten Beinen, der im Rollstuhl<br />
durch die Bahn fuhr und dabei<br />
einen Pappbecher mit Münzen<br />
schüttelte. „Sei bloß ruhig“, rief der<br />
Mann ihm nach. „Der soll doch arbeiten<br />
gehen.“ Er klang nun wütend,<br />
auch die Frau war aufgebracht und<br />
malte sich aus, welche Mengen an<br />
Geld („Scheinen“) der Mann im Rollstuhl<br />
wohl im Laufe des Tages einsammelt.<br />
Sie schien davon auszugehen,<br />
dass es ziemlich viel sein muss,<br />
mehr jedenfalls,als sie an einem Tag<br />
zur Verfügung hat.<br />
Die beiden redeten sich in Rage<br />
über den Rollstuhlfahrer, der die<br />
ganze Zeit weiter mit den Münzen<br />
klimperte. Die Bahn passierte die<br />
Station Kottbusser Tor. DieFahrgäste<br />
rechts und links auf den Sitzbänken<br />
starrten auf ihre Handybildschirme<br />
oder auf den Boden, eine Frau schob<br />
ihren Kinderwagen ein Stück nach<br />
hinten.<br />
Vielleicht ist es so, dass Menschen,<br />
die jeden Tagumihre Existenz<br />
kämpfen müssen, mitunter die<br />
Kraft fehlt, Mitgefühl mit anderen zu<br />
entwickeln. Jedenfalls schien für die<br />
beiden festzustehen, dass der Rollstuhlfahrer<br />
nicht wirklich auf Hilfe<br />
angewiesen sein kann.<br />
„Und am Abend steigt der in seinen<br />
Mercedes und fährt nach<br />
Hause“, sagte der Mann. Die Frau<br />
neben ihm nickte, dann schwiegen<br />
die beiden einen Moment, der Rollstuhlfahrer<br />
rollte weiter durch den<br />
Wagen. Das Klimpern der Münzen<br />
wurde leiser und leiser.„Außerdem“,<br />
sagte der Mann auf der Bank noch,<br />
„ist das verboten.“<br />
Seit Jahrzehnten wird über die Zukunft der <strong>Berliner</strong> Mitte zwischen Fernsehturmund Spree diskutiert. Hier ein Bild aus dem Jahre 2000.<br />
Ewig grüne Mitte<br />
Neue Stimme in alter Debatte: Stadtplaner plädieren für klimagerechte Bebauung zwischen Alex und Spree<br />
VonTorsten Harmsen<br />
Für den Senat ist die Debatte<br />
um eine mögliche Bebauung<br />
der Fläche zwischen<br />
Fernsehturm und Spree,<br />
Marienkirche und Rotem Rathaus eigentlich<br />
längst beendet. Eine „Grüne<br />
Oase“ soll das Areal bleiben, um so<br />
den Menschen und dem Stadtklima<br />
zu dienen. Doch jetzt hat die Planungsgruppe<br />
Stadtkern im Bürgerforum<br />
Berlin einen Vorschlag gemacht,<br />
der beides zusammenbringen<br />
soll: die schrittweise Neubebauung<br />
der Fläche und das Stadtgrün.<br />
Es ist ein neuer Versuch, in der seit<br />
Jahren währenden Auseinandersetzung,<br />
an der sich neben dem Senat<br />
mehrere Vereine und Initiativen beteiligten,<br />
bestimmte Auffassungen zu<br />
Gehör zu bringen. Im Kern geht es<br />
stets um die Frage: Soll die Fläche<br />
wieder bebaut werden? Oder soll sie<br />
ein freier Platz bleiben?<br />
Früher dicht bebaut<br />
In einem Diskussionsbeitrag schlägt<br />
die Planungsgruppe Stadtkern vor,<br />
die <strong>Berliner</strong> Mitte durch die schrittweise<br />
Errichtung neuer Stadtquartiere<br />
vielfältig nutzbar zu machen –<br />
zum Wohnen, Versammeln, Erholen,<br />
Erleben und Einkaufen, zum historischen<br />
Gedenken und politischen Debattieren.<br />
In dem Gremium sitzen<br />
unter anderem Stadtplaner, Historiker,<br />
Architekten und Verkehrsplaner,<br />
die seit Jahren die Aufgabe verfolgen,<br />
die historische Altstadt „wiederzugewinnen“.<br />
Denn kaum jemand weiß<br />
heute noch, dass das Areal zwischen<br />
Alex und Spree einst ein lebendiger,<br />
dicht bebaut er urbaner Raum war.<br />
Niemand kennt mehr Namen wie<br />
Neuer Markt, Hoher Steinweg oder<br />
Kleine Poststraße. Inihren Vorschlag<br />
einbezogen wurden dabei die „Zehn<br />
Bürgerleitlinien“, die 2016 als Ergebnis<br />
eines vom Senat initiierten Dialogs„Alte<br />
Mitte –Neue Liebe?“ formuliertworden<br />
waren.<br />
Die <strong>Berliner</strong> Mitte soll demnach<br />
als „Grüne Oase“ dienen. „Der heutige<br />
Anteil an Grünflächen soll nicht<br />
verringert werden“, heißt es in einer<br />
Temperaturen:Inder Innenstadt<br />
können sich in heißen<br />
Nächten die Temperaturen<br />
um bis zu sechs Grad Celsius<br />
unterscheiden. Betragen sie<br />
zum Beispiel morgens um<br />
4Uhr in der bebauten Friedrichstadt<br />
19 bis 21 Grad, so<br />
liegen sie im Monbijoupark<br />
bei 15 bis 17 Grad.<br />
KLIMA IN DER STADTMITTE<br />
Freiflächen:Als Klimaoasen<br />
wirkten die Freiflächenam<br />
Marx-Engels-Forum und am<br />
Neptunbrunnen, heißt es in einer<br />
Studieder Geo-Net Umweltconsulting<br />
GmbH imAuftrag<br />
des Senats (2017). Diese<br />
seien umso wichtiger,als sich<br />
derAlex selbst mit seiner Umbauung<br />
besonders aufheize.<br />
Kühlung: Das kühlende Grün<br />
reicht offenbardennochnicht<br />
aus, um dieTemperaturen in<br />
den umliegendenWohnblöcken<br />
durchweg angenehm zu<br />
gestalten.Erträglich ist es<br />
laut Studie vorallem dort, wo<br />
eine generell lockere Bebauung<br />
mit hohem Grünanteil<br />
herrscht.<br />
Eine dicht bebaute Stadt zeigt diese Luftaufnahme aus den 1920er-Jahren.<br />
AKG<br />
der Leitlinien. Zu diesem Schluss<br />
kommt auch eine ökologische und<br />
stadtklimatische Untersuchung, die<br />
2017 im Auftrag der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung entstand.<br />
Sie begutachtete den 18 Hektar umfassenden<br />
Freiraum zwischen Alex<br />
und Spree vor dem Hintergrund der<br />
Klimaentwicklung.<br />
In Berlin ist seit Jahren eine Zunahme<br />
von Extremwetterereignissen<br />
zu beobachten. Hitzerekorde wie<br />
38,5 Grad imJahr 2018 häufen sich.<br />
Forscher haben aber auch vorhergesagt,<br />
dass die Zahl der Starkregentage<br />
mit Überflutungen von heute elf Tagenauf<br />
15 bis 17 Tage proJahr steigen<br />
könnte. Berlin soll zur „Schwammstadt“<br />
werden,forderte 2016 ein„<strong>Berliner</strong><br />
Konzept zur Anpassung an die<br />
Folgen des Klimawandels“. Um große<br />
Regenmengen schnell aufnehmen zu<br />
können, sollen Flächen entsiegelt,<br />
ParkszuZwischenspeicherngemacht<br />
und Dächer begrünt werden.<br />
DerStadtklima-Studie zufolge tragen<br />
die Grünanlagen in Berlins Mitte<br />
–etwa der Bereich des Marx-Engels-<br />
Forums mit 40328 Quadratmetern<br />
und das Areal um den Fernsehtum<br />
mit 50 380 Quadratmetern–dazu bei,<br />
dass es in Tropennächten einen<br />
Wind- undWärmeaustausch gibt und<br />
„nächtliche Kaltluft“ produziertwird.<br />
Zugleich gibt es der Studie zufolge<br />
aber noch zu viele versiegelte Flächen<br />
zwischen Fernsehturm und Spree.<br />
Diese heizen sich übermäßig auf.<br />
Hinzu kommt,dassoffenbar diekühlende<br />
Wirkung der „Grünen Oase“<br />
insgesamt auf die umliegenden<br />
Wohnbereiche rechtgering ist. Vorallem:<br />
Wasdie urbane Nutzung betrifft,<br />
lassen sich große Unterschiede beobachten.<br />
Am intensivsten würden<br />
Bereiche rund um den Fernsehturm<br />
sowie vor dem Roten Rathaus genutzt.<br />
Andere Bereiche sind eher<br />
leereDurchgangsräume.<br />
Um dieerwünschte Urbanität und<br />
die „Grüne Oase“ zusammenzubringen,<br />
schlägt die Planungsgruppe<br />
Stadtkernvor,Alternativen zu nutzen.<br />
Grundlage des Papiers ist ein Entwurf,<br />
der sich am historischen<br />
Grundriss orientiert. „Wir wollen,<br />
dass die alten Straßenzüge sichtbar<br />
werden –auch wenn amEnde nicht<br />
alles bebaut wird“, sagt der Architekt<br />
Lutz Mauersberger,der den Diskussionsbeitrag<br />
der Planungsgruppe<br />
Stadtkern erarbeitete. Man könnte<br />
und sollte über Sichtachsen diskutieren<br />
und den notwendigen Freiraum,<br />
den der Fernsehturm braucht. „Am<br />
Ende wäre esschön, wenn es einen<br />
Kompromiss gäbe.“<br />
Kühlende Dächer<br />
AGENTUR-LPM/HENRIK POHL<br />
Um positive Effekte für das Stadtklima<br />
zu erreichen, sollen dem Vorschlag<br />
zufolge Höfe,Dächer und Fassaden<br />
begrünt werden. DieIdee einer<br />
intensiven Dach- und Fassadenbegrünung<br />
entspricht durchaus den<br />
Klimaforderungen. Grüne Dächer<br />
wirkten kühlend und zugleich wie<br />
Schwämme. Bei neuen Gebäuden<br />
könnten sie gezielt errichtet werden.<br />
Wenn man zudem unter die Grünfläche<br />
Kanäle in Kunststoff legt, um den<br />
Abfluss des Wassers zu verzögern,<br />
könnte man die kühlende Wirkung<br />
noch verstärken – mit möglicherweise<br />
größererWirkung auf das Klima<br />
als sie ein leerer Platzhat.<br />
Torsten Harmsen<br />
ist gespannt auf die Zukunft<br />
untermFernsehturm.<br />
NACHRICHTEN<br />
Ordnungsamt nutzt nach<br />
Brandanschlag Mietautos<br />
Gutacht Wochen nach dem Brandanschlag<br />
auf den Fuhrparkdes Bezirksamts<br />
Neukölln sind dessen Mitarbeiter<br />
nun mit gemieteten Autos<br />
unterwegs.6000 Euro kostet das den<br />
Bezirkpro Monat, 1000 Euro pro<br />
Mietfahrzeug. DieLeihwagen sind<br />
jedoch nur eine Übergangslösung,<br />
bis neue Fahrzeuge angeschafft werden<br />
können. „Dasind wir darauf angewiesen,<br />
wie lange die Hersteller für<br />
die Auslieferung brauchen“, sagte<br />
ein Sprecher des Bezirks.„Aber wir<br />
sind zuversichtlich, dass das bis August<br />
klappt.“ Einneuer Transporter<br />
sei bereits gekauft worden. Seit vergangener<br />
Woche können die Amtsmitarbeiter<br />
auf die sechs Leihwagen<br />
zurückgreifen, teilte Neuköllns Bezirksbürgermeister<br />
Martin Hikel auf<br />
Facebook mit. Notwendig geworden<br />
war die Neuanschaffung, weil alle<br />
neun Fahrzeugedes Ordnungsamtes<br />
bei einem Brandanschlag im Januar<br />
ausgebrannt waren. (dpa)<br />
Richterbund: 13 Verdächtige<br />
aus U-Haft entlassen<br />
Wegen zu langer Ermittlungen<br />
mussten in Berlin nach Angaben des<br />
Deutschen Richterbundes im Vorjahr<br />
13 Verdächtige aus der Untersuchungshaft<br />
entlassen werden.<br />
Staatsanwaltschaften und Strafgerichte<br />
arbeiteten seit Jahren am Anschlag,<br />
teilte Sven Rebehn für den<br />
Richterbund mit. Beider Zahl bezog<br />
er sich auf Recherchen der Deutschen<br />
Richterzeitung. DerSenat<br />
müsse mehr tun, um die Probleme in<br />
der Justiz nachhaltig zu beheben, so<br />
Geschäftsführer Rebehn. Es habe zuletzt<br />
zwar mehr Stellen gegeben, das<br />
greife aber zu kurz. Angesichts einer<br />
anrollenden Pensionierungswelle<br />
müsse mehr Geld für qualifizierten<br />
Nachwuchs in die Hand genommen<br />
werden. (dpa)<br />
Größere Züge und mehr<br />
Fahrten im Regionalverkehr<br />
Pendler in Berlin und Brandenburg<br />
können sich über mehr Sitzplätze<br />
und mehr Fahrten freuen. Zum<br />
1. AprilerweitertDBRegio die Kapazität<br />
im Regionalzugverkehr.Bestellt<br />
wurde dies vonden Ländernund<br />
dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg,<br />
die damit auf steigende<br />
Fahrgastzahlen reagieren. Aufder<br />
Linie RE7, die Dessau,Berlin und<br />
Wünsdorf-Waldstadt verbindet, bieten<br />
dann alle Züge 460 statt wie bisher<br />
300 Sitzplätze. Zusätzliche Züge<br />
fahren im Berufs- und Ausflugsverkehr.Auf<br />
der Linie RB10 (Nauen–<br />
Berlin) rollen Doppelstockzüge mit<br />
580 Sitzen, 120 mehr als heute.Neu<br />
ist auch, dass alle Fahrten auf der Linie<br />
RE6 über Spandau hinaus nach<br />
Gesundbrunnen führen. (pn.)<br />
Ein DB-Doppelstockzug: 21 zusätzliche<br />
Wagen werden nun eingesetzt. DPA/SCHULZE
10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Dinkel<br />
statt<br />
Discount<br />
Der Aldi in der Markthalle Neun in<br />
Kreuzberg soll im Sommer verschwinden.<br />
Das wollen Anwohner mit Macht<br />
verhindern. Um ihren Kiez zu retten<br />
Bisher ging das zusammen: Ein Bio-Gemüsehändler in der Markthalle Neun hat seinen Stand vor dem Aldi-Eingang.Der Markthallen-Betreiber hat dem Discounter zum 31. Juli 2019 gekündigt. CHRISTIAN SCHULZ (2)<br />
VonDaniel Böldt<br />
Die Markthalle Neun ist<br />
ein Tollhaus. Zumindest<br />
an einem Donnerstagabend,<br />
wenn der wöchentliche<br />
Street-Food-Market in<br />
Kreuzberg zahlreiche <strong>Berliner</strong> und<br />
Touristen anlockt. Es gibt Bio-Burger<br />
für acht Euro, Craft-Beer für fünf<br />
Euro und Dinkelbrot für drei Euro.<br />
Für die Händler in der Markthalle<br />
Neun ist es der mit Abstand umsatzstärkste<br />
Tag.<br />
Dass das für den Aldi-Supermarkt<br />
gilt, der sich ebenfalls in der Markthalle<br />
befindet, ist unwahrscheinlich.<br />
So richtig ins Bild will der Discounter<br />
zwischen den Bio-Ständen nicht<br />
passen. Er wirkt eher fehl am Platz.<br />
Offensichtlich sehen das auch die<br />
Markthallen-Betreiber so und haben<br />
dem Discounter zum 31. Juli 2019 gekündigt.<br />
An dessen Stelle soll im<br />
Frühjahr 2020 ein Markt des Drogeriekonzerns<br />
dm einziehen. Dagegen<br />
wehren sich Anwohner, und das bereits<br />
seit Wochen. Sie sehen ihren<br />
Kiez in Gefahr.<br />
AndreasWildfang ist einer der Anwohner,<br />
die sich gegen die Schließung<br />
des Aldi wehren. Der 57-Jährige<br />
ist vor 40 Jahren aus Braunschweig<br />
nach Berlin gekommen,<br />
weil „hier ja ’ne Menge los war“. Mit<br />
dem Kiez ist er mittlerweile verwachsen.<br />
Er hat das unabhängige Kino<br />
Eiszeit gegründet, später auch das<br />
Freiluftkino in Kreuzberg. Heute leitet<br />
er ein kleines Medienunternehmen.<br />
Anwohner gehen zu Aldi<br />
Dass der Aldi in der Markthalle Neun<br />
im Sommer schließen soll, hältWildfang<br />
für katastrophal. Zusammen<br />
mit anderen Anwohnern hat er die<br />
Initiative„Aldi bleibt“ ins Leben gerufen.<br />
Am 30. März planen sie eine<br />
große Kundgebung vor der Halle.<br />
Seit kurzem haben sie auch einen<br />
Blog „Kiezmarkthalle statt Luxus-<br />
Fress-Meile“.<br />
„Der Kiez ist extrem unter Druck.<br />
Viele müssen das wenige Geld, das<br />
sie haben, für die Miete ausgeben“,<br />
sagt Wildfang. „Die Klientel, die hier<br />
von Donnerstag bis Sonntag in die<br />
Markthalle kommt, täuscht über die<br />
soziale Zusammensetzung des Kiezes.“<br />
Die Menschen, die hier wohnen,<br />
würden zu Aldi gehen. Auch er.<br />
Den Familieneinkauf könne man an<br />
den Ständen auf dem Marktschließlich<br />
nicht erledigen, weil das viel zu<br />
teuer sei.<br />
Für Wildfang und seine Mitstreiter<br />
ist die geplante Aldi-Schließung<br />
ein Paradebeispiel für Gentrifizierung,<br />
wie sie überall in der Stadt zu<br />
beobachten ist. Zuerst werden die<br />
Gewerbe ersetzt. Bio-Läden und<br />
hippe Cafés statt Discounter und<br />
Spielotheken. Die neuen Geschäfte<br />
ziehen kaufkräftige Kunden an.<br />
Schließlich steigen die Mieten, oder<br />
die Häuser werden in Eigentumswohnungen<br />
umgewandelt. Für die<br />
Menschen, die sich das nicht mehr<br />
leisten können, bleibt nur noch:<br />
wegziehen.<br />
Raum der Begegnung<br />
Im Fall der Markthalle Neun kommt<br />
hinzu, dass die seltsame Symbiose<br />
aus Discounter und Bio-Händler einen<br />
Raum geschaffen hat, in dem<br />
sich Menschen aus unterschiedlichen<br />
Schichten begegnen können.<br />
Der Student und die Lkw-Fahrerin,<br />
der Start-up-Unternehmer und die<br />
türkische Hausfrau. Sie müssen<br />
nicht unbedingt ins Gespräch kommen.<br />
Aber sie sind sichtbar für einander.<br />
Auch dieser Raum werde<br />
durch die Aldi-Schließung verschwinden,<br />
befürchten die Anwohner.„DieEssenz<br />
des Kiezes ist der gegenseitige<br />
Zusammenhalt der Anwohner“,<br />
sagt Andreas Wildfang. Er<br />
wirft den Betreibern vor, diesen Zusammenhalt<br />
aufs Spiel zu setzen.<br />
„Die sind mit dem Versprechen angetreten,<br />
was für den Kiez zu tun“,<br />
sagt er.„Da muss man dann ein bisschen<br />
Verantwortung tragen.“<br />
Die –damit meint Wildfang die<br />
Geschäftsführer der Markthalle<br />
Neun GmbH: Nikolaus Driessen,<br />
Bernd Maier und Florian Niedermeier.<br />
Letzterer sitzt auf einer der zahlreichen<br />
Bierbänke in der Markthalle.<br />
Niedermeier, ein großer und kräftiger<br />
Mann, grüßt viele Vorbeigehende.<br />
Er kennt alle Händler und<br />
manche Gäste. Zusammen mit<br />
Driessen und Maier hat er die Markthalle<br />
im Jahr 2011 gekauft. Damals<br />
war der Standort klinisch tot. Die<br />
einzigen Händler waren der Aldi, ein<br />
Kik und eine Filiale der Drogeriekette<br />
Drospa. Die Halle versprühte<br />
den Charme eines überdachten<br />
Eröffnung: Die Markthalle liegt zwischen der<br />
Pücklerstraße und der Eisenbahnstraße in<br />
Kreuzberg.Sie wurde am 1. Oktober 1891<br />
eröffnet und war die neunte Markthalle in<br />
Berlin. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden<br />
in Berlin insgesamt 14 Markthallen. Damit<br />
reagierte die Stadt auf die schwankende<br />
Versorgung mit Lebensmitteln in der Großstadt<br />
sowie auf die mangelnde Hygiene an<br />
vielen offenen Verkaufsstellen. In der Markthalle<br />
Neun konnten verderbliche Lebensmittel<br />
gekühlt werden. Außerdem war eine stete<br />
Versorgung mit Wasser gewährleistet.<br />
Zerstörung: Im Zweiten Weltkrieg wurde die<br />
Halle zum Teil zerstört, konnte aber nach dem<br />
Krieg als eine vondrei Markthallen in West-<br />
Berlin weiter betrieben werden. Der Mauerbau<br />
1961 schnitt die Halle voneinem Großteil<br />
der Kundschaft ab.Ende der 70er-Jahre<br />
stand sie kurz vordem Aus. Der Einzug des<br />
Aldi-Marktes 1977 und die Eröffnung einer<br />
Drogerie-Filiale sorgten für Aufschwung.<br />
DIE MARKTHALLE NEUN<br />
Niedergang: Der Aufschwung hielt nicht<br />
lange. Die <strong>Berliner</strong> Großmarkt GmbH, mittlerweile<br />
Eigentümer der Markthalle, vermietete<br />
einen Großteil der Fläche an den Textildiscounter<br />
Kik. Den weiteren Niedergang konnte<br />
das nicht abwenden. Die Eigentümer wollten<br />
die Halle in der Folgehöchstbietend verkaufen.<br />
Dagegen formierte sich eine Anwohnerinitiativenamens<br />
„Eisenbahn.MarktundKultur.Halle“.<br />
Neustart: Die Anwohner erreichten, dass die<br />
Halle für einen Festpreis von1,15 Millionen<br />
Euro an den Bewerber mit dem besten Nutzungskonzept<br />
verkauft wurde. Die heutigen<br />
Betreiber setzten sich –mit Unterstützung der<br />
Anwohnerinitiative–mit ihrem Konzept einer<br />
kleinteiligen, auf nachhaltigeProdukte ausgerichteten<br />
Halle durch und konnten die<br />
Markthalle Neun im Jahr 2011 erwerben. Die<br />
Schließung des Kiks, des Drospa-Marktes<br />
und auch des Aldi war in dem Konzept von<br />
Anfang an vorgesehen.<br />
Nikolaus Driessen (l.) und Florian Niedermeier von der Markthalle Neun GmbH<br />
Wühltisches. Der damalige Eigentümer,<br />
die <strong>Berliner</strong> Großmarkt GmbH,<br />
wollte die Markthalle eigentlich<br />
meistbietend verkaufen. Aber die<br />
Anwohner wehrten sich. Mit ihrem<br />
Protest setzten sie durch, dass die<br />
Halle zu einem Festpreis von 1,15<br />
Millionen an die Betreiber mit dem<br />
besten Nutzungskonzept gehen<br />
sollte. Driessen, Maier und Niedermeier<br />
bewarben sich mit ihrer Idee<br />
eines kleinteiligen, auf nachhaltige<br />
Produkte ausgerichteten Marktes –<br />
und bekamen den Zuschlag.<br />
„Wir sind hier nicht wie ein<br />
Raumschiff gelandet“, sagt Niedermeier<br />
heute. Tatsächlich unterstützte<br />
die Anwohnerinitiative, die<br />
sich damals gegen die Verkaufspläne<br />
wehrte, das Konzept von Niedermeier<br />
und Co. ausdrücklich. „Wir<br />
sind angetreten, etwas anders zu<br />
machen“, sagt Niedermeier.„Das ist<br />
ein Experiment, das ist uns bewusst.“<br />
MitProtest gegen die Aldi-Schließung<br />
hätten sie gerechnet, sagt Niedermeier.<br />
Das gehöre inKreuzberg<br />
dazu und das sei auch okay so. Was<br />
sie überrascht habe, sei die Vehemenz,<br />
mit der dieser geführt wird.<br />
Unter anderem tauchten um die<br />
Markthalle herum in den letzten Tagen<br />
Flyerauf, die einen Klassiker der<br />
Punk-Band „Ton Steine Scherben“<br />
zitierten: „Das ist unser Kiez,<br />
schmeißt doch endlich Florian und<br />
Bernd und Nikolaus aus Kreuzberg<br />
raus.“<br />
dm-Markt soll Kunden locken<br />
Aber warum Aldi überhaupt kündigen?<br />
Könnte das Nebeneinander von<br />
Discounter und kleinen Bio-Händlern<br />
nicht auch in Zukunft funktionieren?<br />
„Wir haben unter der Woche<br />
zu wenig Kundschaft“, sagt Niedermeier.„Dasist<br />
die banale wirtschaftliche<br />
Realität.“<br />
Tatsächlich machen derzeit von<br />
Montag bis Mittwoch nur wenige<br />
Händler ihren Stand in der Markthalle<br />
auf. Es lohnt sich schlicht nicht.<br />
Niedermeiers Hoffnung: Durch den<br />
dm-Markt wird das Produktangebot<br />
der Halle erweitert und lockt auch<br />
unter der Woche mehr Menschen<br />
zum Einkaufen an die Stände. Die<br />
Kündigung sei keine Entscheidung<br />
gegen Aldi, sondernfür einganzheitliches<br />
Angebot in der Halle.<br />
Nichtsdestotrotz haben die<br />
Markthallen-Betreiber auch Bedenken<br />
gegen das System Aldi. „Sozial<br />
heißt nicht billige Lebensmittel“,<br />
sagt Niedermeier.Die Preise des Discounters<br />
seien nur auf Kosten andererzuerzielen,<br />
würden also ausgelagert<br />
und seien damit nicht sozialer.<br />
Die Markthalle vertrete den Anspruch,<br />
dass Produzenten und<br />
Händler von ihren Produkten leben<br />
können. Dass mit dem dm-Markt<br />
statt Aldi ein anderer Großkonzern<br />
in die Halle ziehen soll, begründen<br />
die Betreiber damit, dass die Philosophie<br />
des Drogeriekonzerns besser<br />
zur Markthalle passe und das bisherige<br />
Angebot an frischen Lebensmitteln<br />
gut ergänze.<br />
Ob die Rechnung der Betreiber<br />
wirklich aufgeht, ist fraglich. Die<br />
Händler in der Halle sind zurückhaltend.<br />
„Konzeptionell ist die Entscheidung<br />
nachvollziehbar und ergibt<br />
auch Sinn“, sagt Johannes Heidenpeter.<br />
„Aber dass durch den dm<br />
mehr Leute kommen, muss sich<br />
erstmal zeigen.“ Heidenpeter betreibt<br />
eine kleine Brauerei im Keller<br />
der Markthalle. 3000 Liter Bier pro<br />
Woche produziert er. Der Vorwurf,<br />
nur ein Ort für neureiche Hipster<br />
undTouristen zu sein, ärgertihn.„Es<br />
geht nicht um Ausgrenzung. Wir<br />
glauben hier an etwas“, sagt Heidenpeter.<br />
„Keiner betreibt das hier als<br />
Hobby, undkeiner scheffelt Geld damit.“<br />
Zusammenmit anderen Händlern<br />
überlegt Heidenpeter bereits,<br />
wie man weniger zahlungskräftige<br />
Kunden auch ohne den Aldi in der<br />
Halle halten kann. Diskutiert wird<br />
etwa über einen Rabatt von 40Prozent<br />
für Anwohner mit Berlin-Pass.<br />
Ziehtdas House of Food ein?<br />
Die Markthalle Neun hat angekündigt,<br />
das Gespräch mit der Initiative<br />
„Aldi bleibt“ zu suchen. Thema<br />
könnte dann auch eine weitere Änderung<br />
in der Markthalle sein. Der<br />
Senat plant derzeit für 3,2 Millionen<br />
Euro ein sogenanntes HouseofFood<br />
zu gründen. Eine Bildungseinrichtung,<br />
in der Mitarbeiter in Großküchen<br />
lernen sollen, mehr auf gesundes,saisonales<br />
und nachhaltiges Essen<br />
zu achten. Noch wird fürdas Projekt<br />
ein geeigneter Träger gesucht.<br />
Die Markthalle Neun GmbH würde<br />
sich diesem dann gerne als Vermieter<br />
anbieten. Erste Planungen dafür<br />
laufen. So könnte das HouseofFood<br />
über dem dm-Markt einziehen. Ein<br />
Architektur-Entwurf liegt dazu bereits<br />
vor.<br />
Bezüglich dieser Pläne ist die Anwohnerinitiative<br />
gespalten. Manche<br />
befürchten, dass das House ofFood<br />
die Markthalle aufwertet und die<br />
umliegenden Mietpreise noch weiter<br />
nach oben treibt. Andere, wieder<br />
Anwohner Andreas Wildfang, sehen<br />
das gelassener. „Die Kochschule ist<br />
nicht schlecht“, sagt er. Das ändere<br />
jedoch nichts daran, dass der Aldi für<br />
den Kiez wichtig sei. „Das ist so ein<br />
bisschen die Sollbruchstelle für die<br />
Markthalle Neun.“<br />
Daniel Böldt<br />
hofft, dass sich Anwohner<br />
und Betreiber einigen.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 11 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Auszugsprämien oder Mieterhöhung<br />
Schon wieder ein Modernisierungsexzess: In Friedrichshain sollen sich die Wohnkosten im Haus Samariterstraße 8/Ecke Rigaer Straße 35 drastisch erhöhen<br />
VonUlrich Paul<br />
Der Skandal um teureModernisierungspläne<br />
in<br />
Berlin weitet sich aus.<br />
Neben den Mietern des<br />
Hauses Lenbachstraße 7 in Friedrichshain<br />
haben auch Bewohner des<br />
Hauses Samariterstraße 8/Ecke Rigaer<br />
Straße 35 noch kurz vor dem<br />
Jahreswechsel eine Modernisierungsankündigung<br />
erhalten, nach<br />
der sich die Miete verdoppeln bis<br />
verdreifachen soll. „Ich musste laut<br />
lachen, weil die Mieterhöhung so absurdwar“,<br />
berichtet eine Mieterin.<br />
Für ihre Wohnung soll die Miete<br />
von bisher 575 Euro kalt auf 1515<br />
Euro kalt steigen. „Das könnte ich<br />
mir nicht mehr leisten“, sagt die<br />
Frau. Hinter der Mieterhöhung<br />
steckt wie im Fall Lenbachstraße 7<br />
ein Firmengeflecht um die Fortis<br />
Group, an der unter anderem das<br />
Versorgungswerk der Zahnärztekammer<br />
Schleswig-Holstein beteiligt<br />
ist. Als Vermieterin tritt eine Projekt<br />
F-22 Alpha GmbH auf.<br />
Hohe Abfindungen<br />
Geplant ist unter anderem der Anbau<br />
von Balkonen, die Wärmedämmung<br />
der Fassade, die Verstärkung<br />
der elektrischen Steigeleitungen und<br />
der Einbau einer Gegensprechanlage.Besonders<br />
teuer soll danach der<br />
Anbau eines Balkons werden. Voraussichtlich<br />
etwa 297 Euro monatlich<br />
entfallen laut der Modernisierungsankündigung<br />
auf ihn.<br />
Was nach einer ähnlich drastischen<br />
Modernisierungsankündigung<br />
der Fortis passieren kann, ist<br />
am Haus Maximilianstraße 46 in<br />
Pankow zusehen. Dort werden die<br />
Wohnungen verkauft. Zunächst<br />
wurden die leeren Wohnungen angeboten,<br />
dann auch die vermieteten<br />
Wohnungen. In einer Mietaufhebungsvereinbarung,<br />
die der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> vorliegt, wurde einem Mieter<br />
ein hoher Betrag für den Auszug<br />
Sie wohnen teilweise seit 53 Jahren in ihrem Haus, sie wollen bleiben: Mieter an der Samariterstraße 8/EckeRigaer Straße 35.<br />
angeboten. Allein die Abschlagszahlung,<br />
die innerhalb von 15Werktagen<br />
überwiesen werden sollte,belief<br />
sich danach auf 20 000 Euro. Durch<br />
die Verkaufspreise kommt das Geld<br />
sicher wieder rein. Angeboten werden<br />
die Wohnungen in der Maximilianstraße<br />
derzeit für Preise ab 3943<br />
Euro pro Quadratmeter, wie es auf<br />
der Internetseite vonFortis heißt.<br />
Die Linken-Abgeordnete Gaby<br />
Gottwald kritisiert das Vorgehen.<br />
„Fortis setzt Modernisierungen wie<br />
eine Waffe gegen Mieter ein“, sagt<br />
sie.„So werden Leute verdrängt, die<br />
genauso lange in den Häusern wohnen,<br />
wie die Manager auf der Welt<br />
sind.“ Was bei den einen Existenzängste<br />
schüre, fließe bei den anderen<br />
„als leistungsloses Einkommen<br />
in volle Taschen“, sagt Gottwald.<br />
„Die dreiste Geschäftspolitik von<br />
„Es kann nicht sein, dass die Mieter<br />
in Berlin für eine auskömmliche<br />
Altersvorsorge von Zahnärzten in<br />
Schleswig-Holstein wie Zitronen<br />
ausgepresst werden.“<br />
Gaby Gottwald (Linke), Mitglied des <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhauses<br />
Fortis muss gestoppt, die Ankündigung<br />
der Modernisierung zurückgenommen<br />
werden.“ Die Forderung<br />
erhob Gottwald in einem Schreiben<br />
an den Geschäftsführer des Versorgungswerks<br />
Bruno Geiger.<br />
Doch der wimmelt ab. „Das Versorgungswerk<br />
der Zahnärztekammer<br />
Schleswig-Holstein äußert sich<br />
inhaltlich grundsätzlich nicht zu seinen<br />
Investitionen“, schreibt er in seiner<br />
Antwort. Auf Anfrage der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> erläuterte Geiger am<br />
Beispiel der Lenbachstraße,dass das<br />
Versorgungswerk nicht als Eigentümer<br />
an der Immobilie beteiligt sei.<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
DieImmobilie gehörevielmehr einer<br />
Kommanditgesellschaft, an der das<br />
Versorgungswerk beteiligt sei. Nach<br />
dem Handelsgesetzbuch werde eine<br />
Kommanditgesellschaft im Rechtsverkehr<br />
durch die persönlich haftende<br />
Gesellschafterin vertreten.<br />
Dasheiße: Keiner der Kommanditisten<br />
habe einen Einfluss auf die<br />
Durchführung der Geschäfte der Gesellschaft.<br />
„Das Versorgungswerk<br />
kann demzufolge keinen Einfluss auf<br />
die Gestaltung der Mietverhältnisse<br />
geltend machen“, sagt Geiger.<br />
Die Linken-Abgeordnete Gottwald<br />
ist empört. „Das Versorgungswerk<br />
der Zahnärzte in Schleswig-<br />
Holstein ist Gesellschafter bei Fortis<br />
und hat ein Vetorecht“, sagt sie. „Es<br />
kann nicht sein, dass die Mieter in<br />
Berlin für eine auskömmliche Altersvorsorge<br />
von Zahnärzten in Schleswig-Holstein<br />
wie Zitronen ausgepresst<br />
werden. Ich kann mir nicht<br />
vorstellen, dass dies bei den pflichtversicherten<br />
Kammermitgliedern<br />
Konsens ist.“ Dass das Versorgungswerk<br />
Briefe und Kritik ignoriert, bezeichnet<br />
sie als dreist.<br />
Die Bundestagsabgeordnete Canan<br />
Bayram (Grüne) teilte am Donnerstag<br />
mit, sie habe ebenfalls einen<br />
Brief an das Versorgungswerk geschrieben.<br />
Protest am Sonnabend<br />
Im Fall der Lenbachstraße und der<br />
Samariter-/Ecke Rigaer Straße wurden<br />
die Modernisierungsankündigungen<br />
kurz vor Inkrafttreten eines<br />
verbesserten Mieterschutzes zugestellt.<br />
Ab 1. Januar 2019 wäre eine<br />
Mieterhöhung, wie sie für die beiden<br />
Häuser angekündigt wurde, nicht<br />
mehr möglich gewesen. So dürfen<br />
Vermieter seit Beginn des Jahres nur<br />
noch acht statt elf Prozent der Modernisierungskosten<br />
auf die Jahresmiete<br />
umlegen. Neu ist zudem die<br />
Einführung einer Obergrenze. So<br />
darfder Vermieter die Miete nach einer<br />
Modernisierung nicht um mehr<br />
als drei Euro pro Quadratmeter innerhalb<br />
vonsechs Jahren erhöhen.<br />
In Fällen, bei denen die Quadratmetermiete<br />
weniger als sieben Euro<br />
beträgt, dürfen Vermieter innerhalb<br />
vonsechs Jahren sogar nur zwei Euro<br />
pro Quadratmeter aufschlagen. Besonders<br />
wichtig: Das missbräuchliche<br />
Modernisieren, um Mieter zur<br />
Beendigung des Mietverhältnisses<br />
zu drängen, gilt künftig als Ordnungswidrigkeit.<br />
Die Mieter der Samariter-/Ecke<br />
Rigaer Straße wollen am Sonnabend<br />
ab 13 Uhr vor ihrem Haus gegen die<br />
drohende Herausmodernisierung<br />
protestieren. „Wir wollen hier wohnen<br />
bleiben!“, fordern die Mieter in<br />
einem Protestbrief. „Ein Ehepaar<br />
lebt seit 53 Jahren in unserem Haus,<br />
andere Mietparteien wohnen hier<br />
seit 34, 30, 26, 20 Jahren.“<br />
„Die Grünen sollten<br />
weniger kiffen“<br />
Koalitionspartner SPD kritisiert Idee zur Förderung des Cannabis-Anbaus in Berlin scharf<br />
VonAnnika Leister<br />
Den Vorschlag der Grünen, den<br />
Anbau von medizinischem<br />
Cannabis in Berlin vom Land fördernzulassen,<br />
quittiertnicht nur die<br />
Opposition mit Spott und Kritik,<br />
sondern auch der eigene Koalitionspartner<br />
SPD: „Die Grünen sollten<br />
weniger kiffen und sich stärker um<br />
die konkreten Probleme der <strong>Berliner</strong><br />
kümmern“, sagte Thomas Isenberg,<br />
gesundheitspolitischer Sprecher der<br />
SPD-Fraktion, der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />
Die Grünen-Fraktion hatte am<br />
Mittwoch bekanntgegeben, dass sie<br />
die Etablierung eines landeseigenen<br />
Unternehmens prüfen will, das Flächen<br />
für den medizinischen Cannabis-Anbau<br />
an Unternehmen vermitteln<br />
und Anschubförderungen leisten<br />
soll. Denkbar als Anbaufläche,so<br />
die Grünen, seien dabei auch die<br />
Hangars im Tempelhofer Feld.<br />
Für Isenberg geht diese Idee an<br />
der <strong>Berliner</strong> Realität vorbei: „Wir<br />
brauchen alle verfügbaren Flächen<br />
für den Wohnungsbau oder für die<br />
Ansiedlung innovativer Tech-Unternehmen.“<br />
Besonders die Hangars<br />
auf dem Tempelhofer Feld seien zu<br />
wertvoll und zu multifunktionell<br />
nutzbar, als dass sie für den Anbau<br />
von Cannabis genutzt werden sollten.<br />
Der sei ohnehin eher für Agrarbundesländer<br />
interessant – nicht<br />
aber für eine auf Technik ausgerichtete<br />
Wirtschaft wie die Berlins.<br />
Ein Problem mit der Bevorzugung<br />
von Cannabis-Firmen bei der<br />
Vergabe vonFlächen haben auch die<br />
Unternehmensverbände Berlin-<br />
Die Grünen wollen Cannabis-Anbau vom<br />
Land fördernlassen. IMAGO/THOMAS TRUTSCHEL<br />
Brandenburg. Viele Firmen würden<br />
gerne expandieren oder sich neu in<br />
Berlin ansiedeln, sagte Geschäftsführer<br />
Alexander Schirp der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>. „Doch sie können es nicht,<br />
weil die Flächen fehlen.“ Er halte es<br />
in der hochangespannten Lage für<br />
„unsensibel und befremdlich“, dass<br />
die Grünen nun einzig jenen helfen<br />
wollen, die Cannabis anbauen.<br />
Im Koalitionsvertrag hatte die<br />
rot-rot-grüne Landesregierung<br />
2016 vereinbart, ein Modellprojekt<br />
zu starten, in dem erwachsene Konsumenten<br />
auch ohne Rezept Cannabis<br />
erhalten können. Das Konzept<br />
wird zurzeit von einer Agentur<br />
erarbeitet, danach muss es – wie<br />
Cannabis-Anbauflächen im Übrigen<br />
auch –von der eigens auf Bundesebene<br />
geschaffenen Cannabis-<br />
Agentur zugelassen werden. Die<br />
Grünen machen kein Geheimnis<br />
daraus,dass sie das in Berlin produzierte<br />
Cannabis vorerst nur an Patienten,<br />
später aber auch an Konsumenten<br />
im Modellprojekt ausgeben<br />
wollen. Auch die Linken halten den<br />
Hanf-Anbau deswegen für sinnvoll,<br />
sie wollen so die Versorgung vonPatienten<br />
und Konsumenten gewährleisten<br />
und teure Importe aus Kanada<br />
und den Niederlanden überflüssig<br />
machen. DerIdee,zur Förderung<br />
des Anbaus ein landeseigenes<br />
Unternehmen zu gründen, stehen<br />
aber auch die Linken skeptisch gegenüber.<br />
SPD-Mann Isenberg hält die Anbau-Pläne<br />
für einen viel zu weiten<br />
Vorgriff. DieSPD stehe „hundertprozentig“<br />
hinter dem Modellprojekt für<br />
eine kontrollierte Abgabe, sagte er.<br />
„Aber statt im trüben Nebel zu stochern,<br />
steht die Beantragung und<br />
Genehmigung des Modellprojekts<br />
auf dem Plan.“ Im Fall einer Ablehnung<br />
wolle das Land klagen. „Darauf<br />
müssen wir uns jetzt konzentrieren.“<br />
Ein „Stück aus dem Tollhaus“ ist<br />
der Vorschlag der Grünen für die<br />
CDU. Dassagte TimZeelen, stellvertretender<br />
Fraktionsvorsitzender, der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Medizinisches<br />
Cannabis sei ein Arzneimittel, die<br />
Herstellung von Arzneimitteln aber<br />
sei keinesfalls Landesaufgabe. Außerdem<br />
interessiere die Grünen die<br />
Förderung von anderen Unternehmen,<br />
auch in der Landwirtschaft,<br />
wenig. „Hier wird mit zweierlei Maß<br />
gemessen, weil es in die Klientelpolitik<br />
passt.“<br />
Der Renault Relax Tag.<br />
Sichern Sie sichIhren exklusivenRenault inklusive<br />
sorgenfreien 4Jahren Garantie und Wartung. 1<br />
Besuchen Sie uns am 23. März von9bis 16 Uhr.<br />
Renault Captur LifeENERGYTCe 90<br />
ab mtl.99,– €<br />
inkl. Renault Relax-Paket 1<br />
JahreGarantie<br />
4 JahreWartung<br />
RenaultCapturLifeENERGYTCe 90 Fahrzeugpreis 2 inkl.RenaultRelax-Paket 1 im Wert von1.080,– €: 16.290,– €.<br />
Bei Leasing: Leasingsonderzahlung 1.500,– €,48Monate Laufzeit (48 Raten à99,– €), Gesamtlaufleistung<br />
40.000 km,eff. Jahreszins0,00%,Sollzinssatz(gebunden)0,00%,Gesamtbetrag 6.252,–€.Zuzüglich BereitstellungskosteninHöhevon<br />
860,–€.Ein Leasingangebotfür Privatkunden derRenaultLeasing, Geschäftsbereich<br />
derRCI BanqueS.A.,Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße1,41468 Neuss. Gültig bis30.04.2019.<br />
•Uni-Lackierung Rauch-Blau •Reifendruckkontrollsystem•El. Fensterheber vorne und<br />
hinten •LED-Tagfahrlicht •Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer<br />
Renault Captur Life ENERGYTCe 90: Gesamtverbrauch (l/100 km) innerorts: 6,0; außerorts: 4,5; kombiniert:<br />
5,1; CO 2 -Emissionen kombiniert (g/km): 114; Energieeffizienzklasse B. Werte nach Messverfahren VO (EG)<br />
715/2007.<br />
2<br />
Abb. zeigtRenaultCapturmit Sonderausstattung.<br />
RENAULTRETAILGROUP Deutschland GmbH, Niederlassung Berlin<br />
Fennpfuhl |Weißenseer Weg32|13055 Berlin |Tel.: 030 978712-0<br />
Tempelhof |Germaniastraße 145–149 |12099 Berlin |Tel.: 030 75691-0<br />
Reinickendorf |Roedernallee171–173 |13407 Berlin |Tel.: 030 419001-0<br />
Pankow |Blankenburger Straße 85–105 |13156 Berlin |Tel.: 030 9114988-0<br />
www.renault-retail.de/berlin<br />
1<br />
Enthalten sind ein Renault Plus Garantie PLUS Vertrag (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie inkl.<br />
Mobilitätsgarantie) sowie alle Kosten der vorgeschriebenen Wartungsarbeiten für die Vertragsdauer (48 Monate<br />
bzw. 40.000 km ab Erstzulassung)gemäß Vertragsbedingungen.
12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Geisel spricht<br />
von rechtem<br />
Terrorismus<br />
Brandstifter sollen Politiker<br />
ausgespäht haben<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
Mobile Welten<br />
Abseits von Car2Go und Co.:<br />
Das Carsharing weitet sich aus<br />
Neue Epoche für den Epoque:<br />
Der aktuellste Range Rover im Test<br />
InNeukölln kam es in den vergangenen<br />
Jahren immer wieder zu<br />
Brandanschlägen, Angriffen und<br />
Sachbeschädigungen, die Rechtsextremisten<br />
zugeordnet werden. Aus<br />
Sicht vonInnensenator Andreas Geisel<br />
(SPD) ist das nun ein Fall für den<br />
Generalbundesanwalt in Karlsruhe.<br />
Geisel sagte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus,<br />
es handele sich um<br />
Anschläge,die durchaus unter Terrorismus<br />
eingestuft werden könnten.<br />
„Deshalb haben wir mit dem Generalbundesanwalt<br />
Kontakt aufgenommen<br />
und angeregt, dass dieser die Ermittlungen<br />
übernimmt.“ So wurde<br />
das Auto eines Buchhändlers angezündet.<br />
Unter Verdacht standen zwei<br />
bekannte Rechtsextremisten. Einer<br />
von ihnen saß bis vor wenigen Wochen<br />
im AfD-Bezirksvorstand. Laut<br />
eines Parteisprechers erklärte er seinen<br />
Austritt, um einem Ausschluss<br />
zuvorzukommen.<br />
Im Zusammenhang mit einer Serie<br />
von Brandanschlägen gibt es zudem<br />
neueVorwürfe gegen <strong>Berliner</strong> Sicherheitsbehörden.<br />
Polizei und Verfassungsschutz<br />
hätten versäumt, den<br />
Politiker Ferat Kocak (Linke) zu warnen,<br />
obwohl er monatelang vonzwei<br />
als gewalttätig geltenden Rechtsextremisten<br />
verfolgt wurde.Das geht aus<br />
Dokumenten hervor, die dem ARD-<br />
Magazin „Kontraste“ vorliegen. Auf<br />
das Auto des Linken-Politikers war im<br />
Februar 2018 in Neukölln ein Brandanschlag<br />
verübt worden. Der Smart<br />
stand unter einem Carport und<br />
brannte komplett aus.Nur durch großes<br />
Glück griffen die Flammen nicht<br />
auf Kocaks Haus über.„Kontraste“ zufolge<br />
habe nicht nur, wie bislang bekannt,<br />
der Verfassungsschutz, sondern<br />
auch der Staatsschutz des LKA<br />
die beiden Verdächtigen dabei abgehört,<br />
wie sie über Kocak sprachen.<br />
Laut „Kontraste“ hatten zwei<br />
Rechtsextreme Kocak monatelang<br />
ausgespäht –unter den Augen der Sicherheitsbehörden.<br />
Doch sei der Politiker<br />
nicht gewarnt worden.Wenn es<br />
aber um den Schutz des Lebens gehe,<br />
müsse der Verfassungsschutz seinen<br />
Schutzpflichten nachkommen,„auch<br />
durch Hinweise an die Polizei“, kritisierte<br />
der Staatsrechtler JoachimWieland.<br />
Die Behörden hätten auch die<br />
mutmaßlichen Täter im Vorfeld nicht<br />
verwarnt, kritisierte der Abgeordnete<br />
Benedikt Lux (Grüne), obgleich der<br />
Neonazi-Zelle „brandgefährliche<br />
Leute“ angehörten. Ein Polizeisprecher<br />
sagte:„Wir schauen uns den Beitrag<br />
erst einmal an und bewerten das<br />
dann.“ (dpa, kop.)<br />
LOTTO-QUOTEN<br />
Mittwoch-Lotto:<br />
4-9-19-40-44-47, Sz. 3<br />
QUOTEN<br />
Klasse 1: Unbesetzt<br />
Klasse 2: 1x756 276,10 Euro<br />
Klasse 3: 44 x8594 Euro<br />
Klasse 4: 427 x2656,70 Euro<br />
Klasse 5: 2438 x155,10 Euro<br />
Klasse 6: 21 314 x35,40 Euro<br />
Klasse 7: 42 264 x17,80 Euro<br />
Klasse 8: 369 254 x9,20 Euro<br />
Klasse 9: 309 122 x5 Euro<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!<br />
Wasfür eine schöne Kulisse: Der Märchenspielplatz in Schöneberg lädt zum Träumen ein, Kinder können hier ein echtes Schloss erkunden. CINDY RUCH (4)<br />
Toll zum Toben<br />
VonHexen, Drachen und Astronauten: Soeben ist ein Buch mit Berlins schönsten Spielplätzen erschienen<br />
VonFlorian Thalmann<br />
ZweiSommer lang hat Marianna<br />
Hillmer mit ihrer Familie<br />
die schönsten Spielplätze<br />
der Stadt erkundet.<br />
Ausihrer Recherche wurde ein Buch<br />
– der Anfang März erschienene<br />
„Spielplatzguide Berlin“. Es sei „faszinierend,<br />
was Berlin heute für tolle<br />
Spielplätze mit aufregenden Themen<br />
bietet“, sagt Marianna Hillmer.<br />
Als sie Kind war, habe es noch keine<br />
Erlebnis-Spielplätze gegeben, nur<br />
solche mit Schaukeln und Wippen,<br />
erzählt die 36-Jährige. „Die spektakulärsten<br />
Plätze hatten eine Seilbahn,<br />
aber die Holzhäuschen auf<br />
den Plätzen konnte man oft kaum<br />
betreten, weil sie vermüllt waren“,<br />
erinnert sich die Frau, die in Hamburgaufwuchs.<br />
Mehr als hundertPlätzebesucht<br />
DieZeit der schnöden Spielecken ist<br />
vorbei –das lernte Hillmer in den<br />
vergangenen zwei Jahren. 2018 gründete<br />
sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten<br />
Johannes Klaus den<br />
Reisedepeschen-Verlag. „Unsere<br />
erste Idee war es,für einen Guide die<br />
<strong>Berliner</strong> Spielplätze zu erkunden.<br />
Also waren wir zwei Sommer lang<br />
mit unseren Kindern die ganze Zeit<br />
draußen.“ Die Familie besuchte<br />
mehr als hundert Spielplätze, die<br />
besten sind im „Spielplatzguide Berlin“<br />
versammelt, der in Zusammenarbeit<br />
mit der Reisejournalistin und<br />
Fotografin Cindy Ruch entstand.<br />
„Unsere Kinder waren fast traurig,<br />
als es an die Produktion des Buches<br />
ging und wir plötzlich nicht<br />
mehr so viele Plätze besichtigen<br />
Der Spielplatz „1001 Nacht“ in der Hasenheide in<br />
Neukölln lockt mit Märchen-Optik.<br />
1<br />
6<br />
7 8<br />
2 3<br />
9<br />
10<br />
4<br />
DIE FAVORITEN<br />
Mehr als hundertSpielplätze hat Marianna Hillmer,die Herausgeberin des Spielplatzguides,<br />
erkundet. 30 werden in dem Buch vorgestellt. Das sind Hillmers Favoriten:<br />
1 Petterson und Findus, Klausenerplatz 3, Charlottenburg<br />
2 Flugzeugspielplatz, Strelitzer Straße 10, Mitte<br />
3 Kolle 37, Kollwitzstraße 35, Prenzlauer Berg<br />
4 Drachenspielplatz, Schreinerstraße 48, Friedrichshain<br />
5 Spielplatz in den Gärten der Welt, Blumberger Damm 44, Marzahn<br />
6 Hexenspielplatz, Eisenacher Straße 29, Schöneberg<br />
7 Zirkusspielplatz, Thielallee, Dahlem<br />
8 Aufstiegins Weltall, Munsterdamm, Schöneberg<br />
9 Ayers Rock, Richterstraße, Mariendorf<br />
10 Europaspielplatz im Park am Buschkrug, Buschkrugallee, Britz<br />
Auf wenwartet dieser Affe? Auf Entdecker des<br />
Dschungelspielplatzes in Steglitz-Zehlendorf.<br />
5<br />
konnten“, erzählt Marianne Hillmer.<br />
Beider Recherche durch die <strong>Berliner</strong><br />
Kieze fand Hillmer viele Schmuckstücke,<br />
die auf außergewöhnliche<br />
Ideen setzen. „In Rudow gibt es beispielsweise<br />
den Europaspielplatz,<br />
der nach europäischen Ländernaufgebaut<br />
ist“, sagt sie.Auf dem Weltallspielplatz<br />
bei der Sternwarte am Insulaner<br />
gefiel ihr ein fünf Meter hohes<br />
Klettergerüst mit Röhrenrutsche.<br />
„Es scheint ein Trend zu sein,<br />
dass es bei vielen Spielplätzen<br />
enorm indie Höhe geht. Es ist toll,<br />
dass es heute das Vertrauen gibt,<br />
dass Kinder so etwas schon bewältigen<br />
können.“ Der ideale Spielplatz<br />
sollte laut Hillmer Kindern jeden Alters<br />
die Möglichkeit geben, sich auszuleben<br />
und in der Phantasie eigene<br />
Geschichten zu entwickeln.<br />
Mangel in Marzahn und Spandau<br />
Was die Verteilung toller Plätze im<br />
Stadtgebiet betreffe, gebe es Nachholbedarf,<br />
sagt die Herausgeberin des<br />
Buches. „In Schöneberg und Prenzlauer<br />
Berg haben wir eine echte Luxussituation,<br />
in Marzahn und Spandau<br />
aber nicht. Dort gibt es Plätze,<br />
aber die Gestaltung ist nicht so wie in<br />
den anderen Kiezen.“ Undaufpassen<br />
müsse man natürlich auch auf tollen<br />
Spielplätzen. In dem vor ihrer Haustür,<br />
nahe des Winterfeldtplatzes, fänden<br />
sie immer wieder Scherben.<br />
„Aber wenn man draußen ist, gibt es<br />
keine heile Welt“, sagt Marianna Hillmer<br />
–und auf Gefahren achten muss<br />
man auch zu Hause.<br />
Cindy Ruch, Herausgeber:Marianna Hillmer und<br />
Johannes Klaus, Spielplatzguide Berlin,<br />
ReisedepeschenVerlag,192 Seiten, 22 Euro<br />
Das meterhohe Klettergerüst beim Spielplatz „Aufstieg<br />
ins Weltall“ ist etwas für Mutige.<br />
Kostenloses<br />
Schulessen nur<br />
am Stehtisch?<br />
Gratis-Essen ab Sommer<br />
für Erst- bis Sechstklässler<br />
VonMartin Klesmann<br />
Die rot-rot-grünen Regierungsfraktionen<br />
halten trotz vieler<br />
Einwände von Fachleuten daran<br />
fest, allen Erst- bis Sechstklässlernab<br />
dem kommenden Schuljahr ein kostenloses<br />
Schulessen anzubieten.<br />
„Wir wissen, dass dies nicht einfach<br />
wird“, räumte Regina Kittler, bildungspolitische<br />
Sprecherin der<br />
Linke-Fraktion, am Donnerstag bei<br />
der ersten Lesung des Gesetzes im<br />
Abgeordnetenhaus ein. Haushaltspolitikerin<br />
Stefanie Remlinger<br />
(Grüne) kündigte „harte Verhandlungen“<br />
an, um mehr Geld für den<br />
Ausbau vonMensen und Küchen sowie<br />
für den Erzieherschlüssel im<br />
Ganztagsbereich zu erhalten.<br />
Viele Schulleiter und Erzieher<br />
warnen seit Monaten voreiner überstürzten<br />
Einführung des Gratis-Essens<br />
für etwa 175 000 Kinder.Die Bildungsgewerkschaft<br />
GEWgab gerade<br />
erst zu bedenken, dass Schüler das<br />
Essen womöglich nur noch an Stehtischen<br />
einnehmen könnten, weil<br />
noch Tausende weitere Esser hinzukommen.<br />
Das sei weder personell<br />
noch räumlich umzusetzen. Das<br />
<strong>Berliner</strong> Bündnis „Qualität im Ganztag“<br />
forderte jetzt in einem offenen<br />
Brief eine stufenweise Einführung<br />
des kostenlosen Mittagessens, eine<br />
stärkere Einbeziehung der Akteure<br />
vor Ort sowie zusätzliches Personal<br />
für den Ganztag. Grundsätzlich sei<br />
die Kostenfreiheit aber gut.<br />
Unklar ist, wie viele zusätzliche<br />
Esser es tatsächlich geben wird. Die<br />
Bildungsverwaltung geht bisher lediglich<br />
von einer Steigerung um 14<br />
Prozent aus. Schließlich fällt die Bedarfsprüfung<br />
für Hortkinder weg.<br />
Bisher hatten Kinder arbeitsloser Eltern<br />
keinen Anspruch auf Hortbetreuung<br />
im offenen Betrieb. GEW-<br />
Landeschef TomErdmann geht davon<br />
aus, dass bis zu 30 Prozent der<br />
Grundschulkinder derzeit nicht an<br />
der Ganztagsbetreuung teilnehmen<br />
und deshalb in der Regel auch kein<br />
Mittagsessen erhalten. „Schon jetzt<br />
sind die Schulmensen undVerteilküchen<br />
aber vollkommen ausgelastet“,<br />
sagte Erdmann. Auch der Dachverband<br />
der Kinder- und Schülerläden<br />
sprach sich am Donnerstag für eine<br />
jahrgangsweise Einführung des Gratisessens<br />
ein. Beginnen sollte man<br />
ab Sommer mit den 1. und 2. Klassen,<br />
für die ja auch die Hortkosten<br />
wegfallen.<br />
37 Euro weniger proKind<br />
Das kostenfreie Schulessen hatten<br />
die rot-rot-grünen Regierungsfraktionen<br />
erst im Dezember 2018 in den<br />
Schlussberatungen zum Nachtragshaushalt<br />
beschlossen. Schulen und<br />
Caterer wurden überrascht. Schon<br />
die Beitragsfreiheit in den Schulhorten<br />
war recht plötzlich beschlossen<br />
worden. „Wieso kann Rot-Rot-Grün<br />
nicht ein bildungspolitisches Vorhaben<br />
vernünftig aufsetzen?“, fragte<br />
am Donnerstag FDP-Fraktionsgeschäftsführer<br />
Paul Fresdorf. Eltern<br />
sparen, wenn die Essenkosten wegfallen,<br />
37 Euro monatlich pro Kind.<br />
Transferempfänger müssen einen<br />
Euro pro Essen entrichten. Die FDP<br />
wertete die Einführung des Gratisessens<br />
am Donnerstag wie Rot-Rot-<br />
Grün als Entlastung von Familien.<br />
CDU und AfD hingegen waren der<br />
Meinung, Familien könnten auch<br />
weiter für das Schulessen ihrer Kinder<br />
aufkommen.<br />
Der Gesetzentwurf sieht außerdem<br />
bis 2021 ein Konzept für vergünstigtes<br />
Essen an Oberschulen<br />
vor. Für eine bessere Essensqualität<br />
haben die Koalitionsfraktion ein sogenanntes<br />
Qualitätspaket erstellt.<br />
Die Bezirke erhalten dafür fünf Millionen<br />
Euro. Die Pankower Kontrollstelle<br />
etwa soll verstärkt werden, bei<br />
den kommenden Musterausschreibungen<br />
soll der Bio-Anteil im Essen<br />
zudem 50 Prozent betragen.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 13 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Erst vier Hinweise zum Mord auf der Karl-Marx-Allee<br />
Am Montag wurde dort ein 26-Jähriger aus Litauen erstochen. Die Polizei prüft Zusammenhänge mit ähnlichen Fällen<br />
VonAndreas Kopietz und<br />
Lutz Schnedelbach<br />
Im Fall des erstochenen Litauers<br />
Edgar Orlovskij ziehen sich<br />
die Ermittlungen der Mordkommission<br />
in die Länge. Lediglich<br />
vier Hinweise,die per Telefon<br />
übermittelt wurden, sind bisher bei<br />
der Polizei eingegangen. Eine<br />
brauchbare Spur zu dem Täter ist<br />
nicht dabei.<br />
Der 26Jahre alte Mann aus Litauen<br />
war,wie berichtet, am Montag<br />
kurz nach 22 Uhr auf dem linken<br />
Gehweg der Karl-Marx-Allee in Richtung<br />
Alexanderplatz erstochen worden.<br />
Der Tatort befindet sich hinter<br />
dem Eingang zum U-Bahnhof Schillingstraße,<br />
direkt vor einem Wohnhaus.<br />
Ein Unbekannter soll auf den<br />
Litauer zugegangen sein. Dann zog<br />
er ein Messer und stach den 26-Jährigen<br />
nieder.Das Opfer konnte noch<br />
den Polizei-Notruf wählen. Dann<br />
wurde der Mann ohnmächtig und<br />
starb wenig später.<br />
Das Problem für die Ermittler ist,<br />
dass sich Täter und Opfer offenbar<br />
nicht kannten. Nach Angaben von<br />
Kriminalisten sind mehr als 95 Prozent<br />
der Tötungsdelikte sogenannte<br />
Beziehungstaten und können deshalb<br />
aufgeklärt werden. Das heißt,<br />
Täter und Opfer standen schon vorher<br />
in Beziehung zueinander, weil<br />
sie verwandt oder,zum Beispiel über<br />
Geschäfte, miteinander bekannt<br />
sind. Über die Beziehungsgeflechte<br />
Blumen und Kerzen am Tatort<br />
gelangen die Mordermittler meist<br />
zum Tatverdächtigen. Der getötete<br />
Litauer scheint jedoch keine Beziehung<br />
zum Täter gehabt zu haben.<br />
In seinem Fall prüfen die Ermittler<br />
nach Angaben eines Polizeisprechers,<br />
obeseinen Zusammenhang<br />
mit anderen Fällen gibt, in denen<br />
sich Opfer und Täter nicht kannten.<br />
Unddavon gibt es in Berlin einige:<br />
Dazu gehört etwa die Tötung des<br />
Union-Fans Karl M. Der 19-Jährige<br />
„In über 95 Prozent der Fälle<br />
kennen sich Täter und Opfer.<br />
Deshalb können die<br />
meisten Tötungsdelikte<br />
aufgeklärt werden.“<br />
Ein Ermittler aus dem Landeskriminalamt<br />
ERIC RICHARD<br />
wurde am 9. Februar dieses Jahres<br />
auf dem Parkplatz einer Netto-Filiale<br />
in Pankowerstochen.<br />
Auch der Fall vonAlejandroG.beschäftigt<br />
noch die Mordermittler.<br />
Der 26-jährige Ecuadorianer wurde<br />
am 7. November 2015 auf dem Oranienplatz<br />
in Kreuzbergerstochen. Er<br />
starb später in einem Krankenhaus.<br />
Der Mann war ein Jahr zuvor nach<br />
Berlin gezogen. Seit einiger Zeit arbeitete<br />
er in einer Reinigungsfirma<br />
und unterhielt nebenbei ein Netzwerk<br />
für neu in Deutschland ankommende<br />
Spanier. Indiesem Netzwerk<br />
lernte er auch einen Mann und eine<br />
Frau kennen, die in Berlin leben, um<br />
Deutsch zu lernen. Die drei besuchten<br />
am Tattag das Szeneviertel an der<br />
Revaler Straße,waren dann am Kottbusser<br />
Tor und kamen gegen 0.45<br />
UhramOranienplatz an.<br />
Als sie sich entschlossen, nach<br />
Hause zu gehen, kam ein etwa 25 bis<br />
30 Jahre alter Mann auf sie zu. In<br />
Höhe einer Bushaltestelle schlug der<br />
Unbekannte dem Südamerikaner<br />
ins Gesicht, stach ihm in die Brust<br />
und lief dann weiter. Die Freunde<br />
flüchteten in Richtung Dresdener<br />
Straße.Auf demWegbrach Alejandro<br />
G. blutüberströmt zusammen. Er<br />
starb kurzdarauf in einem Krankenhaus.Zeugen<br />
berichteten voneinem<br />
etwa 1,80 Meter großen Mann, zwischen<br />
20 und 30 Jahrealt. Trotz einer<br />
Belohnung von 10000 Euro hat die<br />
Polizei noch keinen brauchbaren<br />
Hinweis auf den Täter.<br />
Auch im Fall der erstochenen Joggerin<br />
Kirsten Sahling sind die Fahnder<br />
keinen Schritt weiter. ImSommer<br />
2009 war die Psychologin im<br />
Spandauer Forst erstochen worden.<br />
DiePolizei kann den Mord minuziös<br />
rekonstruieren. Selbst ein Video, auf<br />
dem der mutmaßliche Täter im weißen<br />
Trainingsanzug zu sehen ist, half<br />
bisher nicht, den Fall zu lösen. Auch<br />
in diesem Fall hatte der Täter sein<br />
Opfer offenbar nicht gekannt.<br />
Ein Chirurg im<br />
Lichte seiner Zeit<br />
Schau über Charité-Arzt Ferdinand Sauerbruch<br />
VonHannah Spät<br />
Wie realitätsnah ist die zweite<br />
Staffel der Fernsehserie<br />
„Charité“? Der frühere Charité-Mediziner<br />
Ferdinand Sauerbruch<br />
(1875–1951) ist einer der Hauptcharaktereder<br />
zweiten Staffel der TV-Serie,<br />
die kürzlich in der ARD zu sehen<br />
war.Diese spielt zu Zeiten des Nationalsozialismus.<br />
Nun hat sich auch<br />
das Medizinhistorische Museum der<br />
Charité das Leben des Chirurgen<br />
vorgenommen.<br />
VonFreitag an läuft die Ausstellung<br />
„Auf Messers Schneide“ über<br />
die zwiespältige Persönlichkeit. „Bis<br />
heute prägt die Figur Sauerbruch<br />
maßgeblich das Bild des ärztlichen<br />
Halbgottes in Weiß“, heißt es in der<br />
Ankündigung zur Ausstellung. Der<br />
Chirurg wurde bekannt für besondere<br />
Leistungen am OP-Tisch, gilt<br />
auch als eine der Stützen des NS-Regimes.<br />
Dadie Serie aufgrund ihres<br />
Betrachtungszeitraumes nicht in der<br />
Lage gewesen sei, Wandlungen der<br />
historischen Persönlichkeit Sauerbruchs<br />
nachvollziehbar darzustellen,<br />
solle die Sonderaustellung sein<br />
Leben im Ganzen nachzeichnen,<br />
sagte Museumsdirektor Thomas<br />
Schnalke am Donnerstag. „Wir zeigen<br />
einen ganzen Blumenstrauß seiner<br />
Persönlichkeiten.“<br />
DieAustellung bietet Einblicke in<br />
den Werdegang des annerkannten<br />
Arztes vonseiner Kindheit bis hin zu<br />
seiner Zeit als Meisterchirurg. Zudem<br />
werden seine politischen Einstellungen<br />
deutlich, die teilweise im<br />
Widerspruch zu seinen Handlungen<br />
standen. In der Serie sei der Chirurg<br />
überwiegend positiv dargestellt worden,<br />
man müsse aber auch die Ambivalenz<br />
seiner Eigenschaften und<br />
Haltungen zeigen, sagte Charité-<br />
Chef Karl Max Einhäupl. Deshalb<br />
habe der Vorstand großen Wert auf<br />
diese Ausstellung gelegt und damit<br />
auch auf die Aufarbeitung der Geschichte<br />
der Charité in der NS-Zeit.<br />
In der Ausstellung sind bewegliche<br />
Armprothesen zu sehen, die<br />
Sauerbruch konzipierte und bei seinen<br />
Patienten verwendete. Interssant<br />
ist auch ein Nachbau der von<br />
ihm entwickelten Unterdruckkammer,<br />
die Eingriffe im Brustraum ermöglichte.<br />
„Auf diese Kammer sind<br />
wir besonders stolz“, sagt Kuratorin<br />
Judith Hahn.<br />
Ausstellung „Auf Messers Schneide“,bis 2. Februar<br />
2020, Charité-Platz 1, Mitte,montags geschlossen.<br />
Infosunter www.bmm-charite.de<br />
DER NEUE LEXUS UX HYBRID<br />
DIEENERGIEEINER<br />
ENERGIE EINER<br />
NEUENGENERATION.<br />
Entscheiden Sie sich für den neuen Lexus UX 250h in der limitierten Launch Edition schon<br />
vordem offiziellen Verkaufsstartundund freuen Sie sich auf zahlreiche Ausstattungshighlights<br />
serienmäßig –ausgezeichnete Konditionen inklusive.<br />
>Mehr entdecken auf lexus.de/suv<br />
LEXUSFORUM BERLIN<br />
M.C.F. MotorCompanyFahrzeugvertriebsges.mbH<br />
Ollenhauerstr.9–13•13403 Berlin •Tel.: 0304988087000<br />
Stralauer Allee44•10245Berlin•Tel.:030 4988084200<br />
www.lexusforum-berlin.de<br />
299€ *<br />
Für<br />
mtl. Finanzierungsrate<br />
ohne Anzahlung<br />
Lexus UX250h Launch Edition: Gesamtsystemleistung 135 kW(184 PS), Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/<br />
kombiniert3,9–3,7/4,4–4,3/4,3–4,1l/100km(E–FOUR: 4,2–4,1/4,6/4,5–4,4 l/100 km), CO 2 –Emissionen kombiniert<br />
97–94g/km(E–FOUR: 103–101g/km), CO 2 -Effizienzklasse A+ (E–FOUR:A). Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
*<br />
Unser Finanzierungsangebot 1 für den Lexus UX250h Launch Edition bei gleichzeitiger Inzahlungnahme Ihres Gebrauchtwagens (außer Lexus):<br />
Fahrzeugpreis 2 :39.900,00€,abzgl.Wechselprämie 3 :7.980,00€,Anzahlung:0€,einmaligeSchlussrate:23.083,24€,Nettodarlehensbetrag:31.920,00€,<br />
Gesamtbetrag: 33.548,24€,Vertragslaufzeit:36Monate, gebundener Sollzins: 1,97%,effektiver Jahreszins: 1,99%, 35 monatl.Raten à299,00€.<br />
1<br />
Ein unverbindliches Angebot vonLexus FinancialServices (eineGeschäftsbezeichnung der Toyota Kreditbank GmbH, Toyota-Allee 5, 50858 Köln).<br />
Gilt bei Anfrage und Genehmigung bis zum 31.03.2019. DasFinanzierungsangebotentspricht dem Beispiel nach §6aAbs.4PAngV. 2 Unverbindliche<br />
Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH (Lexus Division, Toyota-Allee 2,50858 Köln) per Januar 2019, inkl. MwSt., zzgl. 1.230,00 €<br />
Überführungskosten. 3 Die Lexus Wechselprämie gilt nur bei Inzahlungnahme Ihres mindestens 4Monate auf Sie oder ein Mitglied Ihres Haushalts<br />
zugelassenenGebrauchtwagens (außer Lexus) undgleichzeitiger Finanzierung einesneuen Lexus UX250hLaunchEdition, Inzahlungnahme sowieAnfrage<br />
undGenehmigung bis 31.03.2019.IndividuellePreise undFinanzangebote beiuns.<br />
Unser AutohausvermitteltausschließlichDarlehen der Toyota Kreditbank GmbH.<br />
Ausstellung „Auf MessersSchneide“ über die Arbeit Ferdinand Sauerbruchs. SABINE GUDATH
14 *** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
POLIZEIREPORT<br />
Zweites Todesopfer nach Brand.<br />
Nach dem Brand in einem mehrgeschossigen<br />
Wohnhaus am Wildenbruchplatz<br />
in Neukölln am Mittwochabend<br />
ist eine weitereMieterin<br />
gestorben. Die53-Jährige starb im<br />
Krankenhaus an einer Rauchgasvergiftung,<br />
wie die Polizei am Donnerstag<br />
mitteilte.Der Brand war in der<br />
Wohnung eines 81 Jahrealten Mannes<br />
ausgebrochen. Er starb ebenfalls.Inseiner<br />
Wohnung hatte er viel<br />
Müll aufbewahrt. DieFeuerwehr war<br />
mit 100 Beamten im Einsatz. Die<br />
Brandursache ist noch ungeklärt.<br />
Nachbarnberichteten voneinem<br />
Knall in der Wohnung des Seniors.<br />
Prügelei offenbar wegen Youtubern.<br />
Am Alexanderplatz ist es am Donnerstag<br />
gegen 17.30 Uhrzueinem<br />
großen Polizeieinsatz gekommen.<br />
Aufdem Platz waren nach Polizeiangaben<br />
mehrerehundertJugendliche<br />
zusammengekommen. Einige prügelten<br />
sich, auch Pfefferspray kam<br />
zum Einsatz. DiePolizisten mussten<br />
zwei große Gruppen auseinanderhalten.<br />
Offenbar hatten zwei Youtuber<br />
ihreFollowerzum Alexanderplatz<br />
bestellt. EinYoutuber soll seinem<br />
Kontrahenten aus Stuttgartnamens<br />
Thatsbekir geraten haben,<br />
nicht nach Berlin zu kommen.<br />
Lkw erfasst Radfahrerin.<br />
Eine 73 Jahrealte Radfahrerin ist in<br />
Charlottenburgvon einem Lkw erfasst<br />
und schwer verletzt worden. Sie<br />
ist laut Polizei nach dem Unfall am<br />
Donnerstag sofortmit „schwersten<br />
Verletzungen am ganzen Körper“ im<br />
Krankenhaus operiertworden. Da<br />
die 73-Jährige zunächst nicht vernommen<br />
werden konnte,blieb der<br />
Unfallhergang unklar.Opfer und der<br />
35 Jahrealte Lkw-Fahrer waren in<br />
gleicher Fahrtrichtung auf der<br />
Neuen Kantstraße stadteinwärts unterwegs.Laut<br />
Polizei sagte der Lkw-<br />
Fahrer,dass er erst nach einem Ruckeln<br />
den Wagen angehalten habe.<br />
Fußgänger verletzt.<br />
Beieinem Unfall am Mittwochabend<br />
in der Chausseestraße in Mitte ist ein<br />
26 Jahrealter Fußgänger schwer verletzt<br />
worden. Gegen 19.30 Uhrüberquerte<br />
der Mann die Fahrbahn. Dabei<br />
wurde er voneinem Mercedes-<br />
Benz erfasst. Der26-Jährige prallte<br />
gegen die Motorhaube und Windschutzscheibe<br />
und schleuderte dann<br />
auf die Gegenfahrbahn. Dortfuhr<br />
ihn ein Lkw an. DieFahrer,beide 23<br />
Jahrealt, blieben unverletzt. DerPassant<br />
wirdauf der Intensivstation einer<br />
Klinik betreut. Es besteht Lebensgefahr.Die<br />
Ursache für den Unfall<br />
ist noch nicht geklärt. (ls.)<br />
Der stählerne Viadukt der Siemensbahn am S-Bahnhof Wernerwerk. 1976 waren nur noch 2000 Fahrgäste pro Tagunterwegs, 1980 endete der Betrieb. BERLINER ZEITUNG/ MARKUS WÄCHTER<br />
Eine neue S-Bahn-Strecke für Berlin<br />
Die Siemensbahn wird wiederbelebt. Langsam zeichnet sich ab, was das im Einzelnen bedeutet<br />
VonPeter Neumann<br />
Das Versprechen steht: Bis<br />
zu 600 Millionen Euro<br />
will Siemens in Berlin investieren.<br />
Was inErlangen<br />
bereits Realität wird, plant der<br />
Konzern auch für die Siemensstadt.<br />
An dem traditionsreichen Industriestandort<br />
soll ein Campus entstehen,<br />
ein Ortzum Arbeiten und Leben, der<br />
70 Hektar mit Leben erfüllt. Aber<br />
auch Berlin muss seinen Teil leisten:<br />
Damit Siemensstadt 2.0 funktioniert,<br />
muss die Verkehrsverbindung<br />
besser werden. Nun laufen die Planungen<br />
für eine Reaktivierung der<br />
stillgelegten Siemensbahn auf Hochtouren.<br />
Alexander Kaczmarek von<br />
der Deutschen Bahn berichtet, welche<br />
Herausforderungen zu meistern<br />
sind. Spätestens 2025 sollen dort<br />
wieder S-Bahnen fahren, fordert der<br />
Senat. „Ein ehrgeiziges Ziel“, sagt er.<br />
Es geht um ein Verkehrsprojekt,<br />
das einen dreistelligen Millionenbetrag<br />
kosten wird –und das für das<br />
Bundesverkehrsministerium eine<br />
hohe Priorität hat. „Es ist nicht hoch<br />
genug einzuschätzen, dass sich Siemens<br />
für Berlin entschieden hat“,<br />
sagte der Parlamentarische Staatssekretär<br />
Enak Ferlemann im Verkehrspolitischen<br />
Informationsverein in<br />
Berlin. DasCampus-Projekt habe öfter<br />
auf der Kippe gestanden, als die<br />
<strong>Berliner</strong> wüssten. „Wir dürfen die<br />
Ansiedlung nicht verstolpern“, forderte<br />
der CDU-Politiker. Der Bund<br />
habe Siemens zugesagt, für ein„Top-<br />
Angebot“ im Nahverkehr zu sorgen.<br />
„Ich weiß nicht, ob der Senat schon<br />
weiß, was da auf ihn zukommt.“<br />
Genau das lässt die Bahn jetzt<br />
feststellen.„Die Arbeiten sind voll im<br />
Gartenfeld<br />
Siemens-Gelände<br />
(künftiger Campus)<br />
Siemensstadt<br />
Nonnendammallee<br />
500 m<br />
Rohrdamm<br />
Gang“, so Kaczmarek. EinProjektleiter<br />
wurde gefunden, der sie steuert.<br />
Eine Frage lautet: Welche Bauwerke<br />
der 4,58 Kilometer langen<br />
Strecke Jungfernheide –Gartenfeld<br />
ließen sich aufarbeiten? Siemens ließ<br />
die Trasse einst auf eigene Kosten für<br />
14 Millionen Reichsmark errichten.<br />
1929 begann der S-Bahn-Betrieb.Als<br />
1980 der Streik der West-<strong>Berliner</strong><br />
Reichsbahner begann, endete er. So<br />
lange herrscht dortschon Ruhe.<br />
Beider Bahn zeigt man sich „verhalten<br />
optimistisch“, dass nicht alles<br />
abgerissen und von Grund auf neu<br />
errichtet werden muss. „Die Anlage<br />
ruht sich schon fast 40 Jahre aus, so<br />
Saatwinkler Damm<br />
Wernerwerk<br />
Siemensdamm<br />
Volkspark<br />
Jungfernheide<br />
Siemensbahn<br />
(eröffnet 1929, stillgelegt 1980)<br />
Spree<br />
100<br />
111<br />
Jungfernheide<br />
Ringbahn<br />
BLZ/REEG<br />
lange wurde sie nicht belastet“, hieß<br />
es.Zwar sei sie nur für Tempo 60 ausgelegt<br />
worden, heutige S-Bahnen<br />
fahren schneller.Doch eine Neutrassierung<br />
für mehr Tempo würde so<br />
aufwendig, dass wahrscheinlich darauf<br />
verzichtet wird. „Außerdem ließe<br />
sich bestenfalls eine Minute Fahrzeit<br />
sparen“, sagte Kaczmarek. Fazit:<br />
„Wir werden bei Tempo 60 bleiben.“<br />
Doch es gibt auch komplizierte Abschnitte,die<br />
Festlegungen erfordern.<br />
So sieht der <strong>Berliner</strong> Flächennutzungsplan<br />
die Möglichkeit vor, die<br />
Siemensbahn zu verlängern–auf die<br />
Westseite der Havel zur Streitstraße<br />
in Hakenfelde. Als Alternative ist<br />
eine Fortführung zur Urban Tech Republic,<br />
die auf dem heutigen Tegeler<br />
Flughafen entsteht, in der Diskussion.<br />
Damit ist klar, dass der jetzige<br />
Abschnitt nicht wie bisher fast ebenerdig<br />
in Gartenfeld enden kann, hieß<br />
es.Damit später Straßen und Kanäle<br />
gekreuzt werden können, müsste der<br />
vorläufige Endpunkt auf einem sieben<br />
Meter hohen Damm oder in einem<br />
18 Meter tiefen Tunnel liegen.<br />
Auch am Ring stünden umfangreiche<br />
Arbeiten an, sagte Kaczmarek,<br />
„Ohne eine zusätzliche Bahnsteigkante<br />
im Bahnhof Jungfernheide<br />
geht es nicht.“ Dort würden die S-<br />
Bahnen aus der Siemensstadt halten,<br />
bevor sie zum Hauptbahnhof<br />
weiterfahren. Um die Kapazität in<br />
Jungfernheide zu erhöhen, sei wohl<br />
ein Planfeststellungsverfahren nötig.<br />
„2019 werden wir viele Entscheidungen<br />
treffen“, sagte der Bahn-Manager.<br />
„Ob die Wiedereröffnung bis<br />
2025 möglich ist, lässt sich seriös<br />
noch nicht sagen.“ Dies hänge vorallem<br />
davon ab, was in Jungfernheide<br />
passieren muss. So viel steht fest:<br />
Dieses Projekt wird„sportlich“.<br />
Einfacher vom<br />
Fernbushalt<br />
nach Hause<br />
Flixbus und Uber wollen<br />
Weiterfahrt erleichtern<br />
Daimler und BMW arbeiten zusammen<br />
an neuen Angeboten,<br />
die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe (BVG)<br />
und andereMobilitätsanbieter bereiten<br />
eine gemeinsame App namens<br />
Jelbi vor. Jetzt haben zwei weitere<br />
große Unternehmen der Verkehrsbranche<br />
eine Kooperation besiegelt:<br />
der Fahrdienstvermittler Uber und<br />
der Mobilitätsanbieter Flixbus, der<br />
ein Netz vonFernbuslinien aufgebaut<br />
hat und dafür Fahrkarten verkauft.<br />
Dieneue Zusammenarbeit soll es<br />
den Reisenden erleichtern, nach der<br />
Ankunft mit einem Flixbus die letzten<br />
Kilometer zum Ziel zurückzulegen.<br />
Vondiesem Freitag an zeigt die<br />
Uber-App für alle Fernbushaltestellen<br />
in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt<br />
am Main und München an, wo in der<br />
Nähe UberX-Fahrzeuge halten dürfen<br />
– Mietwagen mit Chauffeur.<br />
Auch Bahnhöfe, indenen ein Flixtrain<br />
hält, werden einbezogen. Insgesamt<br />
werden 30 „virtuelle Haltestellen“<br />
gezeigt, davon 21 in Berlin.<br />
So soll die Weiterfahrt erleichtert<br />
werden. Meist liegt der nächste legale<br />
Halteplatz ein paar Schritte entfernt<br />
und müsste gesucht werden.<br />
Das neue Info-Angebot funktioniert<br />
auch in der Gegenrichtung, für Menschen,<br />
die voneiner der Haltestellen<br />
oder Stationen verreisen wollen.<br />
„Wir wollen die erste und die<br />
letzte Meile attraktiver gestalten. Es<br />
soll einfacher werden, die Reise von<br />
Tür zu Tür zu organisieren“, sagte<br />
Christoph Weigler,der Deutschland-<br />
Chef vonUber.„Wirwollen die Menschen<br />
dazu bringen, auf das Auto zu<br />
verzichten“, so Fabian Stenger von<br />
Flixbus. Die neue App-Funktion soll<br />
die Orientierung erleichtern. (pn.)<br />
Busse mit dem Flixbus-Logo steuernetwa<br />
2000 Ziele an –auch Berlin. DPA/BODO MARKS<br />
Vermischtes<br />
dienstleistungen<br />
Klinker verfugen<br />
reinigen, restaurieren<br />
0160-96354981 www.Die Fuger.com<br />
An- und Verkäufe<br />
Kaufgesuche<br />
Kaufe Ölgemälde, Münzen, Antiquität.Dr.<br />
Richter, 01705009959<br />
Lesen Sie am Mittwoch inIhrer <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
STIL −Das Magazin<br />
für Design &Interieur<br />
zapf umzüge,61061, www.zapf.de<br />
Niemand mussam<br />
Herzinfarktsterben<br />
Stimmt das?<br />
Lesen Sie, was die Herzstiftung<br />
allen Menschen mit einer KHK<br />
oder einem Herzinfarkt empfiehlt.<br />
Der Ratgeber (160 S.) ist für 3,– EUR<br />
in Briefmarken erhältlich bei:<br />
Jetzt<br />
den neuen<br />
Ratgeber<br />
bestellen<br />
Die Themen in dieser Beilage<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zauberhafte Deko:<br />
Ob auffällig oder eher dezent,<br />
Fenstervorhänge spiegeln<br />
Individualität<br />
Die Traumküche:<br />
Wenn Wohnzimmer und Küche<br />
miteinander verschmelzen<br />
Magische Enstpannungsmomente:<br />
Das Schlafzimmer als private Oase<br />
Wellness statt Waschzuber:<br />
Innovative Designideen für Ihr Bad<br />
DeutscheHerzstiftung e.V.<br />
Bockenheimer Landstr.94-96<br />
60323 FrankfurtamMain<br />
Deutsche<br />
Herzstiftung<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
(9002)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 15<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Gibt ein KonzertinBerlin: Star-Geiger David Garrett. CHRISTIAN SCHULZ Präsentierteinen Live-Hörspiel-Krimi: Schauspieler Oliver Rohrbeck. CHRISTIAN SCHULZ Läuft für einen guten Zweck: Schauspielerin Annika Ernst.<br />
Parties sind bei David Garrett nicht mehr drin<br />
DAVID GARRETT<br />
verfügt über exzellente Reflexe.Als er<br />
am Donnerstag zur Mittagsstunde<br />
(völlig nüchtern) in der Bar260 Grad<br />
gegenüber der East Side Gallerystolperte<br />
und hinfiel, riss er geistesgegenwärtig<br />
die Geige in die Höhe. Er<br />
landete auf dem Rücken und nicht<br />
auf dem Instrument. Undrief gleich<br />
erleichtert: „Der Geige ist nichts passiert!“<br />
Er hatte diesmal zwar nicht<br />
seine Stradivari dabei, aber auch<br />
sein Zweitinstrument hat einen erheblichenWert.Garrett<br />
steckt gerade<br />
in den letzten Vorbereitungen für<br />
seine nächste große Tournee unter<br />
dem Titel „Unlimited –Greatest Hits<br />
Live“, die am 4. Mai in Chemnitz<br />
starten und am 31. Mai inWien enden<br />
soll. Am 7. Maisteht die <strong>Berliner</strong><br />
Mercedes-Benz-Arena auf dem<br />
Tourneeplan, was mindestens einen<br />
bedeutsamen Unterschied zu den<br />
anderen Stationen ausmacht: „Es ist<br />
schon etwas Besonderes, wenn ich<br />
nach dem Konzert imeigenen Bett<br />
schlafen kann.“ Garrett bezeichnet<br />
sich als <strong>Berliner</strong>, weil er zwei bis<br />
zweieinhalb Monate pro Jahr in<br />
Kreuzberg lebt. „Sechs bis sieben<br />
Monate bin ich unterwegs und den<br />
Rest des Jahres in NewYork und auf<br />
Mallorca.“ Egal, wo er sich gerade<br />
befindet, Geige geübt wirdjeden Tag:<br />
„Zwei bis drei Stunden sind das Mi-<br />
nimum.“ Direkt vor der Tournee<br />
wird esmehr. Mit der Konzertreise<br />
feiert Garrett ein kleines persönliches<br />
Jubiläum: Seit zehn Jahren tritt<br />
er mit Crossover-Projekten auf,<br />
spielt abwechselnd Klassisches und<br />
Musik aus dem Rock- und Popbereich.<br />
Er gibt zu, dass ihn der Zuspruch<br />
des Publikums überrascht<br />
hat: „Ich hatte nicht mit so einem<br />
Ansturm gerechnet.“ Er nimmt es<br />
nicht als Selbstverständlichkeit, dass<br />
er nun schon seit Jahren in den ganz<br />
großen Hallen spielen darf: „Dafür<br />
bin ich sehr dankbar.“ Seine neue<br />
Show wird mit modernster Technik<br />
auf die Bühne gebracht, schnelle<br />
neue Computer sorgen dafür, dass<br />
live aufgenommene Bilder von Garrett<br />
auf der Bühne mit Effekten versehen<br />
hinter ihm eingespielt werden<br />
können und keine merkbare Verzögerung<br />
haben. Der Musiker, der mit<br />
seiner Band und mit der Neuen Philharmonie<br />
Frankfurt auf Tour geht,<br />
achtet aber auch darauf, dass das Publikum<br />
optisch und musikalisch<br />
nicht überfordert wird. „Von meinem<br />
Geigenlehrer Itzhak Perlman<br />
habe ich gelernt, dass nach zwei<br />
schnellen Nummern eine langsame<br />
kommen muss, dann eine schnelle<br />
und zwei langsame.“ Früher ging<br />
Garrett nach seinen Konzerten noch<br />
feiern, inzwischen ist das nicht mehr<br />
von Andreas Kurtz<br />
ak@andreaskurtz.net<br />
Der Kreuzberger,<br />
New Yorker<br />
und Mallorquiner David Garrett<br />
macht auf seiner großen<br />
Tournee Station in Berlin<br />
drin: „Die Abstände zwischen den<br />
Konzerten sind deutlich kürzer.“<br />
Diesmal muss er 19 in vier Wochen<br />
spielen.<br />
OLIVER ROHRBECK<br />
ist –und das sei hier im künstlerischen<br />
und nicht im strafrechtlichen<br />
Sinne angemerkt –der Pate der Live-<br />
Hörspiel-Szene. Der Inhaber einer<br />
der bekanntesten Hörspiel- und<br />
Synchronstimmen, der Ben Stiller<br />
synchronisiert und Justus Jonas in<br />
„Die drei ???“ spricht, hat immer<br />
neue Ideen, um neue Zuhörer zu erreichen.<br />
Am 3. April wird es, produziert<br />
von seiner Firma Lauscherlounge,<br />
imTheatersaal der ufa-Fabrik<br />
die Premieredes neuesten Live-<br />
Hörspiel-Krimis „Die Frau mit den<br />
Pralinen“ geben. In dem geht es um<br />
den echten Fall der deutschen Serienkillerin<br />
Christa Lehmann, die<br />
1922 in Worms geboren wurde und<br />
ihre Opfer, die aus der Familie und<br />
dem Freundeskreis stammten, mit<br />
vergifteten Pralinen tötete. Nach 23<br />
Jahren Haft wurde sie entlassen und<br />
lebt nun unter geändertem Namen<br />
in Freiheit. Diese Geschichte hat Autorin<br />
Johanna M. Schmidt, die auch<br />
schon das Stück „Großmann –Die<br />
Bestie von Berlin“ geschrieben hat,<br />
für das Live-Hörspiel inspiriert. Und<br />
auch diesmal wird wieder Jörg Klinkenberg<br />
dabei sein, einer der besten<br />
Geräuschemacher unserer Tage,den<br />
wohl jeder schon mal gehört hat,<br />
denn er ging seiner Kunst schon<br />
beim „Tatort“ nach und bei der Synchronversion<br />
von „Das Schweigen<br />
der Lämmer“.<br />
ANNIKA ERNST<br />
weiß schon genau, was sie am 7.<br />
April tun wird: Sie will beim <strong>Berliner</strong><br />
Halbmarathon die Läufer anfeuern.<br />
Die Schauspielerin, die gerade in<br />
den neuen Folgen von „Beck is<br />
back!“ als Staatsanwältin Kirsten<br />
Beck-Grammbach zu sehen ist,<br />
wollte eigentlich sogar mitlaufen. Allerdings<br />
hat sie nun doch nicht genug<br />
Zeit, um sich seriös vorzubereiten<br />
– und einen Halbmarathon<br />
schüttelt man ja nicht eben mal so<br />
aus dem Ärmel. Sie wird das Trikot<br />
mit dem Aufdruck „Jede Omazählt“,<br />
für das sie mit ihren 37 Jahren auf<br />
den ersten Blick viel zu jung scheint,<br />
tragen. Wer genau hinschaut, erkennt<br />
die Umrisse vonAfrika. Hinter<br />
„Jede Oma zählt“ steckt die Hilfsorganisation<br />
HelpAge, die im südlichen<br />
Afrika die Großmütter unterstützt,<br />
die sich als einzige noch um<br />
die Kinder kümmern können, nachdem<br />
die Elterngeneration durch Aids<br />
hinweggerafft wurde oder vorder Ar-<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
Karriere<br />
Lebensmittel-Experten: An den<br />
Frischetheken zählt Beratung<br />
Kein Zuckerschlecken: Busfahrer<br />
wünschen mehr Wertschätzung<br />
mut der ländlichen Regionen in die<br />
Städte geflüchtet ist. Annika Ernst<br />
hilft den Omas gern: „Ich hoffe und<br />
wünsche mir, mit meinem Engagement<br />
mehr Aufmerksamkeit für die<br />
Bedürfnisse in Notund Armut lebender<br />
älterer Menschen, weltweit, generieren<br />
zu können. Wirsollten niemals<br />
vergessen, dass auch wir im Alter auf<br />
Hilfe angewiesen sein könnten. Die<br />
jungen Menschen vonheute sind die<br />
älteren Herrschaften vonmorgen.“<br />
Bekanntmachungen<br />
Öffentliche Bekanntmachung<br />
zum Bebauungsplan I-218-1<br />
Öffentliche Bekanntmachung der Aufstellung des Bebauungsplanes<br />
I-218-1 gemäß §13a Baugesetzbuch imBezirk Mitte,<br />
Ortsteil Mitte (Geltungsbereich vgl. nebenstehenden Kartenausschnitt)<br />
Ziel/Zweck: Mit dem Bebauungsplan sollen die planungsrechtlichenFestsetzungen<br />
für eine Teilfläche des Petriplatzes geändert werden. Neben<br />
Anpassungen aufgrund der zwischenzeitlichen Konkretisierung der<br />
Planungen für das Religiöse Zentrum „House of One“ soll die bisher als<br />
öffentliche Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung „Fußgängerbereich“<br />
festgesetzte Platzfläche überwiegend als private Verkehrsfläche<br />
besonderer Zweckbestimmung „Aufenthaltsbereich“ festgesetzt werden.<br />
Die öffentliche Nutzbarkeit soll durch Belastung mit einem Gehrecht<br />
zugunsten der Allgemeinheit weiterhin sichergestellt werden.<br />
I-218-1<br />
Das Verfahren wird gemäß §13a Baugesetzbuch als beschleunigtes Verfahren<br />
ohne Umweltprüfung nach §2Abs. 4BauGB durchgeführt. Eine<br />
frühzeitige Unterrichtung und Erörterung im Sinne des §3Abs. 1BauGB<br />
findet nicht statt. Sie können sich innerhalb von zwei Wochen nach Erscheinen dieser Bekanntmachung über die allgemeinen<br />
Ziele und Zwecke der Planung informieren und sich zu dieser Planung äußern.<br />
Zeit: vom 25. März bis 08. April 2019,Montagbis Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr sowie nach telefonischerVereinbarung auch<br />
außerhalb dieser Zeiten, Tel.: Frau Mickley, 90139-4477<br />
Ort:<br />
Senatsverwaltung fürStadtentwicklung und Wohnen –ReferatInnere Stadt und Hauptstadtangelegenheiten, Württembergische<br />
Straße 6, 10707 Berlin, Zimmer 1114, (11. Etage)<br />
Schnittstelle.<br />
Anzeigenannahme:<br />
( 030) 2327-50<br />
Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
an der Bauleitplanung<br />
Bezirk Lichtenberg von Berlin<br />
Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
gemäß §3Abs. 1BauGB<br />
Bebauungsplan 11-163<br />
(Geltungsbereich vgl. nebenstehenden Planausschnitt)<br />
Ziel/Zweck: Festsetzung eines Gewerbegebiets<br />
nach §8BauNVO, Gliederung des Gewerbegebiets<br />
nach städtebaulichen Gesichtspunkten,<br />
Sicherung von Verkehrsflächen, Sicherung einer<br />
öffentlichen Grünfläche.<br />
Sie können die Pläne und Entwürfe einsehen und<br />
nach Erläuterung der Ziele, Zwecke und Auswirkungen<br />
der Planungen Äußerungen hierzu abgeben.<br />
Das Anhörungsergebnis wird indie weitere<br />
Planung einfließen.<br />
Ort: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Abt.<br />
Stadtentwicklung, Soziales, Wirtschaft und<br />
Arbeit, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich<br />
Stadtplanung, 10315 Berlin, Alt-Friedrichsfelde<br />
60, Haus 2, Zimmer 2.1304, Tel. 90296-<br />
6466, Fax 90296-6409<br />
Zeit: 25.03.2019 bis einschließlich 25.04.2019,<br />
jeweils Montag bis Mittwoch von 8.30 Uhr<br />
bis 16.30 Uhr, Donnerstag von 8.30 Uhr bis<br />
18.00 Uhr, Freitag von 8.30 Uhr bis 15.00<br />
Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung<br />
auch außerhalb dieser Sprechzeiten<br />
Der Bebauungsplanvorentwurf kann ab dem<br />
25.03.2019 auch im Internet eingesehen<br />
werden unter: https://www.mein.berlin.de<br />
oder https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/<br />
auf-einen-blick/buergerservice/bauen/<br />
bebauungsplaene/<br />
Datenschutz: Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt auf der Grundlage des §3Baugesetzbuch in Verbindung<br />
mit Art. 6Abs. 1Buchst. eDatenschutz-Grundverordnung und <strong>Berliner</strong> Datenschutzgesetz. Die Angabe Ihrer personenbezogenen<br />
Daten/E-Mail-Adresse dient ggf. der weiteren Kommunikation. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der<br />
„Information über die Datenverarbeitung im Bereich des Bebauungsplanverfahrens“, die mitausliegt.
16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Brandenburg<br />
Dieses Mal soll es endlich<br />
klappen: Seit 1990 stellt<br />
die SPD den Ministerpräsidenten<br />
im Land<br />
Brandenburg, doch am 1. September<br />
will die CDU die Landtagswahl gewinnen.<br />
Das wird nicht leicht, kann<br />
aber gelingen: In Umfragen steht sie<br />
gleichauf mit der SPD bei 21 Prozent,<br />
gefolgt von der AfD mit 19 und der<br />
Linken mit 17 Prozent. EinGespräch<br />
mit dem CDU-Spitzenkandidaten<br />
Ingo Senftleben über die Frage,<br />
warum er auch mit Linken über eine<br />
Regierungsbildung reden will, ob er<br />
mit der AfD koalieren würde, was er<br />
vonder Grundrente hält und warum<br />
er den Begriff „Schicksalswahlen im<br />
Osten“ vehement ablehnt.<br />
Herr Senftleben, vor einem Jahr wurden<br />
Sieinder CDU zum Tabubrecher.<br />
Siesagten als Erster,dass SiealsWahlgewinner<br />
auch mit der Linken über<br />
die Möglichkeiten der Regierungsbildung<br />
reden würden. Sie sagten: Dies<br />
sei nicht mutig, sondern realistisch.<br />
Aber Ihre neue Bundesvorsitzende<br />
findet solche Ideen nicht gut, oder?<br />
Ich habe gesagt, ich kann und<br />
werde vor einer Wahl nichts ausschließen,<br />
weil zuerst die Wähler mit<br />
ihrer Entscheidung der Politik die<br />
Aufgabe geben, eine Regierung zu<br />
bilden.Wirsind auch gut beraten, als<br />
CDU keinen Wahlkampf mit einer<br />
Koalitionsaussage zu machen.<br />
Warum nicht?<br />
Mir geht es um einen Politikwechsel<br />
und einen neuen Politikstil.<br />
Ich möchte in Brandenburg Ministerpräsident<br />
werden. Und ich finde,<br />
die Zeit muss vorbei sein, dass man<br />
Wähler ausschließt, nur weil sie sich<br />
nicht für die eigene Partei entschieden<br />
haben. Wenn ich ein Land führen<br />
will, muss ich nun mal auch bereit<br />
sein, mit allen Parteien zu sprechen,<br />
die die Bürger gewählt haben.<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
Reise<br />
Beschwipste Engel: Auf den<br />
Hebriden wird Whisky destilliert<br />
Magisches Rhodos: Der Zauber<br />
trotzt dem Massentourismus<br />
Wo sehen Sie Überschneidungen mit<br />
der Linkspartei?<br />
Mirgeht es nicht um Überschneidungen,<br />
mir geht es um die Frage,<br />
dass man sich in Gesprächen klar<br />
sagt, wofür man steht. Unddass man<br />
nicht nur dann in Gespräche einsteigt,<br />
wenn man Gemeinsamkeiten<br />
hat. Für mich gilt: Zukünftig soll die<br />
beste Idee umgesetzt werden, egal,<br />
wer sie zuerst geäußert hat. Die<br />
Brandenburger haben keinen Bock<br />
mehr darauf, dass im Landtag eine<br />
Regierungsmehrheit sagt: Der Antrag<br />
der Opposition ist schlecht, den<br />
lehnen wir ab. Und in einem halben<br />
Jahr bringen sie ihn selbst ein, dann<br />
als Regierung. Ich will keine Einteilung<br />
in gute und schlechte Parteien.<br />
Es ist also denkbar,dass die beste Idee<br />
vonden Grünen, der Linken oder der<br />
AfD kommt, und Siesie umsetzen?<br />
Ja. Die beste Idee für Brandenburg<br />
sollte zählen. Ich sage: Nicht<br />
nur die Union hat gute Ideen. DiePolitik<br />
muss bereit sein, alte Rituale zu<br />
hinterfragen. Weil die auf die Bevölkerung<br />
manchmal eher abstoßend<br />
wirken. Wichtig ist, dass die Parteien<br />
sich so weit unterscheiden, dass die<br />
Wähler wissen: Darum wähle ich<br />
Partei Aoder Boder C.<br />
Womit wollen Siepunkten?<br />
Für mich steht im Mittelpunkt,<br />
was den Bürgern hilft. Es geht um<br />
gute Bildung in Brandenburg, auf die<br />
man stolz sein kann. Es geht um einen<br />
starken Staat, der Daseinsvorsorge<br />
betreibt, überall da, wo Menschen<br />
Anspruch darauf haben. Es<br />
geht um die Sicherheit der Bürger,<br />
und es geht darum, dass sich jede<br />
Region möglichst gut entwickeln<br />
kann, dass man zum Beispiel überall<br />
–egal ob in der Stadt oder auf dem<br />
Dorf –Mobilfunk empfangen kann<br />
oder dass man überall kurze Wege<br />
hat zu öffentlichen Einrichtungen.<br />
Bei der Bundestagswahl 2017 gewann<br />
die CDU bei den Zweitstimmen<br />
neun vonzehn Wahlkreisen im Land.<br />
Aber die AfD wurde auch einmal Erster<br />
und sechsmal Zweiter.Wie wollen<br />
Sie verhindern, dass noch mehr konservativeWähler<br />
die AfD stärken?<br />
Als erstes ist mir die AfD als Partei<br />
relativ egal. Sie bekommt derzeit einen<br />
ständigen medialen Mehrwert,<br />
den sie gar nicht verdient hat. Aus<br />
der Erfahrung der vorangegangenen<br />
Landratswahlen in Südbrandenburg<br />
glaube ich:Wirkönnen uns selbstbewusst<br />
hinstellen und sagen: Wir haben<br />
überzeugende Kandidaten, ein<br />
überzeugendes Programm. So haben<br />
wir als CDU alle Landratswahlen<br />
in Südbrandenburggewonnen.<br />
Wie wichtig für die große Wahl im<br />
Herbst sind die Kommunalwahlen<br />
am Tagder Europawahl im Mai?<br />
Wir hoffen auf Platz 1. Als klares<br />
Signal. Danach sollen die Brandenburger<br />
sagen: Zum allerersten Mal<br />
haben wir im Herbst eine wirkliche<br />
Chance, einen Ministerpräsidenten<br />
zu wählen, der nicht vonder SPD ist.<br />
Der Wähler soll eine echte Auswahl<br />
haben zwischen zwei Personen.<br />
Bei zwei Bundestagswahlen lag die<br />
CDU in Brandenburg klar vor der<br />
SPD.Aber nie bei Landtagswahlen.<br />
Da haben Sierecht.<br />
„Die AfD als Partei<br />
ist mir egal“<br />
Serie zum Super-Wahljahr: CDU-Spitzenkandidat Ingo Senftleben über seine<br />
Zukunftspläne für Brandenburg, mögliche Koalitionen und einen neuen Politikstil<br />
Ingo Senftleben hatte als CDU-Landeschef zwölf Vorgänger,aber nur einen, der das Amt länger innehatte als er.<br />
Wasgibt Ihnen die Zuversicht, dass es<br />
dieses Malklappen könnte?<br />
Unser Ziel ist: Wir wollen die<br />
Landtagswahl gewinnen. Wir haben<br />
zehn Jahre lang bewiesen, dass wir<br />
als Opposition die Regierung treiben<br />
können, haben die Kreisgebietsreform<br />
verhindert und mit den Freien<br />
Wählern das Thema Straßenbaubeiträge<br />
vorangebracht. Wirsind bereit,<br />
den nächsten Schritt zu gehen und<br />
in der Regierung zu zeigen, dass wir<br />
das Land besser regieren können als<br />
die jetzige Regierung. Denn momentan<br />
agiert Rot-Rot wie ein Absteiger.<br />
Dastut Brandenburgnicht gut.<br />
Aufsteiger ist noch immer die AfD.<br />
Wiestufen Siedie hiesige AfD ein, insbesondereden<br />
Chef Andreas Kalbitz?<br />
Die AfD steuert seit Jahren hart<br />
rechts und grenzt sich damit klar von<br />
der bürgerlichen Mitte ab.Und Kalbitz<br />
provoziert weiter und versucht,<br />
den Kurs zu verstärken. Dies ist für<br />
die CDU nicht akzeptabel. Wenn die<br />
AfD vonLeuten wie HerrnKalbitz geführtwird,<br />
gibt es keine Gemeinsamkeiten<br />
mit der Brandenburger CDU.<br />
Wie wichtig sind die drei Landtagswahlen<br />
in diesem Herbst in Brandenburg,<br />
Sachsen und Thüringen?<br />
Manche sprechen von Schicksalswahlen.<br />
Ich warne ganz entschieden<br />
vor diesem Begriff und vor<br />
ZUR PERSON<br />
Herkunft: IngoSenftleben, geboren 1974 im sächsischen Großenhain, wohnt seit KindertageninOrtrand,<br />
der südlichsten Stadt Brandenburgs. Dortwar der gelernte Maurer und Staatlich<br />
geprüfte Hochbautechniker von2003 bis 2014 Bürgermeister.Seit 1999 sitzt Senftleben,<br />
der 1997 in die CDU eintrat, im Landtag und gewann seinen Wahlkreis vier Mal direkt.<br />
Parteichef: Er ist seit 2014 CDU-Fraktionschef im Landtag und wurde 2015 zum 13. Chef<br />
seiner Partei im Land. Inzwischen ist er der Vorsitzende mit der zweitlängsten Amtszeit –die<br />
meisten waren es nicht länger als zwei Jahre. Nur Jörg Schönbohm führte die CDU acht Jahre.<br />
dieser Dramatisierung. WirOstdeutschen<br />
brauchen keine Belehrung<br />
oder Nachhilfe in Demokratie. Wir<br />
wollen gleichberechtigt mit anderen<br />
Bundesländern wahrgenommen<br />
werden. Und ich habe noch nie gehört,<br />
dass woanders Schicksalswahlen<br />
bevorstehen. Nur wenn es um<br />
Ostdeutschland geht, wird mit solch<br />
merkwürdigen Worten gearbeitet.<br />
Washalten Sie von der Debatte über<br />
die Grundrente für Geringverdiener,<br />
die die SPD vorantreibt?<br />
Es ist längst vereinbart, dass die<br />
Grundrente eingeführt wird. Mich<br />
ärgert, dass die SPD jetzt versucht,<br />
sich zu Lasten dieser Vereinbarung<br />
zu profilieren. Mich stört aber auch,<br />
wie meine Partei sich in der Diskussion<br />
verhält. Die Menschen erwarten,<br />
dass wir umsetzen, was wir angekündigt<br />
haben. Wirsind uns einig,<br />
dass Menschen, die ihr Leben lang<br />
gearbeitet haben, eine Rente bekommen<br />
müssen, vonder sie leben können.<br />
SPD und CDU sind bei den Details<br />
gar nicht weit voneinander entfernt<br />
und könnten sich in dem einen<br />
Punkt der Bedürftigkeitsprüfung mit<br />
gutem Willen auch einigen. Wenn<br />
wir alle ein Stück aufeinander zugehen,<br />
dann schaffen wir das, was<br />
wichtig ist: Die Grundrente endlich<br />
einzuführen und zum 1. Januar 2020<br />
in Kraft zu setzen.<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Wenholen Sie öfter zum Wahlkampf<br />
nach Brandenburg, die neue Parteichefin<br />
oder die Kanzlerin?<br />
Natürlich wird Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer den aktiveren Part einnehmen,<br />
da sind sich alle einig. Wir<br />
machen ja Parteienwahlkampf. Aber<br />
die Kanzlerin wirdauch auftreten. Sie<br />
ist in Brandenburg immer herzlich<br />
willkommen. Wir werden ihr noch<br />
dankbar sein, wegen ihrer besonnenen<br />
Politik. Denn trotz weltweiter Krisen<br />
ist Deutschland stabil und stark.<br />
Was ist, wenn die Unterstützung<br />
nicht genug hilft, wenn Sie selbst<br />
nicht Ministerpräsident werden?<br />
Wir nehmen den Auftrag an, den<br />
uns der Wähler gibt. So oder so.<br />
Zum gemeinsamen Landesentwicklungsplan<br />
mit Berlin, der festlegt, wo<br />
Häuser gebaut und Gewerbegebiete<br />
entstehen dürfen. Sie sagen, Sie würden<br />
ihn in Ihrer ersten Woche als Regierungschef<br />
kündigen. Warum?<br />
DerPlan ist zu sehr auf Berlin und<br />
den Speckgürtel ausgerichtet, der<br />
Rest vonBrandenburghat das Nachsehen.<br />
Ich war kürzlich in einer<br />
Kommune, eine halbe Stunde von<br />
Berlin entfernt. Der Bürgermeister<br />
sagte mir, dass er 140 Bauanfragen<br />
ablehnen musste,weil er nicht mehr<br />
Bauflächen anbieten darf–aufgrund<br />
der Landesplanung zwischen Berlin<br />
und Brandenburg. Das würde sich<br />
mit dem neuen Plan noch verschärfen.<br />
Er hilft weder Brandenburg<br />
noch Berlin. Er verhindert Wachstum.<br />
Deswegen würde ich ihn in<br />
meiner ersten Woche kündigen, um<br />
ihn neu zu verhandeln. Wir sollten<br />
den Menschen nicht vorschreiben,<br />
wo sie bauen und wohnen dürfen.<br />
Das erinnert andie Planwirtschaft<br />
vor 1989. Wir brauchen einen Entwicklungsplan,<br />
der in allen Dörfern<br />
und Städten in Brandenburg Wohnungsbau<br />
befördert.<br />
Undwas würden SieinIhrer zweiten<br />
Woche machen?<br />
In der zweiten oder drittenWoche<br />
würde ich eine Bildungskommission<br />
einberufen. Das ist unser zentrales<br />
Wahlkampfthema. Wir brauchen<br />
gute Bildung. Die Kinder sollten im<br />
Mittelpunkt stehen. Brandenburg<br />
hat in den vergangenen 30 Jahren zu<br />
viele ideologische Experimente erlebt<br />
–und für diese falsche Bildungspolitik<br />
hat sich noch kein Mensch<br />
entschuldigt. In diese Kommission<br />
gehören Regierung, Parteien, Lehrer,<br />
Eltern, Wissenschaftler,Vertreter der<br />
Wirtschaft. Gemeinsam mit denen<br />
wollen wir vernünftige Bildungspolitik<br />
machen, denn die Brandenburger<br />
haben ein Recht auf Verlässlichkeit<br />
im Schulsystem.<br />
Warum schlagen Sie ein Lausitz-Ministerium<br />
vor?<br />
Wir als CDU haben ein Lausitz-<br />
Ministerium vorgeschlagen, um die<br />
Strukturentwicklung zu unterstützen<br />
und dafür zu sorgen, dass das<br />
Geld vom Bund für die Reviere nach<br />
dem Kohleausstieg sinnvoll investiert<br />
wird. Die Lausitzer sollen nicht<br />
das Gefühl haben, sie müssen nach<br />
Potsdam fahren, um etwas genehmigt<br />
zu bekommen. VorOrt sollen<br />
Dinge gemeinsam entschieden werden.<br />
So stelle ich mir Politik insgesamt<br />
vor: Potsdam unterstützt und<br />
gibt auch klare Leitlinien. Aber die<br />
Regionen sollen stärker miteinbezogen<br />
werden, weil vor Ort oft besser<br />
entschieden werden kann.<br />
EinMinisterium mit Sitz in Cottbus?<br />
So genau haben wir das noch<br />
nicht beschlossen. Aber sicher ist: Es<br />
muss eine Institution in der Lausitz<br />
geben, die den Hut auf hat und vor<br />
Ortmit der Stimme der Landesregierung<br />
spricht. Wirkönnen in 20 Jahren<br />
einen Prozess gestalten und aus der<br />
Lausitz eine Modellregion machen.<br />
Was sagen die Uckermärker zu der<br />
obszön hohen Summe, die die Lausitz<br />
bekommen soll –18Milliarden Euro?<br />
Wenn ich davon spreche,dass die<br />
Lausitz ein eigenes Ministerium<br />
braucht, dann heißt das für mich genauso,<br />
dass wir öffentliche Landesbehörden<br />
in die Fläche bringen<br />
müssen. Das gilt für alle Regionen.<br />
Wirmüssen insgesamt umsteuern.<br />
Wiemeinen Siedas?<br />
Rot-Rot hat Brandenburg über<br />
viele Jahre als Land gesehen, das<br />
schrumpft und immer noch mehr<br />
Hilfe braucht vom Bund. Aber Brandenburg<br />
ist ein Land, das wachsen<br />
kann, das interessant ist für Zuzug.<br />
EinLand, das auf Augenhöhe mit anderen<br />
agieren kann. Ich glaube, das<br />
ist der größte Unterschied zwischen<br />
HerrnWoidke und HerrnSenftleben.<br />
Ich möchte Brandenburg wachsen<br />
sehen, möchte mutig vorangehen,<br />
möchte Brandenburg selbstbewusst<br />
aufstellen. Woidke ist genau das Gegenteil.<br />
Seine Haltung war vom Beginn<br />
seiner Amtszeit: Brandenburg<br />
wird immer älter, und wir brauchen<br />
immer mehr Hilfe vonanderen.<br />
Brandenburg ist ein Land der weiten<br />
Wege. Wielange werden SieimWahlkampf<br />
wohl unterwegs sein?<br />
Ichhabe das noch nicht durchgerechnet.<br />
In jedem Beruf gibt es Aufgaben,<br />
die herausfordernd sind. Ich<br />
glaube aber nicht, dass das anstrengender<br />
ist als das,was die Lkw-Kraftfahrer<br />
jeden Tagmachen. Oder Krankenschwestern.<br />
Ich mache Politik<br />
gerne. Aber ich achte darauf, dass<br />
meine Kinder und meine Frau mich<br />
auch zu sehen bekommen.<br />
DasGespräch führten<br />
Jens Blankennagel und<br />
Elmar Schütze.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 17<br />
·························································································································································································································································································<br />
Gesundheit<br />
Der Gaumen kratzt, das Fieber steigt, jeder Schluck tut weh. Diese Symptome können auf eine Mandelentzündung hinweisen.<br />
FSTOP<br />
Immer wieder Halsschmerzen<br />
Die akute Mandelentzündung gehört zu den 20 häufigsten Gründen, einen Arzt aufzusuchen. Bei richtiger Therapie heilt sie jedoch schnell aus<br />
VonMichael Timm<br />
Mittags herrlich warm,<br />
abends wieder bitterkalt.<br />
In dieser Übergangszeit<br />
leiden viele<br />
<strong>Berliner</strong> unter Halsschmerzen. Der<br />
Gaumen kratzt, das Fieber steigt, jeder<br />
Schluck tut weh. Da stellt sich die<br />
Frage: Ist das nur eine harmlose Rachenentzündung<br />
oder sollten jetzt<br />
die Mandeln raus? „In95Prozent der<br />
Fälle ist die Entzündung harmlos“,<br />
sagt HNO-Arzt Florian Wendl aus<br />
München. „Sie wird meist durch Erkältungsviren<br />
ausgelöst ist und lässt<br />
sich mit Medikamenten gut behandeln.“<br />
DerFachmann erklärt, was Sie<br />
darüber wissen müssen.<br />
Ich bin oft erkältet und habe immer<br />
wieder Halsschmerzen. Könnte eine<br />
Mandeloperation das Problem lösen?<br />
Das hängt davon ab, obdie Gaumenmandeln<br />
tatsächlich entzündet<br />
sind oder nur der Rachen, und wie<br />
oft das vorkommt. Viele Patienten<br />
verwechseln echte Mandel- mit<br />
harmlosen Rachenentzündungen.<br />
Das muss man sehr genau unterscheiden.<br />
In nahezu 95 Prozent aller<br />
Fälle handelt es sich bei Halsschmerzen<br />
um eine Rachenentzündung.<br />
Diese kann man gut mit Hausmitteln<br />
und Medikamenten behandeln.<br />
Woran erkennt man, ob nur der Rachen<br />
oder auch die Mandeln entzündet<br />
sind?<br />
Eine Rachenentzündung tritt oft<br />
im Rahmen einer Erkältung auf. Es<br />
kratzt im Hals, der Rachen fühlt sich<br />
rauund trocken an, die Schleimhaut<br />
ist gerötet, das Schlucken tut weh.<br />
Häufig kommen noch Schnupfen,<br />
Husten und Fieber dazu. Bei einer<br />
Mandelentzündung kommt es dagegen<br />
zu starken Grippesymptomen.<br />
Der Hals tut brutal weh, das Fieber<br />
steigt auf über 39 Grad, die Betroffenen<br />
fühlen sich krank und abgeschlagen,<br />
die Mandeln sind hochrot<br />
und geschwollen. Auch die Lymphknoten<br />
am Hals können anschwellen.<br />
Beim Blick in den Spiegel erkennt<br />
man kleine gelbliche Ablagerungen<br />
auf den Mandeln. Das sind<br />
Zellabfälle, die die Mandeln ausscheiden.<br />
Oft führen sie dazu, dass<br />
die Betroffenen unangenehm aus<br />
dem Mund riechen.<br />
Und dann sollte operiertwerden?<br />
Nein. Wenn diese Symptome nur<br />
gelegentlich auftreten, handelt es<br />
sich meist um akute Mandelentzündungen.<br />
Eine Operation kommt erst<br />
infrage, wenn die Mandeln chronisch<br />
entzündet sind.<br />
Wie oft muss eine Mandelentzündung<br />
auftreten, damit sie als chronisch gilt?<br />
Von chronisch sprechen wir,<br />
wenn sie in einem Jahr mehr als siebenmal,<br />
in zwei aufeinanderfolgenden<br />
Jahren jeweils mehr als fünfmal<br />
oder in drei Jahren jeweils mehr als<br />
dreimal auftritt.<br />
Gelten diese Regeln auch für kleine<br />
Kinder?<br />
Diekörpereigene Abwehr braucht<br />
erst ein paar Jahre, um sich richtig<br />
auszubilden. Das ist die Zeit, in der<br />
kleine Kinder die Mandeln dringend<br />
brauchen. Alle Fremdkörper,die das<br />
Die Vorbereitung: Für den<br />
Eingriff erhält der Patient<br />
meist eine Vollnarkose. Sobald<br />
er schläft, wird ein<br />
Mundsperrer eingesetzt, um<br />
den Rachen offen zu halten.<br />
„Jetzt injizieren wir zusätzlich<br />
zur Vollnarkose noch ein örtliches<br />
Betäubungsmittel neben<br />
die Mandeln“, sagt<br />
HNO-Arzt Florian Wendl. „Dadurch<br />
hat der Patient nach<br />
dem Aufwachen weniger<br />
Schmerzen und der Anästhesist<br />
braucht weniger Narkosemittel,<br />
was die Betäubung<br />
verträglicher macht.“<br />
SO VERLÄUFT DIE OPERATION<br />
Der Eingriff: Der HNO-Chirurg<br />
schlitzt bei der Operation<br />
die Schleimhaut über den<br />
Mandeln mit einem feinen<br />
Sichelmesser ein. Mit einem<br />
Instrument, das Mediziner<br />
als „scharfen Löffel“ bezeichnen,<br />
schält er die Mandeln<br />
dann mit ihrer Kapsel<br />
vorsichtig aus dem Gewebe<br />
zwischen vorderem und hinterem<br />
Gaumenbogen heraus.<br />
Der Rand dieses Instruments,<br />
das so ähnlich wie<br />
ein verlängerter Grapefruit-<br />
Löffel aussieht, ist scharf geschliffen.<br />
Mandeln<br />
Mandeln sind Ansammlungen lymphatischen Gewebes.<br />
Sie spielen bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle.<br />
Gaumenmandeln<br />
Rachenmandeln<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: DER GESUNDHEITS-BROCKHAUS<br />
Die Nachbereitung: Kleine<br />
Blutgefäße, die dabei durchtrennt<br />
werden, verödet der<br />
Arzt mittels einer elektrischen<br />
Sonde, die vergleichsweise<br />
schwach gewählt wird,<br />
damit die Energie nicht so<br />
tief in das Gewebe vordringt.<br />
Das ist schonender und vermeidet<br />
Nachblutungen.<br />
Nach etwa 15 bis 20 Minuten<br />
ist der Eingriff beendet<br />
und der Patient kommt in<br />
den Aufwachraum. Meist<br />
darf er schon kurz danach<br />
wieder in sein normales<br />
Krankenzimmer.<br />
Zungenmandel<br />
Kind in den Mund nimmt, kommen<br />
an den Mandeln vorbei, die sie als<br />
Feind erkennen und die Abwehr aktivieren.<br />
DasImmunsystem befindet<br />
sich in seiner Lernphase.Deshalb erkranken<br />
Kleinkinder häufiger an<br />
Mandelentzündungen als größere<br />
Kinder. Weil die Mandeln aber gerade<br />
in dieser Zeit besonders wichtig<br />
sind, sollte man Kinder möglichst<br />
erst ab einem Alter von etwa fünf<br />
Jahren operieren. Derideale OP-Termin<br />
für kleine Kinder wäre mit etwa<br />
sechs Jahren kurz vor der Einschulung.<br />
In besonders schweren Fällen<br />
vielleicht schon mit vier Jahren.<br />
Sind Mandelentzündungen ansteckend?<br />
Ja. Deshalb sollten die Patienten<br />
zu Hause bleiben. Akute Entzündungen<br />
werden meist vonViren, chronische<br />
Entzündungen durch Bakterien<br />
hervorgerufen.<br />
Welche Therapie hilft gegen Entzündungen<br />
durch Viren?<br />
Körperliche Anstrengungen sollte<br />
man vermeiden. Am besten wäre<br />
Bettruhe.Gegen Halsschmerzenhelfen<br />
Halswickel sowie antientzündliche<br />
und abschwellende Mittel. Auch<br />
Rachensprays und Gurgeln mit Salbeitee<br />
oder desinfizierenden Lösungen<br />
helfen. Kopfschmerzenund Fieber<br />
lassen sich gut mit schmerzstillenden<br />
und fiebersenkenden Präparaten<br />
behandeln.<br />
Wie erfolgt die Behandlung bei einer<br />
bakteriellen Entzündung?<br />
Dann verschreibt der Arzt in der<br />
Regel Antibiotika. Meist sind gefährliche<br />
Streptokokken die Auslöser,die<br />
gezielt bekämpft werden müssen,<br />
damit sie nicht auf andere Organe<br />
übergreifen.<br />
Und wenn Antibiotika nicht wirken?<br />
Dann wird der Arzt auf ein anderes<br />
Antibiotikum ausweichen. Sollte<br />
bei einer starken Mandelentzündung<br />
auch das nicht helfen, wäredas<br />
einer der Gründe,zuoperieren. Normalerweise<br />
operiert man aber erst,<br />
wenn die Mandeln chronisch, also<br />
besonders oft entzündet sind.<br />
Die Zahl der Mandeloperationen geht<br />
immer weiter zurück. Haben Ärzte früher<br />
zu oft zum Skalpell gegriffen?<br />
Früher dachte man, entzündete<br />
Mandeln seien ein gefährlicher Infektionsherd.<br />
Deshalb hat man mit<br />
der Operation nicht lange gezögert.<br />
Heute wägen wir sehr viel genauer<br />
als früher ab, obdie Mandeln wirklich<br />
raus müssen. Trotzdem ist der<br />
Eingriff immer noch eine der häufigsten<br />
Operationen im HNO-Bereich.<br />
Welche Risiken hat der Eingriff?<br />
Bei bis zu sechs Prozent der Patienten<br />
kann es zu Nachblutungen<br />
kommen. Um das zu vermeiden und<br />
sofortreagieren zu können, erfolgen<br />
Mandelentfernungen heute grundsätzlich<br />
stationär.<br />
Wie lang ist der Klinikaufenthalt?<br />
Etwa eine Woche.Denn Nachblutungen<br />
treten bevorzugt innerhalb<br />
von 24 Stunden nach der OP und<br />
dann noch mal um den fünften Tag<br />
herum auf.<br />
Abwehr unter Dauerbeschuss<br />
Schon wieder Husten, Schnupfen und Heiserkeit? Dann ist möglicherweise das Immunsystem geschwächt<br />
VonSabine Meuter<br />
Beim Kampf gegen ungebetene<br />
Eindringlinge vollbringt der Körper<br />
Höchstleistungen. Aber manchmal<br />
erreichen Viren und Co. ihr Ziel:<br />
Sie bahnen sich einen Weg inden<br />
Körper und lösen Infektionen aus –<br />
Husten, Schnupfen oder Schlimmeres.<br />
Passiert das öfter, ist vielleicht<br />
die Immunabwehr geschwächt.<br />
Aber was genau verbirgt sich hinter<br />
dem Immunsystem? „Dieses System<br />
ist hochkomplex“, sagt Ulrich<br />
Fölsch, Facharzt für Innere Medizin<br />
und Gastroenterologie.Esist ein Zusammenspiel<br />
von Zellen, Gewebe<br />
und Botenstoffen aller Art.<br />
Mitder Haut fängt es an. DieKörperhülle<br />
ist eine Schutzbarriere und<br />
schmettert inder Regel die Attacken<br />
von Keimen ab.„Die Haut hat einen<br />
leicht sauren pH-Wert, der verhindert,<br />
dass Bakterien und Co. inden<br />
Körper eindringen können“, sagt<br />
Fölsch, der auch Generalsekretär der<br />
Deutschen Gesellschaft für Innere<br />
Medizin (DGIM) ist. Schleimhäute,<br />
Nasenhaare oder Flimmerhärchen<br />
auf den Bronchien sorgen in der Regel<br />
ebenfalls dafür, dass Keime von<br />
außen keine Chance haben.<br />
Gelangen Keime mit der Nahrung<br />
in den Körper,ist es der Speichel, der<br />
sie abzutöten versucht –und falls der<br />
scheitert, übernimmt die Magen-<br />
säure. Daneben gibt es die natürliche<br />
Abwehr.„Dassind Zellen im Körper,<br />
die alles auffressen, was körperfremd<br />
erscheint“, sagt Fölsch.<br />
Schafft es diese natürliche Abwehr<br />
nicht, Erreger außer Gefecht zu<br />
setzen, dann aktiviertder Körper die<br />
spezifische Abwehr:Das sind die sogenannten<br />
B-Lymphozyten und T-<br />
Lymphozyten, die zur Gruppe der<br />
weißen Blutkörperchen gehören. Sie<br />
entwickeln Antikörper,die spezifisch<br />
gegen dem Körper bekannte Erreger<br />
wirken. „Das liegt daran, dass das<br />
Immunsystem quasi eine Art Gedächtnis<br />
hat und sich daran erinnert,<br />
schon einmal mit diesen Keimen<br />
zu tun gehabt zu haben“, erklärt<br />
Fölsch. Wird der Körper mit einer erneuten<br />
Attacke des gleichen Erregers<br />
konfrontiert, erkennt das spezifische<br />
Immunsystem dies und kann den<br />
Erreger unschädlich machen. Wer<br />
einmal Scharlach hatte, bekommt<br />
die Krankheit in der Regel nicht wieder.Anders<br />
bei Grippe: Weil die Erreger<br />
ständig ihre Zusammensetzung<br />
ändern, erkrankt der Mensch oft<br />
mehr als einmal im Leben an Grippe.<br />
Zu Infektionen gleich welcher Art<br />
kommt es dann, wenn das Immunsystem<br />
geschwächt ist. Dies kann<br />
unterschiedliche Gründe haben –<br />
von Schlafmangel, Unterkühlung,<br />
Dauerstress über chronische Krankheiten<br />
wie Diabetes bis hin zu einer<br />
erworbenen Immunschwäche.Auch<br />
Medikamente können das Immunsystem<br />
schwächen: „Vorsichtig sollte<br />
man mit der Einnahme vonAntibiotika<br />
sein und sie nur nach Rücksprache<br />
mit dem Arzt einnehmen“, erklärt<br />
Fölsch. Denn Antibiotika zerstören<br />
auch nützliche Bakterien, die<br />
vor allem der Darm für eine reibungslose<br />
Verdauung braucht.<br />
Wer häufiger und in kurzer Zeit<br />
hintereinander unter Infektionen<br />
leidet, sollte die Immunabwehr stärken.<br />
„Oft helfen schon einfache Mittel“,<br />
sagt Ursula Sellerberg von der<br />
Bundesapothekerkammer in Berlin.<br />
Dazu gehört eine gesunde und ausgewogene<br />
Kost. „Nahrungsergänzungsmittel<br />
sind für die Immunabwehr<br />
nicht nötig, wenn man sich vernünftig<br />
ernährt.“ Ebenfalls gut: Sport<br />
oder Bewegung an der frischen Luft.<br />
„Wichtig ist auch, sich mehrfach am<br />
Tag die Hände zu waschen, um<br />
krankmachende Erreger wegzuspülen“,<br />
so Sellerberg. Stressgeplagte<br />
sollten Entspannungsmethoden lernen.<br />
„Das ist nicht nur gut fürs Immun-,<br />
sondernauch fürs Nervensystem“,<br />
betont Fölsch.<br />
„Nicht unterschätzt werden darf<br />
der Faktor Schlaf“, sagt der Heilpraktiker<br />
René Gräber aus Preetz in<br />
Schleswig-Holstein. „Schlafmangel<br />
kann sich definitiv negativ auf die<br />
Immunabwehr auswirken.“ (dpa)
18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Lokalsport<br />
NACHRICHTEN<br />
Zünglein<br />
der Woche<br />
AKTIVES ABSEITS<br />
Show,Tanz und<br />
die Geschichte<br />
zur Musik<br />
Bei den <strong>Berliner</strong> und Brandenburger<br />
Turnvereinen haben sie in<br />
den vergangenen drei Monaten für<br />
ihren Auftritt an diesem Wochenende<br />
geübt. Die Bärlinchen vom<br />
1. VfL Fortuna Marzahn etwa trafen<br />
sich außerhalb ihres Dienstagstrainings<br />
auch jeden Sonntag in der<br />
Halle,umihreTänzefür das Landesfinale<br />
der TuJu-Stars und des Rendezvous<br />
der Besten einzustudieren.<br />
Beidieser Show können sich die Vereine<br />
am Sonnabend von 11bis 13<br />
Uhr inder Gretel-Bergmann-Sporthalle<br />
für die Bundesfinals im Juni<br />
und im November qualifizieren.<br />
Zwei Schlafwochenenden von<br />
Freitag bis Sonntag gehörten bei den<br />
Bärlinchen zur Vorbereitung. Die Eltern<br />
kochten und brachten das Essen<br />
vorbei, die Kinder turnten, studierten<br />
Schritte, Figuren und Choreographien<br />
ein. Die Gruppen können<br />
ihre gestalterischen Elemente<br />
frei wählen, manchmal turnen Kinder<br />
im Alter von fünf Jahren in einer<br />
Gruppe, inder junge Frauen bis 27<br />
Jahren dabei sind.<br />
„Bei dieser Veranstaltung zeigt<br />
sich der Breitensport. Es geht um<br />
Show,Tanzen und auch darum, dass<br />
die Kinder und Jugendlichen mal die<br />
Chance haben, sich zu präsentieren<br />
und eine Medaille zu bekommen“,<br />
sagt Veranstaltungsleiterin Nicole<br />
Greßner vom <strong>Berliner</strong> Turn- und<br />
Freizeitsport-Bund.<br />
Undfür so manchen ist eine Medaille<br />
ein Ansporn zur großen Karriere.<br />
Nicole Greßner erinnert sich<br />
daran, dass etwa Anastasia Khmelnytska,<br />
die als Rhythmische Sportgymnastin<br />
bei den Olympischen<br />
Spiele in Rio de Janeiro turnte, einst<br />
auch mit einer Marzahner Gruppe<br />
der Turntalentschule Bärlinchen am<br />
Wettbewerb der TuJu-Stars teilgenommen<br />
hatte. Damals führten sie<br />
das Stück „die Muschel“ auf. Dieses<br />
Maltreten die Turntalente als Aborigines<br />
mit Tipi und Trommelmusik<br />
auf. DieKostüme wurden vonEltern<br />
und Trainerinnen geschneidert.<br />
Bühne der Besten: Turntalente zeigen<br />
sich in der Gretel-Bergamann-Halle.TH. GOHEL<br />
Eine Jury, in die Greßner einen<br />
Eventveranstalter, einen Choreographen,<br />
eine Zirkusleiterin und den<br />
Vorsitzenden der <strong>Berliner</strong> Turnerjugend<br />
geladen hat, bewertet Bewegungen,<br />
Synchronität, Requisiten,<br />
sowie die Umsetzung des Themas.<br />
Da am Sonnabendnachmittag ab<br />
16 Uhr beim Wettbewerb It’s Showtime<br />
noch mal 30 Gruppen in den<br />
Kategorien Hip Hop, Kids Dance,<br />
FunFantasy oder Rope Skipping ihre<br />
Geschichten erzählen, sind am<br />
Sonnabend 45 Gymnastikgruppen<br />
in sieben Kategorien am Start. „Am<br />
Nachmittag geht es um den Bereich<br />
Dance“, sagt Greßner, „tanzen, tanzen,<br />
tanzen.“ Dass die Veranstaltung<br />
seit Jahren im Kalender der <strong>Berliner</strong><br />
Turnerjugend einen wichtigen Platz<br />
einnimmt, zeigt die Tatsache, dass<br />
Mitte der Woche bereits 500 Eintrittskarten<br />
verkauft waren. (kah.)<br />
Immer freitags präsentieren wir hier Geschichten<br />
abseits der großen<strong>Berliner</strong> Sportbühne.<br />
Geht er rein? Springt er auf den Ring? Gebannt verfolgen zwei Teams beim Schulcup in der <strong>Berliner</strong> Max-Schmeling-Halle die Flugbahn des Balles. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (3)<br />
Spiel ohne Grenzen<br />
Warum sich Rollstuhl-Basketballals Schulsport eignet. Und wie auch Kinder ohne Handicap davonprofitieren<br />
VonChristian Kattner<br />
Um ein Haar wäre eseine<br />
Punktlandung geworden.<br />
So aber kommt es<br />
fast schon einer Entschuldigung<br />
gleich, als Red Frister<br />
sagt, dass das Turnier mit einer Minute<br />
Verspätung begonnen und er<br />
deshalb erst jetzt Zeit für ein Gespräch<br />
habe. Um10:31 Uhr starten<br />
die ersten Spiele des Schulcups für<br />
Rollstuhl-Basketballer. Doch schon<br />
lange davor ist das Gewusel im Teil C<br />
der Max-Schmeling-Halle groß.<br />
Schüler aus neun Schulen rollen<br />
kurz nach neun Uhr über das Parkett,<br />
werfen Bälle auf Körbe und bereiten<br />
sich auf die Spiele an diesem<br />
Mittwochvormittag vor.<br />
RedFrister bekommt davon noch<br />
nicht viel mit. Er ist der Abteilungsleiter<br />
für Rollstuhlbasketball bei Alba<br />
Berlin und Turnierdirektor in Personalunion.<br />
Am Mittwoch ist er viel beschäftigt.<br />
Aufgaben müssen an die<br />
Helfer verteilt werden, es gibt in einem<br />
kurzen Gespräch mit den<br />
Teamverantwortlichen letzte Informationen.<br />
Frister strahlt dabei Ruhe<br />
aus. Immerhin ist es ja schon die<br />
achte Auflage des Turniers.„DasFormat<br />
hat sich bewährt, man kann es<br />
als Tradition bezeichnen“, sagt er<br />
und lächelt.<br />
RedFristers Vision<br />
Hinter ihm finden die ersten Bälle<br />
den Weginden Korb, gehen wenige<br />
Minuten später die ersten Teams als<br />
Sieger oderVerlierer vomFeld.Wobei<br />
Verlierer bei einer solchen Veranstaltung<br />
eigentlich nicht zu finden sind.<br />
Viel mehr gibt es Spieler, die besser<br />
sind als andere. Gewinner ist die<br />
Sportart. Denn: WeramEingang zur<br />
Spielstätte einen genaueren Blick auf<br />
die Plakate aller bisher ausgetragenen<br />
Turniere richtet, sieht vor allem<br />
wiederkehrende Schulnamen. Die<br />
Marianne-Buggenhagen-Schule, die<br />
Schule am Stadtrand, die Toulouse-<br />
Lautrec-Schule, die Carl-von-Linné-<br />
Schule,die Schilling-Schule,die Biesalski<br />
Schule und die Katholische<br />
Schule St.Hildegardsind seit der ersten<br />
Auflage 2012 dabei.<br />
Zu den sieben Förderschulen haben<br />
sich mittlerweile auch die Charlotte-Salomon-Grundschule<br />
und<br />
das Barnim-Gymnasium gesellt.<br />
Zwei Allgemeinschulen, an denen<br />
nicht nur Schüler mit Behinderungen<br />
Rollstuhl-Basketball spielen. Sie<br />
lassen damit den großen Traum von<br />
Red Frister wahr werden: „Meine Vision<br />
ist es, den paralympischen<br />
„Meine Vision ist paralympischer Sport<br />
an Allgemeinschulen“: Red Frister<br />
Sport an die Allgemeinschulen zu<br />
bekommen“, sagt er.<br />
Ein erster Schritt ist neben dem<br />
von Alba organisierten und ausgerichteten<br />
Schulcup auch die Rollstuhlbasketball-Schulliga,<br />
die Frister<br />
und der Klub im mittlerweile vierten<br />
Jahr organisieren. In jeder Sporthalle<br />
befinden sich Balken, Barren oder<br />
Reck. Jeder Schüler wird daran unterrichtet.<br />
„Wir haben offene Lehrpläne,aber<br />
im Moment keinen paralympischen<br />
Sport“, sagt Frister, „ich<br />
wünsche mir, dass das aber etwas<br />
Normales an den Schulen wird.“<br />
So wie am Barnim-Gymnasium.<br />
In einem Workshop hat zum Beispiel<br />
Luisa-Marie Meding in einem Rollstuhl<br />
gesessen. „Da haben wir gelernt,<br />
wie man sich damit bewegt“,<br />
sagt sie. Die 16-Jährige Schülerin<br />
SAISONFINALE IN DER ZWEITEN LIGA<br />
Begegnung: Die Max-Schmeling-Halle wird bereits am Sonnabend erneut Austragungsortfür<br />
ein Spiel im Rollstuhl-Basketballspiel sein. Um 16.30 Uhr wird die erste Mannschaft vonAlba<br />
Berlin den BBC Warendorf empfangen.<br />
Bewährung: Für die <strong>Berliner</strong> ist es das letzte Saisonspiel in der Zweiten BundesligaNord. Aber<br />
wahrscheinlich auch für einen längeren Zeitraum. Denn: DieAlba-Rollies belegen in der Staffel<br />
Nord den letzten Tabellenplatz. Sie können sich also noch einmal vonihrer besten Seite präsentieren.<br />
Bewerbung: Vonihren 13 Saisonspielen gewannen sie nur eins. Selbst mit einem Sieg gegen<br />
den Tabellenvierten ist ein sportlicher Verbleib in der Zweiten Bundesliganicht möglich. Sollte<br />
ein Team zurückziehen, könnten sich die <strong>Berliner</strong> aber um die Teilnahme bemühen.<br />
„Ich finde es toll und wichtig,dass es solche<br />
Turnier gibt. Luisa-Marie Mendig<br />
führt ein Leben ohne Handicap,<br />
spielt in der Landesliga Basketball<br />
und ist dabei sogar schon Trainerin.<br />
DerSchulcup ist auch für sie eine<br />
Premiere. Gekonnt bewegen sie und<br />
ihre Mitspieler sich mit dem Rollstuhl<br />
und gewinnen das erste Spiel<br />
auch gleich 16:3. Luisa-Marie Meding<br />
sorgt vor allem in der Verteidigung<br />
für die richtige Zuordnung. Das<br />
Spiel mit dem fahrbaren Untersatz<br />
macht ihr sichtlich Spaß. „Man kann<br />
damit viel länger durchhalten“, sagt<br />
sie, „es geht weniger auf die Kondition.“<br />
Dafür aber mehr auf die Arme.<br />
Mit denen muss nicht nur gedribbelt,<br />
gefangen und geworfen, sondern<br />
auch der Rollstuhl mit permanenten<br />
Schüben bewegt werden.<br />
Gerade einmal zweiTrainingseinheiten<br />
haben die Schüler des Barnim-<br />
Gymnasiums vordem Turnier absolviert.<br />
Wer Luisa-Maria Meding und<br />
ihren Teamkollegen zuschaut, egal<br />
ob männlich oder weiblich, würde<br />
im ersten Moment nicht vermuten,<br />
dass sie sich nicht häufiger mit dem<br />
Rollstuhl fortbewegen.<br />
Rollstuhl-Basketball, und das hat<br />
selbst Red Frister zu Beginn unterschätzt,<br />
ist schnell zu beherrschen.<br />
„Beim ersten Turnier haben wir noch<br />
überlegt, wie viele Helfer wir brauchen,<br />
um den Ball immer wieder zurück<br />
ins Spiel zu bringen“, sagt er<br />
und lächelt. DieKinder hätten ungewöhnlich<br />
schnell gelernt. Und als<br />
Alba Berlin auch noch Trainer an die<br />
Schulen brachte,war bald ein positiver<br />
Effekt zu beobachten. Bei den<br />
Bundesfinals im Wettbewerb „Jugend<br />
trainiert für Olympia“ hat stets<br />
ein <strong>Berliner</strong> Team auf dem Podium<br />
gestanden. Neben einem gewissen<br />
Leistungsgedanken, steht natürlich<br />
der Spaß im Vordergrund. „Nur so<br />
haben wir die Chance, etwas nachhaltig<br />
zu gestalten“, sagt RedFrister.<br />
Nachhaltigkeit bedeutet zum Beispiel,<br />
dass die Schüler in die Vereine<br />
gehen. RedFrister bezeichnet das als<br />
Symbiose zwischen Schul- und Vereinsmannschaften.<br />
Punktspielbetrieb<br />
beim Nachwuchs gibt es nicht,<br />
stattdessen existieren im Rollstuhlbasketball<br />
keine Altersbegrenzung<br />
oder Geschlechtertrennung.<br />
Derkleine Unterschied<br />
Eine 16-Jährige kann mit einem 57-<br />
Jährigen in einem Team antreten.<br />
Das hat es schon gegeben. Und natürlich<br />
können auf nicht behinderte<br />
Spieler am Ligabetrieb teilnehmen.<br />
DieRahmenbedingungen, wie Spielzeit,<br />
Feldgröße oder Korbhöhe sind<br />
identisch. Aber:„Wereinen Dunking<br />
macht, bescheißt“, sagt Frister und<br />
grinst. Kleine Unterschiede gibt es<br />
eben doch zwischen dem Basketball<br />
auf zwei Beinen und dem auf Rädern.<br />
Luisa-Marie Meding kennt beides.<br />
„Ich finde es toll und wichtig,<br />
dass es solche Turnieregibt“, sagt sie<br />
und fährt mit einem Lächeln wieder<br />
zurück zu ihren Teamkollegen.<br />
Und Red Frister? Der schaut sich<br />
die neuen Gesichter des diesjährigen<br />
Schulcups genauer an, blickt auf die<br />
zwei Spielfelder. Das Turnier läuft,<br />
und die eine Minute Verspätung ist<br />
bald aufgeholt.<br />
Christian Kattner<br />
fasziniertdas Miteinander<br />
beimRollstuhlbasketball.<br />
FUSSBALL. Manmuss keine große<br />
Klappe haben, um das Zünglein an<br />
der Waage zu sein. DerBFC Dynamo<br />
etwa schlägt in der Regionalliga<br />
Nordost bescheidene Töne an. Auf<br />
Platz elf mit 29 Punkten orientieren<br />
sich dieWeinroten zwar wieder Richtung<br />
Mittelfeld, können nun aber<br />
trotzdem an diesem Freitag einen<br />
Beitrag zum Kampf um den Aufstieg<br />
leisten. DieReserve vonHertha BSC<br />
gastiertnämlich im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark(19<br />
Uhr), und die<br />
kann sich neuerdings Hoffnung auf<br />
die Teilnahme an der Dritten Liga<br />
machen. Sollte Spitzenreiter Chemnitzer<br />
FC (24 Spiele,58Punkte)wegen<br />
einer angemeldeten Insolvenz<br />
einen Aufstieg nicht hinbekommen,<br />
müsste der Tabellenzweite <strong>Berliner</strong><br />
AK (25 Spiele,51Punkte)passen, da<br />
er keine entsprechende Lizenz beantragt<br />
hat. Dashat das Hertha-Team<br />
vonTrainer Ante Covic (24 Spiele,44<br />
Punkte) dagegen schon. Jetzt muss<br />
nur noch die Konkurrenz mitspielen.<br />
Züglein<br />
der Woche<br />
BASKETBALL. DerName ist Programm.<br />
Bernau lässt sich vonBerlin<br />
aus mit der S-Bahn gut erreichen.<br />
Lok Bernau wiederum spielt in der<br />
Erich-Wünsch-Halle,andiesem<br />
Sonnabend gegen die FrankfurtSkyliners<br />
Juniors im ersten Duell des<br />
Playoff-Viertelfinales in der Zweiten<br />
Liga ProB.Wie in der Runde zuvor<br />
gegen Ulm(2:1) gilt der Modus Best<br />
of three.Ein Sieg des Nord-Zweiten<br />
der Hauptrunde gegen den Süd-<br />
Dritten am Sonnabend und ein weiterer<br />
Erfolg am Sonnabend darauf in<br />
Frankfurtwürden also den Einzug<br />
ins Halbfinale bedeuten. Dann<br />
würde Lok Bernau zu ICE Bernau.<br />
Zählereien<br />
der Woche<br />
TISCHTENNIS. DieMarkwaldhalle<br />
in Langstadt ist fußläufig vonder katholischen<br />
Kirche St.Nepomuk erreichbar,aber<br />
das nur am Rande und<br />
eigentlich ohne tiefereBedeutung,<br />
da ja die Frauen des Bundesligisten<br />
TSV1909 Langstadt an diesem Sonntag<br />
nicht in ihrer eigenen Arena auftreten.<br />
Gespielt wirdinder Halle an<br />
der Paul-Heyse-Straße in Prenzlauer<br />
Berg,um15Uhr,beim TTCEastside,<br />
fußläufig erreichbar vonder katholischen<br />
Kirche Corpus Christi, was<br />
ebenfalls nachrangig zu behandeln<br />
ist. Nachdem dies geklärtist,kommt<br />
unweigerlich die Tabellenkonstellation<br />
zur Sprache. DerTTC Eastside<br />
ist Spitzenreiter,Langstadt belegt<br />
den fünften vonachtTabellenplätzen.<br />
DerAusgang desNachmittags<br />
ist –trotz räumlicher Kirchennähe –<br />
weniger eine Glaubensfrage als einfache<br />
Mathematik. DerTTC Eastside<br />
hat 23:3 Punkte auf dem Konto,<br />
Langstadt 13:13. Aus, amen!<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
250<br />
Ruderinnen und Ruderer gehen am<br />
Sonnabend zum Langstreckentest<br />
an den Start. Von10Uhr an werden<br />
20 Rennen auf dem Hohenzollernkanal<br />
ausgetragen, je nach Altersklasse<br />
über 3000 oder 6000 Meter. Mit dabei<br />
sind erfolgreiche Nachwuchsathleten<br />
wie Moritz Wolff vom <strong>Berliner</strong><br />
Ruder-Club, Junioren-Europameister<br />
im Einer, und Olaf Roggensack<br />
vomRCTegel, Vierter mit dem Männer-Achter<br />
bei der U23-WM.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 19 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Dicke<br />
Luft im<br />
Fuchsbau<br />
Heimpleite bringt Coach<br />
Petkovic auf die Palme<br />
VonCarolin Paul<br />
Kurz nach dem Abpfiff stürmten<br />
die Spieler auf das Feld, außer<br />
sich vor Freude und ihr Glück kaum<br />
fassend. Für die 6424 Zuschauer in<br />
der Max-Schmeling-Halle war das<br />
allerdings nicht das erhoffte Bild. Die<br />
Mannschaft, die sich auf dem Feld<br />
feierte,war nämlich nicht die eigene,<br />
sondern jene von Frisch Auf! Göppingen.<br />
Während sich die Schwaben<br />
zum Siegertanz hinreißen ließen,<br />
war den Füchsen nach der 29:33<br />
(15:13)-Niederlage die Enttäuschung<br />
in das Gesicht geschrieben.<br />
Kapitän Hans Lindberg musste jedoch<br />
zugeben, dass sein Team verdient<br />
verloren hatte: „Wir haben unfassbar<br />
viele Fehler im Angriff gemacht<br />
und einfach nur schlecht gespielt.“<br />
Das Spiel startete wie das letzte<br />
aufgehört hatte. Mijajlo Marsenic<br />
stand beim Konter frei vor dem Tor,<br />
verwarfund holte sich dafür den entsprechenden<br />
Anranzer von seinem<br />
TrainerVelimir Petkovic ab.Nach nur<br />
einer Minute war der Füchse-Coach<br />
schon auf Betriebstemperatur: „Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass er nach<br />
dem letzten Spiel in seiner Form weiter<br />
sinken könnte.“ Immer wieder<br />
zählte er seinen Schützling an, bei<br />
dem es auch in der Abwehr nicht<br />
richtig klappen wollte. Marsenic<br />
stand in diesem Moment sinnbildlich<br />
für das ganzeTeam. VonBeginn<br />
an wirkten die Füchse nervös,ließen<br />
in der Defensivezuviel zu und konnten<br />
im Gegenzug den Ball selbst<br />
nicht im Torversenken.<br />
Füchse-Keeper Silvio Heinevetter sitzt<br />
entnervt auf dem Boden.<br />
CITY-PRESS<br />
Petkovic reagierte und stellte die<br />
Deckung auf eine Fünf-Eins um,<br />
durch die in Folge vielfach Rückraum-Tore<br />
unterbunden werden<br />
konnten, während im erweiterten<br />
Gegenstoß die gewünschten leichten<br />
Treffer gelangen. Nach einem<br />
6:9-Rückstand erarbeiteten sich die<br />
<strong>Berliner</strong> in sieben Minuten einen 3-<br />
Tore-Vorsprung. Doch nach diesem<br />
starken Zwischenspurtging es weiter<br />
wie gehabt. Bis zur Pause konnten<br />
die Gastgeber zwar ein kleines Polster<br />
verteidigen, ließen sich aber in<br />
der zweiten Halbzeit das Spiel erneut<br />
aus der Hand nehmen.<br />
Technische Fehler, Ungenauigkeiten<br />
und nicht ausreichend Aggressivität<br />
–alles Gründe,durch welche<br />
die Füchse immer weiter zurückfielen.<br />
Auf der anderen Seite<br />
agierte Göppingen cleverer. Treffsicher<br />
von allen Positionen konnte<br />
Nationalspieler Marcel Schiller<br />
schon neun Minuten vorSchluss siegessicher<br />
die Arme in die Luft reißen.<br />
Mit seinen acht Toren war er bester<br />
Werfer der Partie, der die <strong>Berliner</strong><br />
wiederholt zur Verzweiflung trieb.<br />
Eine Verzweiflung, die den Spielern<br />
allein schon in ihrer Körperhaltung<br />
anzusehen war.<br />
„Es ist ganz einfach. Die kämpferische<br />
Komponente war entscheidend<br />
und da haben wir verdient verloren.<br />
Wir sollten uns alle schämen.<br />
Zuerst ich, weil ich die Mannschaft<br />
schlecht vorbereitet habe und dann<br />
die Mannschaft für diese Leistung<br />
heute. Soetwas dürfen wir den Zuschauern<br />
nicht bieten.“, resümierte<br />
der Trainer und verabschiedete sich<br />
Richtung Kabine.<br />
Der emotionalste Eisbär<br />
Kevin Poulin ist statistisch der beste Keeper der Play-offs, seine gefürchteten Wutausbrüche sind deshalb rar<br />
VonBenedikt Paetzholdt<br />
Wenn die Eisbären ein<br />
Gegentor kassieren,<br />
drehen die Feldspieler<br />
für gewöhnlich enttäuscht<br />
ab, stützen nicht selten die<br />
Hände mit dem Stock auf die Knie.<br />
Das war’s.Torwart Kevin Poulin dagegen<br />
ist bei der Frustbewältigung<br />
gern mal etwas extrovertierter. Ja,<br />
nicht selten drischt der Kanadier mit<br />
seinem Stock noch mal auf Latte<br />
oder Tornetz ein. Zuletzt beim 1:4 im<br />
Viertelfinale der Play-offs in München.<br />
„Er ist sehr emotional“, weiß<br />
Trainer Stéphane Richer, „das ist<br />
seine Latinoseite.“<br />
Es gab Phasen in dieser Saison, da<br />
musste man sich fürchten, dass Poulin<br />
auf seine Vorderleute losgeht.<br />
Beim 2:5 gegen Nürnbergam19. Dezember<br />
zertrümmerte er seinen<br />
Schläger,eswar der letzte Arbeitstag<br />
von Clément Jodoin als Cheftrainer<br />
der Eisbären. Zuletzt hatte er nicht<br />
mehr viel Grund für Wutausbrüche.<br />
Am Freitagabend soll das aus EHC-<br />
Sicht bitte so bleiben. Dann wollen<br />
die <strong>Berliner</strong> die SeriezuHause (19.30<br />
Uhr) wieder ausgleichen. „Aber wir<br />
dürfen ihn nicht wieder so im Stich<br />
lassen“, fordertRicher.<br />
Wenig Play-off-Erfahrung<br />
Auch wenn Teamkollege Frank<br />
Hördler wert darauf legt, „dass es auf<br />
jeden Einzelnen ankommt“, und<br />
zwar nicht nur Spieler,„sondernalle<br />
die dazugehören“, wird Poulins Tagesform<br />
wesentlich darüber entscheiden,<br />
ob eine Halbfinalteilnahme<br />
realistisch bleibt. „Er hat uns<br />
in jedem Spiel die Chance gegeben<br />
zu gewinnen“, weiß Richer, „mehr<br />
kannst du von einem Torwart nicht<br />
erwarten. Er spielt sehr solide.“ In einer<br />
Play-off-Serie gegen München<br />
braucht es aber hin und wieder eine<br />
Leistung, die noch über das Erwartbarehinausgeht.<br />
So wie beim 4:0 vor<br />
einer Woche,als er in Unterzahl und<br />
beim Fünf-gegen-fünf den Eindruck<br />
vermittelte, unüberwindbar zu sein.<br />
Er überstand dieses Spiel ohne Gegentor.<br />
Poulin sagt: „Das Besondere<br />
an Play-offs ist ja gerade, dass du<br />
dich über die Strecke immer ein bisschen<br />
weiter steigerst.“<br />
All zu oft konnte der 28 Jahre alte<br />
Keeper das noch nicht beweisen. Bevor<br />
erEnde September nach Berlin<br />
kam, bestritt er als Profi nur fünf<br />
Play-off-Partien −dreifür die Bridgeport<br />
Sound Tigers in der American<br />
Das Temperament ruht: Kevin Poulin<br />
Spielen: Die Eisbären spielenEnde<br />
September gegen<br />
dieChicagoBlackhawks.<br />
„Das wirdein absolutesHighlightfür<br />
unsere Fans, Partner<br />
und die Stadt Berlin“, sagte<br />
Geschäftsführer Peter John<br />
Lee.<br />
DIE BLACKHAWKS KOMMEN<br />
Potenzieren: Das Spiel in<br />
Berlin am 29. September<br />
steigt im Rahmen der jährlichen<br />
NHL Global Series<br />
Challenge, mit der die weltbeste<br />
Eishockey-Ligaihre<br />
Popularität außerhalb Nordamerikas<br />
potenzieren will.<br />
JÜRGEN ENGLER<br />
Gastieren: Die NHL gastiert<br />
damit zum dritten Mal in Berlin:<br />
2008 verloren die Eisbären<br />
ein Testspiel gegen<br />
Tampa BayLightning.2011<br />
trafen die LA Kings und die<br />
Buffalo Sabres vor<strong>Berliner</strong><br />
Publikum aufeinander.<br />
Neue Karten, bitte<br />
Hockey League, zwei für die New<br />
York Islanders in der NHL −, in der<br />
vergangenen Saison bestritt er zudem<br />
fünf Relegationsspiele für den<br />
EHC Kloten in der Schweiz. Gegenüber<br />
Münchens Schlussmann<br />
Danny aus den Birken, der 75-mal in<br />
DEL-Play-offs das Torhütete, wähnt<br />
er sich dennoch nicht im Nachteil.<br />
„Ich habe bei Turnieren ja auch<br />
schon entscheidende Spiele gemacht.“<br />
An die Olympischen Spiele<br />
in Pyeongchang hat er trotz Bronzemedaille<br />
nicht die besten Erinnerungen.<br />
Denn mit Kanada schied er im<br />
Halbfinale gegen Deutschland aus.<br />
In ihrer Heimat wurden die Kanadier<br />
als Totalversager verspottet.<br />
In Koreastand aus den Birken bereits<br />
schon mal auf der Gegenseite<br />
im Tor. Undschon damals waren die<br />
unterschiedlichen Torwarttypen zu<br />
erkennen. „Aus den Birken ist ruhig,<br />
Poulin bewegt sich viel mehr“, sagt<br />
Richer.Somit ist er auch ein gänzlich<br />
anderer Keeper als Vorgänger Petri<br />
Vehanen, den Stoiker zwischen den<br />
Pfosten.<br />
Vorbild Vehanen<br />
Als Vehanen im Sommer, nach vier<br />
Jahren im Team der Eisbären, seine<br />
Karrieremit 40 Jahren beendete,hinterließ<br />
er ein Erbe, andem so ziemlich<br />
jeder Keeper scheitern muss.<br />
Waszum einen mit seinen Fähigkeiten<br />
zu tun hatte, die er in den Playoffs<br />
eklatant steigernkonnte.Zudem<br />
war der Finne ein unumstrittener<br />
Anführer in der Kabine. Sein Wort<br />
hatte Gewicht, zudem quälte er sich<br />
und seinen Körper wie kein zweiter<br />
Profi. Nach jedem Spiel sah man Vehanen<br />
durch die Katakomben der<br />
Arena joggen.<br />
Es ist Spekulation, ob der Plan,<br />
diese Saison mit den Jungtorhütern<br />
Marvin Cüpper, 25, und Maximilian<br />
Franzreb, 22, zu bestreiten, aufgegangen<br />
wäre. Nachdem sich Cüpper<br />
in der Saisonvorbereitung verletzt<br />
hatte, verpflichteten die Eisbären<br />
Poulin. Underkonnte manche dürre<br />
Leistung der Kollegen ausgleichen.<br />
Als die Eisbären rund um den Jahreswechsel<br />
tief in die Krise rutschten,<br />
konnte sich auch Poulin nicht hervortun.<br />
Nach 43 Spielen lag seine<br />
Fangquote bei 91,49 Prozent.<br />
Nach zwei Pre- und drei Play-off-<br />
Spielen kann er als einziger Torwart<br />
einen Shut-out vorweisen, mit einer<br />
Fangquote von94,55 Prozent führter<br />
zudem diese Statistik an. Da kann er<br />
den Latino in sich ruhen lassen.<br />
Mit den Lakers wird LeBron James wohl die Play-offs verpassen. Noch ein verlorenes Jahr kann sich das Team nicht leisten<br />
VonMatti Lieske<br />
Darko Milicic züchtet Apfelbäume<br />
in Serbien, Carmelo Anthony<br />
ist arbeitslos, Chris Bosh im<br />
Ruhestand, und Dwyane Wade absolviert<br />
gerade seine Abschiedstour<br />
bei Miami Heat. Von den fünf Top<br />
Picks des legendären Drafts 2003<br />
steckt nur noch LeBron James voller<br />
Tatendrang und ist entschlossen, im<br />
fortgeschrittenen Basketballalter<br />
noch seinen vierten Titel in der NBA<br />
zu gewinnen. Unglücklicherweise<br />
hat sich der 34-Jährige als Vehikel<br />
dazu die Los Angeles Lakers ausgesucht,<br />
ein ehemals glorreiches Team,<br />
das zurzeit drauf und dran ist, zum<br />
sechsten MalinSerie die Play-offs zu<br />
verpassen, ein Missgeschick, das den<br />
Lakers in 53 Jahren zuvor nur viermal<br />
passiertwar.<br />
Als James im Sommer 2018 seinen<br />
Entschluss bekannt gab, zuden<br />
Lakers zu wechseln, hatte er selbst,<br />
ebenso wie Sportchef Magic Johnson,<br />
stets betont, dass er sie kaum im<br />
ersten Jahr zur Meisterschaft führen<br />
würde. Andererseits, so dachten<br />
viele Fans des Klubs, warum eigentlich<br />
nicht? Schließlich hatte James<br />
gerade die Cleveland Cavaliers nahezu<br />
im Alleingang ins dann allerdings<br />
verlorene Finale gegen die Golden<br />
State Warriors bugsiert, jene Cavaliers,<br />
die nun im Jahr eins nach<br />
James das drittschlechteste Team<br />
der Liga stellen. Träumen ist erlaubt,<br />
aber zumindest das Erreichen der<br />
Play-offs schien eine Selbstverständlichkeit<br />
zu sein.<br />
Daraus dürfte nichts<br />
werden. Die Los Angeles<br />
Lakers müssten ihre elf<br />
restlichen Spiele allesamt<br />
gewinnen, um den Stadtrivalen<br />
Clippers noch vom<br />
achten Rang der Western<br />
Conference verdrängen zu<br />
können; wenig realistisch<br />
ist das bei einer Mannschaft,<br />
die neun ihrer letzten<br />
zehn Partien verloren<br />
hat. An diesem Freitag könnte James<br />
bei einer Niederlage gegen die<br />
Brooklyn Nets Gewissheit haben,<br />
dass seine Saison diesmal schon am<br />
10. April endet. Ähnliches war ihm<br />
zuletzt 2005 in Cleveland widerfahren.<br />
In den vergangenen acht Jahren<br />
spielte er stets bis weit in den Juni<br />
hinein und erreichte mit seinen<br />
Teams Miami Heat und den Cavaliers<br />
immer das Finale.<br />
Verzockt:<br />
LeBron James<br />
AP/WENIG<br />
„Ich war nicht das letzte Mal in<br />
den Play-offs“, versicherte vor einigen<br />
Tagen James, der bei den Lakers<br />
einen Vierjahresvertrag über 154<br />
Millionen Dollar besitzt. Voreinem<br />
Jahr hätte niemand an der Aussage<br />
gezweifelt, doch der zutiefst enttäuschende<br />
Saisonverlauf nährt Skepsis.<br />
Erstmals schien es, als stoße<br />
seine unbändige Energie<br />
an Grenzen und als müsse<br />
sein Körper den Jahren Tribut<br />
zollen. Ein großes Plus<br />
war immer seine Unverwüstlichkeit.<br />
Nie hatte<br />
James mehr als acht Partien<br />
in Serie verpasst, in<br />
Cleveland bestritt er vergangene<br />
Saison jedes einzelne<br />
Match.<br />
Diesmal verletzte er<br />
sich Ende Dezember beim Sieg gegen<br />
Champion Golden State an der<br />
Leiste, dalagen die Lakers auf Rang<br />
vier.Nur eine Kleinigkeit, hieß es zunächst,<br />
doch daraus wurden sechs<br />
Wochen und 17 Partien, nach denen<br />
Los Angeles aus den Play-off-Plätzen<br />
gefallen war. LeBron James kehrte<br />
Anfang Februar zurück, spielte zwar<br />
wieder dominant, dosierte aber<br />
seine Kräfte, vor allem in der De-<br />
fense. Das vom jungen, unerfahrenen<br />
Coach Luke Walton betreute<br />
Team gewann seitdem nur noch fünf<br />
Matches.<br />
Unerwartet kompliziert gestaltete<br />
sich der Versuch, einen zweiten<br />
Spieler von All-Star-Qualität zu holen.<br />
Viele Topleute wollen sich nicht<br />
einem James unterordnen, der bei<br />
den Lakers absolute Macht genießt.<br />
Anthony Davis wiederum, der gerne<br />
kommen würde und ein perfektes<br />
Duomit James bilden könnte,ist bei<br />
den New Orleans Pelicans gebunden.<br />
Diereagierten stocksauer,als er<br />
im Februar seinen Wechsel forcieren<br />
wollte.Der gescheiterte Deal brachte<br />
zusätzliche Unruhe ins Team, weil<br />
James und Magic Johnson die halbe<br />
Mannschaft als Tauschmasse angeboten<br />
hatten.<br />
„Du musst mit dem Blatt spielen,<br />
das dir zugeteilt wird, dann wird gemischt,<br />
und du bekommst ein neues<br />
Blatt“, sagte James kürzlich. Andere<br />
Spieler werden kommen, vermutlich<br />
ein anderer Trainer, und vielleicht<br />
sogar Anthony Davis,obwohl dessen<br />
VertraginNew Orleans erst 2020 endet.<br />
Klar ist: Ein weiteres verlorenes<br />
Jahr können sich LeBron James und<br />
die Los Angeles Lakers nicht leisten.<br />
NACHRICHTEN<br />
Polizei ermittelt wegen<br />
rassistischer Ausfälle<br />
FUSSBALL. Mutmaßlich rassistische<br />
Ausfälle auf der Tribüne haben das<br />
Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft<br />
überschattet. DiePolizeiinWolfsburgleitete<br />
Ermittlungen<br />
ein. Zuvorhatte der Journalist André<br />
Voigt einVideo veröffentlicht, in dem<br />
er vonverbalen Ausfällen einiger Zuschauer<br />
während der Partie gegen<br />
Serbien (1:1) berichtete.Sosollen<br />
drei Zuschauer,die in der Reihe hinter<br />
ihm saßen, vorallem die Nationalspieler<br />
Leroy Sané und Ilkay Gündogan<br />
verunglimpft haben.<br />
Maxi Mittelstädt trifft beim<br />
2:2 gegen Frankreich<br />
FUSSBALL. Diedeutsche U21 spielt<br />
89 Tage vorm EM-Auftakt gegen DänemarkTitelfavorit<br />
Frankreich eine<br />
Halbzeit schwindelig. DerMainzer<br />
Levin Öztunali (3. Minute) und Maximilian<br />
Mittelstädt vonHertha BSC<br />
(31.) erzielten vor4227 Zuschauern<br />
in Essen die Tore zur 2:0-Führung.<br />
Nach dem Wechsel kann Frankreich<br />
noch zum 2.2 ausgleichen.<br />
Videobeweis wird auch in der<br />
Zweiten Liga eingeführt<br />
FUSSBALL. In der Zweiten Bundesliga<br />
wirdzur Saison 2019/2020 der<br />
Videobeweis eingeführt. Dies haben<br />
die 18 Klubs in Frankfurt/Main beschlossen.<br />
In der Bundesliga gibt es<br />
die Möglichkeit, bei strittigen Situationen<br />
TV-Bilder heranzuziehen, seit<br />
der Spielzeit 2017/18.<br />
Hertha verliertdas Testspiel<br />
gegen Kiel 1:3<br />
FUSSBALL. Hertha BSC hat den Test<br />
gegen Holstein Kiel mit 1:3 (1:2) verloren.<br />
Im Amateurstadion traf nur<br />
Vedad Ibisevic (36.) für die Gastgeber.Für<br />
Kiel waren Frank Evina (18.),<br />
Heinz Mörschel (31.) und Noah<br />
Awuku (81.) erfolgreich.<br />
Eisenbichler stellt deutschen<br />
Skiflug-Rekord ein<br />
SKIFLIEGEN. Markus Eisenbichler<br />
hat in der Qualifikation zum Weltcup-Skifliegen<br />
im slowenischen Planica<br />
seinen deutschen Rekordvon<br />
248,0 mvon vorzweiJahren an gleicher<br />
Stelle eingestellt.<br />
Eiskunstläufer Fentz<br />
verpasst das WM-Kür-Finale<br />
EISKUNSTLAUF. Derdeutsche Meister<br />
Paul Fentz (Berlin) verpasst als 28.<br />
im Kurzprogramm bei der WM in<br />
Saitama das Kür-Finale.Die deutschen<br />
Paarlauf-Meister Minerva-<br />
Fabienne Hase und Nolan Seegert<br />
(Berlin) belegten nach einer fehlerhaften<br />
Kür im Endklassement nur<br />
Platz 14. Annika Hocke/Ruben<br />
Blommaert(ebenfalls Berlin) zogen<br />
noch vorbei und kämpften sich vom<br />
16. auf den 13. Platz vor.<br />
ZAHLEN<br />
Eishockey<br />
DEL, Viertelfinale, best of seven<br />
Düsseldorf -Augsburg Fr., 19.30 (Stand: 2:1)<br />
Ingolstadt -Köln Fr., 19.30 (Stand: 2:1)<br />
Eisbären Berlin -München Fr., 19.30 (Stand: 1:2)<br />
Nürnberg -Mannheim Fr., 19.30 (Stand: 0:3)<br />
Handball<br />
Bundesliga, 25. Spieltag<br />
Flensburg -Bietigheim 31:22 (15: 7)<br />
Füchse -Göppingen 29:33 (15:13)<br />
Erlangen -Hannover 25:25 (12:15)<br />
Stuttgart-Kiel 27:30 (16:16)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 – S eite 20 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Ein schöner Angriff endet mit einem schönen Tor: Leon Goretzka<br />
GETTY/BARON<br />
Es darf ein bisschen mehr sein<br />
Das Spiel gegen die Niederlande wird zeigen, ob sich die Stimmung bei der deutschen Nationalmannschaft tatsächlich zum Besseren drehen kann<br />
VonFrank Hellmann, Wolfsburg<br />
Für die einen wirkt es wie ein<br />
Pflichttermin, für die anderenwirdeseher<br />
eine Ablenkung<br />
vom Arbeitsalltag<br />
sein. Wenn sich Fußballer der deutschen<br />
Nationalmannschaft und Mitarbeiter<br />
des größten deutschen Autobauers<br />
bei einer Werksbesichtigung<br />
am Freitagvormittag begegnen,<br />
überwölbt das beidseitige<br />
Ringen um den Führungsanspruch<br />
diesen öffentlichkeitswirksamen Besuch.<br />
„Wir waren lange Jahreähnlich<br />
wie Volkswagen Marktführer.“ Den<br />
bewusst in der Vergangenheitsform<br />
formulierten Satz hatte Joachim Löw<br />
bei seiner Stippvisite zur brisanten<br />
VW-Betriebsversammlung in Wolfsburg<br />
wenige Stunden vor dem<br />
Freundschaftsspiel gegen Serbien<br />
(1:1) ausgesprochen.<br />
Und genau wie der für seinen<br />
massiven Stellenabbau kritisierte<br />
VW-Chef Herbert Diess muss auch<br />
der Fußballchef Löw erst noch nachweisen,<br />
dass er die Transformation<br />
ins nächste Zeitalter mit seiner erneuerten<br />
Belegschaft hinbekommt.<br />
Ohne schmerzhafte Einschnitte wird<br />
es hier wie dort nicht gehen, um<br />
Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Industrie- und Fußballstandortes<br />
Deutschland zu zerstreuen. Fast<br />
logisch ist es daher,dass der Länderspielauftakt<br />
in der werkseigenen<br />
Arena bestenfalls zarte Aufbruchsstimmung<br />
vermittelte.<br />
Im Grunde hatte Löws verjüngtes<br />
Ensemble – die Startelf hatte ein<br />
Durchschnittsalter von24,66 Jahren,<br />
sieben Spieler waren bei Anpfiff 23<br />
Jahre und jünger –gegen stark ersatzgeschwächte<br />
Serben nur<br />
Schlimmeres verhindert. Hernach<br />
stellte der Bundestrainer in seiner<br />
geschönten Sicht zuvorderst die positiven<br />
Signale des Spiels heraus. Er<br />
sagte: „Die Mentalität der Mannschaft,<br />
die so noch nicht zusammengespielt<br />
hat, war sehr gut. DieErfahrungen<br />
in der ersten Halbzeit müssen<br />
wir machen, aber mit der zweiten<br />
Halbzeit bin ich absolut<br />
zufrieden.“ Doch der 59-Jährige<br />
hatte ja auch mitbekommen: Es fehlten<br />
anfangs die Automatismen, die<br />
„Die Mentalität der Mannschaft, die so noch<br />
nicht zusammengespielt hat, war sehr gut. “<br />
Joachim Löw ist durchaus zufrieden mit dem Testspiel gegen Serbien.<br />
Aber was soll er auch anderes sein.<br />
Laufbereitschaft oder die Gegenbewegungen<br />
der drei Angreifer. Mangelnde<br />
Abstimmung verwunderte<br />
bei nur einer angesetzten gemeinsamen<br />
Trainingseinheit nicht.<br />
Und was werden sich die ausgemusterten<br />
Jérôme Boateng und<br />
Mats Hummels daheim wohl gedacht<br />
haben, wenn die beiden Bayern<br />
nun ihre Nachfolger Jonathan<br />
Tahund Niklas Süle sahen? Das Innenverteidigergespann<br />
blieb nicht<br />
nur beim Gegentor des sträflich ungedeckten<br />
Frankfurter Torjägers<br />
Luks Jovic den Nachweis internationaler<br />
Klasse schuldig. Zudem hätte<br />
man sich ein bisschen mehr Körperspannung,<br />
Durchsetzungsvermögen<br />
und Klarheit von Hoffnungsträgern<br />
wie Kai Havertz, Julian Brandt oder<br />
Timo Werner gewünscht. Der eine<br />
oder andere schien vom Thomas-<br />
Müller-Syndrom der akuten Orientierungslosigkeit<br />
befallen zu sein.<br />
Von fehlender Konsequenz im Abschluss<br />
ganz zu schweigen. Immerhin:<br />
Marco Reus schwang sich als<br />
Einwechselspieler zum heimlichen<br />
Gewinner auf.<br />
Wie bei Borussia Dortmund ging<br />
der 29-Jährige in einer kritischen<br />
Phase auch bei der DFB-Auswahl<br />
voran und leitete den Ausgleich von<br />
Leon Goretzka ein. Gleichwohl trat<br />
Reus nicht so (selbst)zufrieden wie<br />
Löw vor die Kameras und sagte: „Im<br />
Großen und Ganzen war es zu wenig.<br />
Unser Anspruch muss sein, besser<br />
zu spielen und zu gewinnen.“<br />
Der Bundestrainer will nun flott<br />
die Defizite in Gesprächen aufarbeiten.<br />
„Das heißt auch, Situationen<br />
aufzeigen. Was können wir besser<br />
machen? Wo waren die Fehler?“ Löw<br />
braucht mehr denn je zum Start der<br />
EM-Qualifikation einen Nachweis,<br />
dass neben der Mentalität auch die<br />
Qualität stimmt. Nach dem Werksbesuch<br />
steht am Freitag der Charterflug<br />
vonBraunschweig nach Amsterdam<br />
an, wo der Klassiker gegen die<br />
Niederlande steigt; am Sonntag um<br />
20.45 Uhrbei RTL.<br />
„Oliver Bierhoff hat gesagt, wir<br />
sind nicht der Favorit, aber trotzdem<br />
ist das ein Prestigeduell, in dem wir<br />
zeigen wollen, was wir draufhaben“,<br />
sagte Goretzka. „Wir spielen ja nicht<br />
nur mit A-Jugendlichen, sondernhaben<br />
alle schon internationale Erfahrung.“<br />
Hörte sich danach an: Eine<br />
Lehrstunde wie im Herbst vergangenen<br />
Jahres,als die Oranjes in der Nations<br />
League mit 3:0 triumphierten<br />
und ihren Freudentaumel in der<br />
Grachtenstadt bis tief in die Nacht<br />
zelebrierten, wirdesnicht geben.<br />
Dafür ist es wichtig, dass sich Unterschiedsspieler<br />
Leroy Sané nach<br />
dem Brutalo-Foul von Milan Pavkov<br />
in der Nachspielzeit nicht verletzt<br />
hat. „Das ist eine Situation, da kann<br />
er sich auch den Fuß brechen, aber<br />
ihm ist nichts passiert“, versicherte<br />
Löw,der sich die Tage vertiefend mit<br />
dem Härtetest gegen die Niederlande<br />
befasst. „Wir haben den Gegner<br />
klarer vor Augen als Serbien“,<br />
sagte der Bundestrainer,der Torwart<br />
Manuel Neuer, Verteidiger Antonio<br />
Rüdiger und Taktgeber Toni Kroos<br />
bereits Einsatzgarantien für eine Partie<br />
gab, die zeigen wird, ob sich die<br />
Stimmung rund um die DFB-Auswahl<br />
wirklich zum Besseren dreht.<br />
Im Wolfsburger Autowerk befindet<br />
sie sich nach <strong>Zeitung</strong>sberichten<br />
zwar auf dem Tiefpunkt, aber Buhrufe<br />
und Protestplakate wie auf der<br />
Betriebsversammlung haben die<br />
deutschen Spieler bei ihrem Besuch<br />
trotzdem nicht zu befürchten.<br />
Berlin, California<br />
Waswird aus Jonathan Klinsmann? Es sieht nicht so aus, als würde Hertha den Vertrag mit dem Ersatztorwart verlängern. Er soll trotzdem in Europa bleiben, sagt Vater Jürgen<br />
VonSebastian Schmitt<br />
Jonathan Klinsmann hat, wie es<br />
sich für einen in Kalifornien aufgewachsenen<br />
Sunnyboy gehört, stets<br />
ein breites Lächeln im Gesicht. Und<br />
noch breiter wird es, wenn man ihn<br />
auf Ende Mai anspricht, dann reist<br />
Hertha in die USA. Im Anschluss an<br />
die zehntägige PR-Tour will Klinsmann<br />
noch etwas Zeit mit der rund<br />
eine Autostunde südlich vonLos Angeles<br />
in Huntington Beach lebenden<br />
Familie verbringen. Vielen Freunden<br />
hat er auch Bescheid gesagt.<br />
Ob Klinsmann, 21, danach beruflich<br />
nach Berlin zurückkehrt, darfjedoch<br />
bezweifelt werden. Trainer Pal<br />
Dardai hat ein Überangebot auf der<br />
Torwartposition. Rune Jarstein, 34,<br />
bleibt auch in der kommenden Saison<br />
die Nummer eins.Mit seinem erfahrenemVertreter<br />
Thomas Kraft, 30,<br />
dessen Vertrag wie Klinsmanns ausläuft,<br />
will Manager Michael Preetz<br />
grundsätzlich verlängern. Dahinter<br />
lauern neben Klinsi jr. noch einige<br />
vielversprechende Talente auf ihre<br />
Chance: Dennis Smarsch, 20, Marius<br />
Gersbeck, 23, Nils Körber,22.<br />
Selbst wenn die Zeichen auf Trennung<br />
stehen, ist Vater Jürgen Klinsmann<br />
trotzdem zufrieden mit der<br />
Entwicklung seines Sohnes in den<br />
vergangenen 20 Monaten. Er lobt<br />
auch Herthas Torwarttrainer: „Zsolt<br />
Petry hat einen gigantischen Job gemacht.<br />
Ich muss auch Jonathan ein<br />
riesen Kompliment machen. Er ist<br />
hier zum Mann geworden, hat<br />
Deutsch gelernt und fährt durch die<br />
Stadt, als sei er hier aufgewachsen.“<br />
Daran habe das <strong>Berliner</strong> Flair einen<br />
großen Anteil. „Die Offenheit und<br />
Freiheit haben ihm gutgetan. Englisch<br />
und <strong>Berliner</strong> Schnauze – die<br />
Mischung war genau richtig.“ Bisauf<br />
das Wetter stecke in Berlin nun mal<br />
„jede Menge Kalifornien“.<br />
Der frühere Bundestrainer sieht<br />
im Werdegang seines Sohnes auch<br />
Parallelen zu seiner Spielerkarriere.<br />
Mittendrin und doch nicht dabei: Jonathan Klinsmann<br />
Mit 16Jahren machte er auf Geheiß<br />
seiner Eltern trotz eines Profivertrages<br />
bei den Stuttgarter Kickers eine<br />
Ausbildung in der väterlichen Bäckerei.<br />
Deswegen sagt Klinsmann wohl:<br />
Nach zwei Jahren bei Hertha stehe<br />
Jonathan „vor dem Gesellenbrief“.<br />
IMAGO/EISENHUTH<br />
Leicht sei der Schritt nicht gewesen.<br />
„Vom College zu einem Bundesligaklub,<br />
wojeden Tagdie Ellbogen<br />
ausgefahren werden, das ist schon<br />
hart“, urteilt Klinsmann.Wieschwierig<br />
ein neues soziales Umfeld sein<br />
kann, hat er erlebt, als es ihn 1989<br />
vom VfB Stuttgart zuInter Mailand<br />
zog. „Ich hatte in Italien außerhalb<br />
des Platzes wahnsinnige Anlaufschwierigkeiten.<br />
Da bin ich die ersten<br />
zwei Monate ziemlich gegen die<br />
Wand gefahren“, erinnertsich Klinsmann<br />
an seine erste Auslandsstation.<br />
„Das war der wichtigste Schritt<br />
meiner Karriere.“<br />
Klinsmann, der mit markanten<br />
Aussagen über den Zustand des<br />
Deutschen Fußballs in seine neue<br />
Rolle als RTL-Experte startete, bemängelt<br />
die soziale Entwicklung der<br />
Spieler,die zu kurzkommt:„Oft dribbelt<br />
ein 18-Jähriger die Welt kaputt<br />
und denkt, er sei schon das finale<br />
Produkt.“ Dabei könne besonders<br />
hinter den Kulissen vieles schieflaufen.<br />
Umso wichtiger sei es für Jonathan<br />
gewesen, dass er schon zwei<br />
Jahre inden USA auf der Uni war.<br />
„Das hat ihn geerdet.“<br />
Jonathan Klinsmann kam in dieser<br />
Spielzeit elfmal in der Regionalliga<br />
zum Einsatz, bei seinem Profidebüt<br />
– und dem bisher einzigen<br />
Pflichtspiel für die erste Mannschaft<br />
–soll es Klick gemacht haben. In der<br />
Europa League in der vergangenen<br />
Saison hielt er gegen Östersund (1:1)<br />
einen Elfmeter. „Das Spiel war eine<br />
Erleuchtung für ihn. Er hat gemerkt,<br />
dass er mithalten kann.“<br />
DerMeinung ist auch der US-Verband,<br />
der Klinsmann im November<br />
erstmals zur A-Nationalmannschaft<br />
einlud. Bei den Spielen 2022 planen<br />
die Amerikaner mit ihm als Nummer<br />
eins. Olympia hat in den USA eine<br />
enorme Bedeutung. Deswegen<br />
macht der Vater keinen Hehl daraus,<br />
dass sein Sohn mehr spielen muss,<br />
um sich weiterzuentwickeln.<br />
Wo Jonathan Klinsmann diese<br />
bekommen soll, ist noch offen. Einen<br />
Wechsel zu einem MLS-Klub<br />
schließt der Vater aus. Für seinen<br />
Meisterbrief „wird erdefinitiv in Europa<br />
bleiben“. Undsomit zumindest<br />
nicht allzu weit wegvon Berlin, California.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 – S eite 21<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Die Leipziger<br />
Buchmesse hat<br />
begonnen<br />
Seite 23<br />
„Die Toten Hosen waren Düsseldorf, die Ärzte waren Berlin.“<br />
Marcus Weingärtner blickt anlässlich des Romandebüts des Stehschlagzeugers Bela Bzurück in die Popgeschichte Seite 22<br />
Brücke Museum<br />
Max Kaus’<br />
Menschenbilder<br />
Ingeborg Ruthe sieht diese<br />
Schenkung als Gewinn für<br />
Berlins Museumswelt.<br />
Tue Gutes und rede nicht darüber.<br />
So hatte die 88-jährigeWitwedes<br />
<strong>Berliner</strong> Spätexpressionisten Max<br />
Kaus es eigentlich vor. Doch lässt<br />
sich die großmütige Schenkung von<br />
Sigrid Kaus ans Dahlemer Brücke-<br />
Museum natürlich nicht geheim halten.<br />
Und inBerlin, wo bürgerliches<br />
Mäzenatentum noch keineswegs zu<br />
den Alltagstugenden gehört, sollten<br />
das auch alle wissen. Zumal das finanziell<br />
bescheiden ausgestattete<br />
Haus damit ein Konvolut erhält, das<br />
die Sammlungen vonKunst der 1905<br />
gegründeten Brücke-Gruppe auch<br />
über deren einstigen Dunstkreis hinaus<br />
sehr bereichert.<br />
Neunzehn Gemälde des 1977 gestorbenen<br />
<strong>Berliner</strong> Malers Kaus, nie<br />
Brücke-Mitglied, aber engster<br />
Freund des Brücke-Malers Erich Heckel,<br />
dazu sieben Grafiken, etwa von<br />
Heckel und Schmidt-Rottluff, wechselten<br />
soeben Ort und Besitzer. Die<br />
Schenkung soll nächstes Jahr in einer<br />
extra Ausstellung gezeigt werden.<br />
DasMuseum kann so den Blick<br />
auf den in der NS-Zeit verfemten Expressionismus,<br />
diesen emotional<br />
heftigen ursprünglichen, wilden,<br />
kulturkritischen Stil, vertiefen.<br />
Wie spannend, dass Kaus ganz<br />
anders arbeitete, als es für uns „typisch<br />
Brücke“ ist. Bei ihm mischen<br />
sich Emotionales und Distanziertes<br />
so merkwürdig wie bei nur wenigen<br />
Malern jener Zeit. Pathetisches<br />
sparte er sich, Farbexzesse fehlen.<br />
Körper scheinen eher aus geometrischen<br />
Grundformen entwickelt.<br />
Und als Porträtist rückte Kaus<br />
dicht an seine Modelle heran, fast<br />
sprengt die Nähe das Bildformat.<br />
Aber er psychologisierte nicht. Der<br />
Maler,der in den Fünzigerjahren die<br />
Hochschule der Künste alsVize-Rektor<br />
leitete, schaltet nach 1945 nicht<br />
um auf den Zeitgeist: Abstraktion. Er<br />
blieb,wie der dafür bis in den Suizid<br />
gemobbte Karl Hofer, bei der Figur.<br />
Das war so gar nicht trendgemäß,<br />
denn Kaus formulierte einen wenig<br />
zukunftsgläubigen Menschentypus<br />
der Kriegs- und Nachkriegszeit: leidgeprüft,<br />
auf sich selbst verwiesen.<br />
Geschichte und Material als Beifang<br />
Die Künstler der Ausstellung „And Berlin Will Always Need You“ machen denGropius-Bau selbst zum Thema<br />
VonHarry Nutt<br />
Seit seiner Wiedereröffnung<br />
im Jahre1981 haben sich die<br />
im Martin-Gropius-Bau<br />
ausgestellten Kunstwerke<br />
immer auch ein Stück weit gegen das<br />
imposante Gebäude zu Wehr setzen<br />
müssen. Gegenüber der Strahlkraft<br />
des zentralen Lichthofes schien<br />
manch eine Skulptur oder Installation<br />
seltsam zurückgesetzt. DieVerbindungslinien<br />
zur Geschichte des<br />
Hauses, wie unscharf sie auch gezogen<br />
sein mochten, blieben immer<br />
gegenwärtig.<br />
Für ihre Gruppenausstellung<br />
„And Berlin Will Always Need You“<br />
haben die Kuratorinnen Natasha<br />
Ginwala und Julienne Lorz diese<br />
ganz bewusst hervorgehoben. Für<br />
ihre Arbeit „Beyond memory“, die<br />
eine Art Vorwort zuder Schau darstellt,<br />
hat die aus Japan stammende,<br />
seit 1997 in Berlin lebende Künstlerin<br />
Chiharu Shiota ein riesiges, weißes<br />
Netz unter die Decke des Lichthofes<br />
gespannt, das die Besucher<br />
wie unter einen Baldachin des verborgenenWissens<br />
bittet. DerBeifang<br />
des Netzes nämlich besteht aus Kopien<br />
von Buchseiten, die, sojedenfalls<br />
die hinzugefügte Information,<br />
von der Geschichte des Martin-Gropius-Baus<br />
erzählen. Architektonische<br />
Zeichnungen, künstlerische<br />
Darstellungen und Texte über das<br />
Gebäude der Architekten Heino<br />
Schmieden und Martin Gropius, einem<br />
Großonkel des späteren Bauhausarchitekten<br />
Walter Gropius, das<br />
1867 ursprünglich als Kunstgewerbemuseum<br />
mit angeschlossener<br />
Lehrinstitution eröffnet worden war.<br />
Das assoziative Netz, das aus<br />
Shiotas Gewebe hervorgeht, bildet<br />
die Leitidee zu der im buchstäblichen<br />
Sinne einladenden Kunstschau<br />
im Gropius-Bau, den sich Stephanie<br />
Rosenthal, die seit einem Jahr dort<br />
tätige Direktorin des Hauses,soweit<br />
wie möglich zu öffnen vorgenommen<br />
hat. Das gilt zunächst einmal<br />
architektonisch. Mit dieser Ausstellung<br />
zeigen sich auch das<br />
Museumscafé und der Buchladen<br />
erstmals in neuer Gestalt. Hohe<br />
Räume, sparsam-edles Kacheldesign,<br />
ein wenig Kantinenatmosphäre<br />
mit Verweis auf Schlachthofassoziationen,<br />
aber sorgsam mit kunsthandwerklicher<br />
Finesse veredelt.<br />
Besen, Geist oder Textilknäuel? –ein Objekt der Künstlerin Haegue Yang.<br />
Nicht von der Stange –die Anzüge der „Arbeiter*innen von Brukman“.<br />
GROPIUS BAU<br />
JUANCHI PEGORARO<br />
Die insgesamt 17 ausstellenden<br />
Künstlerinnen und Künstler beschäftigen<br />
sich auf sehr unterschiedlicheWeise<br />
mit Handwerkund Material<br />
–dekorative Formen, Verweise<br />
auf Produktionsprozesse in Manufakturen<br />
und künstlerische Spielarten<br />
vonalledem.<br />
Wasauf den ersten Blick aussieht<br />
wie die Kostümständer zu einer<br />
Haute-Couture-Schau inParis, entpuppt<br />
sich als eine Kleiderschau mit<br />
politisch eingenähten Botschaften.<br />
Alice Creischer, Andreas Siekmann<br />
und die „Arbeiter*innen von Brukman“<br />
beziehen sich in ihrer Arbeit<br />
auf eine Fabrikbesetzung in den<br />
90er-Jahren in Argentinien. In die<br />
Textur der Anzüge ist die Geschichte<br />
einer politischen Gegenwehr gewissermaßen<br />
eingewebt.<br />
Das Zusammenspiel von Technischem<br />
und Organischem beschäftigt<br />
die aus Seoul stammende Künstlerin<br />
Haegue Yang. Ihre Wandtapeten laden<br />
geradezu zum Anfassen ein –<br />
keine Ahnung, was die Museumswärter<br />
dazu sagen –, verstören aber<br />
wie die sogenannten Intermediates,<br />
die als diffuse Knäuel den Raum bevölkern<br />
und an rituelle Praktiken erinnern,<br />
durch ihre Fremdheit. Mitunter<br />
behauptet Kunst als gehobene<br />
Verklärung des Gewöhnlichen eine<br />
historische Materialität, die frei erfunden<br />
ist. So zum Beispiel die Holzobjekte<br />
vonKatarina Ševic, die durch<br />
ihre feine Lasur an bourgeoise Möbel<br />
erinnern, auf den zweiten Blick<br />
aber nach einer Auseinandersetzung<br />
mit politischen Symbolen verlangen.<br />
Der Titel der Ausstellung ist einem<br />
Lied entnommen, das die seit<br />
1976 in Berlin lebende amerikanische<br />
Künstlerin Dorothy Iannone einer<br />
Freundin gewidmet hat. Heute<br />
darf man es als Botschaft an die<br />
große Zahl in Berlin lebender Künstler<br />
verstehen, die in den letzten Jahren<br />
inBerlin Arbeits- und Ausstellungsmöglichkeiten<br />
gefunden haben.<br />
Ob sie auch künftig noch gebraucht<br />
werden, entscheidet nicht<br />
allein der Kunst-, sondern auch der<br />
Immobilienmarkt. Wie anWohnungen<br />
mangelt es inzwischen auch an<br />
Ateliers.<br />
AndBerlinWill Always Need You<br />
vom22. März bis16. Juni,Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße7,T.:<br />
254860, Mittwoch bis<br />
Montag 10–19Uhr,dienstags geschlossen<br />
NACHRICHTEN<br />
Castorf inszeniertVerdi<br />
in der Deutschen Oper<br />
Frank Castorfkehrtzum Musiktheater<br />
zurück. An der Deutschen Oper<br />
Berlin wirdder Regisseur Verdis „Die<br />
Macht des Schicksals“ inszenieren,<br />
wie das Haus mitteilte.Gleichzeitig<br />
kündigte es den Beginn des neuen<br />
„Ring des Nibelungen“ an der Deutschen<br />
Oper an. In der Regie des Norwegers<br />
Stefan Herheim wirddie erste<br />
der vier Opern, „Das Rheingold“, am<br />
12. Juni 2020 Premierefeiern. Herheims<br />
„Ring“-Produktion soll sich<br />
bis Oktober 2021 erstrecken. (dpa)<br />
Ai Weiwei erhält<br />
Frank-Schirrmacher-Preis<br />
Derchinesische Künstler Ai Weiwei<br />
(61) wirdmit dem Frank-Schirrmacher-Preis<br />
(Dotation 17 700 Euro)geehrt.<br />
Gewürdigt werde„sein vielschichtig<br />
nachdenkliches Werk“, das<br />
unsereGegenwartund deren Befindlichkeiten<br />
mit künstlerischer<br />
Kraft, intellektueller Spannung und<br />
kritischem Bewusstsein ausleuchte,<br />
hieß es zur Begründung. (dpa)<br />
Katrin Brack erhält<br />
Heckroth-Bühnenbildpreis<br />
DieBühnen- und Kostümbildnerin<br />
Katrin Brack wirdmit dem mit 10 000<br />
Euro dotierten Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />
ausgezeichnet. Die60-<br />
jährige Brack schuf bereits Bühnenbilder<br />
im Wiener Burgtheater,inder<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbühne und den<br />
Münchner Kammerspielen. (dpa)<br />
TOP 10<br />
Mitttwoch, 20. März<br />
1 FB: Dt −Serbien RTL 8,70 33 %<br />
2 Marie Brand ZDF 5,15 16 %<br />
3 Tagesschau ARD 4,86 14 %<br />
4 heute ZDF 3,90 16 %<br />
5 SokoWismar ZDF 3,78 19 %<br />
6 Wer weiß denn …? ARD 3,60 19 %<br />
7 SternTVTeaser RTL 3,32 16 %<br />
8 GZSZ RTL 3,31 12 %<br />
9 Die Spezialisten ZDF 3,26 12 %<br />
10 RTL aktuell RTL 3,06 14 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />
UNTERM<br />
Strich<br />
Unsere Lehrer<br />
Deutsch:<br />
Frau Dohre<br />
VonUlrich Seidler<br />
Eskönnte sein, dass ich das ein wenig beschönige,<br />
aber Frau Dohre (Name geändert)<br />
sah ein bisschen so aus wie die kirgisische<br />
Steppenschönheit Djamila aus dem Roman<br />
von Tschingis Aitmatow. Sie unterrichtete<br />
Deutsch, übernahm unsere wegen ihrer<br />
Arroganz als schwierig geltende Klasse und<br />
hatte Schnupfen. Das mit der Arroganz war<br />
gemein, denn der Vorwurf war lediglich auf<br />
uns, ungefähr zehn Prozent der Schülerschaft<br />
(in Zahlen: dreieinhalb Nasen), gemünzt<br />
und nahm den Klassenverband in<br />
Sippenhaft. Das sorgte wiederum bei der<br />
Mehrheit für Unmut gegen uns.<br />
Es tat weh, so diskreditiert zu werden.<br />
Und essollte auch wehtun, schließlich galt<br />
Arroganz als ein Herrschaftsattribut. Dabei<br />
wollten wir,jene dreieinhalb,doch die sozialistische<br />
Avantgarde sein! Also die,die mutig<br />
voranschritten und nur noch die letzten Irrtümer<br />
der Kleinbürger ausräumen mussten,<br />
bevor es endlich mit der echten Utopie losgehen<br />
konnte.Wir waren doch die,die durch<br />
ihremoralische Unanfechtbarkeit, durch ihr<br />
frisch angelesenes Wissen und ihre Charakterreife<br />
der Gesellschaft ein leuchtendes Beispiel<br />
geben würden! Hm. Arroganz −das traf<br />
es schon ziemlich gut. Vielleicht würde auch<br />
Größenwahn passen? Umso rätselhafter erschien<br />
uns schon damals, dass Frau Dohre,<br />
als sie unseren Schaden festgestellt haben<br />
musste,uns genau für diesen mochte.<br />
Uns? Ich glaubte, dass Frau Dohre mich<br />
mehr als alle anderen mochte. Und weil sie<br />
mich immer mal für meine Fantasie lobte,<br />
schmückte ich eben auch dieses Hirngespinst<br />
aus.Sie staunte über mein abseitiges,<br />
oft schnell ausgedachtes Wissen. Es gab<br />
NADIA BUDDE<br />
kein Fachgebiet, auf dem ich für Frau Dohre<br />
nicht über Nacht zum Experten werden<br />
konnte. Und Frau Dohre ließ sich von mir<br />
zum Lachen bringen. Im Gegenzug beschenkte<br />
sie mich mit Ungeheuerlichkeiten:<br />
Ich sollte mir die Welt ansehen, wenn<br />
möglich, wer weiß, die ganze, und darüber<br />
schreiben. Und sie sagte, dass ich, da ich<br />
nun mal kein Schriftsteller, sondern Arzt<br />
werden wolle,dies auch mit nur anderthalb<br />
Armee-Jahren schaffen könne −wennmein<br />
Willen denn echt wäre. Wareres? Nein!<br />
Aber das kam alles später.Anihrem ersten<br />
Taghatte Frau Dohre jaSchnupfen. Und sie<br />
hatte Papiertaschentücher. Umdas Sensationelle<br />
dieses Satzes in den DDR-Achtzigern<br />
zu markieren, sei er wiederholt: Siehatte Papiertaschentücher.Sie<br />
schnäuzte sich in das<br />
Blütenweiß, faltete es zusammen und ließ es<br />
nach einmaliger Benutzung in den Mülleimer<br />
fallen. Alle zehn Minuten ging das so: 1.)<br />
Mäuseknistergeräusche von der Taschentücherpackung.<br />
2.) Elefantenbabyschnäuztöne.<br />
3.) Stilles friedliches Niederschweben.<br />
Bevor sie 4.) tapfer lächelnd wieder aufschaute<br />
und irgendetwas referierte, dem zu<br />
folgen ich unfähig war.Soviel Sauberkeit und<br />
Wärme und Güte und Silber im Blick −letztereswar<br />
es wohl, was mich zuerst entflammte.<br />
Ich, Opfer der eigenen Beschönigung, liebte<br />
sie aus tiefstem Herzen −sowie der kleine<br />
Schwager Djamila liebte. Auch den wenig<br />
später eintretenden Umstand, dass Frau<br />
Dohre rund und runder wurde, bald mit einem<br />
Kind niederkommen und uns schon<br />
wieder verlassen würde, begrüßte ich und<br />
flocht ihn in meine Fantasien ein. Ich würde<br />
mich rührend um das Kleine kümmern. Aber<br />
leider war das −wegen des beleidigend erwachsenen<br />
und dabei hassenswertfreundlichen<br />
HerrnDohreund allgemein wegen der<br />
Realität −nicht nötig. Wird fortgesetzt.
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Tohuwabohu im Hinterland<br />
Der Roman „Scharnow“ von dem Ärzte-Schlagzeuger Bela B. Felsenheimers ist durchaus ein Vergnügen, wird aber auf der Langstrecke zur Prüfung<br />
VonMarcus Weingärtner<br />
Es war eine Frage der Ehre<br />
auf dem Schulhof – wer<br />
die Ärzte liebte, die beste<br />
Band der Welt, für den<br />
waren die Toten Hosen keine Option.<br />
Seine Street-Credibility, sein<br />
schlauer Witz und sein Sarkasmus<br />
machten das <strong>Berliner</strong> Trio, das<br />
über die Resterampe des Punks im<br />
Zuge der Neuen Deutschen Welle<br />
zu Ruhm kam, zu groß für die<br />
Schublade, indie man die Ärzte zu<br />
Beginn ihrer Karriere steckte. Der<br />
zu Unrecht als Spaß-Punk verunglimpfte<br />
Sound war etwas Neues<br />
und wesentlich kontroverser als<br />
das meiste, was die Neue Deutsche<br />
Welle hervorbrachte. Die war<br />
nach einem harten und vielversprechenden<br />
Start aus dem musikalischen<br />
Underground schnell zu<br />
Tanzmusik des Mainstreams abgeflaut.<br />
Altbauten und Neubauten<br />
Die Ärzte indes blieben kantig,<br />
Platten auf dem Index festigten ihren<br />
Ruf, und am coolsten war Bela<br />
B. Felsenheimer, der Stehschlagzeuger<br />
der Band, eine auf den<br />
Straßen der Mauerstadt zurechtgeschliffene<br />
Mischung aus Morticia<br />
Addams, Comic-Vampir und<br />
Dave Vanian. DieToten Hosen waren<br />
Düsseldorf, die Ärzte waren<br />
Berlin. Womit schon jeglicher<br />
Skepsis Einhalt geboten war.<br />
Berlin, West-Berlin genau genommen,<br />
das waren besetzte Altbauten,<br />
Einstürzende Neubauten,<br />
das Café Mund das Risiko, SO36,<br />
Linientreu und Sounds.Berlin, das<br />
raunte man sich auf dem westdeutschen<br />
Schulhof bei selbst gedrehten<br />
Kippen und Automatenkaffee<br />
ehrfürchtig zu, das war die<br />
Stadt, in der David Bowie,Iggy Pop<br />
und Christiane F. dem Heroin verfielen.<br />
Wer von hier kam, dessen<br />
Image war schon die halbe Miete.<br />
Und von hier kamen die Ärzte<br />
und erfreuten schon auf ihren ersten<br />
Alben mit jenem sarkastischen<br />
Wortwitz, jenem Humor und jener<br />
Vulgarität, der sie meilenweit abhob<br />
von den Hosen und anderen<br />
Bands aus der Deutsch-Punk-<br />
Ecke. Die Band verfügt über eine<br />
Art des verbalen Schelmentums,<br />
das man lieben musste, das sich<br />
aber schwerlich vereinnahmen<br />
ließ von grölenden Männergruppen<br />
in Stadien und Spelunken, selten<br />
waren Ausnahmen dabei wie<br />
der Hit „Männer sind Schweine“,<br />
von dem sich das Trio später distanzierte.<br />
Auch dafür muss man<br />
die Ärzte lieben. Allein die Goldenen<br />
Zitronen waren ihnen<br />
ebenbürtig. Und die kamen aus<br />
der anderen deutschen Stadt, die<br />
man gerade eben noch ertragen<br />
konnte: aus Hamburg.<br />
Das ist 30 Jahre her, die Ärzte<br />
gibt es immer noch, Bela B. Felsenheimer<br />
hat nebenher alles<br />
Mögliche probiert und gemacht,<br />
ist Schauspieler und Synchronsprecher,<br />
dafehlte eigentlich nur<br />
noch die Prosa im Portfolio. Jetzt<br />
ist sie da –Dirk Albert Felsenheimer,<br />
wie der Spandauer Musiker<br />
mit bürgerlichem Namen heißt,<br />
hat mit „Scharnow“ seinen ersten<br />
Cool, auch heute noch<br />
TELE 5/KONSTANZE HABERMANN<br />
Roman geschrieben und verlässt<br />
sich dabei ganz auf das, was er<br />
kann und was die Fans wohl auch<br />
von ihm erwarten: „Scharnow“ ist<br />
absurd und stellenweise witzig,<br />
aber auf die Dauer wird es zäh.<br />
Felsenheimer verfrachtet ein<br />
kaum überschaubares Personal-<br />
Tableau von nicht weniger als 50<br />
Figuren nach Brandenburg, ins<br />
fiktive Örtchen Scharnow.<br />
Keine Speckgürtelwitzchen<br />
Gen Brandenburg blickt der Städter<br />
ja gern mit Spott. Dorthin, wo<br />
sich beim Autor eine Melange aus<br />
Verschwörungstheoretikern, Abgehängten<br />
und Ausgebrannten in<br />
einer Art wirrem Wimmelbild an<br />
der Grenze der Stadt und des guten<br />
Geschmacks zwischen Plattenbauten<br />
einem Alltag aus Dauersuff<br />
und Pornoabenden hingibt.<br />
Die Geschichte ist nicht weniger<br />
krude. Es geht irgendwie um<br />
einander beharkende Gruppen<br />
von Verschwörungstheoretikern,<br />
verliebten Teenagern, Pornodarstellerinnen,<br />
Migranten, Agenten<br />
−und um ein mörderisches Buch<br />
mit dem bezeichnenden und wohl<br />
selbstironisch auf die überfrachtete<br />
Handlung hinweisenden Titel<br />
„HorrorVacui“.<br />
Dabei versagt sich Felsenheimer<br />
glücklicherweise die befürchtete<br />
Speckgürtelwitzelei. Seine Beobachtungen<br />
sind durchaus feinsinnig,<br />
mitunter gar liebevoll. Man<br />
merkt, dass sein Herz für die Drop-<br />
Outs schlägt, für jene, die es nicht<br />
einmal auf die unterste Sprosse<br />
der Leiter nach oben geschafft haben,<br />
allein aus dem einzigen<br />
Grund, dass es in Orten wie Scharnow<br />
keine solchen Leitern gibt.<br />
Der Humor trägt auf der Kurzstrecke,<br />
da ist er so sympathisch<br />
wie augenzwinkernd, gleichzeitig<br />
sarkastisch, ohne bösartig zu sein<br />
–alles Eigenschaften, die auch die<br />
besten Hits der Ärzte ausmachen:<br />
jenen schon erwähnten mitunter<br />
anarchischen Wortwitz, der in drei<br />
schnellen Minuten einen scharfen<br />
Blick auf gesellschaftliche Zusammenhänge,<br />
seltsame Charaktere<br />
und sexuell abweichende Vorlieben<br />
wirft. Auf 400 Seiten jedoch<br />
verflacht der Witz, verflachen die<br />
Absurditäten.<br />
So wird die Langstrecke zur<br />
Prüfung, und der Autor schafft es<br />
nicht, den schnellen Pointen auf<br />
400 Seiten etwas beizustellen, das<br />
über die Humorebene hinausgeht.<br />
„Scharnow“ geht recht schnell die<br />
Puste aus, und dem Leser vergeht<br />
die Lust auf alle die Protagonisten,<br />
die im Einzelnen eine Betrachtung<br />
wert sind, aber gemeinsam nie ein<br />
Ganzes ergeben.<br />
Es stellt sich beim Lesen keine<br />
Sucht ein, die Geschichte ist zu<br />
dünn, zu verworren, als dass man<br />
gerne bis zum Ende in Scharnow<br />
bleiben möchte.Wie es eben so ist<br />
mit den DörfernimUmland –man<br />
besucht sie, ist aber auch froh,<br />
wenn man wieder weg ist.<br />
Marcus Weingärtner<br />
fand nur die ersten<br />
100 Seiten lesenswert.<br />
Auf dem Gipfel des Turmbaus<br />
„Let’sTwist Again“ im Wintergarten als feurige Musikshow mit klasse Akrobaten<br />
VonBirgit Walter<br />
Eswirdkein einziges MalTwist getanzt<br />
in „Let’s Twist Again“. Dabei<br />
fragte man sich interessiert, wie<br />
der Wintergarten diesen Tanz mit<br />
seinen aufreizenden Verrenkungen,<br />
der 1962 in Österreich sogar zu amtlichen<br />
Verboten geführt hatte, halbwegs<br />
ansehnlich auf die Bühne bringen<br />
will. Aber diesen Versuch unternimmt<br />
das Programm gar nicht erst.<br />
Es setzt in Kostüm und Ausstattung<br />
auf schillernde und geradezu zeitlose<br />
Ästhetik, anstatt wieder lahme<br />
50er-Jahre-Outfits mit bunten Petticoats<br />
zu zeigen.<br />
punkt, dazu eine Liveband mit sichtbarem<br />
Spaß an der Performance.<br />
Eine ziemlich traditionelle Motto-<br />
Show ist das eigentlich, aber was für<br />
ein sinnliches und heiteres Vergnügen.<br />
Gerade,wennman siemit manchen<br />
der bleischweren, theatralischverkopften<br />
Varieté-Inszenierungen<br />
des Cirque Nouveau vergleicht.<br />
Bildschöne Akrobaten<br />
Unddasind die eigentlichen Attraktionen<br />
dieses Abends noch garnicht<br />
erwähnt, obwohl sich diese bildschönen<br />
Akrobaten – Damen wie<br />
Herren –dieses Programm so einverleiben,<br />
als seien sie selbst schon<br />
Es wird trotzdem klar, dass hier<br />
die Geschichte des Rock ’n’ Roll von<br />
ihren Anfängen her aufgerollt wird.<br />
DerRegisseur Frank Müller legt Wert<br />
darauf, dass der Mix von Rockabilly<br />
und Rhythm &Blues auch als Sound<br />
der Rebellion gegen Rassenhass und<br />
Diskriminierung verstanden wird –<br />
aber darum schert sich die Show<br />
nicht weiter.<br />
Die Song-Perlen von Bill Haley,<br />
Chuck Berry, LeonardBernstein, Ray<br />
Charles bis hin zu Amy Winehouse<br />
reihen sich wie von selbst zu einer<br />
schwungvollen, ja rasanten Musikreise<br />
auf: vier stimmgewaltige Sängerinnen<br />
und Sänger im Mittelimmer<br />
Teil des Rock ’n’ Rolls. Dem<br />
Beobachter der vielen Varieté- und<br />
Zirkusangebote in Berlin drängt<br />
sich ja gelegentlich der Verdacht<br />
auf, alles schon mal gesehen zu haben.<br />
Stimmt nicht. Zählt auch nicht,<br />
schließlich wächst dauernd Publikum<br />
nach. An unserem Tisch saßen<br />
zu dieser PremierezweiGymnasiastinnen,<br />
völlige Varieté-Neulinge. Zu<br />
beobachten, wie sie die Live-Bühnenwunder<br />
anstaunten, mit offenem<br />
Mund oder das Handy zum<br />
Festhalten gezückt, verdoppelte<br />
den Spaß.<br />
Tatsächlich kommt selten so viel<br />
hochklassige Akrobatik zusammen<br />
wie hier – chinesische Polestange,<br />
Trapez, Hula-Hoop, Strapaten, die<br />
meisten wie immer aus Russland<br />
und der Ukraine. Das wenigste lässt<br />
sich so beschreiben, dass es dem<br />
Können der Künstler gerecht wird,<br />
aber einen Versuch ist es wert.<br />
Waswill man mehr?<br />
Wladimir Omelchenko zum Beispiel<br />
stapelt aus dicken Rohrstücken einen<br />
Turm auf, macht ihn aber durch<br />
zwei hibbelige, übereinander liegende<br />
Quer-Rollen so instabil, dass<br />
der normalerweise schon bei einem<br />
strengen Blick umfallen würde.<br />
Omelchenko aber turnt auf dem<br />
Gipfel des Wackelkonstrukts in drei<br />
Metern Höhe herum, bricht jedes<br />
Gesetz vonBalance und Haltbarkeit.<br />
Das Publikum rast. So wie bei seinem<br />
Kollegen Pavel Stankevych, der<br />
nicht nur unfassbare einarmige Liegestütze<br />
auf einer Stange zeigt oder<br />
bei dem lustigen Konstantin Mouraviev<br />
im Rhönrad.<br />
Am Ende dauerten dann die einstudierten<br />
Zugaben nach dem fulminanten<br />
Abschlussbild zu lange.Aber<br />
was für eine Show,wenn das der einzige<br />
Kritikpunkt bleibt.<br />
Let’sTwist Again WintergartenVarieté bis30. 6.<br />
Karten unterTelefon: 588433<br />
„Nordlichter“ –Eine Event Kreuzfahrt im Zeichen des Nordens<br />
7-tägige Kreuzfahrt auf der MS Hamburg abHamburg/bis Kiel<br />
LeSerreISen<br />
InforMatIonen und BucHung<br />
030 –23276170<br />
Kennwort: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
€50,– Bordguthaben für unsere Leser<br />
07.05. –13.05.2019<br />
ab €899,–<br />
p. P. in 2-Bett-top-Kabine innen<br />
MS Hamburg –©Oliver Asmussen<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
•DBFahrkarte 2. Klasse nach<br />
Hamburg und zurück von Kiel<br />
•Überraschungs Meet &Greet<br />
für die Leser der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
•Abwechslungsreiches<br />
Showprogramm, spektakuläre<br />
Lightshow auf dem Außendeck<br />
•Service- und Buffet-Restaurant<br />
zur Auswahl<br />
•Ganztägige Kaffee- und<br />
Teestation,<br />
Begrüßungscocktail,<br />
Kapitänsdinner u.v.m.<br />
Erleben Sie an Bord Konzerte, Meet &Greets,<br />
Workshops, Lesungen und Talkshows mit prominenten<br />
Gästen u.a. mit dem Deutschrocker Heinz<br />
Rudolf Kunze. Klein und fein, komfortabel und<br />
leger, individuell und kommunikativ, international<br />
und deutschsprachig –weltoffen und gleichfalls<br />
privat. Das ist die HAMBURG mit max. 400 Gästen.<br />
Sein Sie dabei auf unserer nordischen Reise<br />
und lernen Sie die spannenden „Nordlichter“ kennen.<br />
Ab Hamburg geht es nach einem entspannten<br />
Seetag zur norwegischen Hauptstadt Oslo.<br />
Erleben Sie unvergessliche Tage an Bord und im<br />
dänischen Aalborg,Kopenhagen und Faaborg,bevor<br />
dann die Kreuzfahrt inKiel endet.<br />
Oslo<br />
Aalborg<br />
Faaborg<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Kopenhagen<br />
Überraschungs<br />
Meet &greet<br />
Mehr Informationen unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen |leserreisen@berliner-zeitung.de<br />
Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie vom Reiseveranstalter.<br />
Reiseveranstalter (i. S.d.G.): PLANTOURS Kreuzfahrten, eine Marke der plantours &Partner GmbH, Martinistraße 50–52, 28195 Bremen
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 23 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Leipziger Buchmesse<br />
Das Gedicht<br />
und das<br />
Gericht<br />
Neue poetische Prosa von<br />
Angela Krauß: „Der Strom“<br />
VonJörg Aufenanger<br />
Stets gibt die in Leipzig lebende<br />
Angela Krauß in ihren Büchern<br />
dem Leser Rätsel auf, so auch in ihrem<br />
neuen Werk „Der Strom“. Man<br />
fragt sich nicht nur, ist das nun eine<br />
Erzählung, ein Essay oder ein verkapptes<br />
Gedicht, ein Poème en prose<br />
etwa, sondern auch, in welche geheimsinnige<br />
Lebenssphären will die<br />
Autorin uns dieses Mal entführen.<br />
Dabei ist der Ausgangspunkt in „Der<br />
Strom“ eine alltägliche Situation:<br />
Eine Frau sitzt in einem Restaurant,<br />
eine andere –oder ist es dieselbe? –<br />
wartet an der Tür auf den Paketboten<br />
vonHermes,der kein Götterbote ist.<br />
Für Angela Krauß hat Literatur<br />
stets ein Kunstwerk zusein, und das<br />
ist „Der Strom“, wenn auch bisweilen<br />
arg kunstvoll. In diesem Sitzen<br />
oder dem stehenden Warten, ereignet<br />
sich indes unendlich viel, nichts,<br />
was vonaußen auf sie eindringt, nur<br />
das, was in ihrem Inneren wühlt.<br />
„Eine inwendige Bewegung“, mal<br />
drängend, mal behaglich fließend,<br />
ein Bewusstseinsstrom, der sich sodann<br />
in Worten verströmen wird.<br />
Und der fordert von der Frau, sie<br />
müsse ihr Leben ändern, wie es einst<br />
Rilke verlangt hat. Daher befielt sie<br />
sich, als sie in dem Restaurant sitzt:<br />
„Es ist an der Zeit, die Askese zu brechen.<br />
Auch wenn sie mir im Blut<br />
liegt, ich muss sie bändigen.“<br />
Und solässt sie sich von dem sie<br />
verehrenden französischen Patron<br />
allwöchentlich ein Fünf-Gänge Menü<br />
servieren. Die Frau ist Dichterin und<br />
wartet so nicht nur auf den Paketboten<br />
oder das Menü, sondern immer<br />
auch auf das Gedicht, das in ihr gärt.<br />
Ja,sie ruft den Augenblick des „poetischen<br />
Affekts“ befehlend immer mal<br />
an: „Das Gedicht!“ Diese Momente<br />
desWartens, sei es auf das Essen an<br />
der „Table de la Poetesse“, sei es auf<br />
den Paketboten, bis er die vier Stockwerke<br />
zuihr hochgestiegen ist, sind<br />
Minuten einer „stillen Ekstase“, in<br />
der sich Erinnern, Erwarten und<br />
Wünschen wild mischen.<br />
DAS BUCH<br />
Einen Reim auf die Welt machen<br />
In Leipzig wurden die Buchpreise an Anke Stelling, Harald Jähner und Eva Ruth Wemme vergeben<br />
VonCornelia Geißler<br />
Zuerst die Namen der Preisträger,<br />
denn die will man<br />
auch zuerst wissen: Anke<br />
Stelling, Harald Jähner, Eva<br />
Ruth Wemme. Diese drei erhalten<br />
den Preis der Leipziger Buchmesse<br />
in den Kategorien Belletristik, Sachbuch<br />
und Übersetzung. Das ist eine<br />
schöne Wahl allein schon aus <strong>Berliner</strong><br />
Perspektive, eine selbstbewusste<br />
Wahl, die in einemWettbürovermutlich<br />
einen ordentlichen Gewinn<br />
bringen würde. Aber was sagte die<br />
Literaturredakteurin des MDR KatrinSchumacher,die<br />
als Jurymitglied<br />
über die nominierten Romane<br />
sprach? Es ist eine Entscheidung für<br />
jemand, nicht gegen.<br />
Der am Donnerstagnachmittag<br />
zum 15. Mal verliehene Preis der<br />
Leipziger Buchmesse wird mittlerweile<br />
mindestens so aufwendig gefeiert<br />
wie der Deutsche Buchpreis am<br />
Vorabend der Frankfurter Buchmesse,<br />
doch gleichzeitig geht es lockerer<br />
zu. Die Stimmung der vielen<br />
Herumstehenden ist gelöst, es wird<br />
schneller mal gejubelt und auch zwischendurch<br />
gequatscht. Es gibt vorab<br />
eine Shortlist. Die enthält je fünf Nominierte<br />
pro Kategorie –und das ist<br />
zugleich der Hauptunterschied zu<br />
der Auszeichnung, die im Herbst vergeben<br />
wird. Hier rücken auch Übersetzer<br />
und die Autoren von Sachbüchernins<br />
Licht der Öffentlichkeit.<br />
Jens Bisky legt zu Beginn als Sprecher<br />
der Jury eindrücklich dar, dass<br />
Literaturkritik, hier repräsentiert<br />
durch die Jury,nicht auf Konsens aus<br />
sei. Einhellig aber sei deren Meinung<br />
über die Gleichwertigkeit der drei<br />
Preiskategorien. Es gehe trotz aller<br />
Genres und Subgenres um das Bestreben<br />
aller hier vorgestellten Autoren,<br />
durch Nachdenken und in verständlicher<br />
Sprache „sich einen Reim<br />
auf dieWelt zu machen“.<br />
Den Preis in der Kategorie Übersetzung<br />
wirdalso bewusst an den Anfang<br />
der Zeremonie gestellt. EvaRuth<br />
Wemme erhält ihn für ihre Übertragung<br />
des „Verlorenen Morgen“ von<br />
Gabriela Adamesteanu. Als das Buch<br />
im Sommer 2018 auf Deutsch erschien,<br />
lobte es die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
als „Meilenstein der rumänischen Literatur“.<br />
Dass es überhaupt übersetzt<br />
wurde, 35Jahre nach der Veröffentlichung<br />
des Originals,hat auch mit der<br />
Leipziger Buchmesse zu tun. Die lud<br />
Rumänien im vergangenen Jahr als<br />
Schwerpunktland ein.<br />
„Lesen Siedieses Buch, es ist wirklich<br />
toll!“, ruft Eva Ruth Wemme mit<br />
Blumenstrauß in der Hand ins Publikum.<br />
DerRoman verdichtet und ent-<br />
Belletristik: AnkeStelling gewinnt den Preis der Leipziger Buchmesse für ihren Roman<br />
„Schäfchen im Trockenen“.<br />
DPA<br />
Sachbuch: Der ehemalige Feuilletonchef der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Harald Jähner wird für<br />
„Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945−1955“ ausgezeichnet.<br />
DPA<br />
Übersetzung: Eva Ruth Wemme erhält den Preis für ihre Übertragung von Gabriela Adamesteanus<br />
„Verlorener Morgen“ aus dem Rumänischen.<br />
DPA<br />
Ausrichter: Der Preis der<br />
Leipziger Buchmesse wird<br />
vonder Leipziger Messe mit<br />
Unterstützung der Stadt<br />
Leipzig und des Freistaates<br />
Sachsen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Literarischen Colloquium<br />
Berlin vergeben.<br />
DER PREIS<br />
Bewerbungen: Eingereicht<br />
werden können deutschsprachigeWerke,<br />
die im Zeitraum<br />
nach der jeweils vorhergegangenen<br />
bis einschließlich<br />
zum Vorabend<br />
der kommenden Leipziger<br />
Buchmesse erschienen sind.<br />
Dotierung: Die Auszeichnung<br />
ist mit insgesamt<br />
60000 Euro dotiert. Dabei<br />
erhalten die 15 Nominierten<br />
je 1000 Euro, die Gewinner<br />
der Kategorien Belletristik,<br />
Sachbuch/Essayistik sowie<br />
Übersetzung je 15000 Euro.<br />
faltet das Rumänien des 20. Jahrhunderts<br />
aus zwei Perspektiven. DerJury<br />
ist aufgefallen, wie zu den Zeitebenen,<br />
die aufeinandertreffen, noch<br />
die Sprachebenen kommen –auch<br />
im Deutschen –, „von saftigen Flüchen<br />
bis zum Sprachunfall in schiefen<br />
Sätzen“.<br />
In der Kategorie Sachbuch/Essay<br />
setzte sich der langjährige Feuilletonchef<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Harald Jähner<br />
mit „Wolfszeit. Deutschland und<br />
die Deutschen 1945–1955“ zum Beispiel<br />
gegen Lothar Müllers ungewöhnliche<br />
Erzählung vonder Geburt<br />
der Psychoanalyse durch („Freuds<br />
Dinge. Der Diwan, die Apollokerzen<br />
&die Seele im technischen Zeitalter“)<br />
und gegen Kia Vahlands neue Sicht<br />
auf „Leonardo da Vinci und die<br />
Frauen“. Harald Jähner bedankte sich<br />
nicht nur bei seinemVerleger vonRowohlt<br />
Berlin, sondernauch bei einem<br />
Unbekannten: Drei Jahre hing über<br />
seinem Schreibtisch das Foto eines<br />
Mannes,der mit einem Korb unterm<br />
Armdurch eine Straße geht, an deren<br />
Seiten sich Trümmer türmen. Mitseinem<br />
seltsamen Optimismus habe es<br />
ihn jeden Morgen zur Arbeit angeregt.<br />
Er wählte es für das Buchcover<br />
aus. Die Jury lobte das Buch als „Alltagsgeschichte<br />
im besten Sinne“. Es<br />
zeige, „wie das Verdrängen und Beschweigen<br />
wahrscheinlich eine der<br />
Grundlagen für die Etablierung der<br />
Bundesrepublik war“.<br />
Anke Stellings Roman „Schäfchen<br />
im Trockenen“ (Verbrecher Verlag)<br />
hat im Mittelpunkt eine Frau, die benennt,<br />
was andere überspielen: Soziale<br />
Unterschiede in einer Gesellschaft,<br />
die vonFlexibilität und Multitasking<br />
schwärmt. Es geht um ein Milieu,<br />
in dem gutes Gehalt und ererbter<br />
Reichtum die Ansprüche auch an<br />
Kindererziehung, Wohnen und den<br />
Umgang miteinander prägen. DieLiteraturkritikerin<br />
Wiebke Porombka<br />
lobte Stelling dafür, wie sie mit ihrer<br />
Figur Resi Aufklärung über die sozialen<br />
Verhältnisse fordert. „Schäfchen<br />
im Trockenen“ sei ein scharfkantiger,<br />
harscher Roman, der wehtun will und<br />
wehtun muss, der etwas aufreiße in<br />
unserem sicheren Selbstverständnis.<br />
Das ist durchaus eine politische<br />
Entscheidung, die von der siebenköpfigen<br />
Jury getroffen wurde. Die<br />
nominierten Bücher von Kenah Cusanit,<br />
Feridun Zaimoglu und Jaroslav<br />
Rudis schauen auf die Vergangenheit,<br />
um sie als Schlüssel für heute zu nehmen.<br />
Matthias Nawrats Roman aus<br />
dem Berlin dieser Tage schaut auf das<br />
Unscharfe, Unsichere. Mit der Wahl<br />
von Anke Stelling trifft die Jury ein<br />
Plädoyer, die Verhältnisse der Gegenwartgenau<br />
und kritisch zu befragen.<br />
Waschen,<br />
schneiden,<br />
lesen<br />
Die Branche will die Käufer<br />
zurückholen<br />
VonCornelia Geißler<br />
Die Sonne lockt die Elfen, Fellund<br />
Schwertträger vordie Messehallen<br />
in Leipzig. So sieht es von<br />
weitem aus, als blühte hier schon irgendwas.<br />
Das ist nur die Fantasie.<br />
Am Donnerstagmittag rief der Verleger<br />
Joachim Kaps dazu auf, sich die<br />
jungen Verkleideten anzuschauen<br />
und, vorallem, zu gucken, für welche<br />
Bücher sie sich interessieren. Kaps,<br />
der lange den Comic-Bereich von<br />
Carlsen verantwortete, hat im vergangenen<br />
Jahr einen Manga-Verlag<br />
gegründet, Altraverse, und erfreut<br />
sich großen Zuspruchs. Sein Messestand<br />
fällt schon durch Größe auf;<br />
wie alle im Bereich der Comic-Con<br />
ist er zugleich eine Verkaufsstelle.<br />
Kaps saß auf einem Podium, das<br />
die Frage „Wie geht die Branche mit<br />
der Käuferschwundstudie um?“ diskutierte.Denn<br />
diese Leipziger Buchmesse<br />
findet sozusagen im Jahr Eins<br />
statt. Nachdem auf der vorherigen<br />
alle über sechs Millionen verlorene<br />
Buchkäufer stöhnten, wollte man<br />
nun Lösungen hören. Also: Nicht in<br />
allen Bereichen sind die Kunden verloren<br />
gegangen, der Comic-Markt<br />
wächst, auch der E-Book-Markt<br />
wächst wieder etwas, aber das wollen,<br />
so Kaps, viele nicht wahrhaben,<br />
weil es nicht zu ihrer Auffassung von<br />
einem Buch passt. Er hat in einem<br />
Jahr 500 000 Titel verkauft.<br />
Jana Lippmann, die den Bereich<br />
Marketing beim Börsenverein des<br />
deutschen Buchhandels leitet, kennt<br />
die Studie genau: „Als wir in Kleingruppen<br />
fragten, was die Leute sich<br />
denn wünschen würden, hieß es immer<br />
wieder: Leseproben. Da schlugen<br />
die Mitarbeiter in den Verlagen<br />
die Händen über den Köpfen zusammen,<br />
weil es die ja längst gibt. Aber<br />
wernicht in die Buchhandlung geht,<br />
sieht sie auch nicht.“ Also sollen<br />
künftig auch in Arztpraxen und in<br />
den Postkartenfächern von Kneipen<br />
solche kleinen Hefte oder werbende<br />
Lesezeichen ausgelegt werden.<br />
Angela Krauß: Der Strom<br />
Suhrkamp, Berlin 2019. 93 S.,20Euro<br />
Diese bilden auch die kostbarsten<br />
Passagen des Buchs, kann Angela<br />
Krauß doch in ihnen ihre hohe<br />
Kunst, den Augenblick beschreibend<br />
zu erhaschen, auf das Schönste entfalten.<br />
In diesen Momenten blickt sie<br />
auch zurück auf ihr früheres Leben<br />
in dem „rückwärtigen Viertel“ an einem<br />
Güterbahnhof, das der Fixpunkt<br />
allen Erinnerns ist.<br />
Vondort war sie dreißig Jahre zuvor<br />
in den Westen aufgebrochen.<br />
Doch „die Russen sind fort“, wirft sie<br />
gegen die Vergangenheit trotzig ein,<br />
um diese damit ein für alle Mal abtun<br />
zu können. Allein die Gegenwart<br />
zählt, sie soll beglückendes Erwarten<br />
sein, indem der Lebensstrom zu einem<br />
Élan vital werden kann wie in<br />
der Lebensphilosophie von Henri<br />
Bergson. Dieser Elan führt auch zu<br />
jenem Langgedicht gegen Ende des<br />
schmalen Buchs von dreiundneunzig<br />
Seiten, in dem wir lesen: „Dann<br />
beginnt das Zeitalter der poetischen<br />
Existenz, genannt das goldene.“<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Was für ein Stoff! Kann man sich<br />
nicht ausdenken. Werden<br />
nicht wenige Leser des New York<br />
Times Magazine im Februar 2015 gedacht<br />
haben, als sie den Artikel „The<br />
Fire on the 57 Bus“ vonDashka Slater<br />
lasen. Und ja, die Geschichte −für<br />
die Beteiligten und ihreAngehörigen<br />
eine Tragödie −schreit geradezu danach,<br />
Roman oder Film zu werden<br />
oder beides: Richard, ein 16-jähriger<br />
Afroamerikaner, zündet am 4. November<br />
2013 im Bus den Rock eines<br />
anderen Teenagers an. Sasha, ebenfalls<br />
16, ist als Junge namens Luke<br />
zur Welt gekommen und lebt zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht lange als<br />
queerer Mensch –erfühlt sich weder<br />
als Junge noch als Mädchen, trägt<br />
Hüte und Röcke und hat sich einen<br />
genderneutralen Namen gegeben.<br />
DieFolgen dieser Tat, die vonden<br />
einen als kopflose Aktion eines Pubertierenden<br />
aus schwierigen Verhältnissen,<br />
von den anderen als<br />
Hassverbrechen eingestuft wird,<br />
Die Wahrheit hinter dem Feuer<br />
Dashka Slaters aufrüttelnde Roman-Dokumentation „Bus 57“ für junge Leser<br />
sind für beide Jungen, ihreFamilien,<br />
Freunde und Lehrer, ja, für zwei<br />
ganze Stadtteile, lebens- und bewusstseinsverändernd.<br />
Sasha trägt schwerste Verletzungen<br />
davon. Richard wird, nach einem<br />
aufreibenden Prozess, trotz<br />
Einsicht seinerseits und ungeachtet<br />
der Vergebung durch Sasha und<br />
seine Familie,wegen der vermeintlichen<br />
Schwere der Tatnach Erwachsenenstrafrecht<br />
verurteilt. EinVorgehen,<br />
dass die Bevölkerung spaltet.<br />
Der Verdacht, dass über Schwarze<br />
härter gerichtet wird als über Weiße<br />
und dass es mehr darum geht, ein<br />
Exempel zu statuieren, als den Täter,<br />
der hier auch Opfer der Verhältnisse<br />
und seiner selbst ist, auf die richtige<br />
Bahn zu holen, liegt allzu nah.<br />
Auch für Dashka Slater, die aus<br />
dem Fall nun ein Jugendbuch gemacht<br />
hat. Das wird klar, ohne dass<br />
sie ein Urteil fällt. Statt steile Thesen<br />
aufzustellen und der Versuchung<br />
dramatischer Zuspitzungen zu erliegen,<br />
hat sie akribisch recherchiert:<br />
Gespräche geführt, Akten gewälzt,<br />
sich über das amerikanische Justizsystem<br />
informiert genauso wie über<br />
die Begrifflichkeiten vonGeschlecht,<br />
Gender und Geschlechtsempfinden<br />
zwischen Mann –Frau, Hetero- und<br />
Homosexualität. Undvor allem über<br />
die Herkunft, den Alltag, die Geschichte<br />
der beiden Opfer.<br />
Sowohl Sasha als auch Richard<br />
kommt man in eigenen, gleich langen<br />
Kapiteln erst einmal sehr nahe,<br />
ehe im Buch Sasha in Flammen aufgeht.<br />
Es ist verblüffend, wie anders<br />
man –erst auf Seite 147 –von der Tat<br />
liest, wenn man vorher nicht nur erfahren<br />
hat, dass Richard vorbestraft<br />
ist und aus einer sozial schwachen,<br />
gewaltaffinen Umgebung kommt,<br />
sondern ein beliebter Kerl ist, mit<br />
„haselnussbraunen Augen und einem<br />
lässigen Grinsen“, dem seine<br />
Lehrer viel zutrauen.<br />
Richard hat zwei Briefe an Sasha<br />
geschrieben, noch aus der Untersuchungshaft.<br />
Sasha erfährtvon dieser<br />
Bitte um Verzeihung erst viel später.<br />
der Anwalt hält sie zurück, weil sie<br />
ein Schuldeingeständnis enthalten.<br />
Man will an vielen Stellen<br />
schreien. So viel lief falsch in diesem<br />
wahren Fall. So sehr wünschte man,<br />
auch die Justiz hätte so genau hingesehen<br />
und -gehört wie die Autorin.<br />
Man will weinen –oder tut es –über<br />
die Größe,die Sasha und seine Familie<br />
in ihrer Bereitschaft zur Versöhnung<br />
zeigen –und darüber, wie wenig<br />
diese Größe für das Gericht eine<br />
Rolle spielt. Und auf jeder Seite von<br />
„Bus 57“ ist man dankbar, dass dieses<br />
Buch kein bloßer Roman ist. Sondern<br />
eine klarsichtige, kluge Dokumentation<br />
und eine behutsame<br />
Charakterstudie zweier junger Menschen,<br />
die beide besonders sind.<br />
Undzwar nicht wegen ihrer<br />
Kleidung oder Hautfarbe.<br />
Besser konnte<br />
man diesen Stoff<br />
nicht nutzen.<br />
Dashka Slater:Bus 54Aus<br />
dem Amerikanischen von<br />
AnnLecker. Loewe,Bindlach<br />
2019. 400 S.,18,95<br />
Euro.Ab14Jahre.<br />
Mangafreundinnen im Anime-Kostüm in<br />
der Leipziger Glashalle<br />
DPA<br />
Sieberichtete vonanderen Versuchen,<br />
Käufer zu locken: Handarbeits-<br />
oder Yogakurse in Buchhandlungen<br />
vor dem entsprechend platzierten<br />
Angebot, bei Thalia werdesogar<br />
ein Kinderhaarschnitt mit<br />
Vorlesen und Buchkauf verbunden.<br />
Ravensburger hat das am Donnerstag<br />
ab 11 Uhr auch am Messestand<br />
demonstriert. Der Verlag holte sich<br />
einen Friseur, der hantierte mit den<br />
Haaren desjenigen, der ihm vorlas.<br />
Nachahmer werden gesucht. Die<br />
ersten 300 Salons, die sich melden,<br />
um „Vorlese-Friseur“ zu werden, erhalten<br />
ein Startpaket mit Kinderbüchern<br />
von Ravensburger. Soweit ist<br />
es gekommen.<br />
Der Branchenjournalist Rüdiger<br />
Wischenbart begrüßte auf dem Podium<br />
jede Idee des Türen-Öffnens,<br />
er findet, die Verlage hätten sich viel<br />
zu lange abgeschottet. Der Erfolg<br />
von Netflix zeige doch, dass ein Bedürfnis<br />
nach Geschichten vorhanden<br />
sei. Da fragt der Moderator ins<br />
Publikum, wer denn von den Anwesenden<br />
auch Serien schaue und<br />
dann kein Ende finde? Vorsichtig,<br />
aber sichtbar gehen viele Arme hoch.
24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
KALENDER<br />
BÜHNE<br />
Ballhaus Ost (✆ 44 03 91 68)<br />
20.00 4. Etage: All men must serve:Unendlicher<br />
Geschichtenspaß (Das Helmi)<br />
20.00: Blue Moon<br />
bat-Studiotheater (✆ 755 41 77 77)<br />
20.00: Ein Erinnerungsstück<br />
<strong>Berliner</strong> Dom (✆ 20 26 91 36)<br />
20.00: Ich, Judas –Einerunter Euch wird mich<br />
verraten! (Ben Becker)<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (✆ 28 40 81 55)<br />
19.30: Endstation Sehnsucht<br />
20.00 Kleines Haus: Aufder Straße<br />
<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />
20.00: Blutroter Waschgang<br />
Brotfabrik (✆ 471 40 01)<br />
20.00: Wetterleuchten<br />
Deutsche Oper Berlin (✆ 34 38 43 43)<br />
19.30: La Sylphide (Staatsballett Berlin)<br />
Dock 11 (✆ 448 12 22)<br />
19.00: aPOKEalypse Now; Mamoirs of aGieza; I’m<br />
still here! (Gieza Poke und Tomi Paasonen)<br />
DT-Kammerspiele (✆ 28 44 12 25)<br />
19.00 Box: Hool (Junges DT); 19.30: In Stanniolpapier<br />
English Theatre Berlin (✆ 691 12 11)<br />
20.00: IMPRO2019: Not by Shakespeare<br />
Galli Theater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />
20.00: Der Beziehungscoach<br />
GarnTheater (✆ 78 95 13 46)<br />
20.30: Die Sanfte<br />
HAU2(✆25 90 04 27)<br />
20.00: Escape Act (Alexandra Bachzetsis)<br />
Haus der Kulturen der Welt (✆ 39 78 71 75)<br />
19.00 Vortragssaal: Find the File: Planet Kigali<br />
Heimathafen Neukölln (✆ 56 82 13 33)<br />
19.30 Studio: Beziehungskiste –Ein Bett in Berlin<br />
Justizvollzugsanstalt Tegel (Seidelstr.39)<br />
17.30: Der Sturm(aufBruch –Kunst Gefängnis<br />
Stadt). Anm. erf.<br />
Kleines Theater (✆ 821 20 21)<br />
20.00: Die Känguru-Chroniken (Dirk Neumann)<br />
Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />
19.30: La Bohème<br />
Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />
(✆ 88 59 11 88) 20.00: Monsieur Pierre geht online<br />
Maxim Gorki Theater (✆ 20 22 11 15)<br />
19.30: Granma. Posaunen aus Havanna /Metales<br />
de Cuba<br />
20.30 Studio: Papa liebt Dich<br />
Mehringhof-Theater (✆ 691 50 99)<br />
20.00: IMPRO2019: Your 15 Minutes of Fame<br />
Neuköllner Oper (✆ 68 89 07 77)<br />
19.00: Das Gespenst vonCanterville (Gastspiel<br />
Amateurbühne Vineta 1900 e.V.)<br />
Prime Time Theater (✆ 49 90 79 58)<br />
20.15: Gutes Wedding,schlechtes Wedding<br />
Ratibortheater (✆ 618 61 99)<br />
20.30: IMPRO2019: Who’sthere?<br />
Renaissance-Theater (✆ 312 42 02)<br />
20.00Bruckner-Foyer: Pink –Manchmal braucht’s<br />
nur einen Lippenstift ...<br />
Schaubühne (✆ 89 00 23)<br />
19.30 Studio: He? She? Me!Free<br />
20.00: Italienische Nacht<br />
Schlosspark Theater (✆ 789 56 67 -1 00)<br />
20.00: SonnyBoys<br />
Sophiensaele (✆ 283 52 66)<br />
20.00 Kantine: Across the Middle, Past the East (Roni<br />
Katz, Lee Méir u. a.)<br />
Staatsoper Unterden Linden (✆ 20 35 45 55)<br />
19.30: Babylon<br />
StageTheater am Potsdamer Platz<br />
(✆ 018 05 44 44) 19.30: Shen Yun–5000 Jahre<br />
Hochkultur wieder erwacht! (Solisten und Corps der<br />
Shen YunPerforming Arts)<br />
Theaterdiscounter (✆ 28 09 30 62)<br />
20.00: Stolz und Vorurteil (Termoboy FK)<br />
Theaterforum Kreuzberg (✆ 70 07 17 10)<br />
20.00: Asphalt (Gastspiel)<br />
Theater im Nikolaiviertel (✆ 017 6/ 40 53 11)<br />
19.30: Zille sein Milljöh<br />
Theater im Palais (✆ 201 06 93)<br />
19.30: Gelacht, geweint: Fontane<br />
TheateruntermDach (✆ 902 95 38 17)<br />
20.00: Sehnsucht nach der Sehnsucht ...<br />
TIPI am Kanzleramt (✆ 39 06 65 50)<br />
20.00: Frau Luna –Operette in zwei Akten<br />
Vaganten Bühne (✆ 313 12 07)<br />
20.00: Ruhm<br />
Vierte Welt (✆ 01 57 88 44 09)<br />
20.00: Es ist nichts (Institut fürWiderstand im<br />
Postfordismus)<br />
Volksbühne Berlin (✆ 24 06 57 77)<br />
19.00: Immer noch Sturm<br />
20.00 3. Stock: MobyDick<br />
21.00 Grüner Salon:Die nahe Zukunft: Ein Abend mit<br />
Starship und Gästen<br />
Zimmertheater Steglitz (✆ 25 05 80 78)<br />
20.00: Behind the Flatterband –Tatortreiniger improvisiert(Sie<br />
und Sie)<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Admiralspalast (✆ 22 50 70 00)<br />
20.00 Studio: Aufund Davon–Nackt über die Alpen!<br />
(Martin Luding)<br />
Bar jeder Vernunft (✆ 883 15 82)<br />
20.00: Am achten Tagschuf Gott die Boygroup (Altar<br />
Boyz)<br />
<strong>Berliner</strong> Schnauze (✆ 017 95 34 66 96)<br />
20.00: Männer über 40 (MargaBach)<br />
BKA (✆ 202 20 07)<br />
20.00: Sex &Quatsch&Rock’n’Roll (Evi &das Tier)<br />
BühnenRausch (✆ 44 67 32 64)<br />
20.00: Tante EDMAs ImproLounge(Tante EDMA)<br />
Chamäleon (✆ 400 05 90)<br />
20.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />
Distel (✆ 204 47 04)<br />
19.30 Studio: Integration àlaIKEA (Muhsin Omurca)<br />
20.00: Weltretten fürAnfänger<br />
Estrel Festival Center (✆ 68 31 68 31)<br />
20.30: StarsinConcert<br />
Filmbühne am Steinplatz (Hardenbergstr.12)<br />
20.00: 4moreTime –Sie habenmehr Zeit als Sie<br />
denken! (Dr.SvenSebastian –Neurokabarett Berlin)<br />
Friedrichstadt-Palast (✆ 23 26 23 26)<br />
19.30: Vivid<br />
Kookaburra (✆ 48 62 31 86)<br />
20.00: Betreutes Lachen (Jochen Falck)<br />
Kulturhaus Spandau (✆ 33 34 02 1/ 22)<br />
18.00, 21.00 Theatersaal: Lachen tut Gut(es)!<br />
(Sascha Grammel)<br />
Quatsch Comedy Club (✆ 47 99 74 13)<br />
20.00: DieLiveShow<br />
Scheinbar Varieté (✆ 784 55 39)<br />
20.00: Open StageVarieté (Ibraheem Butt, Mod.)<br />
Stachelschweine (✆ 261 47 95)<br />
20.00: Menschen.Ämter.Katastrophen.<br />
StageBluemax Theater (✆ 018 05 44 44)<br />
20.00: Blue Man Group –The Show<br />
Wintergarten Varieté (✆ 58 84 33)<br />
20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />
Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />
20.00: Junggesellenabschied (Die Feisten)<br />
KLASSIK<br />
Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (✆ 25 48 91 00)<br />
20.00: FredericRzewski &HoratiuRadulescu,<br />
MaerzMusik: Opening –The People United Will Never<br />
Be Defeated, Komponist/in: FredericRzewski;Komponist/in:<br />
Horatiu Radulescu, Frederic Rzewski: The<br />
People United Will NeverBeDefeated, 36 Variations<br />
on “El pueblo unido jamás será vencido” für Klavier;<br />
HoraTiu Radulescu: Clepsydra für16Spieler mit<br />
Sound Icons, op. 47<br />
Objekttheater<br />
Sie sind fort,<br />
aber ihre Briefe<br />
sind geblieben<br />
Aus dem papiernen Rascheln<br />
von Dokumenten<br />
können Geschichten werden −<br />
zusammengesetzt aus wenigen<br />
Worten. Aus den unbekannten<br />
Namen der Absender und<br />
Empfänger können Figuren,<br />
Menschen werden, die zu leben<br />
scheinen, mögen sie inzwischen<br />
auch noch so tot sein.<br />
Was die Puppenspielerinnen<br />
Eva Kaufmann und Alexandra<br />
Kaufmann (nicht verwandt)<br />
aus dem auf der Flucht entstandenen<br />
Spielmaterial machen,<br />
ist dennoch kein strenges<br />
Dokumentartheater, sondern<br />
knüpft an ihre versonnen-versponnene<br />
epische Poetologie<br />
der hingetupften Bilder und<br />
Anfänge an −grundiertvon der<br />
Reflexion des eigenen wunderlichen<br />
Tuns auf der Bühne.<br />
„Absender verzogen −Empfänger<br />
unbekannt“, ein Hörspiel<br />
zum Gucken, schließt die Trilogie„Fremde<br />
Heimat“ vonKaufmann&Co.<br />
ab. Ulrich Seidler<br />
Absender verzogen…heuteund am Sa,<br />
20 Uhr Schaubude, Greifswalder Str.81,<br />
Karten.: 4234314<br />
In einem Mantel oder Überwurf der Trauer oder Angst? „Kleiner<br />
weiblicher TorsoII“, WVZ. 68, Bronze GALERIE HILGER/HRDLICKA-ARCHIV<br />
Der Haufen Aufständischer,<br />
marschierend,<br />
sich in den Straßen<br />
drängend, dargestellt in<br />
roter Tinte,besagt: Es geht um alles<br />
oder nichts. Esist eine Demonstrationsszene<br />
vom 1.Mai 1848. Zum<br />
Feiertag der Arbeitenden wurde<br />
das Datum in Deutschland und<br />
auch anderswo in Europa freilich<br />
erst 1919 deklariert. Aber darum<br />
scherte sich der Zeichner Alfred<br />
Hrdlicka nicht. Er passte denlängst<br />
weltweit begangenen Kampf- und<br />
Feiertag der für die Reichen und<br />
Mächtigen schuftenden Klassen<br />
einfach rückwärts in die Geschichte<br />
ein, erinnertsoandie Aufständischen<br />
vom 1. Mai 1856 in<br />
Australien und an 1886, an die für<br />
viele Demonstranten verhängnisvolleHaymarket-Demo<br />
in Chicago.<br />
Die aggressive 1848er Szene<br />
scheint mit Blut gedruckt. Sie erinnert<br />
an dasopferreiche Jahr derbürgerlichen<br />
Revolution in Deutschland,<br />
die noch keineswegs zur Abdankung<br />
der Monarchie führte. Die<br />
Aufständischen − in abenteuerlichem<br />
Aufzug, mit Fahnen und bizarrster<br />
Bewaffnung, die eher an den<br />
Ingeborg Ruthe<br />
weiß aus Gesprächen<br />
mit dem Wiener Bildhauer<br />
Alfred Hrdlicka, dass er zeitlebens<br />
nie aufgehörthat, daran zu glauben,<br />
Kunst könne die Welt verändern.<br />
Er hatte<br />
keine Vision<br />
Er las Zeitu<br />
Das Käthe-Kollwitz-Museum<br />
zeigt die wütende Kunst des vor<br />
gestorbenen Wiener Bildhauers A<br />
Bauernkrieg denken lässt −erscheinen<br />
als Masse, die nichts mehr zu<br />
verlieren hat. Rasch, entschlossen,<br />
hart hat der Bildhauer die Figuren<br />
mit der Radiernadel in die Metallplatte<br />
geritzt. Die Körpergerippe<br />
gleichen Gestalten aus mittelalterlichen<br />
Totentänzen.<br />
Hrdlicka hat zeitlebens,sozusagen<br />
bis zum letzten Atemzug und bis zum<br />
letzten unverzichtbaren Wasserglas<br />
voller Wodka provoziert, genervt, rigoros<br />
realistisch ausgedrückt, was er<br />
zu sagen hatte. Der Chaotiker Hrdlicka,<br />
der nichts erklärt, sondern das<br />
Entsetzliche, von dem erhört, das er<br />
erlebt, darstellt. Egomanisch und<br />
kompromisslos stur, kritisch, hoffnungslos<br />
subjektiv, aber auch ohne<br />
Rücksicht auf sich selbst mischte er<br />
sich in politische,moralische und humanistische<br />
Belange ein.<br />
„Ich habe keine Visionen. Ichlese<br />
<strong>Zeitung</strong>!“, war so ein Statement von<br />
ihm, das viel sagte und noch mehr<br />
meinte. Unpolitische Kunst gab es<br />
für ihn nicht. Man findet im späten<br />
20. Jahrhundert wohl keinen figürlich<br />
arbeitenden Bildhauer, der ihn<br />
übertraf in seinem schockierend<br />
deutlichen Humanismus, indiesem<br />
KINO<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Green Book<br />
14.40,17.30, 20.30<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19)Vorhang auf für Cyrano<br />
15.00, 20.30; Vorhang auf für Cyrano – Edmond<br />
(OmU) 17.45<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Die Goldfische<br />
15.00,20.30<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Green Book (OmU)<br />
14.40, 17.30, 20.20; Free Solo 14.40; Wir –Us<br />
(OF) 16.10, 21.10; Free Solo (OmU) 18.50; Die<br />
Kinder des Kalifats (OmU) 14.00; Asche ist reines<br />
Weiß 17.00, 20.00; Trautmann 16.00, 18.30; The<br />
Sisters Brothers (OmU) 21.00; Das Haus amMeer<br />
14.00, 16.30; Die Berufung (OmU) 19.00; Mid90s<br />
(OmU) 21.30; Vice 15.00, 17.50; Vice (OmU)<br />
20.40; Mid90s 14.00; Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
18.30; Captain Marvel (OF) 21.20<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Vorhang auf für Cyrano<br />
18.00, 20.15; The Mule 22.15; Ein königlicher<br />
Tausch 17.45;The Sisters Brothers 20.00; Kamikaze<br />
1989 (DFmenglU) 22.30<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66)Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 13.45, 15.45; Die Berufung<br />
17.50, 20.30; Beale Street 15.00, 17.45, 20.30;<br />
Vom Lokführer, der die Liebe suchte 14.30, 18.45;<br />
Yuli 16.30;Bohemian Rhapsody20.50;Green Book<br />
14.30,17.20, 20.10;Ailos Reise: Große Abenteuer<br />
beginnen mit kleinen Schritten 14.15; Lampenfieber<br />
16.15;The Favourite 18.15; Das Haus am Meer<br />
20.50<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) AStar IsBorn<br />
14.10; Bohemian Rhapsody 17.10, 20.10; 3D:<br />
Captain Marvel 23.15; 3D: Captain Marvel 14.00,<br />
17.00,19.50; Escape Room 23.00; Die Goldfische<br />
14.40,17.20, 20.00,22.40; 3D: Alita: BattleAngel<br />
14.50; Wir 17.45, 20.30, 23.15; The Lego Movie<br />
II 14.45; The Hate UGive 17.20; Escape Room<br />
20.20; Destroyer 22.50; Ostwind 415.20; Kirschblüten<br />
&Dämonen 17.45; Der Goldene Handschuh<br />
20.25; 3D: Alita: Battle Angel 23.00; Der Junge<br />
muss andie frische Luft 14.40; Trautmann 17.00;<br />
Hard Powder 23.15<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88)Colette(OmU)<br />
11.00; Die Frau des Nobelpreisträgers (OmU)<br />
13.00; #Female Pleasure (OmU) 14.40; Drachenzähmenleichtgemacht316.15;Vice<br />
(OmU)18.00;<br />
Der Goldene Handschuh 20.20; BlacKkKlansman<br />
(OmU) 22.15; Drei Gesichter – Se rokh (OmU)<br />
11.00; Impulso (OmU) 12.45; Can You Ever Forgive<br />
Me? (OmU) 14.15; The Favourite (OmU) 16.00;<br />
Beale Street 18.00; Iron Sky (OmU) 20.00; Bohemian<br />
Rhapsody (OmU) 21.30; Lords ofChaos<br />
(OmU) 23.45; Sibel (OmU) 11.00; 25 km/h12.35;<br />
Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest White (OmU)<br />
14.30; Shoplifters: Familienbande (OmU) 16.50;<br />
Der Junge muss andie frische Luft 18.50; Green<br />
Book (OmU) 20.30; Iron Sky (OmU) 22.40<br />
Intimes (✆ 29 77 76 40)Kirschblüten &Dämonen<br />
16.45; Can You Ever Forgive Me? 19.00; White Boy<br />
Rick 21.15;Victoria (DFmenglU) 23.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 8129) Der Vorname<br />
16.00; The Favourite (OmU) 17.45; Green Book<br />
(OmU) 20.00; Vice (OmU) 22.30; Stiller Kamerad<br />
16.15;Helmut Berger,meine Mutter und ich 18.00;<br />
Germania 19.45; Genesis 2.0 (OmU) 21.30<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Trautmann 13.45,<br />
16.30; Ostwind 413.45; IMAX 3D: Captain Marvel<br />
13.45, 16.45, 19.45, 23.00; Rate Your Date<br />
14.00,20.15; Die Goldfische14.00, 16.30, 19.30,<br />
22.15; Mia und der weiße Löwe 14.15; L‘ecole<br />
buissonniere –School of Life 14.15; 100 Dinge<br />
14.15; Ralphreichts 2: Chaos im Netz 14.30; Misfit<br />
14.30;Asterix und dasGeheimnis des Zaubertranks<br />
14.30,17.15; Rocca verändertdie Welt 14.45; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 314.45; Green Book<br />
16.30, 19.30; Head Full ofHoney 16.45, 19.45;<br />
3D: Drachenzähmen leicht gemacht 316.45; Vorhang<br />
auf für Cyrano 17.00, 19.15; Die Berufung<br />
17.00; Captain Marvel 17.00, 20.00; Captain<br />
Marvel (OF) 17.15; Iron Sky 17.30, 20.15, 22.45;<br />
Escape Room 17.30, 20.15, 23.00; Alita: Battle<br />
Angel 19.15; Bohemian Rhapsody19.30;Destroyer<br />
19.45, 22.30; Iron Sky: Wir kommen in Frieden /<br />
Iron Sky 20.00; Hard Powder 20.00, 22.45; Glass<br />
22.15; Vice 22.30; The Hate UGive 22.30; Green<br />
Book (OF) 22.45; Der Goldene Handschuh 22.45;<br />
3D: Alita: Battle Angel 23.00; Midnight Movie:<br />
Against the Night –Nur einer überlebt! 23.00<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Die Kinder des<br />
Kalifats (OmU) 18.00; Beale Street (OmU) 20.00;<br />
Sweethearts22.15; DerFall Sarah &Saleem (OmU)<br />
18.00;Wintermärchen 20.25; Luz (OmU) 22.50<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Ostwind 413.30,<br />
16.50; Drachenzähmen leicht gemacht 313.45,<br />
17.00; The Lego Movie II13.50; Rocca verändert<br />
dieWelt 14.00;Asterix unddas Geheimnis desZaubertranks<br />
14.10;3D: Captain Marvel 14.15,16.30,<br />
20.00,23.00;Die Goldfische 14.20,17.10, 20.15,<br />
22.50; Head Full ofHoney 16.40, 19.30; RateYour<br />
Date 16.45;Wir 17.20,19.50, 22.50; Captain Marvel<br />
19.30; Escape Room 20.10, 23.00; Iron Sky<br />
20.20, 23.00; Glass 22.40; Hard Powder 22.45<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Ein königlicher Tausch<br />
13.00; Mia und der weiße Löwe 14.45; Wie gut ist<br />
deine Beziehung? 16.30; Green Book 18.30; 3D:<br />
Wacken 21.30<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Head Full of<br />
Honey 14.15, 16.50, 20.00; 3D: Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3 14.20; Captain Marvel 14.30,<br />
17.15,20.15, 22.20; Die Goldfische 14.40, 17.00,<br />
20.00, 22.30; Ostwind 414.45; Rocca verändert<br />
die Welt 14.50, 17.20; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 14.50, 17.30; Misfit 15.00,<br />
17.10; Drachenzähmen leicht gemacht 315.10;<br />
Wir 17.20, 19.45, 22.40; Der Junge muss andie<br />
frische Luft 17.30; Iron Sky 17.40, 20.10, 23.00;<br />
Bohemian Rhapsody 19.30; 3D: Captain Marvel<br />
19.40; Hard Powder 19.50, 22.40; Green Book<br />
19.50;Destroyer22.30; WasMännerwollen 22.45;<br />
Escape Room 22.50<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A Vice (OmU) 17.20,<br />
20.15; B Iron Sky (OmU) 17.30,22.15; The Favourite<br />
(OmU) 19.40<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Vakuum<br />
18.00; Fathers and Sons (OmU) 18.15; Die Maske<br />
–Twarz (OmU) 19.45; Der Fall Sarah &Saleem<br />
(OmU) 20.15;Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest<br />
White (OmU) 21.30<br />
Moviemento (✆ 692 4785) Capernaum 14.30;<br />
The Sisters Brothers (OmU) 17.15; Fathers and<br />
Sons (OmU) 20.00; Cold War (OmenglU) 22.15;<br />
Wunder 10.00; The Sisters Brothers (OmU) 13.15,<br />
20.45; Drachenzähmen leicht gemacht 316.00;<br />
The Favourite (OmU) 18.15; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 310.15; Die Winzlinge: Abenteuer in der<br />
Karibik 12.30; Checker Tobi 14.45; #Female Pleasure<br />
(OmU) 16.45; Prachtige Films: Kurzfilmprogramm<br />
(Obskure Kurzfilme aus Belgien und den<br />
Niederlande) 19.00; The Favourite (OmU) 21.15<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Und dann der<br />
Regen –Tambien la lluvia (OmU) 19.00<br />
Sputnik (✆ 6941147) Kommissar Gordon&Buffy<br />
15.00; Weit.Die Geschichte von einem Weg umdie<br />
Welt 16.00; Free Solo (OmU) 18.15; Frau Mutter<br />
Tier 20.00; Vice (OmU) 21.45; Green Book 15.00;<br />
Die Kinder des Kalifats 17.15; Mid90s (OmU)<br />
19.00; Luz 20.45; Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
22.00; Kinobar imSputnik Wintermärchen 18.30<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 13.45, 15.45; Die Goldfische<br />
14.40, 17.50, 20.30; New Asche ist reines Weiß<br />
17.10; Green Book 20.00<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Asterix und das<br />
Geheimnis des Zaubertranks 14.00, 16.00; 3D:<br />
Captain Marvel 14.45, 17.30, 20.15; Die Goldfische<br />
15.00, 17.30, 20.00; Rocca verändert die<br />
Welt 15.30; Ostwind 415.30; Wir 17.45, 20.30;<br />
Misfit 18.00; Iron Sky 18.00, 20.30; Bohemian<br />
Rhapsody 20.00<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Kirschblüten<br />
&Dämonen 13.00; Destroyer 13.00, 20.00; Near<br />
and Elsewhere 13.30, 18.00; Der Junge muss an<br />
die frische Luft 15.20; Die Berufung 15.30; 3D: The<br />
Lego Movie II 15.40; Das Haus am Meer 17.45;<br />
Free Solo 18.00; The Sisters Brothers 20.15; Asche<br />
ist reines Weiß 20.15<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Ostwind<br />
414.00, 17.00; 3D: Captain Marvel 14.00,<br />
17.00, 20.00, 23.00; Rocca verändert die Welt<br />
14.15; The Lego Movie II 14.30; Mia und der weiße<br />
Löwe 14.30; Drachenzähmen leicht gemacht<br />
314.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
14.30, 17.15; Die Goldfische 14.45, 17.30,<br />
20.15, 23.00; Head Full of Honey 16.30, 19.45;<br />
Wir 17.00, 20.00, 23.00; Misfit 17.15; Iron Sky<br />
17.30, 20.15, 22.45; Green Book 19.45; Hard<br />
Powder 20.00, 23.00; Escape Room 20.00, 22.45;<br />
Alita: Battle Angel 23.00; Midnight Movie: Against<br />
the Night –Nur einer überlebt! 23.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Der kleine Drache Kokosnuss<br />
–Auf in den Dschungel! 17.00; Shoplifters:<br />
Familienbande 18.30; Frau MutterTier 20.45; Hotel<br />
Jugoslavija (OmU) 18.00; Yuli (OmU) 19.45; Gegen<br />
den Strom –Kona fer istrio (OmU) 21.45<br />
Babylon (✆ 242 59 69) 11mm: Le peuple de<br />
Nejmeh (OmenglU; m. Vorfilm u. Gästen) 17.00;<br />
11mm: Untold Stories: Deutschlands Fußballfrauen<br />
(OmenglU; m. Vorfilmen u.Gästen) 17.30; 11mm:<br />
Einfach Charlie –Just Charlie (OF) 18.45; 11mm:<br />
Bobby Robson: More Than aManager (OF) 19.30;<br />
11mm: Fotboll inöd och lust –Footballfor better or<br />
for worse (OmenglU; m.Gästen) 20.45; 11mm: Ultras<br />
ofEgypt (OmenglU; m. Vorfilm) 21.00; 11mm:<br />
Na Nian Xia Tian – End of Summer (OmenglU)<br />
21.30;11mm: Make Us Dream (OF) 22.45; 11mm:<br />
Stadion (OmenglU) 23.00<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Iron<br />
Sky (OmU) 13.45, 15.45, 17.45, 20.00, 22.15;<br />
Green Book (OmU) 10.00; Der kleine Maulwurf<br />
(1963-1975) 12.45; The Sisters Brothers (OmU)<br />
14.00, 21.30; CheckerTobi und das Geheimnis unseres<br />
Planeten 16.30;AStar Is Born (OmU) 18.30<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Drachenzähmenleichtgemacht<br />
311.00; Manou –flieg‘<br />
flink! 11.10; Ralph reichts2:Chaos im Netz 11.15;<br />
Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 11.15; Die<br />
Goldfische 11.30, 14.15, 17.10, 19.50, 22.30;<br />
3D: Captain Marvel 11.30, 13.40, 17.00, 20.00,<br />
22.40; The Lego Movie II 11.40; Ostwind 411.40,<br />
14.20;Asterixund das Geheimnis des Zaubertranks<br />
12.20, 14.50, 18.20; Drachenzähmen leicht gemacht<br />
313.40; Misfit 13.45; Green Book 14.15;<br />
Rocca verändert die Welt 14.20; Trautmann 14.40;<br />
DerJungemuss an die frische Luft 15.50; Head Full<br />
of Honey 16.10, 19.15; Wir 16.40, 20.20, 23.10;<br />
Rate Your Date 16.50; Iron Sky 17.20, 20.40,<br />
23.15; Captain Marvel 17.20, 19.30; Bohemian<br />
Rhapsody 17.30; Was Männer wollen 19.30; Iron<br />
Sky:Wir kommen in Frieden –Director‘s Cut 20.00;<br />
Escape Room 20.40, 23.15; Glass 22.20;Iron Sky:<br />
WirkommeninFrieden/IronSky 22.30; Hard Powder<br />
22.50; 3D:Alita: Battle Angel 23.15<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Vice (OmU)<br />
14.30; Beale Street (OmU) 17.15, 19.45, 22.15;<br />
Vom Lokführer, der die Liebe suchte 15.15, 21.45;<br />
Das Haus amMeer –Lavilla (OmU) 17.15,19.30;<br />
Berlin Babylon (Omdt+englU) 14.30; Die Berufung<br />
(OmU) 16.30, 19.00; Mid90s (OmU) 21.30; Der<br />
Goldene Handschuh (DFmenglU) 14.30, 22.15;<br />
Kirschblüten &Dämonen (OmenglU) 17.00; Green<br />
Book (OmU) 19.30; Die Kinder des Kalifats (OmU)<br />
14.30,16.45; DieMaske–Twarz(OmU) 19.00;Destroyer<br />
(OmU) 21.00<br />
International (✆ 24 75 60 11) Lampenfieber<br />
14.15; Die Goldfische 16.20, 19.00; Wir – Us<br />
(OmU) 21.30<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Berlin.Dokument<br />
18.30; Un etaj mai jos – One Floor Below: Ein<br />
Stockwerk tiefer 21.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />
Rocca verändert die Welt 12.00, 14.40, 16.45; Mia<br />
und der weiße Löwe 14.00; Die Goldfische 14.00,<br />
17.00, 19.30, 22.40; Captain Marvel 14.10,<br />
16.30, 19.30, 22.30; Ralph reichts 2: Chaos im<br />
Netz 14.20; DieWinzlinge: Abenteuer in der Karibik<br />
14.25; Drachenzähmen leicht gemacht 314.30,<br />
17.05; Misfit 14.40;<br />
Asterix und das Geheimnisdes Zaubertranks 15.00,<br />
17.30; Head Full ofHoney 16.40, 19.45; Iron Sky<br />
17.00, 20.30, 23.00; Happy Deathday 2U17.10;<br />
Wir 17.30, 20.30, 22.40; Wir –Us (OF) 19.40;<br />
Captain Marvel (OF) 19.45; Öldür beni sevgilim<br />
(OmU) 20.00; Escape Room 20.15, 22.50; Destroyer22.20;Alita:<br />
BattleAngel 22.45; Iron Sky(OF)<br />
22.50;The Possession of Hannah Grace 23.15<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Free Solo (OmU) 10.00,<br />
20.00; The Sisters Brothers (OmU) 11.50; Ohrensausen<br />
–Orecchie (OmU) 14.00; Mary Poppins‘<br />
Rückkehr –Mary Poppins Returns (OmU) 15.40;<br />
Das Haus am Meer (OmU) 18.00; Green Book<br />
(OmU) 21.50<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50)Wir –Us(OmU)17.00,<br />
19.40,22.20<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) Beale Street (OmU)<br />
18.00,20.45; Reiß aus 18.00;The Favourite (OmU)<br />
18.40, 20.45; Der Goldene Handschuh 19.00,<br />
21.40;Vice (OmU) 21.20<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Wir –Us(OF) 16.00,<br />
18.40, 21.20; Iron Sky (OF) 17.15, 21.40; Free<br />
Solo (OF) 19.20; Captain Marvel (OF) 17.10,<br />
22.30; Captain Marvel (OmU) 19.50; Beale Street<br />
(OF) 16.00; Die Berufung (OmU) 18.30; Green<br />
Book (OF) 21.00; Destroyer (OmU) 16.20, 21.30;<br />
The Sisters Brothers (OmU) 19.00<br />
UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34)<br />
3D: Captain Marvel 14.00, 17.00, 20.00, 23.00;<br />
Ostwind 414.20; Asterix und das Geheimnis des<br />
Zaubertranks 14.40, 17.35; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 314.50, 16.55; Rocca verändert die Welt<br />
15.00;Alita: Battle Angel 16.45; Wir 17.10,20.10,<br />
23.00; Die Goldfische 17.25,20.20,23.05; Green<br />
Book 19.30; Hard Powder 19.45; Iron Sky 20.30,<br />
22.50; Happy Deathday 2U22.40; 3D: Alita: Battle<br />
Angel 22.50<br />
Wolf (✆ 921 039333) Die Maske –Twarz (OmU)<br />
12.00, 23.00; Kommissar Gordon &Buffy 12.00,<br />
16.00; Shoplifters: Familienbande –Manbiki kazoku<br />
(OmU) 13.20; BealeStreet(OmU)13.50, 18.50;<br />
The Favourite (OmU) 16.30; Rafiki (Omdt+englU)<br />
17.20;Luz (m.Gast) 19.00; Screening im Studio6:<br />
Rafiki (Omdt+englU) 20.00; Asche ist reines Weiß<br />
–Ash Is Purest White (OmenglU) 21.00; Mid90s<br />
(OmU) 21.10; Luz (OmU) 23.40<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 13.40, 15.40;<br />
Green Book 17.40; Bohemian Rhapsody 20.30;<br />
Die Berufung 15.00;Vorhang auf für Cyrano 17.30,<br />
20.00
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 25<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
KALENDER<br />
en.<br />
ng<br />
Berlin<br />
zehn Jahren<br />
lfred Hrdlicka<br />
Alles Rot: „1. Mai-Demonstration der Arbeiter im Jahr 1848, radiertvon Hrdlicka im Jahr 1999,<br />
aus dem Zyklus „Revolution 1848. Aufbruch zur Freiheit“<br />
GALERIE HILGER/HRDLICKA-ARCHIV<br />
MEIN BILD DER WOCHE<br />
Alfred Hrdlicka: Geboren 1928 in Wien,<br />
daselbst gestorben 2009. Der realistische<br />
Bildhauer arbeitete und reflektierte<br />
politisch. Die abstrakte Kunst lehnte er<br />
strikt ab,bestand auf seinem ständig weiterentwickelten<br />
figurativ-expressiven Stil.<br />
Käthe-Kollwitz-Museum Berlin: Zehn<br />
Jahre nach dem Toddes Wiener Künstlers<br />
zeigt das Haus zusammen mit der Wiener<br />
Galerie Hilger „Auf den Barrikaden“ –<br />
Zeichnungen und Plastiken aus Zyklen zur<br />
„Französischen Revolution“ und zur „Revolution<br />
1848“, Fasanenstr.24, bis 2.<br />
Juni, tgl. 11–18 Uhr.Am16. Mai, 19 Uhr,<br />
Vortrag „Künstler! –Politische Künstler?<br />
Informationen unter Tel.:8825210,<br />
oder:www.kaethe-kollwitz-museum.de<br />
exzessiven Ausdruck für Mord, Terrorund<br />
sexuelle Brutalität. Vorallem<br />
aber zeigte er rückhaltlos das Ambivalente<br />
des Menschen: leidend als<br />
Opfer, triebhaft im Wesen und oftmals<br />
auch Täter aus Überzeugung.<br />
Die Devise seines Schaffens fasste<br />
Hrdlicka, Freund des Philosophen<br />
Elias Canetti („Masse und Macht“),<br />
in dem Satz „Alle Machtinder Kunst<br />
geht vomFleische aus“ zusammen.<br />
Undder Aufschrei war weithin zu<br />
vernehmen, als der Wiener Linke<br />
1993 die Idee hatte, denwiedervereinigten<br />
Deutschen einen großen,<br />
bronzenen „Schreibtischtäter“ vor<br />
den Reichstag zu setzen, als mahnende<br />
Metapher, inder Form traditionell,<br />
imInhalt rebellisch: „Die Nazis<br />
hinterließen Leichenberge. Die<br />
DDR hinterließ Aktenberge“, so Hrdlicka.<br />
Im Bundestag kam das als Anmaßung<br />
an.<br />
Noch größer waren schon zwei<br />
Jahrezuvor die Erregung und die Abwehr,als<br />
der Bildhauer den Wienern<br />
1991 vor ihre Albertina das formal<br />
brutale Mahnmal gegen Krieg und<br />
Faschismus stellte, ganz unten, auf<br />
dem Pflaster,der bronzene alte Jude,<br />
der die Straße schrubbt. Diesen Anblick<br />
verbaten sich Rechtsgesinnte.<br />
Siewollten nicht daran erinnertwerden,<br />
wie gleichgültig Wien sich<br />
1941/42 verhalten hatte, als Hitlers<br />
SS die Juden vorder ganzen Stadtdemütigte,danndeportierte.<br />
DieWeltist nichtfriedlicher, nicht<br />
menschenfreundlicher geworden<br />
seit Hrdlickas Tod. Das besagt postum<br />
eine seiner letzten Bronzen, der<br />
„Weibliche Torso“. DasElend und Fiasko<br />
„fataler Revolutionen“, wie er<br />
über die Revolutionen von Robespierre<br />
zu Stalin und Hitler sprach,<br />
steckt in der Gestalt, deren Kopf unter<br />
einem Überwurf steckt: Trauer,<br />
Angst. Scham?<br />
Die Figur passt wie eine Schwester<br />
zu den Trauermüttern der Kollwitz.<br />
Und esist, als habe Hrdlicka<br />
mit seinen ungestümen Zeichnungen,<br />
den papiernen Szenen voller<br />
Grausamkeiten, Perversionen, Gewaltfantasien<br />
den Terror, den<br />
Machtmissbrauch, die Kriegsschauplätzevon<br />
heutevorweggenommen.<br />
Als belege er damit, dass es die unbefriedigten<br />
Kampfzonen von gestern<br />
sind, weil keiner dazugelernt hat,<br />
nicht die Machthaber und auch<br />
nicht deren Regierte.<br />
Lesung<br />
Ein Europäer<br />
erinnert<br />
sich<br />
Die Anziehungskraft des literarischen<br />
Werks von<br />
Stefan Zweig geht zweifellos<br />
von dessen psychologischer<br />
Durchdringung menschlicher<br />
Konflikte aus. Zweig war tief<br />
beeinflusst vom Werk Sigmund<br />
Freuds und der Freundschaft<br />
zu ihm. Zweigs Einfluss<br />
auf Freud wiederum ist ebenfalls<br />
beachtlich. Manche Erkenntnis,<br />
zum Beispiel über<br />
die Spielsucht, gewann Freud<br />
ganz unmittelbar aus Erzählungen<br />
Stefan Zweigs.Abernatürlich<br />
gab es auch einen sehr<br />
genau beobachtenden politischen<br />
Schriftsteller Stefan<br />
Zweig. Am eindringlichsten<br />
kommt dieser zweifellos in<br />
der „Schachnovelle“ zu Vorschein,<br />
aber auch in den Reisebüchern<br />
sowie vielen anderen<br />
Nebenwerken. Undnatürlich<br />
gibt es den Zweig-Texten<br />
eine besondere Note,<br />
wenn die Wiener Schauspielerin<br />
Anna Moik-Stötzer sie<br />
liest. HarryNutt<br />
Theater Coupé 20 Uhr, Hohenzollerndamm177,<br />
T.:0176/72 26 23 05<br />
Konzerthaus Berlin (✆ 203 09 21 01)<br />
14.00 Werner-Otto-Saal: Interstep Trio, Espresso-Konzert<br />
20.00 Gr.Saal: Konzerthausorchester Berlin, Ltg.<br />
Juanjo Mena, Alban Gerhardt (Violoncello), Haydn:<br />
Sinfonie Nr.44e-Moll „Trauer-Sinfonie“; Dutilleux:<br />
„Tout un monde lointain ...“ –Konzertfür Violoncello<br />
und Orchester; Beethoven: Sinfonie Nr.6F-Dur op.<br />
68 „Pastorale“<br />
Osterkirche (✆ 453 30 43)<br />
19.30: Ensemble Kammermusik, Passionsmusik<br />
Philharmonie (✆ 25 48 83 01)<br />
20.00: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.Sir Simon Rattle,<br />
Helmut Lachenmann: „My Melodies“, Musik für acht<br />
Hörner und Orchester;RobertSchumann: Symphonie<br />
Nr.2C-Dur op. 61<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal<br />
(✆ 254 88 -1 32) 19.30: Lautten Compagney<br />
Piano Salon Christophori (Uferstr.8)<br />
20.00: FrederikMunk Larsen (Konzertgitarre),<br />
Werkevon J.S.Bach, Simon Steen Andersen, Axel<br />
Borup-Jörgensen<br />
Pierre Boulez Saal (✆ 47 99 74 11)<br />
19.30: Europa Galante,Ltg.Fabio Biondi, Ian Bostridge(Tenor),<br />
Castello: Sonata XV,Sonata XVI a4;<br />
Monteverdi: Il Combattimento di Tancredi eClorinda;<br />
Farina: Capriccio stravagante a4„Ein Kurtzweilig<br />
Quodlibet“; Sigismondo d’India: Che vegg’io ohimè /<br />
Lamento d’Orfeo; Frescobaldi: „Toccata per l’Elevazione“,<br />
„Bergamesca“, „Capriccio sopralaGirolmeta“<br />
aus „Fiori Musicali“ op. 12, „Tempro la cetra“<br />
Radialsystem (✆ 288 78 85 88)<br />
20.00: VocalconsortBerlin, Ensemble Continuum,<br />
Prinzip Hoffnung V: Passion, Johann Sebastian Bach:<br />
Johannes-Passion (BWV 245)<br />
KINDER<br />
Galli Theater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />
17.00: Aschenputtel –Mitspieltheater (ab 4J.)<br />
Helene-Nathan-Bibliothek (✆ 902 39 43 42)<br />
16.30: Helene Vielseitig: WieHenri Henriette fand,<br />
Bilderbuchkino mit Überraschung (ab 4Jahren)<br />
Puppentheater Felicio (✆ 44 67 35 30)<br />
16.30: Der Wettlauf zwischen Hase und Igel (ab 4J.)<br />
Puppentheater Firlefanz (✆ 283 35 60)<br />
16.00: Der gestiefelte Kater,Abenteuer-Puppenspiel<br />
(ab 4J.)<br />
Puppentheater Prenzlkasper (✆ 21 79 10 60)<br />
17.00: Kasper und die Feuerwehr,Alpenkasper<br />
Staatsoper Unter den Linden (✆ 20 35 45 55)<br />
18.00 alter Orchesterprobensaal: Schneewittchen<br />
(ab 6J.)<br />
TAK–Theater Aufbau Kreuzberg (✆ 50 56 70 00)<br />
17.00: Hörspiel: EinEngel in der Nacht, Cornelia<br />
Funke, Live-Hörspiel mit Musik für Kinder und<br />
Erwachsene (ab 5J.)<br />
Varia Vineta (✆ 43 72 32 44)<br />
16.00: Hänsel &Gretel (ab3J.). Anm. erf.<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Apostel-Paulus-Kirche Schöneberg (✆ 781 12 80)<br />
20.00: Arabische (Liebes-)gedichte vom6.Jahrhundertbis<br />
heute, Bassam Dawood, ElskeBrault, Lesung<br />
mit Musik: Nadim Sarrouh (Oud)<br />
Backfabrik (✆ 44 03 16 11)<br />
20.00 Clinker Lounge: Die ewigen Toten, Simon<br />
Beckett<br />
Cafe Genüsslich (Heynstr.33)<br />
19.00: Christa Wolf: Kassandra. Die Erzählung von<br />
der Seherin, der niemand glauben wollte, mit Blanche<br />
Kommerell<br />
Café Maggie (Frankfurter Allee 205)<br />
19.00: Maggie Slam<br />
Kulturbrauerei/Palais (✆ 405 04 73 10)<br />
20.00: Das Herz verlässt keinen Ort, an dem es<br />
hängt, mit Tanja Dückers, Svenja Leiber,Miriam<br />
Meetra, Widad Nabi, Empfang &Festivalauftakt, Moderation:<br />
Annika Reich, Übersetzung:Lama al-Haddad<br />
Kunsthandel Jörg Maaß (✆ 211 54 61)<br />
19.00: Else Lasker-Schüler in Berlin, Jörg Aufenanger<br />
Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />
19.30: LiteraturLive: Anna. Eine Kindheit, Erika<br />
Pluhar,Gespräch &Moderationmit Bettina Rust<br />
Planetarium am Insulaner (✆ 790 09 30)<br />
20.00: RBB-Hörspielkino untermSternenhimmel<br />
Salon Halit Art (✆ 017 6/ 23 76 82)<br />
18.00: AufAugenhöhe –oder wie Frauenbegannen,<br />
die Welt zu verändern, Heli Ihlefeld<br />
Schwartzsche Villa (✆ 902 99 22 12)<br />
19.30 Gr.Salon: Iwan Turgenjew: Das Adelsgut,<br />
Literatur trifft Musik!Eine musikalische Lesung<br />
Theater Coupé (✆ 902 91 67 03)<br />
20.00: Der politische Stefan Zweig –ein Europäer<br />
erinnertsich, Anna Moik-Stötzer<br />
Weiße Rose (✆ 902 77 66 46)<br />
19.00: Health-Slam, featured poet: Felix Römer<br />
KONZERT<br />
A-Trane (✆ 313 25 50)<br />
21.00: Ron Spielman(g, voc), Andreas Hommelsheim<br />
(Hommond B3, keys), Gérard Batrya (b),<br />
Lutz Halfter (dr), B3 –FiveYear of Fusion<br />
Admiralspalast (✆ 22 50 70 00)<br />
20.00: Abba Gold –The ConcertShow<br />
AstraKulturhaus (✆ 69 56 68 40)<br />
21.00: Mashrou‚ Leila<br />
Columbiahalle (✆ 69 81 28 14)<br />
20.00: Anderson .Paak &The Free Nationals<br />
Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />
20.00: AK Ausserkontrolle<br />
Festsaal Kreuzberg (✆ 551 50 65 87)<br />
21.00: Athena<br />
Freiheit fünfzehn (✆ 65 88 78 25)<br />
20.00: Purple Callas<br />
Gretchen (✆ 25 92 27 02)<br />
20.00: Dudu Tassa &The Kuwaitis<br />
Heimathafen Neukölln (✆ 56 82 13 33)<br />
21.00: Rebekka Bakken, Things YouLeave Behind<br />
Kiste (✆ 998 74 81)<br />
21.00: Hardbeat Five<br />
Lido (✆ 69 56 68 40)<br />
20.00: Colter Wall<br />
Quasimodo (✆ 318 04 56 70)<br />
22.30: ADHD<br />
Rickenbacker’s (✆ 81 89 82 90)<br />
21.00: Berlin Beat Club<br />
Schlot (✆ 448 21 60)<br />
21.00: Nico Lohmann –Albrecht Gündel-vom Hofe<br />
Jazz Quartett, Reed meets String in Spring<br />
Schokoladen Mitte (✆ 282 65 27)<br />
19.00: Freygang Band<br />
SO36 (✆ 61 40 13 06)<br />
20.00: Razzia, Fliehende Stürme, Klotzs<br />
Tempodrom (✆ 69 53 38 85)<br />
20.00: Sophie Hunger,support: Steiner &Madlaina<br />
UdK Hardenbergstraße (✆ 31 85 23 74)<br />
20.00: Das RilkeProjekt mit Nina Hoger und Edo<br />
Zanki<br />
ufaFabrik (✆ 75 50 30)<br />
20.00 Varieté Salon: Jeff Özdemir &Friends<br />
20.00: Männer-Minne,Let’sdoIt–Let’sFall In Love<br />
20.00 Neuss Salon: Erik Manouz, Record Release<br />
Wild At Heart (✆ 611 70 10)<br />
22.00: TheDrones +German Ex<br />
CLUB<br />
Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />
21.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />
Ritter Butzke (Ritterstr.24)<br />
23.59 4Floors: 2Years Retromania, Tiefschwarz,<br />
Bebetta, Kollektiv Ost Empro u.a.<br />
Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />
23.59: Tresor.Klubnacht, Makaton (live), Manni Dee<br />
WaterGate (✆ 61 28 03 94)<br />
23.55: WATB,Alan Fitzpatrick, Reset Robot, Weska,<br />
Maurice Mino B2Bsin:portu.a.<br />
KINO<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 14.00, 16.00;<br />
Free Solo 18.00; Wir –Us(OmU) 18.00, 20.20;<br />
Green Book 14.20, 17.10, 20.00; Vorhang auf für<br />
Cyrano 14.00, 16.30, 19.00; Vice (OmU) 21.30;<br />
Ailos Reise: Große Abenteuer beginnen mit kleinen<br />
Schritten 14.00; Die Berufung 15.30,18.30; Beale<br />
Street (OmU) 21.00; Reiß aus 16.00; Green Book<br />
(OmU) 20.40<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />
Rocca verändert die Welt 13.45, 16.45; Captain<br />
Marvel (OmU) 13.45, 16.30, 19.40; Vorhang auf<br />
für Cyrano 13.50, 19.30; Trautmann 13.50; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 14.15,<br />
16.50; Ostwind 4 14.20; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 314.30; Die Goldfische 14.40, 17.20,<br />
19.30;Die Berufung 16.15;Iron Sky 16.30, 19.00;<br />
Beale Street 16.40; Wir –Us(OmU) 17.00, 20.00,<br />
22.45; Frau Mutter Tier 19.00; Das Haus amMeer<br />
19.00; Green Book19.50; Der Goldene Handschuh<br />
21.20; Werk ohne Autor 21.30;The Sisters Brothers<br />
21.30;Vice (OmU) 22.15; Destroyer (OmU) 22.15;<br />
Free Solo (OmU) 22.45; Iron Sky (OmU) 22.50<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Vom Lokführer, der die<br />
Liebe suchte 18.45; Die Maske – Twarz (OmU)<br />
20.15; Leto 21.45<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Ostwind414.15;Mia<br />
und derweiße Löwe14.15; Captain<br />
Marvel 14.15; Trautmann 14.20; 3D: Captain<br />
Marvel 14.20, 16.50, 19.40, 22.40; Misfit 14.30,<br />
17.10;Asterixund das Geheimnis desZaubertranks<br />
14.30, 17.10; Die Goldfische 14.35,17.10,19.35,<br />
22.30; Rocca verändert die Welt 14.40, 17.05;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3 14.40; Head<br />
Full of Honey 16.40, 19.40; Alita: Battle Angel<br />
16.40; Wir 16.50, 19.45, 22.45; Iron Sky 17.10,<br />
19.40, 22.40; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht<br />
317.10; Bohemian Rhapsody 19.30; Green Book<br />
19.35; 25 km/h 19.35; Escape Room 19.40,<br />
22.30; Iron Sky: Wir kommen in Frieden /Iron Sky<br />
20.00; 3D: Aquaman 22.30; Hard Powder 22.40;<br />
Sneak Preview 22.45; Midnight Movie: Against the<br />
Night –Nur einer überlebt! 22.45<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12)The King:<br />
Mit Elvis durch Amerika –Promised Land (OmU)<br />
20.30<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Misfit13.30;<br />
Rocca verändert die Welt 13.40; Die Goldfische<br />
13.45, 16.40, 19.40, 22.40; Ostwind 4 14.10,<br />
16.45; Mia und der weiße Löwe 14.15;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 3 14.20; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 14.20,<br />
18.15; Ralph reichts 2: Chaos im Netz 14.30; 3D:<br />
Captain Marvel 14.30, 16.50, 19.50, 22.30; Der<br />
Junge muss an die frische Luft 15.40; Trautmann<br />
16.30; Head Full of Honey 16.45, 20.00; Wir 17.10,<br />
20.10, 23.15; Iron Sky 17.15, 20.40, 23.10; Captain<br />
Marvel 17.30; Green Book 19.20; Rate Your<br />
Date 19.30; Hard Powder 19.45, 22.45; Escape<br />
Room 20.30, 23.10; Glass 22.20; 3D: Alita: Battle<br />
Angel 23.00; Der Goldene Handschuh 23.15<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />
Vice 14.40; Bohemian Rhapsody 17.35; Die Berufung<br />
20.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) TheFavourite18.00; Vice<br />
20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) Wir –Us(OmU) 15.30,<br />
20.40; Beale Street (OmU) 18.00<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) Free Solo (OmU) 18.15;<br />
Der verlorene Sohn –Boy Erased (OmU) 20.30<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 0211) Ostwind<br />
410.00, 12.15; Mia und der weiße Löwe 10.00;<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 310.00, 12.15,<br />
14.15,17.45; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik<br />
10.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
10.00, 12.05, 14.30, 17.50; Rocca verändert<br />
die Welt 12.00, 14.35; Captain Marvel 12.15,<br />
14.45,17.00, 19.40, 22.40; Die Goldfische15.05,<br />
17.05,19.50,22.40; Wir16.45, 20.30, 22.50; Escape<br />
Room 20.00,23.00; Iron Sky 20.30,23.00<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Der<br />
Junge muss andie frische Luft 13.00; Kirschblüten<br />
&Dämonen 15.15; The Favourite 17.45; Green<br />
Book 20.15<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11) Der Junge muss an<br />
die frische Luft 15.00; Green Book 17.30,20.30<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)The<br />
Lego Movie II 10.00,12.05; Ralph reichts 2:Chaos<br />
im Netz 10.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
10.00, 12.20, 14.40; Die Winzlinge: Abenteuer in<br />
der Karibik 10.00; Checker Tobi und das Geheimnis<br />
unseres Planeten 10.00; Captain Marvel 10.00,<br />
12.05, 14.15, 16.30, 19.30, 22.30; Asterix und<br />
das Geheimnis des Zaubertranks 10.00, 12.00,<br />
14.25,17.35; Ostwind 412.15, 14.30; Rocca verändert<br />
die Welt 12.20, 15.00, 17.35; 3D: Captain<br />
Marvel 13.30,20.00; Die Goldfische 14.50,16.50,<br />
19.45, 22.40; Head Full of Honey 16.55, 20.00;<br />
Wir 17.10, 20.30, 23.00; Trautmann 17.15; Iron<br />
Sky 20.30, 23.00; Escape Room 20.30, 23.00;<br />
Rate Your Date 23.00; Hard Powder 23.00<br />
Thalia Movie Magic (✆ 7743440) Captain Marvel<br />
15.30,17.45, 20.30; Die Goldfische 15.30, 18.00,<br />
20.30;Asterix und dasGeheimnisdes Zaubertranks<br />
15.45,18.00; Rocca verändert die Welt 15.45; Wir<br />
18.00,20.30; Iron Sky 20.30<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Youssef Chahine: Sayyidat<br />
al-Qitar –Lady onaTrain (OmenglU) 19.00;<br />
Youssef Chahine: Bab al-hadid –Kairo Hauptbahnhof<br />
(OmenglU) 21.00; Magical History Tour: Tödliches<br />
Kommando –The Hurt Locker (OF) 20.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 806969)<br />
Lampenfieber 12.30; CaptainMarvel12.30,15.45,<br />
18.00, 21.15, 23.00; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 12.30, 14.15, 16.40; The Lego<br />
Movie II 12.40, 14.40; Rocca verändert die Welt<br />
12.50, 13.50, 16.50; Misfit 13.00, 15.30; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 313.10, 14.30; Club<br />
der roten Bänder –Wie alles begann 13.15; Mary<br />
Poppins‘ Rückkehr 13.20; Ostwind 413.30, 15.00;<br />
Mia und der weiße Löwe 13.30; 3D: Captain Marvel<br />
13.30, 17.00, 19.00, 20.30, 22.20; Ralph reichts<br />
2: Chaos imNetz 13.40; Die Goldfische 13.50,<br />
16.50, 19.50, 22.50; Wir 14.20, 16.30, 19.45,<br />
23.00; The Hate UGive 15.10; 3D: Alita: Battle<br />
Angel 15.50, 22.30; AStar IsBorn 16.00, 16.20,<br />
19.10; Kirschblüten &Dämonen 16.15; Rate Your<br />
Date 16.20, 19.40; Head Full of Honey 16.30,<br />
19.30, 22.50; Iron Sky 17.10, 20.00, 22.50;<br />
Frau Mutter Tier 17.30, 20.10; The Sisters Brothers<br />
17.40; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht<br />
317.40; Die Berufung 18.00; Der Junge muss an<br />
die frische Luft 18.30; Was Männer wollen 19.15;<br />
Vice 19.20; Green Book 19.30; The Mule 19.40;<br />
Trautmann 19.50; Escape Room 20.40, 22.30; Bohemian<br />
Rhapsody 20.50; Alita: Battle Angel 21.00;<br />
Hard Powder 21.15; Glass 22.40; Destroyer 22.40;<br />
Happy Deathday2U22.50;Creed 2–Rocky‘s Legacy<br />
22.50; Der Goldene Handschuh 23.00<br />
CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00)<br />
3D:Spider-Man: ANew Universe –Spider-Man: Into<br />
The Spider-Verse (OF) 13.30; Head Full of Honey<br />
(OF) 13.30, 19.20; Drachenzähmen leicht gemacht<br />
3–How to Train Your Dragon III (OF) 13.40; 3D:<br />
Captain Marvel (OF) 13.45, 16.45, 20.10, 22.30;<br />
Ralph reichts 2:Chaos im Netz –Ralph Breaks the<br />
Internet (OF) 14.00; The Lego Movie II (OF) 14.10;<br />
Green Book (OF) 14.10, 19.40; Bohemian Rhapsody<br />
(OF) 14.40; 3D:<br />
Alita: Battle Angel (OF) 16.15, 23.00; The Hate<br />
UGive (OF) 16.30; Captain Marvel (OF) 16.30,<br />
19.50; Vice (OF) 16.50; 3D: Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3–How to TrainYour Dragon III(OF)17.00;<br />
Wir –Us (OF) 17.15, 19.50, 23.00; Iron Sky (OF)<br />
17.50, 20.20, 23.00; Die Berufung (OF) 19.30;<br />
Iron Sky: Wir kommen in Frieden –Director‘s Cut<br />
(OF)20.00; Hard Powder –ColdPursuit (OF) 22.30;<br />
Iron Sky: Wir kommen in Frieden (OF) /Iron Sky<br />
(OF) 22.40; Free Solo (OF) 22.45; Destroyer (OF)<br />
23.15<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Galapagos:<br />
Rätsel der verlorenen Welt 11.30; 3D: Captain<br />
Marvel (OF) 13.00,16.15, 19.30; 3D: Captain<br />
Marvel 22.45<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Asche ist reines<br />
Weiß –Ash Is Purest White (OmU) 19.00<br />
Haus der Kulturen der Welt (✆ 397 87 -0) Haus<br />
der Kulturen der Welt 1 Find the File: Videoinstallation<br />
(Fela Kuti and the Politics of Remembering /<br />
Artistic Shadow Libraries) 14.00<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Rocca verändert die Welt<br />
14.00, 16.00; Ostwind 414.00; Die Goldfische<br />
14.00, 18.00, 20.15; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 14.00, 16.00; 3D: Captain<br />
Marvel 14.30, 17.00, 20.00, 22.00; Misfit 16.00;<br />
Captain Marvel 16.15, 19.00; Wir 17.45, 20.00,<br />
22.30; Iron Sky 18.00, 20.15, 22.30; Hard Powder<br />
22.30; Escape Room 22.30<br />
Casablanca (✆ 677 5752) Der Junge muss an<br />
diefrische Luft16.15; Wiegut ist deineBeziehung?<br />
18.15; Kirschblüten &Dämonen 20.30<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />
Rocca verändert die Welt 14.00; Die Goldfische<br />
14.00, 17.20, 19.45, 23.10; 3D: Captain Marvel<br />
14.00, 17.15, 20.00, 22.40; The Lego Movie II<br />
14.15; Ostwind 4 14.15; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 314.25; Ralph reichts 2: Chaos im Netz<br />
14.30; Asterixund dasGeheimnisdes Zaubertranks<br />
14.40, 17.15; Misfit 14.45; Bohemian Rhapsody<br />
16.35; Head Full of Honey 16.45, 19.50; Captain<br />
Marvel 16.45, 19.30,23.10; Escape Room 16.55,<br />
20.10, 22.40; Iron Sky 17.00, 20.10, 23.05; Wir<br />
17.10, 20.10, 22.45; Phantastische Tierwesen:<br />
Grindelwalds Verbrechen 19.30; 3D: Alita: Battle<br />
Angel 20.10; Glass 22.45; Hard Powder 22.50;<br />
RateYour Date 23.00<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 0311) Captain<br />
Marvel 14.00, 17.00, 19.30, 22.50; Rocca verändert<br />
die Welt 14.30; Ralph reichts 214.30;<br />
Die Goldfische 14.30, 17.20, 19.40, 23.00; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 14.30,<br />
17.00; Drachenzähmen leicht gemacht 314.40,<br />
17.10; Misfit 14.50; TheLegoMovie II 17.00; Head<br />
Full ofHoney 17.10, 19.45; Wir 17.20, 23.00; Wir<br />
–Us(OF) 20.10; Öldür beni sevgilim (OmU) 20.15;<br />
Iron Sky 20.30, 22.50; Escape Room 22.30; Captain<br />
Marvel (OF) 22.30; RateYour Date 23.00<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Vice<br />
18.30; Mid90s (OmU) 21.15<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 4714001) Nearand Elsewhere<br />
(OmU) 18.00;Vakuum (OmU) 19.30; Luz 21.00<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Asterix und das<br />
Geheimnis des Zaubertranks 13.00, 15.00, 17.00;<br />
Green Book 19.00; Vorhang auf für Cyrano 11.00,<br />
17.45, 20.15; Checker Tobi und das Geheimnis<br />
unseres Planeten 13.30; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 315.30<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Yuli 15.30;The<br />
Sisters Brothers (OmU) 18.00; Das Haus am Meer<br />
–Lavilla (OmU) 20.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Vorhang auf für<br />
Cyrano 15.15,20.30;Vice 17.45<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 46 78) Die kleine Zauberflöte 16.00;<br />
Adam und Evelyn 18.00; Green Book 20.30<br />
Capitol (✆ 831 6417) Vorhang auf für Cyrano<br />
15.00,20.30; Die Berufung 17.45<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12)<br />
AStar is Born (OF) 18.00; AStar IsBorn (OmU)<br />
21.15<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Die Winzlinge:<br />
Abenteuer in der Karibik 13.30; Checker Tobi<br />
und das Geheimnis unseres Planeten 13.45; Frau<br />
Mutter Tier 14.00, 16.00; Ostwind 414.15; Rocca<br />
verändert die Welt 15.45; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3 15.45; #fridaysforfuture: Chasing Ice<br />
16.30;Vice 18.00; Green Book 18.00, 20.45; Vom<br />
Bauen der Zukunft –100 Jahre Bauhaus (m. Gast)<br />
18.30; Das Haus am Meer 18.30; Kirschblüten &<br />
Dämonen 20.45; Destroyer 20.45; Wintermärchen<br />
21.00<br />
UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />
3D: Captain Marvel 13.45, 16.50, 20.15, 23.00;<br />
Ostwind 414.00, 17.00; Mia und der weiße Löwe<br />
14.00;Die Goldfische14.00, 16.50,19.45, 23.00;<br />
Rocca verändert die Welt 14.15;<br />
L‘ecole buissonniere – School ofLife 14.15; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 314.15, 17.00; Asterix<br />
und das Geheimnis des Zaubertranks 14.30,<br />
17.20; Captain Marvel 16.45; Wir 17.00, 20.00,<br />
23.00; Misfit 17.15; Green Book 19.45; Hard Powder<br />
19.50; Iron Sky 20.00, 23.00; Escape Room<br />
20.00, 22.45; Rate Your Date 20.10; Der Goldene<br />
Handschuh 23.00; Alita: Battle Angel 23.00<br />
UMLAND<br />
ALA Falkensee (✆ 033 22/279 88 77) Ostwind<br />
4 15.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3 17.30;<br />
Die Goldfische 20.00<br />
Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />
Frau Mutter Tier 17.15, 20.00<br />
CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) The Lego<br />
Movie II 14.45; Ostwind 414.45, 17.35; DieGoldfische<br />
14.45, 17.10, 20.00, 22.45; Bohemian Rhapsody<br />
14.45; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />
14.45, 17.30; Rocca verändert die Welt<br />
14.50, 17.30; 3D: Captain Marvel 14.50, 17.00,<br />
20.15, 22.45; Misfit 15.00; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 315.00, 17.45; Die Winzlinge: Abenteuer<br />
in der Karibik 15.00; Head Full of Honey 17.15,<br />
20.20;Iron Sky 17.20, 20.30, 23.20; Captain Marvel<br />
17.20; Wir 17.40, 20.00, 22.50; Hard Powder<br />
19.50, 23.10; Green Book 20.00; Was Männer<br />
wollen 20.20; Rate Your Date 20.20; Escape Room<br />
20.30; Glass 22.45; 3D: Alita: Battle Angel 23.00;<br />
Trautmann 23.10; Happy Deathday 2U23.10; The<br />
Possession of Hannah Grace 23.20<br />
Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Die<br />
Goldfische 15.00, 18.00, 20.30; Captain Marvel<br />
15.15, 17.45, 20.30; Asterix und das Geheimnis<br />
des Zaubertranks 15.30, 17.45; Escape Room<br />
20.30<br />
Filmpalast Oranienburg (✆ 033 01/70 48 28)<br />
Asterix und das Geheimnis desZaubertranks 14.00,<br />
16.00; Captain Marvel 15.00, 17.20, 20.00,<br />
22.45; Rocca verändert die Welt 15.10; Die Goldfische<br />
15.30, 17.45, 20.10, 23.10; Head Full of<br />
Honey 17.30,20.20; Ostwind 418.00; GreenBook<br />
20.15; Hard Powder 22.50; Escape Room 23.15<br />
Kammerspiele Kleinmachnow (✆ 03 32 03/84 75 84)<br />
Drachenzähmen leicht gemacht 316.00; Can You<br />
Ever Forgive Me? 20.30<br />
Kino-Cafe Dahme (✆ 03 54 51/343) Ostwind 4<br />
17.00; Hard Powder 20.00<br />
Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Green Book<br />
14.00, 20.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
15.15; Mia und der weiße Löwe 16.00; Ostwind 4<br />
17.30; Hard Powder 18.15; Maria Stuart, Königin<br />
von Schottland 20.45
26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019<br />
· ·······················································································································································································································································································<br />
·<br />
Netzwerk<br />
STREAMING<br />
Die Suche nach<br />
der zweiten<br />
Chance<br />
VonMarkus Posimski<br />
Wenn man sich die Liste dessen<br />
anschaut, was IdrisElba in den<br />
vergangenen Jahren geschafft hat,<br />
was seine derzeitigen Projekte sind<br />
und was ihn wahrscheinlich in naher<br />
Zukunft erwartet, fragt man sich, ob<br />
er nicht auch ein paar Dinge für andereKünstler<br />
übriglassen kann.<br />
Nachdem er bereits eine beachtliche<br />
TV-Karriere hinter sich hatte,<br />
wurde er einem breiten Publikum als<br />
Stringer Bell in „The Wire“bekannt –<br />
die Lieblingsserie aller,die selbst Serien<br />
machen. Danach ist er als Ermittler<br />
Luther in der gleichnamigen<br />
BBC-Serie auf Verbrecherjagd gegangen<br />
und nebenbei hat er bei den<br />
„Avengers“ mitgespielt. Seine freie<br />
Zeit verbringt er auch damit, als DJ<br />
aufzutreten, im Radio zu moderieren<br />
und Mode für das Label „Superdry“<br />
zu entwerfen. Noch was vergessen?<br />
Ein Plattenstudio betreibt er auch<br />
noch. Es ist also kaum zu glauben,<br />
dass Idris Elba genug Zeit hat, eine<br />
eigene Serienidee zu entwickeln, zu<br />
produzieren und bei Netflix unterzubringen.<br />
In der gerade gestarteten Serie<br />
„Turn upCharlie“ spielt Elba einen<br />
abgehalfterten DJ in London, der<br />
Jahre vorher einen Sommerhit gelandet<br />
hatte und seitdem nur noch<br />
auf Familienfesten Musikwünsche<br />
erfüllen darf. Er versucht nun, durch<br />
die Nähe zu seinen berühmten<br />
Freunden einen Karriereneustart<br />
hinzubekommen. Das gelingt ihm<br />
allerdings nicht. Sein bester Freund,<br />
ein in Hollywood erfolgreicher<br />
Schauspieler, und dessen Frau, eine<br />
DJane, brauchen eine Nanny für die<br />
Tochter –der mittlerweile relativ erfolglose<br />
DJ Charlie kommt wie gerufen.<br />
Als Discjockey hat es Charlie (Idris Elba) in<br />
„TurnupCharlie“ auch nicht leicht. NETFLIX<br />
Die Serie wirft unterhaltsam ein<br />
eher unschönes Licht auf die Welt<br />
der Reichen und Schönen. Elba, der<br />
in eben dieser Welt unterwegs ist<br />
und von schlecht bezahlten Statistenrollen<br />
bis hin zu Marvel-Blockbustern<br />
alles miterlebt hat, hat mit<br />
„TurnupCharlie“ eine Seriegeschaffen,<br />
die einerseits leichte Unterhaltung<br />
bietet, andererseits nicht selten<br />
zum Nachdenken anregt.<br />
Wenn man jedoch lieber den harten<br />
Kerl mit weichem Kern mag<br />
(„Luther“ –auf Amazon und iTunes)<br />
oder den unvergleichlichen Gangster<br />
Stringer Bell („The Wire“ – auf<br />
Netflix, Amazon und iTunes), ist das<br />
auch kein Problem. Idris Elba bietet<br />
für jeden Geschmack etwas. Und<br />
vielleicht ist ja was dran an den Gerüchten,<br />
dass er bald als James Bond<br />
auf der großen Leinwand zu sehen<br />
sein wird.<br />
Marcus Posimiski hat<br />
amerikanische Kultur mit<br />
Schwerpunkt Film studiert.<br />
Der Siemens-Campus in Erlangen soll ein Ortder kurzen Wege werden, um von der Wohnung zur Arbeit oder zur Uni zu gelangen.<br />
Die neue Form der Modernisierung<br />
In Erlangen baut Siemens seinen Traditionsstandort um. Das Projekt könnte ein Vorbildfür Berlin sein<br />
VonUdo B. Greiner<br />
Ein Zitat kann am besten<br />
das zur Schau getragene<br />
Selbstbewusstsein und<br />
den unbändigen Ehrgeiz<br />
des Vorstandsvorsitzenden von Siemens<br />
ausdrücken. „Wir wollen mit<br />
dem Siemens-Campus Erlangen die<br />
besten Köpfe der Welt zu uns holen.<br />
Sie sollen sich hier zu Hause fühlen“,<br />
sagte Joe Kaeser vor vier Jahren.<br />
Zumal es nicht einfach sein<br />
dürfte, „die besten Köpfe der Welt“<br />
ausgerechnet in einer eher beschaulichen<br />
mittelfränkischen<br />
110 000-Seelen-Stadt anzusiedeln –<br />
auch wenn mit der Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnbergdie<br />
laut eines Rankings innovativste<br />
Universität Deutschlands in<br />
der direkten Nachbarschaft zu finden<br />
ist.<br />
Beruhigung beim Richtfest<br />
HatSiemens deshalb einen gleichartigen<br />
Campus in Berlin in Angriff genommen?<br />
Weltweit werben die großen<br />
Tech-Firmen inzwischen um die<br />
klugen Köpfe, bieten erstaunliche<br />
Gehälter und siedeln ihreBüros dort<br />
an, wo sich junge Menschen wohlfühlen.<br />
Oft ist das die Großstadt. In<br />
Erlangen entstanden jedenfalls Irritationen,<br />
als die Nachricht vom Projekt<br />
in der <strong>Berliner</strong> Siemensstadt bekannt<br />
wurde.Ralf P. Thomas,Finanzvorstand<br />
des Konzerns, beruhigte<br />
die Bürger beim Richtfest für das<br />
erste vonsieben Modulen des Erlanger<br />
Campus: „Das <strong>Berliner</strong> Vorhaben<br />
steht zum Erlanger in keinster Weise<br />
in Konkurrenz.“ Vielmehr demonstrierten<br />
die Investitionen in den beiden<br />
Städten sowie auch zurückliegend<br />
an der Hauptverwaltung in<br />
München, dass die Siemens AG damit<br />
ein „klares Bekenntnis zum<br />
StandortDeutschland“ abgebe.<br />
Die Idee: Im November<br />
2018 hatte Siemens erstmals<br />
über sein Projekt „Siemensstadt<br />
2.0“ informiert.<br />
Am heutigen Freitag soll das<br />
A32 Entrepreneurs Forum<br />
vorgestellt werden. A32 ist<br />
nach Angaben des Unternehmens<br />
einer der ersten<br />
Schritte in der Transformation<br />
der Siemensstadt.<br />
DAS PROJEKT IN SPANDAU<br />
Die Kosten: Mehr als 600<br />
Millionen Euro wird Siemens<br />
investieren, um an der Nonnendammallee<br />
auf 70<br />
Hektar die Siemensstadt 2.0<br />
entstehen zu lassen. Das<br />
Projekt sieht vor, das heutige<br />
Siemens-Areal in Spandau<br />
bis zum Jahr 2030 zum Technologiepark<br />
und Brutkasten<br />
für neue Ideen zu entwickeln.<br />
Die Bedingungen: Für das<br />
Projekt hatte derTechnologiekonzernvom<br />
Senat Zugeständnisse<br />
verlangt. So soll<br />
dieVerkehrsanbindung verbessertund<br />
dieVersorgung<br />
mit superschnellem Internet<br />
sichergestellt werden, damit<br />
die Forscher und Start-upsunter<br />
wettbewerbsfähigenBedingungenarbeiten<br />
können.<br />
Was in den Planungen für den<br />
neuen Stadtteil im Süden der Stadt<br />
zu sehen ist: Siemens gibt sich große<br />
Mühe,kluge Köpfe nach Erlangen zu<br />
locken. Bis zum Jahr 2022 werden<br />
nach den Plänen der Architekten<br />
neue Büro- und Forschungsflächen<br />
fertiggestellt: „Ein Dreiklang aus<br />
Funktionalität, Wirtschaftlichkeit<br />
und Langlebigkeit“, heißt es.Bis zum<br />
Jahr 2030 folgen dann ein Hotel, ein<br />
Business-Center, Geschäfte für den<br />
täglichen Bedarf, Einrichtungen für<br />
Freizeit, Sport und Gastronomie,<br />
dazu 170 000 Quadratmeter Wohnflächen<br />
und etwa 8000 Parkplätze<br />
für Autos und Fahrräder –für Kaeser<br />
„eine Stätte der Begegnung und<br />
Kommunikation für ein Miteinander<br />
und den Dialog“. In elf Jahren sollen<br />
in dem Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
etwa 12 000 Siemensianer<br />
arbeiten. In einem Filmbeitrag<br />
für die <strong>Berliner</strong> Abendschau<br />
sagte der Reporter:„DerUnterschied<br />
ist: Berlin hat eine Siemenstadt, Erlangen<br />
ist eine Siemensstadt.“<br />
Thomas Braun, Generalmanager<br />
des Gelände betont, dass ein offener<br />
Campus mit direkter Anbindung<br />
an S-Bahn und Stadt-Umland-Bahn<br />
entstehen soll, der eine<br />
hohe Aufenthaltsqualität durch<br />
Einrichtungen des täglichen Bedarfs<br />
und Erholungsmöglichkeiten<br />
durch attraktive Grün- und Freibereiche<br />
biete. Also statt Großstadtdschungel<br />
eine Strategie der kurzen<br />
Wege.Kostenpunkt: insgesamt etwa<br />
500 Millionen Euro.<br />
Daserste der sieben Module –das<br />
Büros und Parkhäuser umfasst –ist<br />
fast fertig. DortwerdenabMitte 2020<br />
rund 7000 Beschäftigte in acht<br />
neuen Bürogebäuden auf über<br />
100 000 Quadratmetern Nutzfläche<br />
ihren Arbeitsplatz haben.<br />
Für Braun ist das Gesamtprojekt<br />
auch deshalb ein „Aushängeschild“,<br />
weil der Campus zum ersten CO 2 -<br />
neutralen Standort des Konzerns<br />
weltweit werden soll. Die Nachhaltigkeit<br />
soll auch durch den mit den<br />
Stadtwerken vereinbarten Baueines<br />
eigenen Blockheizkraftwerks gewährleistet<br />
werden.Siemens will als<br />
erster Industriekonzernder Welt bis<br />
2030 CO 2 -neutral sein.<br />
Mit Robotern tanzen<br />
Innovationen hatder StandortErlangen,<br />
mit Berlin einstige Ur-Zelle<br />
des Konzerns, auch bitter nötig. Seit<br />
JoeKaeser 2013 das Heft in die Hand<br />
genommen hat, krempelte er den<br />
Konzern mehrmals umund machte<br />
innerhalb von fünf Jahren die Erlanger<br />
zu Befehlsempfängern. Mit der<br />
„Vision 2020+“ wurden am 1. Oktober<br />
2018 drei neue „Operating Companies“<br />
geschaffen. Sie alle operierennicht<br />
mehr wie früher aus Erlangen<br />
heraus: „Gas and Power“ mit<br />
71 000 Mitarbeitern weltweit und 21<br />
Milliarden Euro Umsatz sitzt im fernen<br />
texanischen Houston, „Smart<br />
Infrastructure“, ebenfalls mit 71 000<br />
Mitarbeitern und 14 Milliarden Umsatz,<br />
wirdvom Steuerparadies Zugin<br />
der Schweiz dirigiert, und „Digital<br />
Industries“ (78 000 Mitarbeiter,<br />
14 Milliarden Umsatz) ist ins benachbarte<br />
Nürnbergumgezogen.<br />
Fränkische Bodenständigkeit<br />
SIEMENS AG<br />
Die Medizinsparte mit dem Kunstnamen<br />
Healthineers teilt sich inzwischen<br />
mit dem immer wichtiger<br />
werdenden benachbarten Standort<br />
Forchheim weitgehend die Kompetenz.<br />
Dennoch, so sind sich regionale<br />
Größen sicher, bleibt Erlangen<br />
eine Chancenregion, Horst Seehofer<br />
hatte in seiner Funktion als bayerischer<br />
Ministerpräsident im Zusammenhang<br />
mit dem Projekt vom<br />
„Leuchtturm bayerischer Zukunftskraft“<br />
gesprochen. Für Erlangens<br />
Oberbürgermeister Florian Janik ist<br />
der Campus ein„starkes Signal, dass<br />
es den Menschen in Erlangen weiter<br />
gut gehen kann“. Den Siemens-<br />
Campus bezeichnete er jedenfalls<br />
als neue Visitenkarte der Stadt, die<br />
es schon in der Vergangenheit verstanden<br />
hat, Wissenschaft, Forschung<br />
und Wirtschaftskraft zu<br />
bündeln. Und nicht zu vergessen<br />
die fränkische Bodenständigkeit.<br />
Britischer Entwicklungstechniker rät zu einem entspannten Umgang mit den neuen Technologien<br />
Eine Bingo Box zeigt auf simple<br />
Weise,wie Künstliche Intelligenz<br />
unseren Alltag bald verändern wird.<br />
Bingo Box werden Einkaufsläden in<br />
China genannt, die aussehen wie<br />
Schuhkartons und von den Kunden<br />
zu jederzeit betreten werden können.<br />
Per Smartphone lässt sich die<br />
Eingangstür öffnen, in den Regalen<br />
findet der Kunde,was er sucht, denn<br />
Algorithmen analysieren sein Kaufverhalten<br />
und sorgen dafür,dass die<br />
gewünschte Ware auch da ist, und<br />
am Ende wird die Ware eingescannt<br />
und per Appbezahlt.<br />
Andy Baxendale, Entwicklungstechniker<br />
bei Oracle in London, war<br />
nach Berlin gekommen, um im Rahmen<br />
der Open-Network-Veranstaltungen<br />
des <strong>Berliner</strong> Verlags über die<br />
Zukunftstechnologien zu sprechen.<br />
Zunächst versuchte er den Zuhörern,<br />
die Angst vor dem Einsatz von<br />
Künstlicher Intelligenz zu nehmen.<br />
Er erinnerte an die Auswirkungen<br />
der Industrialisierung, an die Veränderung<br />
der Arbeitswelt und das Ergebnis.„DerMenschheit<br />
geht es besser“,<br />
sagte er. Ererinnerte auch an<br />
den demografischenWandel, in Ländernwie<br />
Deutschland werden in den<br />
kommenden Jahrzehnten Arbeitskräfte<br />
fehlen, prognostizieren Wirtschaftsforscher.<br />
Eine gute Gelegenheit,<br />
um Dienstleistungen an Roboter<br />
zu übertragen, sagte Baxendale.<br />
Andy Baxendale, Entwicklungstechniker<br />
bei Oracle<br />
UHLEMANN<br />
Aber er machte auch deutlich, dass<br />
die Geräte noch viel lernen müssen,<br />
um nur halbwegs das zu erreichen,<br />
was sie in Science-Fiction-Filmen<br />
schon können. Unddann sind da die<br />
Bereiche, indenen es um Umweltschutz<br />
und Klimawandel geht. In<br />
Berlin hoffen Stadtplaner beispielsweise<br />
darauf, dass mit klugen Maschinen<br />
der Verkehr besser gesteuert<br />
werden kann, sodass weniger Abgase<br />
entstehen. In seiner Schlussbemerkung<br />
empfahl er, sich gut gelaunt<br />
auf die Zukunft einzulassen.<br />
„Wir sollten lernen, mit Roboternzu<br />
tanzen und nicht vor ihnen wegzulaufen“,<br />
stand auf der letzten Folie,<br />
die er präsentierte. (jöh.)<br />
Wieder eine<br />
Datenpanne<br />
bei Facebook<br />
Mitarbeiter hatten Zugriff<br />
auf Nutzer-Passwörter<br />
Neue Sicherheitspanne bei Facebook:<br />
Das Online-Netzwerk<br />
hat eingeräumt, die Passwörter von<br />
Hunderten Millionen Nutzern in<br />
unverschlüsselter Form auf internen<br />
Servern gespeichert zuhaben.<br />
Die Passwörter seien aber „niemals“<br />
für Außenstehende sichtbar<br />
gewesen und es gebe „bislang“ keinen<br />
Hinweis darauf, dass Mitarbeiter<br />
sie missbraucht hätten, teilte<br />
das Unternehmen am Donnerstag<br />
mit.<br />
Betroffen sind Nutzer der<br />
Dienste Facebook, Facebook Lite<br />
und Instagram. Das„Problem“, das<br />
kürzlich bei einer Routineüberprüfung<br />
entdeckt worden sei, sei mittlerweile<br />
behoben worden, schrieb<br />
der für Sicherheit undPrivatsphäre<br />
zuständige Facebook-Vizepräsident<br />
Pedro Canahuati in einem<br />
Blogeintrag. Die Betroffenen –<br />
Hunderte Millionen Nutzer der<br />
App Facebook Lite, Millionen weitere<br />
Facebook-Kunden sowie<br />
Zehntausende Nutzer der Fotoplattform<br />
Instagram –würden informiert.<br />
Dabei handle es sich um<br />
eine Vorsichtsmaßnahme.<br />
Nach Angaben der auf Cybersicherheit<br />
spezialisierten Internetseite<br />
KrebsOnSecurity hatten vermutlich<br />
mehr als 20 000 Facebook-Angestellte<br />
zum Teil über mehrere Jahre<br />
Zugriff auf die im Klartext gespeicherten<br />
Passwörter, die eigentlich in<br />
verschlüsselter Form auf den Servern<br />
abgelegt werden sollten. Bis zu<br />
600 Millionen Nutzer seien davon<br />
betroffen, berichtete die Website unter<br />
Berufung auf interne Facebook-<br />
Quellen.<br />
Facebook war im vergangenen<br />
Jahr von einer Serie von Skandalen<br />
erschüttert worden. Unter anderem<br />
kam heraus,dass die Daten vonrund<br />
87 Millionen Nutzernbei der Datenanalysefirma<br />
Cambridge Analytica<br />
gelandet waren. Sie sollen unter anderem<br />
unerlaubt im vergangenen<br />
US-Präsidentschaftswahlkampf für<br />
die Kampagne des heutigen Amtsinhabers<br />
Donald Trump genutzt worden<br />
sein.<br />
Im Herbst hatten Hacker eine Sicherheitslücke<br />
bei Facebook ausgenutzt,<br />
um sich Zugang zu 29 Millionen<br />
Nutzerkonten zu verschaffen.<br />
Bei 14 Millionen der Betroffenen<br />
konnten die Angreifer nach Angaben<br />
des Unternehmens auch persönliche<br />
Daten einsehen, die auf Facebook<br />
gepostet wurden – etwa Geschlecht,<br />
Beziehungsstatus, Wohnort,<br />
Geburtsdatum oder kürzlich besuchte<br />
Orte. (AFP)<br />
AUSDER REDAKTION<br />
Berlin Mitte,<br />
der Podcast<br />
von<br />
Jochen Arntz<br />
Freitags<br />
ab sechs<br />
Jetzt gibt’s unter www.berlinerzeitung.de<br />
auch was zum Hören –<br />
direkt aus der Chefredaktion. „Berlin<br />
Mitte“ heißt der Podcast, in dem<br />
ich Ihnen jeden Freitag ab sechs<br />
Uhr morgens Neues aus der Redaktion<br />
und Neues aus Berlin präsentiere.<br />
Diesmal spreche ich mit Bettina<br />
Cosack über die besten Tipps<br />
und Geschichten aus „Berlin am<br />
Wochenende“.<br />
Wirhören uns,<br />
Ihr Jochen Arntz, Chefredakteur<br />
bei Twitter @JochenArntz
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 27<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm<br />
ARD<br />
5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 (für<br />
HG) Tagesschau 9.05 (für HG) Live nach Neun<br />
9.55 (für HG) Sturm der Liebe 10.45 (für HG)<br />
Meister des Alltags 11.15 (für HG) Wer weiß<br />
denn sowas? 12.00 (für HG) Tagesschau<br />
12.15 (für HG) ARD-Buffet 13.00 (für HG)<br />
ZDF-Mittagsmagazin 14.00 (für HG) Tagesschau<br />
14.10 (für HG) Sportschau. Skifliegen /<br />
ca. 16.25 Biathlon: 10 km Sprint Herren<br />
18.00 (für HG) Wer weiß denn sowas? Gäste:<br />
Marianne, Michael Hartl. Moderation: Kai<br />
Pflaume 18.50 (für HG) Quizduell –Der Olymp.<br />
Moderation: Jörg Pilawa 19.45 (für HG) Wissen<br />
vor acht –Werkstatt 19.55 (für HG) Börse vor<br />
acht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Praxis mit Meerblick<br />
Auf zuneuen UfernTV-Komödie, D2019<br />
Mit Tanja Wedhorn, Benjamin Grüter,<br />
Dirk Borchardt u.a.<br />
Regie: Joseph Orr<br />
21.45 (für HG) Tagesthemen<br />
22.00 (für HG) Tatort<br />
Die Wahrheit. TV-Kriminalfilm, D2016<br />
23.30 (für HG) Mordkommission Istanbul<br />
Transit. TV-Kriminalfilm, D2012<br />
1.00 (für HG) Tagesschau<br />
1.10 (für HG) Praxis mit Meerblick<br />
Auf zuneuen UfernTV-Komödie,D2019<br />
RTL<br />
6.00 Guten Morgen Deutschland. Moderation:<br />
Susanna Ohlen, Jan Hahn 8.30 (für HG) Gute<br />
Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap 9.00 Unter<br />
uns. Daily Soap 9.30 Freundinnen –Jetzt<br />
erst recht. Unterhaltungsserie 10.00 Der Blaulicht-Report<br />
11.00 Der Blaulicht-Report 12.00<br />
Punkt 12. Moderation: Roberta Bieling 14.00<br />
Die Superhändler –4Räume, 1Deal 15.00<br />
Die Superhändler –4Räume, 1Deal 16.00<br />
Schätze aus Schrott 17.00 Freundinnen –Jetzt<br />
erst recht 17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00<br />
Explosiv –Das Magazin 18.30 Exclusiv –Das<br />
Star-Magazin. Moderation: Bella Lesnik 18.45<br />
aktuell 19.05 (für HG) Alles was zählt. Soap<br />
19.40 (für HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />
20.15 (für HG) Let's Dance<br />
Jury: Joachim Llambi, Motsi Mabuse,<br />
Jorge González.Moderation: Victoria<br />
Swarovski,Daniel Hartwich<br />
14 neue Prominente brennen darauf,<br />
das Tanzbein zu schwingen.<br />
0.00 Nachtjournal<br />
0.30 Willkommen bei Mario Barth<br />
Gäste: Michael Winslow, Ross Antony<br />
Moderation: Mario Barth<br />
1.40 Willkommen bei Mario Barth<br />
Gäste: Mark Forster,Sarah Nowak<br />
Moderation: Mario Barth<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
MDR WDR Ermittlungsgespür, dasdie Mission schon Arte<br />
14.00 (für HG) MDR um zwei 15.15 (für HG)<br />
Gefragt –Gejagt 16.00 (für HG) MDR um vier<br />
17.45 (für HG) Aktuell 18.10 (für HG) Brisant<br />
Classix 18.54 (für HG) Sandmann 19.00 (für<br />
HG) MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell<br />
19.50 (für HG) Elefant, Tiger &Co. 20.15 Alle<br />
lieben Kaiser! 21.45 (für HG) Aktuell 22.00<br />
(für HG) Riverboat 0.05 MDR Kultur 0.35 (für<br />
HG) Mankells Wallander. TV-Kriminalfilm, S/D<br />
2013 2.10 (für HG) Sieben Mal am Tagbeklagen<br />
wir unser Los und nachts stehen wir auf,<br />
um nicht zu träumen. Kurzfilm, D2014<br />
Bayern<br />
14.40 (für HG) Gefragt –Gejagt 15.30 (für<br />
HG) Schnittgut. Alles aus dem Garten 16.00<br />
(für HG) Rundschau 16.15 (für HG) Wir inBayern<br />
17.30 Regional 18.00 (für HG) Abendschau<br />
18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />
HG) Unser Land 19.30 (für HG) Bayern feiern<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
Schnell ermittelt 21.45 (für HG) Rundschau<br />
Magazin 22.00 (für HG) Drei. Zwo. Eins. Michl<br />
Müller 22.45 Todfeinde. Western, USA 1968<br />
0.25 (für HG) Bayern feiern 1.00 (für HG) Wir<br />
in Bayern 2.15 Frankenschau aktuell<br />
Vox<br />
14.00 Mein Kind, dein Kind –Wie erziehst du<br />
denn? 15.00 Shopping Queen 16.00 4Hochzeiten<br />
und eine Traumreise 17.00 Zwischen Tüll<br />
und Tränen 18.00 First Dates –Ein Tisch für<br />
zwei 19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent!<br />
20.15 (für HG) Law &Order: Special<br />
Victims Unit 21.15 (für HG) Law &Order: Special<br />
Victims Unit 22.10 (für HG) Law &Order:<br />
Special Victims Unit 23.05 (für HG) Chicago<br />
P.D. 0.00 nachrichten 0.20 (für HG) Medical<br />
Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Unter den Augen der Kirche<br />
Super RTL<br />
14.05 Angelo! 14.35 Zak Storm –Super Pirat<br />
15.00 Dragons –Auf zu neuen Ufern 15.25<br />
ALVINNN!!! und die Chipmunks 15.50 Ninjago<br />
–Garmadons Motorrad-Gang 16.15 Sally<br />
Bollywood 16.45 Voll zu spät! 17.10 What's<br />
New Scooby-Doo? 17.40 Zak Storm –Super<br />
Pirat 18.05 Die Tomund Jerry Show 18.35<br />
WOW Die Entdeckerzone 19.05 ALVINNN!!!<br />
und die Chipmunks 19.40 Super ToyClub<br />
20.15 Tom&Jerry –Piraten auf Schatzsuche.<br />
Animationsfilm, USA 2006 21.35 Dragons:<br />
Legenden 22.35 Alf 23.05 Alf 23.35 Alf<br />
Sport1<br />
14.30 Yukon Gold. Schuften ohne Ende 15.30<br />
StorageWars –Die Geschäftemacher 16.30<br />
Flip Wars –Buying Blind. Den richtigen Riecher<br />
17.30 StorageWars –Geschäfte in Texas<br />
19.00 Bundesliga aktuell. Die tägliche News-<br />
Sendung für Fußballfans 19.25 Eishockey:<br />
Deutsche Eishockey Liga. Play-offs, Viertelfinale<br />
22.00 Bundesliga aktuell 22.15 FC Bayern<br />
Inside 22.45 FC Bayern Inside 23.15 Bundesliga<br />
aktuell. Die tägliche News-Sendung für<br />
Fußballfans 0.00 Sport-Clips<br />
5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />
Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />
10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Alte Freunde<br />
11.15 (für HG) SOKO Stuttgart. Der perfekte<br />
Mord 12.00 heute 12.10 drehscheibe<br />
13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin 14.00<br />
heute –inDeutschland 14.15 Die Küchenschlacht<br />
15.00 (für HG) heute Xpress 15.05<br />
(für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG) heute<br />
–inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-<br />
Cops. Dumm gelaufen 17.00 (für HG) heute<br />
17.10 (für HG) hallo deutschland 17.45 (für<br />
HG) Leute heute 18.00 (für HG) SOKO Wien.<br />
Stimmen 19.00 (für HG) heute 19.25 (für HG)<br />
Bettys Diagnose. Um Haaresbreite<br />
20.15 (für HG) Professor T.<br />
Lügen. Krimiserie<br />
Mit Matthias Matschke, Lucie Heinze,<br />
Helgi Schmid u.a.<br />
21.15 (für HG) Letzte Spur Berlin<br />
Sternenkind. Krimiserie<br />
22.00 (für HG) heute-journal<br />
22.30 (für HG) heute-show<br />
Mit Oliver Welke<br />
23.00 aspekte<br />
Deutsch-Russische Beziehungen –<br />
Leipziger Buchpreis zur europäischen<br />
Verständigung an Masha Gessen<br />
5.30 Frühstücksfernsehen 10.00 Im Namen<br />
der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit<br />
Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />
Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />
Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />
Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />
Isabella Schulien 12.00 Anwälte im<br />
Einsatz 13.00 Anwälte im Einsatz 14.00 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 15.00 Auf Streife –Die<br />
Spezialisten. Reportagereihe 16.00 Klinik am<br />
Südring 17.00 Klinik am Südring –Die Familienhelfer<br />
17.30 Klinik am Südring –Die Familienhelfer<br />
18.00 Endlich Feierabend! Moderation:<br />
Annett Möller 19.00 Genial daneben –Das<br />
Quiz 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Catch! Die Deutsche Meisterschaft<br />
im Fangen<br />
Mit Luke Mockridge, Daniel Donskoy,<br />
SophiaThomalla, David Odonkor<br />
Moderation: Andrea Kaiser,Luke<br />
Mockridge<br />
22.15 Atze Schröder Live –Turbo<br />
23.15 Knallerfrauen<br />
23.40 Knallerfrauen<br />
0.10 Knallerfrauen<br />
0.40 Switch Reloaded<br />
1.05 Switch Reloaded<br />
1.30 Sechserpack<br />
12.45 (für HG) Aktuell 13.05 Planet Wissen<br />
14.05 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />
14.55 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />
15.45 (für HG) Aktuell 16.05 Hier und heute<br />
18.00 (für HG) aktuell /Lokalzeit 18.15 (für<br />
HG) Servicezeit 18.45 (für HG) Aktuelle Stunde<br />
19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Dynastien in NRW 21.00 (für<br />
HG) Der Vorkoster 21.45 (für HG) Aktuell<br />
22.00 (für HG) Kölner Treff 23.30 (für HG) b.<br />
trifft 0.00 (für HG) b.trifft 0.30 Was liest du?<br />
1.15 Was liest du? 2.00 Westart extra<br />
NDR<br />
13.10 (für HG) Inaller Freundschaft –Die jungenÄrzte.<br />
Gemeinsam durchs Leben 14.00<br />
(für HG) aktuell 14.15 (für HG) die nordstory<br />
15.15 (für HG) Gefragt –Gejagt 16.00 (für<br />
HG) aktuell 16.20 (für HG) Mein Nachmittag<br />
17.10 (für HG) Leopard, Seebär &Co. 18.00<br />
Ländermagazine 18.15 (für HG) Hofgeschichten<br />
18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
die nordstory 21.15 (für HG) Urlaub von der<br />
Straße 21.45 (für HG) aktuell 22.00 (für HG)<br />
Tietjen und Bommes 0.15 (für HG) Inas Nacht<br />
Kabel eins<br />
11.10 Without aTrace 12.10 Numb3rs 13.05<br />
Castle 14.00 The Mentalist 14.55 Navy CIS:<br />
L.A. 15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />
Leben täglich 17.55 Mein Lokal,Dein<br />
Lokal –Der Profi kommt 18.55 Achtung Kontrolle!<br />
Wir kümmern uns drum 20.15 Elementary.<br />
The Visions ofNorman P. Horowitz 21.10<br />
Navy CIS. Die Ehre eines Helden 22.10 Navy<br />
CIS. Der Mentor 23.10 Navy CIS: L.A. Jennifer<br />
Kim 0.00 Navy CIS. Auge um Auge 0.55 Late<br />
News 1.00 Navy CIS. Die Ehre eines Helden<br />
1.45 Navy CIS. Der Mentor<br />
RTL 2<br />
12.10 Die Geissens –Eine schrecklich glamouröse<br />
Familie! 13.10 Die Geissens –Eine<br />
schrecklich glamouröse Familie! 14.10 Die<br />
Wollnys –Eine schrecklich große Familie!<br />
15.10 Die Wollnys –Eine schrecklich große<br />
Familie! 16.05 Krass Schule –Die jungen Lehrer<br />
17.00 News 17.10 Krass Schule –Die jungen<br />
Lehrer 18.05 Köln 50667 19.05 Berlin –<br />
Tag&Nacht 20.15 Brick Mansions. Actionfilm,<br />
F/CDN 2014 22.00 Get the Gringo. Actionfilm,<br />
USA/MEX 2012 23.45 Green Room. Horrorthriller,USA<br />
2015 1.30 Fear theWalking Dead<br />
Eurosport 1<br />
8.30 Skifliegen 9.30 Eiskunstlauf: WM. Damen<br />
Kür 14.15 Skifliegen 16.15 Biathlon: 10 km<br />
Sprint Herren 17.45 Skifliegen: Weltcup-Finale<br />
18.15 Langlauf: Weltcup-Finale. Sprint freier<br />
Stil 20.00 Eurosport News 20.05 WATTS. Die<br />
März-Ausgabe der Eurosport-Clipshow 20.15<br />
Fußball: U20-Testspiel 22.30 Biathlon: Weltcup-Finale<br />
23.40 Eurosport News 23.45 Rallye:<br />
FIA-Europameisterschaft 0.15 Formel E:<br />
FIA-Meisterschaft 0.45 Radsport: Bredene Koksijde<br />
Classic 1.30 Skifliegen: Weltcup-Finale<br />
PROSIEBEN, 20.15 UHR SCI-FI-FILM<br />
Terminator: Genisys<br />
ImJahr2029 führen die Maschinen gegendie Menschen Krieg. Einer der Köpfe<br />
des Widerstandes derMenschen ist der draufgängerische John Connor,<br />
der sichgegendie Kriegsroboter unterdem Kommando künstlichen Intelligenz<br />
„Skynet“mit aller Machtauflehnt. Als Skynet einen Terminator zurückin<br />
das Jahr 1984 schickt,ummit der Ermordungvon John Connors Mutter dessen<br />
Geburt zu verhindern, schicktConnor seinen Freund Kyle Reesehinterher,um<br />
sein Leben unddas seiner Mutter zu retten. In der Vergangenheit angekommen<br />
muss Reesejedoch feststellen, dass diesebereits verändertwurde.Nach über<br />
30 Jahren machtArnold Schwarzenegger (Foto) sein Versprechen „Ich komme<br />
wieder!“ wahr und schlüpft im fünften Teil der Terminator-Reihe mit Mitte60<br />
erneut in die Rolle des Killerroboters.Ein Ende ist vorerstnichtabzusehen.<br />
(USA/2015)<br />
Foto:ProSieben<br />
Anzeige<br />
Die neue Serie im <strong>Berliner</strong> Kurier<br />
3SAT, 22.25 UHR DRAMA<br />
Zero Dark Thirty<br />
DASRÄTSEL-DUELL<br />
Ab 25.3.bis zum5.4.<br />
Die engagierte CIA-Agentin Maya (Jessica<br />
Chastain) wirdGRATIS<br />
Teil einer Spezialeinheit,deren<br />
Aufgabeesist,den im <strong>Berliner</strong> Top-Terroris-<br />
Kurier<br />
Zwei Wochen intensives Gehirntraining<br />
mit vielen exklusiven Rätseln von und tenOsama binLaden ausfindigzumachen.<br />
mit Weltmeister Stefan Heine Nachdem Maya zunächstProbleme hat,<br />
ihren Platzinder Gruppezufinden, überzeugt<br />
sie in den folgenden Jahren durch ihr<br />
www.berliner-kurier.de<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />
bald ein ganzes Stückvoranbringt.Die SPur<br />
führtnach Pakistan.Mit unzähligen Preisenausgezeichneter<br />
Polit-Thriller der Oscarpreisträgerin<br />
und Genre-GrößeKathryn<br />
Bigelow(„Gefährliche Brandung“), die bis<br />
heute zu den wenigenActionfilm-Regisseurinnen<br />
in der Branche zählt.<br />
(USA/2012)<br />
2 5 1<br />
5 2 9<br />
3 8<br />
5 6<br />
7 1 5<br />
8 3<br />
2 9 8<br />
3 1<br />
4 6<br />
2 8<br />
SUDOKU<br />
MitDIAGONALEN-schwer<br />
MIT –SCHWER<br />
3 7 5<br />
9 4<br />
2<br />
7<br />
1 9<br />
2 8<br />
3 5<br />
1<br />
Foto: 3sat<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
vom VOM 21.3.2019<br />
2019<br />
MITTEL mittel<br />
6 8 3 9 1 2 5 4 7<br />
2 5 7 4 6 8 3 1 9<br />
4 1 9 7 3 5 8 6 2<br />
5 3 4 2 9 1 7 8 6<br />
8 2 1 6 7 3 4 9 5<br />
7 9 6 5 8 4 2 3 1<br />
9 6 8 3 5 7 1 2 4<br />
3 4 5 1 2 9 6 7 8<br />
1 7 2 8 4 6 9 5 3<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
VOM 21. 3. 2019<br />
vom 21.3.2019<br />
SCHWER<br />
schwer<br />
5 4 2 1 9 7 8 3 6<br />
6 7 9 3 8 5 1 4 2<br />
3 8 1 2 4 6 7 5 9<br />
4 2 3 6 7 1 9 8 5<br />
9 1 5 8 3 4 6 2 7<br />
8 6 7 9 5 2 3 1 4<br />
7 3 8 5 2 9 4 6 1<br />
1 5 4 7 6 8 2 9 3<br />
2 9 6 4 1 3 5 7 8<br />
5.20 Potsdam erwacht 5.35 tierisch gut! 6.20<br />
zibb. zuhause in berlin &brandenburg 7.20<br />
Brisant 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
9.00 In aller Freundschaft 9.45 In aller<br />
Freundschaft 10.30 Rote Rosen 11.20 Sturm<br />
der Liebe 12.10 Die Stein 13.00 rbb24 13.10<br />
Verrückt nach Meer 14.00 Kesslers Expedition<br />
14.45 Die Nordreportage 15.15 Panda, Gorilla<br />
&Co. 16.00 rbb24 16.15 Gefragt –Gejagt<br />
17.00 rbb24 17.05 Nashorn, Zebra &Co.<br />
17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 zibb. zuhause in berlin &<br />
brandenburg 19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Land zwischen Belt und Bodden<br />
Von Kap Arkona bis Heringsdorf<br />
Ein Filmteam ist auf eine Entdeckungsreise<br />
entlang der Ostseeküste<br />
Vorpommerns gegangen.<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Riverboat<br />
Gäste: Eric Frenzel, Rolf Becker,Marika<br />
Kilius, Hans-Jürgen Bäumler,Helena Vondrackova,<br />
Sebastian Fitzek, Michael Tsokos,<br />
Dr.Gerhard Thiele, Dr.Insa Thiele-Eich<br />
0.00 Wie witzig Frau Weber!<br />
1.00 Kontraste<br />
ProSieben<br />
12.00 2Broke Girls. Can-DrewAndrew/2 Broke<br />
Girls: The Movie. Comedyserie 12.50 Mom.<br />
Softeis im Swimmingpool.Comedyserie 13.10<br />
Twoand aHalf Men. Fangen wir mit der Katze<br />
an/Wohin mitWanda?/Der Herr der Ringe.<br />
Comedyserie 14.30 The Middle. Die Stufen/<br />
Der überraschte Bräutigam. Comedyserie<br />
15.25 The Big Bang Theory. Der Zeitspar-Modus/Die<br />
retrospektive Retrospektive/Der Stelzen-Traum/Das<br />
Princeton-Problem. Comedyserie<br />
17.00 taff. Frühlingsputz Hacks. Moderation:<br />
Rebecca Mir,Christian Düren 18.00 Newstime<br />
18.10 Die Simpsons. Jazzy und die<br />
Puzzycats/Homer,hol den Hammer raus. Zeichentrickserie<br />
19.05 Galileo. Escape-Room<br />
20.15 Terminator: Genisys<br />
Sci-Fi-Film, USA 2015<br />
Mit Arnold Schwarzenegger,Jason<br />
Clarke, Emilia Clarke, Jai Courtney, J.K.<br />
Simmons, Dayo Okeniyi u.a.<br />
Regie:Alan Taylor<br />
22.50 Maze Runner –Die Auserwählten im<br />
Labyrinth<br />
Sci-Fi-Film, USA/GB/CDN 2014<br />
0.55 Terminator: Genisys<br />
Sci-Fi-Film, USA 2015<br />
3.10 Watch Me –das Kinomagazin<br />
3.20 ProSieben Spätnachrichten<br />
12.50 Arte Journal 13.00 Stadt Land Kunst<br />
13.50 (für HG) Der Mann, der Liberty Valance<br />
erschoss. Western, USA 1962 15.50 (für HG)<br />
Märkte –ImBauch von … 16.45 (für HG)<br />
X:enius 17.10 Leben mit Vulkanen 17.40 Eine<br />
Jugend in Ladakh 18.35 Ein Sommer in Alaska<br />
19.20 Arte Journal 19.40 (für HG) Re: Filmreihe:<br />
Wir haben Brecht 20.15 (für HG)<br />
Brecht. TV-Drama, D2018 21.45 (für HG)<br />
Brecht. TV-Drama, D2018 23.20 Brecht und<br />
das <strong>Berliner</strong> Ensemble 0.10 Tracks 1.00 Imany<br />
–Konzert imPariser Olympia 4.55 Pause<br />
3Sat<br />
10.15 Markus Lanz 11.30 (für HG) Stöckl.<br />
12.30 (für HG) Stolperstein 13.00 (für HG)<br />
ZIB 13.20 Kolumbiens wilde Schönheit 14.50<br />
Transoceânica –Die längste Busreise derWelt<br />
(1-5/5) 18.30 nano 19.00 (für HG) heute<br />
19.20 Kulturzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Wohnung weg –und was<br />
kommt dann? 21.00 makro 21.30 auslandsjournal<br />
extra 22.00 (für HG) ZIB 222.25 Zero<br />
Dark Thirty. Drama,USA 2012 0.55 (für HG)<br />
Zapp 1.25 10vor10 1.55 (für HG) extra 3Spezial<br />
2.25 Andreas Rebers: Amen<br />
Phoenix<br />
9.00 Bundestag live. Live 14.00 phoenix vor<br />
ort 14.45 phoenix plus 16.00 maybrit illner<br />
17.05 augstein und blome 17.15 Aktuelle<br />
Reportage 17.30 phoenix der tag 18.00<br />
phoenix persönlich 18.30 Letzter Ausweg<br />
Flucht 19.15 Auf der Flucht –Die afrikanische<br />
Völkerwanderung 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 WinzigeWunder 22.30 Ausgebrummt<br />
23.00 phoenix der tag 0.00 phoenix persönlich<br />
0.30 augstein und blome 0.45 Winzige<br />
Wunder: Insekten 3.00 Ausgebrummt 3.30<br />
ZDF-History 4.00 Griff nach der Weltherrschaft<br />
Kika<br />
10.09 Kikaninchen 10.15 Coco 10.40 Mouk,<br />
der Weltreisebär 11.05 (für HG) logo! 11.15<br />
Nils Holgersson 11.40 Die unglaublichen Abenteuer<br />
von Blinky Bill 12.05 Der kleine Nick<br />
12.30 The Garfield Show 12.55 Marcus Level<br />
13.20 Max &Maestro 13.40 Tiere bis unters<br />
Dach 14.10 Schloss Einstein 15.00 Wendy<br />
15.50 Pound Puppies –Der Pfotenclub 16.30<br />
4½Freunde 17.20 (für HG) Insectibles 17.55<br />
Shaun das Schaf 18.10 (für HG) Die Biene<br />
Maja 18.35 Mama Fuchs und Papa Dachs<br />
18.50 Sandmann 19.05 Dein Song 2019. Live<br />
Dmax<br />
11.15 American Chopper 12.15 AuctionHunters<br />
–ZweiAsse machen Kasse 13.15 Alaskan<br />
Bush People 14.15 Ed Stafford: Allein gegendie<br />
Wildnis 15.15 Ultimate AirportDubai 16.15<br />
Border Control –Spaniens Grenzschützer 17.15<br />
Fang des Lebens –Der gefährlichste JobAlaskas<br />
19.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />
20.15 Fang des Lebens –Der gefährlichste Job<br />
Alaskas 22.15 Moonshiners –Die Schwarzbrenner<br />
vonVirginia 23.15 Die Monster-Jäger –Bestien<br />
auf derSpur 0.15 ZerstörtinSekunden<br />
5.02 hessenschau 5.30 ARD-Morgenmagazin<br />
9.00 Tagesschau-Nachrichten 9.15 Zapp 9.45<br />
Shift 10.00 Tagesschau-Nachrichten 10.15 quer<br />
11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />
14.00 Tagesschau-Nachrichten 19.15<br />
Mex –Das Marktmagazin 20.00 Tagesschau<br />
20.15 Kontraste 20.45 Exakt–Die Story 21.17<br />
Geheimnisvolle Orte 22.00 Tagesthemen 22.15<br />
mehr/wert 22.45 Extra 23.00 Tagesthemen<br />
23.15 Werpflegtmich, wenn ichkrank bin? –Unterwegs<br />
im Westen 23.45 Die Tagesschau vor 20<br />
Jahren 0.00 Tagesthemen 0.15 Fakt ist! 1.15<br />
mehr/wert 1.45 Schätzeder Welt 2.00 Tagesschau<br />
2.10 Schätzeder Welt<br />
ONE<br />
9.30 Eiskunstlauf: Weltmeisterschaften. KürDamen.Aus<br />
Saitama (J) 13.30 Bezaubernde Jeannie<br />
13.55 NightWashKurzwäsche 14.10 Pfarrer<br />
Braun. Glückauf!Der Mörder kommt! TV-Kriminalfilm,<br />
D2008 15.40 In aller Freundschaft –Die<br />
jungen Ärzte 16.30 Bezaubernde Jeannie 16.55<br />
Bezaubernde Jeannie 17.20 Lindenstraße 17.50<br />
Der Dicke 18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturmder<br />
Liebe 20.15 Nuhr im Ersten 21.00 Lady Vegas.<br />
Komödie, USA/GB/F 2012 22.25 Großstadtrevier<br />
23.15 Großstadtrevier 0.05 Tatort. Die Wahrheit.<br />
TV-Kriminalfilm, D2016 1.35 Lady Vegas. Komödie,<br />
USA/GB/F 2012 3.00 extra 3Spezial 3.30<br />
Der Dicke 4.20 Lindenstraße 4.50 Erlebnisreisen<br />
ZDF NEO<br />
5.00 No Offence 5.45 No Offence 6.30 No Offence<br />
7.20 No Offence 8.05 Topfgeldjäger 9.00<br />
Lafer! Lichter! Lecker! 9.45 Baresfür Rares 10.35<br />
Baresfür Rares 11.30 MitHerzund Hammer<br />
12.15 DieRettungsflieger 13.00 Die Rettungsflieger<br />
13.45 Monk 15.00 Heldt 15.45 Die Rettungsflieger<br />
16.25 Die Rettungsflieger 17.10 Monk<br />
18.30 Bares fürRares 19.20 Baresfür Rares<br />
20.15 DeathinParadise. Die Kunst desSchreibens<br />
21.05 Death in Paradise 22.00 Death in<br />
Paradise 22.50 Silent Witness 23.45 Silent Witness<br />
0.35 SilentWitness 1.30 Silent Witness<br />
2.25 Silent Witness 3.15 Silent Witness 4.10<br />
DeathinParadise<br />
ZDF INFO<br />
6.15 Mysteriendes Mittelalters 7.00 Spurendes<br />
Krieges 7.45 forumamfreitag 8.00 (für HG)Frontal218.45<br />
auslandsjournal 9.15 ZDF-History<br />
10.00 Geschichte treffen 10.45 Deutschlands<br />
Krieger–Die Bundeswehr undihre Minister 11.30<br />
Krieger 12.15 Armee am Limit–Waswird aus der<br />
Bundeswehr? 13.00 Rätselhafte Tote 14.30 Die<br />
Toten vonWaterloo 15.15 ZDF-History 15.45 Mysterien<br />
desMittelalters 18.00 ZDF-History 18.45<br />
Geheimnisse des Kaiserreichs 21.00 „Verrat!” –<br />
Das Ende derHabsburger im Ersten Weltkrieg<br />
21.45 (für HG)Kaisersturz. TV-Dokudrama, D<br />
2018 23.15 Weltenbrand 0.45 heute-journal 1.15<br />
Weltenbrand 2.00 HitlersBlitzkrieg1940<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Alte Musik Bach und die Gambe., ca. 46 Min.<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Konzert Mit Werken von Schubert, J.S. Bach,<br />
ca. 117 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Goldberg-Variationen Gast: Franziska Pietsch<br />
(Violinistin)., ca. 116 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Einstand So klingt die Zukunft! –Kammermusikfest<br />
der deutschen Stiftung Musikleben mit<br />
Werken von Poulenc, R. Schumann,<br />
Joh. Strauss, ca. 30 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
10.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Lesart Das Literaturmagazin. Moderation:<br />
Frank Meyer, ca. 55 Minuten<br />
14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Lesung Julian Barnes: „Die einzige Geschichte”<br />
(5/22). Es liest Frank Arnold, ca. 30 Min.<br />
19.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Zeitfragen Literatur.Das Blaue Sofa. Gespräch<br />
mit Christoph Hein., ca. 30 Minuten<br />
22.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
„Der Herzerlfresser”,ca. 56 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Lesung Julian Barnes: „Die einzige Geschichte”<br />
(5/22), ca. 31 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
„In den Augen der Welt”,ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
10.10 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lebenszeit Schmerzhafter Prozess. Wenn Kinder<br />
ihr Elternhaus auflösen., ca. 80 Minuten<br />
13.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Länderreport Bayern –Nährboden für „Hidden<br />
Champions”. Von Michael Watzke, ca. 55 Min.<br />
20.10 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Das Feature Rückspiegel, Speicher und Loops.<br />
Tonspuren der Künstlerin Michaela Melián. Von<br />
Martin Zeyn, ca. 50 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Fazit Kultur vomTage. Berichte von der Leipziger<br />
Buchmesse, ca. 55 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Teri Thornton, ca. 30 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
On stage Afrobeat nach Vaters Sitte. Seun Kuti<br />
&Egypt 80. Mit Manuel Unger,ca. 55 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Spielraum Bluestime –Neues aus Americana,<br />
Blues und Roots., ca. 45 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 68 · F reitag, 22. März 2019 – S eite 28 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
Ben Stiller hat die Nase voll vonRessentiments<br />
und wünscht sich in seiner<br />
amerikanischen Heimat mehr<br />
Aufgeschlossenheit gegenüber<br />
Flüchtlingen. Es ginge schließlich<br />
darum, Menschen zu helfen, so der<br />
Schauspieler (53). „Alle einzubinden<br />
ist meiner Meinung nach ein Teil davon,<br />
was es bedeutet, Amerikaner zu<br />
sein. Deswegen würde ich hoffen,<br />
dass unser Land sich in diese Richtung<br />
entwickelt.“ Grundsätzlich<br />
seien Menschen weltweit seiner Einschätzung<br />
nach hilfsbereit, so Stiller.<br />
Guter Mann!<br />
Will die Jugend ihn<br />
noch hören?<br />
DPA/VIANNEY LE CAER<br />
Liam Gallagher<br />
weiß, wie man es<br />
macht. Deralte<br />
Oasis-Wüterich<br />
hat die Gerüchte<br />
um ein neues Album<br />
weiter geschürt.<br />
In den<br />
sozialen Medien<br />
zeigte der Musiker<br />
(46) ein Foto<br />
seines Sohnes Gene (7) in einem<br />
Tonstudio.Darunter die verwegenmysteriöse<br />
Zeile: „Gene,wie er ein<br />
paar Bongos zu meiner neuen Musik<br />
aufzeichnet“. Erst im September<br />
letzten Jahres sagte Gallagher in einem<br />
Interview:„Ichhätte Oasis lieber<br />
als eine Solokarriere.“Nun, mit<br />
der Band, die vorvielen Jahren mal<br />
angesagt war,lief es auch wesentlich<br />
erfolgreicher.Dakann man schon<br />
mal sentimental werden.<br />
Jessica Simpson ist nicht wirklich<br />
Everybody’s Darling. Vorein paar<br />
Jahren sang Adam Green über sie,<br />
dass sie alles falsch machen und<br />
verschlagen lächeln würde. Nun,<br />
etwas wird die Sängerin und<br />
Schauspielerin wohl richtig gemacht<br />
haben, denn jetzt ist sie<br />
zum dritten Mal Mutter geworden.<br />
„Wir sind so glücklich und stolz,<br />
die Geburt unserer perfekten<br />
Tochter bekanntzugeben, Birdie<br />
Mae Johnson“, schrieb die 38-Jährigen<br />
in der digitalen Schwatzbude<br />
Instagram. Was den Namen<br />
der Tochter anbelangt, würden wir<br />
aber dann doch eher Adam Green<br />
zustimmen. Ansonsten ist alles<br />
dran und alle sind wohlauf. Glückwünsche!<br />
(mpw./mit dpa)<br />
TIERE<br />
Der Huskypasst sich auch neuen<br />
Situationen problemlos an. DPA<br />
Das Thema Hundesteuer wirdkontrovers<br />
diskutiert. Wieso nicht, sagen<br />
die einen, Hunde sind lernfähig, gehorsam<br />
und sozial, warum sollen sie<br />
keinen Wagen lenken? Um Himmels<br />
willen, sagen die anderen, nachher<br />
wendet Fiffi den Blick vonder Straße<br />
ab,umdie Leckerlis zu suchen, und<br />
dann ist das Geschrei groß. Wir<br />
möchten an dieser Stelle ein Bild<br />
sprechen lassen, aufgenommen von<br />
der Polizei in Plettenberg, Nordrhein-Westfalen.<br />
Einherrenloser<br />
Husky –erwar vorein Auto gelaufen<br />
und wurde voneinem Zeugen aufgegriffen,<br />
der ihn zur Überbrückung<br />
derWartezeit auf die Beamten in sein<br />
Auto setzte –hüpft vonSitz zu Sitz<br />
quer durchs Fahrzeug, um schließlich<br />
in Eins-a-Autofahrerpose sitzenzubleiben.<br />
Wirfinden: Besser geht’s<br />
nicht. GibGummi, Kollege! (avo.)<br />
Zur Hölle, Schätzchen!<br />
Die „Hellboy“-Comics sind seit 25 Jahren erfolgreich. Ein Gespräch mit dem Erfinder Mike Mignola<br />
Vor 25 Jahren ging ein Comic-Held<br />
in Serie, wie ihn<br />
die Welt noch nicht gesehen<br />
hatte: Der riesige rote<br />
„Hellboy“ wechselte als Ausgeburt<br />
der Hölle die Seiten, kämpft seither<br />
in Graphic Novels und Hollywood-<br />
Blockbustern mit Kippe, Wumme<br />
und zynischen Sprüchen für das<br />
Gute – und wurde so zur erfolgreichsten<br />
Superhelden-Neuerfindung<br />
der Nachkriegszeit. Im Interview<br />
spricht sein Schöpfer, der US-<br />
Zeichner und Autor Mike Mignola<br />
(58), über seine Faszination für deutsche<br />
Schauergeschichten, den Einfluss<br />
von Donald Trump auf seine<br />
Comics und den ewigen Kampf von<br />
Gutgegen Böse.<br />
Mister Mignola, am Wochenende ist<br />
es 25 Jahre her, dass Sie den außergewöhnlichsten<br />
Helden der jüngeren<br />
Comic-Geschichte in Serie schickten:<br />
Hellboy –ein Dämon, der die Seiten<br />
wechselt und in der Menschenwelt<br />
gegen das Böse kämpft. Ist Ihre Figur<br />
so erfolgreich, weil sie das alte Comic-<br />
Schema „Gut gegen Böse“ ironisch<br />
bricht?<br />
Ach, über solche Symbolik habe<br />
ich nicht nachgedacht, als ich ihn erfand:<br />
Ichbrauchte nur eine coole Figur,<br />
umfür meine Signierstunde auf<br />
einem Fan-Treffen zu werben. Da<br />
war ich noch beim DC-Verlag als<br />
Batman-Zeichner angestellt. Mir gefielen<br />
einfach die Formen, die ich<br />
diesem Monster gab –schon auf der<br />
ersten Zeichnung waren zum Beispiel<br />
die Hörner abgesägt. Dazu gab<br />
es keine Geschichte, das hatte mir<br />
nur bei Trollen gefallen, die Comic-<br />
Altmeister Jack Kirby gezeichnet<br />
hatte. Und als Gag schrieb ich ihm<br />
„Hellboy“ auf die Gürtelschnalle.<br />
Heute wissen wir, dass Hellboy sich<br />
die Hörner selbst abfeilt, weil er mit<br />
seiner Existenz als Höllenkreatur hadert<br />
und unter den Menschen nicht<br />
auffallen will. Muss ein moderner<br />
Superheld vonSelbstzweifeln geplagt<br />
sein?<br />
Nein, ich wollte nie Figuren schaffen,<br />
die die ganzeZeit über ihren Platz<br />
in der Welt brüten! Für mich bestand<br />
nur die ganzeSchönheit der späteren<br />
Hellboy-Geschichte in der Prämisse,<br />
dass er mit seiner Gestalt und vor allem<br />
seiner knallroten Farbe ein Abbild<br />
des Teufels ist –und doch unter<br />
den Menschen wandelt, ohne dass sie<br />
davon Notiz nehmen. Er ist einfach<br />
ein Ermittler für paranormaleVerbrechen.<br />
Ich wollte nur Monstergeschichten<br />
zeichnen und vor allem<br />
Spaß an der Hauptfigur finden.<br />
Nach 25 Jahren wird Hellboy von der<br />
Prophezeiung verfolgt, das Biest der<br />
Apokalypse zu sein und einst den<br />
Weltuntergang herbeizuführen.<br />
Ich hatte mir nie Gedanken über<br />
seine Motivation gemacht, warum er<br />
Monster bekämpft. Über die Jahre<br />
ließ ich dann aber Leute mit diesen<br />
Prophezeiungen auftauchen – weil<br />
mir nichts einfiel, worüber die Schurken<br />
sonst sprechen könnten. Aber<br />
Hellboy hat es für die meiste Zeit abgelehnt,<br />
darüber nachzudenken –<br />
auch, weil ich darüber nicht nachdenken<br />
wollte,wohin das führt.<br />
In Ihrer Arbeit finden sich viele Bezüge<br />
zu Deutschland: Sie spielen mit den<br />
düsteren Sagen und Märchen aus dem<br />
alten Europa. Es waren Nazis, die<br />
Hellboy heraufbeschworen. Und Ihr<br />
markanter Stil soll vonden deutschen<br />
Expressionisten der 1920-er Jahre inspiriertsein.Wiekam<br />
es dazu?<br />
Ich bin ihnen in meinem Kunststudium<br />
begegnet –insgesamt eine<br />
unschätzbare Erweiterung meines<br />
Horizonts, die die meisten Comiczeichner<br />
nicht erleben, sodass sie<br />
meist nur andere Comics imitieren.<br />
Aufdie Märchen und Mythen war ich<br />
Ein Dämon sieht rot: Hellboy.<br />
MIKE MIGNOLA<br />
Am 23. März 1994 hatte „Hellboy“ seinen ersten Auftritt in einer neuen Comicserie, die heute<br />
zu den erfolgreichsten des Genres gehört, mehrere Ableger hat und drei Mal verfilmt wurde.<br />
Neue Sammelbände sind in Deutschland beim Verlag Cross Cult erschienen.<br />
Hellboy-Erfinder MikeMignola wurde 1960 in Berkeley, Kalifornien, geboren, studierte Kunst<br />
und begann seine Karriere als Zeichner vonMonsternund später einer Batman-Reihe für DC.<br />
Inzwischen ist sein „Hellboy“ so erfolgreich, dass Mignola ihn auch vonanderen Künstlern<br />
zeichnen lässt. Der neue Film „Hellboy: Call of Darkness“ kommt am 11. April ins Kino.<br />
IMAGO, AP<br />
schon als Kind in der Bibliothek gestoßen<br />
–Bücher wie „Dracula“ ließen<br />
mich nie wieder los. Ich vermute,<br />
nach dem frühen Todmeiner Mutter<br />
wollte ich so der Realität entfliehen.<br />
Und mich faszinierte wohl auch der<br />
Blick aufs pure Böse. Daher auch die<br />
Nazis: „Hellboy“ sollte in der Welt der<br />
DC-Comics meiner Kindheit spielen,<br />
schon da waren die Schurken meist<br />
Nazis. Willst du ohne viel Erklärung<br />
böse Figuren einführen, greif am besten<br />
zu Nazis.<br />
Glauben Sie, jede Figur hat ihre Zeit?<br />
Undwarum ist Hellboydann die Heldenfigur<br />
unserer Generation?<br />
Vielleicht auch wegen des Bedürfnisses,<br />
unserer so angsteinflößenden<br />
Welt zu entfliehen. Ichsehe Hellboyja<br />
nicht als klassischen Superhelden.<br />
Aber auch Hollywood ist seit den Nullerjahren<br />
sehr erfolgreich mit Superhelden<br />
–das begann in etwa, als Präsident<br />
Bush nach dem 11. September<br />
2001 das Gut-gegen-Böse auch in der<br />
Politik neu beschwor.<br />
In der Comic-Branche wird zurzeit<br />
viel über Donald Trump geredet: Ihr<br />
Nachfolger als Batman-Zeichner bei<br />
DC, Sean Murphy, will seine neuen<br />
Geschichten in der Trump-Ära ansiedeln.<br />
In einer Comicreihe tritt er bereits<br />
als Schurke auf,der echte Trump-<br />
Zitate von sich gibt. In einer neuen<br />
Verfilmung soll Alec Baldwin Batmans<br />
Vater als Trump-artigen Immobilienhai<br />
spielen ...<br />
Schon Trumps Antrittsrede erinnerte<br />
ja an eine Ansprache des Superschurken<br />
„Bane“ aus einem Batman-<br />
Film –bis hin zu wortgleichen Sätzen.<br />
Ist Trump der ideale Comic-Bösewicht?<br />
Nein, er wäre zudumm für einen<br />
echten Superschurken. Es stimmt<br />
aber, dass man all dem Rassismus,<br />
dem Hass und den absurden Lügen,<br />
die von dieser grauenvollen Person<br />
ausgehen, kaum entfliehen kann. Ich<br />
weigeremich eigentlich, mich in den<br />
Comics mit der Realität zu beschäftigen.<br />
Aber wir leben in beängstigenden<br />
Zeiten, und sicher sickert etwas<br />
davon auch in meine Bücher ein.<br />
Vielleicht war meine Idee, in den<br />
neuen Geschichten die Welt zu zerstören,<br />
eine unterbewusste Botschaft<br />
an das wahre Amerika: Wir sind zu<br />
weit gegangen und müssen neu anfangen.<br />
Im April kommt der neue „Hellboy“-<br />
Film weltweit in die Kinos. Aber nicht<br />
das ausstehende Finale der Trilogie<br />
von Kultregisseur Guillermo del Toro,<br />
sondern ein Neustart. Auch Siewaren<br />
mit del TorosUmsetzung unzufrieden.<br />
Wird der neue Film besser?<br />
Ich war bei beiden Projekten zu<br />
tief eingebunden, um objektiv zu<br />
sein. Mir war aber klar, dass del Toro<br />
sich von meiner Vorlage entfernen<br />
würde,auch wenn das oft schmerzte.<br />
Derneue Film erzählt die Geschichte<br />
nun noch einmal neu und bezieht<br />
sich dabei viel stärker auf die Comics.<br />
Insofern konnte ich bei meinem Besuch<br />
beim Filmset in Bulgarien nun<br />
tatsächlich die Seiten aus meinen Comics<br />
zum Leben erwachen sehen.<br />
Wiefühlte sich das an?<br />
Es war wirklich kaum zu glauben,<br />
ich stand da mit einem breiten, dummen<br />
Grinsen im Gesicht. Und doch<br />
freue ich mich vor allem darauf, zu<br />
meinen eigenen Projekten zurückzukehren.<br />
Ichhabe mir sogar schon eine<br />
neue Hellboy-Geschichte ausgedacht,<br />
die ich unbedingt mal wieder<br />
selbst zeichnen will. Ichhabe ihn seit<br />
Jahren nicht mehr selbst gezeichnet –<br />
höchste Zeit, dass ich das mal wieder<br />
versuche!<br />
DasGespräch<br />
führte Steven Geyer.<br />
NACHRICHTEN<br />
Festnahmen in Würzburg<br />
nach Kinderporno-Verdacht<br />
Weil sie Kinderpornos gedreht und<br />
im Internet verbreitet haben sollen,<br />
hat die Polizei in Würzburgzwei<br />
Männer festgenommen. DieErmittler<br />
durchsuchten mehrereHäuser in<br />
der bayerischen Stadt, darunter eine<br />
Kindertagesstätte.Einer der Männer,<br />
der einen Bezug zur Kita hatte,kam<br />
wieder auf freien Fuß. Nach den ersten<br />
Ermittlungen habe sich der dringende<br />
Tatverdacht gegen ihn nicht<br />
erhärtet, teilten die Zentralstelle Cybercrime<br />
Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft<br />
Bambergund das<br />
Polizeipräsidium Unterfranken am<br />
Donnerstag mit. Gegen den anderen<br />
Tatverdächtigen wurde Haftbefehl<br />
beantragt. Er soll pornografisches<br />
Material mit kleinen Jungen im<br />
Darknet verbreitet haben, einem abgeschirmtem<br />
Bereich des Internets.<br />
Nach Angaben der Ermittler geht es<br />
um eine dreistellige Zahl vonFotound<br />
Videoaufnahmen. (dpa)<br />
Tausende Menschen warten<br />
in Mosambik auf Rettung<br />
In den Überschwemmungsgebieten<br />
in Mosambik sitzen nach Regierungsangaben<br />
noch mindestens<br />
15 000 Menschen fest, die dringend<br />
gerettet werden müssen. DieMenschen<br />
müssten aus den unter Wasser<br />
stehenden Regionen in Sicherheit<br />
gebracht werden, sagte Umweltminister<br />
Celso Correia am Donnerstag.<br />
Es handele sich um ein „Rennen gegen<br />
die Zeit“. Laut Hilfsorganisation<br />
SOS-Kinderdorfbefinden sich rund<br />
260 000 Kinder in einer lebensbedrohlichen<br />
Situation. Es sei nur eine<br />
Frage vonTagen bis Krankheiten<br />
ausbrächen, denn die sanitäreInfrastruktur<br />
sei komplett zerstört. In ihrerNot<br />
würden die Kinder verunreinigtes<br />
Wasser trinken. (AFP,dpa)<br />
Riesen-Fisch an Südküste<br />
Australiens angespült<br />
Der angespülte Fisch hat die Größe eines<br />
Findlings.<br />
AFP/COURTESY OF LINETTE GRZELAK<br />
Ein1,80 Meter langer Riesen-Fisch<br />
ist an der Südküste Australiens angespült<br />
worden. DerFisch –mutmaßlich<br />
ein Sonnenfisch –von der Größe<br />
eines Findlings wurde tot an einem<br />
Strand nahe der Mündung des MurrayRiver<br />
im Bundesstaat South Australia<br />
entdeckt. In sozialen Netzwerken<br />
zirkulierte ein Bild, das zwei<br />
Menschen neben dem riesigen Tier<br />
zeigte.Laut National Geographic<br />
können derartige Sonnenfische,die<br />
auch als Mondfische oder Mola Mola<br />
bekannt sind, bis zu 2,5 Tonnen<br />
schwer werden. (AFP)<br />
Bangladesch: Strafen für<br />
„ausländische“ Haarschnitte<br />
Barbieren im Norden Bangladeschs<br />
drohen jetzt hohe Geldstrafen, wenn<br />
sie ihren Kunden „ausländische“<br />
Haarschnitte oder Bartmodelle verpassen.<br />
In sämtlichen Barbierstuben<br />
in der Stadt Bhuapur wurden Anweisungen<br />
ausgehängt, wonach Stylisten<br />
bei Zuwiderhandlung eine Geldstrafe<br />
in Höhe vonumgerechnet<br />
rund 400 Euro droht. Grund ist die<br />
Sorge, westliche Moden könnten die<br />
Jugend verderben. (AFP)
030.42219510<br />
fotolia.com /T.Tulik<br />
Buchung &Information Mo–Sa 08:00–20:00 Uhr<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
Wieder und wieder alles auf Anfang:<br />
Sylt und Hallig Hooge<br />
5Tage Busreise<br />
Blütenfest in Südtirol<br />
5TageBusreise<br />
26.05. /13.06. /27.06. /11.07. /25.07.19 538,–<br />
01.08. /15.08. /29.08. /05.09.19 538,–<br />
12.09. /19.09.19 ab 518,–<br />
EZ-Zuschlag 80,– [EDV 020713]<br />
5Tage Busreise inkl. Haustür-Transfer •4Ü/HP im ••• Hotel<br />
(davon 1x Spezialitätenbüfett) •Unterhaltungsabend mit<br />
Shanty-Chor (immer freitags) •Lübeck •Hallig Hooge inkl.<br />
Schifffahrt •Kutschfahrt •Rundfahrt Insel Sylt mit Westerland<br />
•Eckernförde •Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
©Bergfee /Fotolia<br />
7°/18°<br />
Sonne und Wolken<br />
Wetter Seite 2<br />
www.<br />
pro Pers.imDZab 518,–<br />
©Benno Hoff –stock.adobe.com<br />
030.42 21 95 10<br />
www.woerlitztourist.de<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
29.04.–03.05.19 Apfelblütenfest 499,–<br />
19.06.–23.06.19 Alpenrosenfest 539,–<br />
EZ-Zuschlag 60,– [EDV 060081]<br />
©Gregory Lee –stock.adobe.com<br />
©travnikovstudio –stock.adobe.com<br />
5Tage Busreise inkl. Haustür-Transfer •4Ü/HP im ••• Hotel<br />
(davon 1x Galadinner)•Hallenbad-/Saunanutzung •Bozen •<br />
Weinverkostung in Kaltern•Apfelblüten-bzw.Alpenrosenfest<br />
•Dolomitenrundfahrt •St. Ulrich •Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 499,–<br />
Irland –Sinfonie in Grün<br />
Ring of Kerry –Cliffs of Moher –Dublin<br />
Irland –das sind bizarre Buchten, in denen das Rauschen des<br />
Atlantiks wiederhallt, Küsten, an denen die Felsen steil ins Meer<br />
hinab fallen und traditionelle Dörfer, eingebettet in grünen<br />
Hügeln. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise und erleben neben<br />
der pulsierenden Metropole Dublin Naturschönheiten wie den<br />
Ring of Kerry und die Cliffs of Moher.<br />
©pure-life-pictures /Fotolia<br />
Auch als 7Tage Flugreise buchbar:<br />
10.06. /01.07. /10.07. /12.08.19<br />
pro Pers. im DZ 1.238,–<br />
Kaiserliches Wien<br />
4Tage Flugreise<br />
©fottoo –stock.adobe.com<br />
01.06. /27.06. /27.07. /08.08.19 599,–<br />
05.09. /19.09. /10.10. /24.10.19 ab 569,–<br />
EZ-Zuschlag ab 120,– [EDV 070049]<br />
4Tage Flugreise inkl. Haustür-Transfer •Flug Berlin –Wien<br />
–Berlin mit Austrian Airlines inkl. aller Gebühren •Transfers<br />
und Ausflüge im komfortablen Reisebus •3Ü/F im •••• Hotel •<br />
Stadtrundfahrt &Altstadtrundgang •Konditorei zur Wiener<br />
Kaffeejause •Schloss Schönbrunn inkl.Audioguide-Führung •<br />
1x Reiseführer pro Buchung •Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 569,–<br />
Tagesfahrten 2019<br />
Alle Tagesfahrten inkl.Busfahrt &Reiseleitung!<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
Reiseveranstalter im Sinne des Gesetzes:<br />
Wörlitz Tourist GmbH &Co. KG,Frankfurter Allee31A, 10247Berlin<br />
Buchung &Beratung Mo.–Sa. 08:00–20:00 Uhr<br />
030.42 219510<br />
... und in jedem guten Reisebüro!<br />
9TageBus-/Schiffsreise | 5-Sterne-Bus<br />
12.05.–20.05.19 1.336,–<br />
01.09.–09.09.19 1.336,–<br />
EZ-/EK-Zuschlag ab 266,– [EDV 050101/04]<br />
9Tage Bus-/Schiffsreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Fahrt im 5-Sterne-Reisebus<br />
• Sektfrühstück am Anreisetag<br />
• Schiffspassage Rotterdam –Hull –Rotterdam<br />
• 2Ü/HP auf der Fähre<br />
• 6Ü/HP in guten Mittelklassehotels<br />
• Fährpassage Holyhead –Dublin –Holyhead<br />
• Stadtrundfahrt Dublin, Eintritt Irisches Nationalgestüt<br />
Kildare und Japanischer Garten<br />
• Eintritt Kylemore Abbey<br />
• Cliffs of Moher inkl.Eintritt Besucherzentrum,<br />
Eintritt Bunratty Castle<br />
• Besuch Ring of Kerry, Besichtigung Park Muckross House<br />
• Eintritt Rock of Cashel und Glendalough<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZ/DK 1.336,–<br />
Kopenhagen<br />
3Tage Busreise<br />
03.05. /17.05. /31.05.19 ab 315,–<br />
14.06. /05.07. /26.07.19 335,–<br />
09.08. /16.08. /23.08.19 335,–<br />
EZ-Zuschlag 50,– [EDV 030607]<br />
3Tage Busreise inkl. 2Ü/F im •••• Hotel •1xAbendessen •<br />
Fährüberfahrt Rostock –Gedser –Rostock •Køge •StadtführungKopenhagen<br />
•Hafen- und Kanalrundfahrt•Rundfahrt<br />
Insel Møn •Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 315,–<br />
©Oleksiy Mark /Fotolia<br />
Adonisröschenblüte<br />
12.04. /13.04. /15.04. /16.04. /18.04. /<br />
22.04.19 Ostern [EDV 010207]<br />
inkl.2-Gang-Menü (Wahlessen) •Schifffahrt auf der Oder<br />
mit Kaffeegedeck p. P. 66,–<br />
Osterbrunch auf der Festung Königstein<br />
19.04. /20.04 /21.04. /22.04.19 [EDV 010571]<br />
inkl.Auffahrt und Osterbrunch auf der Festung Königstein<br />
mit Unterhaltungsprogramm •Rundgang in Pirna p. P. 79,–<br />
Spargelessen satt<br />
21.04. /24.04. /26.04. /02.05. /08.05. /<br />
15.05. /30.05.19 [EDV 010944]<br />
inkl.Spargelessen •Stadtrundgang Brandenburg •<br />
Schifffahrt auf der Havel p. P. 69,–<br />
Tulpenfest in Luckau<br />
20.04.19 [EDV 010204]<br />
inkl.Mittagessen (Wahlessen) •Stadtführung Luckau •<br />
Eintritt Tulpenfest p. P. 62,–<br />
Rhododendronpracht Kromlau<br />
17.05. /23.05. /29.05.19 [EDV 010567]<br />
inkl.Mittagessen •Führung Rhododendronpark Kromlau •<br />
Fahrt mit der Muskauer Waldeisenbahn p. P. 68,–<br />
Alle Tagesfahrten inkl.Busfahrt &Reiseleitung!<br />
Preise in Euro pro Person im Doppelzimmer.Angebote vorbehaltlich Zwischenverkauf und Druckfehler! Bildrechte soweit nicht anders beschrieben BRÄUTIGAM GmbH &Co. KG,Schmallenberg –www.team-braeutigam.de<br />
Cinque Terre –Versiliaküste<br />
Genua –Palmarische Inseln –Lucca –Rapallo –Parma<br />
Die Versiliaküste ist ein besonders reizvoller Abschnitt der italienischen<br />
Riviera –mildes Klima, elegante Badeorte,pittoreske<br />
Fischerdörfer und das charmante italienische Flair ziehen<br />
Reisende aus aller Welt an. Der Nationalpark Cinque Terre, die<br />
Palmarischen Inseln, Portofino,das Seebad Rapallo und auchdie<br />
Toskana sind Ziele dieser Reise. Genießen Sie abwechslungsreiche<br />
Tage in einer der schönsten Regionen Italiens.<br />
©miccolino –stock.adobe.com<br />
Schweizer Dampf- und Bergbahnen<br />
Basel –Genf –Furka-Dampfbahn<br />
7Tage Bus-/Bahnreise | 5-Sterne-Bus<br />
Lebensader des KantonWallis ist das reizvolleRhônetal.Indem<br />
Talvoller Kontraste gedeihen Weinreben, sprudeln Thermalquellen<br />
und stehen stolze Burgen an Passübergängen vor eis- und<br />
schneebedeckten Gletschern. Hier ragen die höchsten Gipfelder<br />
Schweiz in den Himmel.Zugleich präsentieren sichIhnen Städte<br />
voller Geschichte wie Basel, Brig sowie Genf und Fahrten mit<br />
dem MontBlanc-Express und der legendären Furka-Dampfbahn<br />
bieten Eisenbahnromantikpur.<br />
©Schweiz Tourismus<br />
Florenz –Herz der Toskana<br />
Uffizien –Siena –Boboli Garten<br />
18.04.–22.04.19 Ostern 889,–<br />
13.05.–17.05.19 /05.06.–09.06. /05.09.–09.09.19 889,–<br />
19.09.–23.09.19 /02.10.–06.10. /22.10.–26.10.19 889,–<br />
EZ-Zuschlag 140,– [EDV 060057]<br />
Exklusiver Ausflug<br />
Stadtführung Siena, Abendessen auf einem Landgut<br />
inkl.Wein und Wasser p. P. 56,–<br />
5Tage Flugreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Flug Berlin –Florenz –Berlin (via Frankfurt/M.) mit<br />
Lufthansa oder gleichwertig inkl.aller Gebühren<br />
• Transfers und Rundfahrten im komfortablen Reisebus<br />
• 4Ü/F im •••• Hotel Palazzo Ricasoli<br />
• 1x Abendmenü inkl.¼lWein und Wasserin<br />
einem Restaurant<br />
• Stadtführung Florenz<br />
• Führung Uffizien<br />
• Eintritt Boboli Garten<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZ 889,–<br />
25.06.–01.07.19 1.058,–<br />
18.08.–24.08.19 1.058,–<br />
EZ-Zuschlag 162,– [EDV 070202]<br />
7Tage Bus-/Bahnreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Fahrt im 5-Sterne-Reisebus<br />
• Sektfrühstück am Anreisetag<br />
• 6Ü/HP in gut ausgestatteten Mittelklassehotels<br />
• Stadtführung Basel,Gruyères<br />
• Fahrt mit dem Mont Blanc-Express Martigny –<br />
Le Châtelard, Chamonix<br />
• Evian-les-Bains,Stadtführung Genf<br />
• Fahrt mit dem St. Bernhard-Express,Eintritt Museum<br />
Hospiz Großer St. Bernhard<br />
• Fahrt mit der Furka-Dampfbahn Gletsch –Realp<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZ 1.058,–<br />
©Luciano Mortula-LGM –stock.adobe.com<br />
8Tage Flugreise<br />
23.05.–30.05. /07.06.–14.06. /21.06.–28.06.19 1.128,–<br />
13.09.–20.09. /27.09.–04.10.19 1.128,–<br />
11.10.–18.10.19 1.098,–<br />
EZ-Zuschlag 168,– [EDV 060022]<br />
Exklusive Ausflüge<br />
Besuch Lerici,Palmarische Inseln inkl.Schifffahrt p. P. 46,–<br />
Besuch St. Margherita, Portofino,<br />
Rapallo inkl.Schifffahrt p. P. 48,–<br />
8Tage Flugreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Flug Berlin –Mailand –Berlin mit easyJet inkl.aller Geb.<br />
• Transfers und Ausflüge im komfortablen Reisebus<br />
• 7Ü/F im •••• Hotel Acapulco<br />
• 6x Abendmenü oder -büfett<br />
• 1x toskanisches Abendessen mit ¼lWein und Wasser<br />
auf einem Weingut bei Lucca<br />
• Stadtführung Genua<br />
• Stadtführung Pietrasanta<br />
• Cinque Terre mit Bahnfahrt Riomaggiore –Manarola –<br />
Monterosso al Mare,Besichtung der 3Fischerdörfer,<br />
Schifffahrt Monterosso – La Spezia<br />
• Stadtführung Lucca<br />
• Parma inkl.Stadtführung und Verkostung Parmaschinken<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 1.098,–<br />
5Tage Flugreise<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
Reiseveranstalter im Sinne des Gesetzes:<br />
Wörlitz Tourist GmbH &Co. KG,Frankfurter Allee31A, 10247 Berlin<br />
Buchung &Beratung Mo.–Sa. 08:00–20:00 Uhr<br />
030.42 219510<br />
... und in jedem guten Reisebüro!<br />
Preise in Euro pro Person im Doppelzimmer.Angebote vorbehaltlich Zwischenverkauf und Druckfehler!
030.42219510<br />
fotolia.com /T.Tulik<br />
Buchung &Information Mo–Sa 08:00–20:00 Uhr<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
030.42219510<br />
www.woerlitztourist.de<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
Flussromantik an Main und Rhein<br />
7 Tage Flusskreuzfahrtmit MS ELEGANTLADY<br />
©mojolo –stock-adobe.com<br />
Kroatiens Sonnenküste mit der Privatyacht entdecken<br />
Krk –Rab–Cres –Opatija 10 Tage Reise |8Tage Kreuzfahrt mit MS AMALIA<br />
©jan_S –stock.adobe.com<br />
©FranzGerhard –stock.adobe.com<br />
Frühlings-Special<br />
Kabine Preise p. P. bis 15.03.19*<br />
2-Bett, achtern, Hauptdeck 1.039,–<br />
2-Bett, Hauptdeck 1.139,–<br />
2-Bett, frz. Balkon, achtern, Oberdeck 1.399,–<br />
2-Bett, frz. Balkon, Oberdeck 1.499,–<br />
1-Bett, Hauptdeck 1.439,–<br />
1-Bett, frz. Balkon, Oberdeck 1.799,–<br />
*Preis ab 16.04.19p.P.+100,–<br />
02.06.–08.06.19 [EDV 200195]<br />
Exklusives Ausflugspaket<br />
•Würzburg mit Stadtrundgang und Residenz •Wertheim mit<br />
Stadtführung und Weinverkostung •Koblenz mit Festung<br />
Ehrenbreitstein und Seilbahnfahrt p. P. 85,–<br />
7Tage Flusskreuzfahrt inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Fahrt im First-Class-Reisebus Berlin –Würzburg /<br />
Düsseldorf –Berlin<br />
• Sektfrühstück am Anreisetag<br />
• Kreuzfahrt in gebuchter Kabinenkategorie<br />
• Vollpension an Bord<br />
• Willkommensgetränk<br />
• Kapitänsempfang und -dinner<br />
• Audioguide während der Ausflüge<br />
• Bord-Unterhaltungsprogramm<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.in2-Bett-Kabine ab 1.039,–*<br />
©MSAmalia<br />
Kabine Preise p. P.<br />
2-Bett, Glückskabine 1.499,–<br />
1-Bett, Glückskabine 1.999,–<br />
03.05.–12.05.19 /04.10.–13.10.19 [EDV 300458]<br />
10 Tage Reise |8Tage Kreuzfahrt inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Fahrt im First-Class-Reisebus Berlin –Opatija –Berlin<br />
• Sektfrühstück am Anreisetag<br />
• Ü/HP in komfortablen •••• Hotels auf An-/Abreise<br />
• Kreuzfahrt in gebuchter Kabinenkategorie<br />
• 7x Frühstück an Bord<br />
• 7x Mittagessen an Bord<br />
• 4x Abendessen in Hafenrestaurants<br />
• 1x Captainsdinner<br />
• 1x Abschlussdinner<br />
• Zadar mit Stadtrundgang<br />
• Stadtrundgang Opatija<br />
• deutschsprachige Reise-/Bordreiseleitung<br />
• Insel-Rundgänge mit dem Reiseleiter<br />
• Wörlitz Tourist-Transferbegleitung<br />
pro Pers.in2-Bett-Kabine ab 1.499,–<br />
Zauber der Provence<br />
Avignon –Arles –Camargue<br />
8Tage Busreise | 5-Sterne-Bus<br />
Trauminsel Elba<br />
Porto Azzurro –Monte Capanne<br />
8 Tage Flugreise<br />
©Boris Stroujko–stock.adobe.com<br />
08.06.–15.06. /20.07.–27.07.19 966,–<br />
Termine im 5-Sterne-Bus<br />
04.05.–11.05. /24.08.–31.08. /21.09.–28.09.19 996,–<br />
EZ-Zuschlag 161,– [EDV 050215]<br />
8Tage Busreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Fahrt im First-Class-Reisebus bzw. im 5-Sterne-Reisebus<br />
• Sektfrühstück am Anreisetag<br />
• 7Ü/HP in ausges.Hotels (inkl.Zwischenübernachtungen)<br />
• Stadtführung Avignon, Eintritt Pont du Gard<br />
Zauberhaftes Sizilien<br />
Taormina –Cefalù –Palermo<br />
©kityyaya/Foltolia<br />
©romas_ph /Fotolia<br />
Lago Maggiore<br />
6TageBusreise<br />
©Freesurf –stock.adobe.com<br />
25.05.–30.05. /15.06.–20.06.19 635,–<br />
07.09.–12.09. /05.10.–10.10.19 ab 615,–<br />
EZ-Zuschlag 80,– [EDV 060027]<br />
6Tage Busreise inkl. Haustür-Transfer •5Ü/HP in ausges.<br />
Hotels •Ascona •Schifffahrt zu den 3Borromäischen Inseln •<br />
IsolaMadre inkl.Botanischer Garten •IsolaBella inkl.SchlossundParkführung<br />
•Lugano •Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 615,–<br />
• Stadtführung Arles,Eintritt Amphitheater,Camargue<br />
inkl.Bootsfahrt<br />
• Besuch Saint-Rémy-de-Provence,Eintritt<br />
St-Paul-de-Mausole und Les Baux-de-Provence<br />
• Führung Lavendelmuseum, Besuch Abtei von Sénanque<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
Blütezeit des Lavendels in der Provence ist mit Abweichungen von<br />
Juni bis Anfang August.<br />
pro Pers.imDZab 966,–<br />
08.05.–15.05. /15.05.–22.05.19 1.099,–<br />
22.05.–29.05. /04.09.–11.09.19 1.099,–<br />
11.09.–18.09. /18.09.–25.09.19 1.099,–<br />
25.09.–02.10. /09.10.–16.10.19 ab 1.069,–<br />
EZ-Zuschlag 140,– [EDV 060026]<br />
Exklusiver Ausflug Liparische Inselninkl.Schifffahrt und<br />
Inselrundfahrt p. P. 69,–<br />
8Tage Flugreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Flug Berlin –Catania –Berlin mit easyJet inkl.aller Geb.<br />
• Transfersund Ausflüge im komfortablen Reisebus<br />
• 7Ü/HP inkl.Wasserund Hauswein zum Abendessen im<br />
••••<br />
HotelinGioiosaMarea<br />
• Ätna, StadtführungTaorminainkl.Eintritt Antikes Theater<br />
• Stadtrundgang Cefalù und Dombesichtigung<br />
• Palermo inkl.Stadtführung, FührungDom Monreale<br />
• 4x Shuttlebus in den Ort<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
Hamburg –Helgoland<br />
3Tage Busreise<br />
17.05./14.06./28.06.19 ab 315,–<br />
12.07./26.07./09.08.18 335,–<br />
06.09.–09.09.19 315,–<br />
EZ-Zuschlag 40,– [EDV 020716]<br />
3Tage Busreise inkl. 2Ü/F im •••+ Hotel •1xmaritimes<br />
Abendessen •Stadtrundfahrt Hamburg •Katamaranfahrt<br />
Hamburg –Helgoland –Hamburg mit Aufenthalt Helgoland •<br />
Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
Reiseveranstalter im Sinne des Gesetzes: Wörlitz Tourist GmbH&Co. KG,Frankfurter Allee 31A,10247 Berlin<br />
8TageFlugreise<br />
pro Pers.imDZab 1.069,–<br />
©Photoart-Sicking /Fotolia<br />
pro Pers.imDZab 315,–<br />
Preise in Euro pro Person im Doppelzimmer/in 2-Bett-Kabine.Angebote vorbehaltlich Zwischenverkauf und Druckfehler! Bildrechte soweit nicht anders beschrieben BRÄUTIGAM GmbH &Co. KG,Schmallenberg –www.team-braeutigam.de<br />
OstseetraumSchweden &Baltikum<br />
Stockholm –Tallinn –Riga<br />
8Tage Bus-/Schiffsreise | 5-Sterne-Bus<br />
©SeanPavonePhoto /Fotolia<br />
©cristianbalate –stock.adobe.com<br />
©Balate Dorin –stock.adobe.com<br />
21.05.–28.05.19 1.286,–<br />
Termin im 5-Sterne-Bus<br />
26.07.–02.08.19 1.326,–<br />
EZ/EK-Zuschlag ab 350,– [EDV 040001]<br />
8Tage Bus-/Schiffsreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Fahrt im First-Class-Reisebus bzw. im 5-Sterne-Reisebus<br />
Wellness auf Usedom<br />
••••<br />
Superior KAISER SPAHOTEL ZUR POST<br />
29.03. /02.04. /06.04.19 ab 369,–<br />
10.04. /14.04. /18.04.19 ab 419,–<br />
22.04. /26.04. /30.04.19 419,–<br />
04.05. /08.05. /12.05.19 ab 419,–<br />
16.05. /20.05. /24.05.19 439,–<br />
EZ-Zuschlag ab 60,– [EDV 020331]<br />
Busan-/-abreise mit Haustür-Transfer p. P. 80,–<br />
Exklusives Wellnesspaket p. P. 75,–<br />
• 1x verwöhnende Gelenkpackung<br />
• 1x Rückenbehandlung mit Rügener Heilerde<br />
• 1x Relaxmassage<br />
5Tage Wellnessreise inklusive<br />
• 4Ü/HP (Frühstück bis 13 Uhr) im •••• Superior KAISER<br />
SPAHOTEL ZUR POST in Bansin auf Usedom<br />
• Nutzung Wellnessbereich mit Sauna und Badelandschaft<br />
mit Innenpool<br />
• Vitalkurse nach Wochenangebot<br />
• Leihbademantel auf dem Zimmer<br />
• Kofferservice<br />
pro Pers.imDZab 369,–<br />
29.04.–06.05.19 1.098,–<br />
27.05.–03.06.19 1.138,–<br />
10.06.–17.06.19 1.138,–<br />
16.09.–23.09.19 1.138,–<br />
14.10.–21.10.19 1.098,–<br />
EZ-Zuschlag 161,– [EDV 060109]<br />
Exklusiver Ausflug<br />
Monte Capanne,Chiessi inkl.Weinprobemit Imbiss p. P. 45,–<br />
8Tage Flugreise inklusive<br />
• Haustür-Transfer Berlin /Potsdam<br />
• Flug Berlin –Pisa –Berlin mit easyJet inkl.aller Gebühren<br />
• Transfers und Rundfahrten im komfortablen Reisebus<br />
• 7Ü/HP (davon 1x Abendessen auf einem Weingut)<br />
im •••• Hotel Barracuda<br />
• Stadtführung Porto Azzurro,Schifffahrt Möwenküste<br />
• Stadtführung Portoferraio,Eintritt Villa dei Mulini<br />
• Eintritt Sommerresidenz Napoleons San Martino,<br />
Stadtführung Rio Marina<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 1.098,–<br />
• SektfrühstückamAnreisetag<br />
• Fährüberfahrt Swinemünde –Ystad<br />
• Fährüberfahrt Stockholm –Tallinn<br />
• Fährüberfahrt Klaipeda –Kiel<br />
• 3Ü/F auf der Fähre<br />
• 4Ü/F in ausgewählten ••• -und •••• Hotels<br />
• 1x AbendessenimRestaurant in Swinemünde<br />
• 4x Abendmenü- oder büfett<br />
• 1x AbendessenanBord<br />
• 1x 3-Gang-Menü im Restaurant in Klaipeda<br />
• Rundgang Swinemünde<br />
• Stockholm inkl.Stadtführung<br />
• StadtführungTallinn<br />
• Stadtführung Riga<br />
• SchlossRundale inkl.Führung und Eintritt Barockgarten,<br />
BesichtigungBerg derKreuze<br />
• StadtführungKlaipeda, Ausflug Kurische Nehrung<br />
inkl. Fährüberfahrt, Naturschutzgebühren, Hohe Düne<br />
und Nidden<br />
• 1x Reiseführer pro Buchung<br />
• Wörlitz Tourist-Reiseleitung<br />
pro Pers.imDZab 1.286,–<br />
©KAISER SPAHOTEL ZUR POST<br />
5TageWellnessreise<br />
Urlaub wie ermir gefällt!<br />
Reiseveranstalter im Sinne des Gesetzes:<br />
Wörlitz Tourist GmbH &Co. KG,Frankfurter Allee31A, 10247 Berlin<br />
Buchung &Beratung Mo.–Sa. 08:00–20:00 Uhr<br />
030.42 219510<br />
... und in jedem guten Reisebüro!<br />
Preise in Euro pro Person im Doppelzimmer/in 2-Bett-Kabine.Angebote vorbehaltlich Zwischenverkauf und Druckfehler! Bildrechte soweit nicht anders beschrieben BRÄUTIGAM GmbH &Co. KG,Schmallenberg –www.team-braeutigam.de
Wir in<br />
PankoW<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Altes Haus ganz neu<br />
Das Kulturhaus PeterEdel<br />
steht voreinem Neuanfang<br />
Sommer in der Stadt<br />
Wenn‘s malwiederheißwird:<br />
zwischen Strandbadund Eisdiele<br />
Hier wird geforscht<br />
DerCampusBuchist eine<br />
richtig guteErfolgsgeschichte<br />
Bild: imago/PEMAX<br />
Eigentümern bieten wir eine kostenfreie und unverbindliche<br />
Marktpreiseinschätzung ihrer Immobilie an.<br />
Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns darauf,<br />
Sie persönlich und individuell zuberaten.<br />
Ihre Immobilienspezialisten<br />
in Berlin -Pankow<br />
ShopBerlin-Pankow |Florastraße 1|13187 Berlin |030 -20143710|pankow@von-poll.com | www.von-poll.com/berlin-pankow
" "<br />
Wir in Pankow<br />
02 |Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Grußwort<br />
5. -7.April von 10-18 Uhr<br />
Liebe Pankowerinnen und Pankower,<br />
sehr geehrte Gäste,<br />
Achtung !<br />
mit DHL-Paket-Shop!<br />
030-446 90 64 Mo.-Sa. 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />
Prenzlauer Allee 188 (Ecke Raumerstraße) 10405 Berlin<br />
NEUERÖFFNUNG der<br />
*FAMILIEN- ZAHNARZTPRAXIS<br />
im Winsviertel (*ehemals Praxis Lutz Dammann)<br />
DR. MED. DENT<br />
ANKE CZARNIETZKI- HUG<br />
Immanuelkirchstraße 2<br />
10407 5<br />
B-Prenzl´Berg<br />
Tel: 030-4427113<br />
Das Objekt ist nicht barrierefrei!<br />
Blindenwohnstätten Berlin<br />
Ihr Spezialist für sehbehinderte<br />
und blinde Menschen<br />
•Einzelappartements mit persönlicher Möblierung<br />
•Wohnen mit Service<br />
•Auch ein Zuhause für Menschen<br />
mit weiteren Behinderungen<br />
PFLEGE •BETREUUNG •WOHNEN<br />
Kinderbehandlung . Professionelle Zahnreinigung . Funktions- &<br />
Schienentherapie . Zahnersatz & Implantate . Behandlung mit Akupunktur<br />
die dunkle Jahreszeit liegt nun hinter uns,<br />
die <strong>Berliner</strong> Stadtreinigung hat mit dem<br />
Frühjahrsputz auf unseren Straßen begonnen.<br />
Bereits im Februar gab esfrühlingshafte<br />
Temperaturen, nun kommen<br />
die ersten Frühblüher zum Vorschein und<br />
die Stadt sehnt sich nach Farbe. Weil uns<br />
ein harter Winter erspart geblieben ist,<br />
konnten wichtige Baumaßnahmen ohne<br />
Frostpause fortgesetzt werden und neue<br />
Projekte werden jetzt zügig angegangen.<br />
Begonnen haben die Sanierungsarbeiten<br />
an zahlreichen Spielplätzen sowie am Rosenpavillon<br />
im Bürgerpark. Die Reben im<br />
Weingarten wurden fachgerecht beschnitten,<br />
im Mühlenkiezwerden mit Beteiligung<br />
der Bewohnerschaft 50 neue Sitzbänke<br />
aufgestellt und am 18. April startet Pankow<br />
indie Brunnensaison. Die traurigen<br />
Meldungen der vergangenen Wochen über<br />
Baumfällungen und Rodungen, die zur<br />
Aufrechterhaltung der Sicherheitauf Straßen<br />
und Plätzen in der Wachstumspause<br />
notwendig waren, werden nun durch Ankündigung<br />
zahlreicher Baumpflanzungen<br />
Bild: Ben Gross<br />
abgelöst, 100 StraßenbäumeinBuch seien<br />
hier beispielhaft genannt. Die Vegetation<br />
hat auch im grünen Pankow durch Stürme<br />
und den trockenen Sommer stark gelitten<br />
und wir setzen mehr denn je auf Ihre Vernunftund<br />
Unterstützung.Sei es dieGestaltung<br />
von Baumscheiben, wozu noch bis<br />
April Bewerbungen für den Umweltpreis<br />
möglich sind, die Akzeptanz des FütterungsverbotesanGewässern,<br />
ausgewiesen<br />
durch neue Schilder, oder die Hilfe bei der<br />
Bewässerung der Bäume bei Trockenheit.<br />
Das alles sind Beispiele für konstruktives<br />
Miteinander und wertvolles ehrenamtliches<br />
Engagement.AllewichtigenInformationen<br />
dazu finden Sie regelmäßig hier in<br />
der <strong>Zeitung</strong> oder auf der Internetseite des<br />
BezirksamtesPankow.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen<br />
gutenStart in den Frühling.<br />
Ihr Sören Benn<br />
Bezirksbürgermeister<br />
" "<br />
" " "<br />
Abholmarkt für Friseurbedarf auf 500 m 2<br />
Haarkosmetik ·Scheren ·technische Geräte ·Haarschmuck ·<br />
Extensions &Zubehör und vieles mehr<br />
Frühlingsrabatt<br />
Gegen Vorlage dieses<br />
Rabattgutscheines<br />
20%<br />
erhalten Sie<br />
(gültig bis 30.03.2019,<br />
topwell Friseurmarkt Berlin<br />
für den gesamten Wareneinkauf)<br />
Schönhauser Allee 181 •10119 Berlin Öffnungszeiten:<br />
Tel. 44 34 15 06 /07•Fax 44 34 15 08 Mo. –Fr.: 08:00 –19:00 Uhr<br />
friseurmarkt.berlin@topwell.de<br />
Sa.: 10:00 –16:00 Uhr<br />
3Minuten Fußweg vom U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz oder U-Bahnhof Senefelder Platz<br />
R<br />
" " "<br />
Sören Benn<br />
Bezirksbürgermeister<br />
von Pankow<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
BVZ Anzeigenzeitungen GmbH<br />
Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
Postfach 11 01 68, 10831 Berlin<br />
Handelsregister AG Berlin-Charlottenburg<br />
HRB 78708<br />
Steuer-Nr. 217/5842/2135,<br />
Finanzamt Köln-Nord<br />
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />
gemäß § 27 a<br />
Umsatzsteuergesetz: DE 811199541<br />
Telefon: (030) 2327 7516<br />
Telefax: (030) 2327 7494<br />
Geschaeftsfuehrung.bab@dumont.de<br />
Redaktion:<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Ulf Teichert,<br />
Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
(030) 23 27 71 15<br />
Layout: Katrin Großmüller<br />
Produktion: Maud Weißhaupt<br />
Objektleitung:<br />
Christian Schwenkenbecher<br />
Geschäftsführer:<br />
Andree Fritsche, Jens Kauerauf<br />
Anzeigen & Vermarktung:<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Christian Schwenkenbecher, enbecher,<br />
Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
(030) 23 27 75 16<br />
Simone Kaluzny (030) 23 27 75 24<br />
Druck:<br />
BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
Internet:<br />
www.abendblatt.berlin<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Verlages gestattet.
Bilder: Krieger Immobilien SE, Wohnquadrat, Immo Fusion<br />
Wir in Pankow<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung |03<br />
So stellt sich Investor Kurt Krieger den<br />
Stadtplatz im Projekt Pankower Tor vor<br />
Wohnungsbau geht<br />
manchmal ganz schnell<br />
AuchinPankowwirddringendneuer und vorallembezahlbarer<br />
Wohnraum benötigt.DochwährendPlanung und Bauvon Eigentum zügig<br />
umgesetzt werden,gehtesbeim Mietwohnungsbau nur zögerlich voran<br />
Pankow wächst und ist –<br />
im Bundesvergleich – mit<br />
inzwischen 404.000 Einwohnern<br />
eine veritable Großstadt<br />
geworden. Eine Stadt mit<br />
viel Potential in Sachen Wohnraum.<br />
Doch ob Blankenburger<br />
Süden oder Pankower Tor – der<br />
Neubau bezahlbarer Mietwohnungen<br />
ist zwar dringend nötig,<br />
verzögert sich aber. Entweder<br />
weil Politik und Investoren lange<br />
brauchen, um Kompromisse zu<br />
finden oder weil der selbstbewusste<br />
Pankower gar nicht daran<br />
denkt, sich aus der Mitgestaltung<br />
seines Bezirks heraushalten<br />
zu lassen und sein Mitspracherecht<br />
energisch einfordert.<br />
Erfolgreicher Prozess<br />
Bestes Beispiel: das Projekt Michelangelostraße.<br />
Gemeinsam<br />
mit den Vertretern des „Runden<br />
Tisches“ erfolgt seit Sommer<br />
2017 ein Austausch darüber,<br />
wie ausgehend vom vorliegenden<br />
städtebaulichen Entwurf<br />
für diesen Wohnungsbaustandort<br />
eine Überarbeitung erfolgen<br />
kann. In diesem Rahmen<br />
wurde die Zahl der Wohneinheiten<br />
von 1.400 auf 1.200 und<br />
die Gebäudehöhen nördlich der<br />
Michelangelostraße auf fünf<br />
Geschosse reduziert. Der Beteiligungsprozess<br />
zum städtebaulichen<br />
Entwurf bewegt sich<br />
nun weiter auf die Zielgerade<br />
zu. Bei einer Ausstellung voraussichtlich<br />
vom 3. bis 9. Mai in<br />
der KulturMarktHalle, Hanns-<br />
Eisler-Straße 93, wird die interessierte<br />
Öffentlichkeit über<br />
die Ergebnisse des bisherigen<br />
Prozesses informiert.<br />
Neuer Büroriegel<br />
Ganz in der Nähe des Groß-<br />
Projektes namens Pankower<br />
Tor mit circa 2.000 geplanten<br />
Wohnungen legt jetzt die CG<br />
Gruppe ihre Pläne für das Forum<br />
Pankow an der Hadlichstraße<br />
vor. Angedacht seien<br />
hier Zwei- bis Vierzimmerwohnungen<br />
mit einer Durchschnittsgröße<br />
von 65 Quadratmetern,<br />
sagt Fuchshuber.<br />
Hinter einem neuen Büroriegel<br />
an der Damerowstraße solle<br />
der Lärm der S-Bahntrasse<br />
der Linien S2 und S8 künftig<br />
abgeschirmt werden. Und auf<br />
der stillen Seite wolle man zwischen<br />
den neuen Wohnhäusern<br />
einen „schönen Stadtraum<br />
schaffen“, erklärt der Architekt.<br />
Dort könne man auch ein Café<br />
und einen neuen Spielplatz<br />
unterbringen. Der Aldi- und<br />
der Edeka-Markt ziehen wegen<br />
des Umbaus zeitweise aus<br />
und kehren nach Abschluss der<br />
Maßnahmen wieder in dann<br />
auch vergrößerte Verkaufsflächen<br />
zurück. Insgesamt sind im<br />
neuen Forum Pankow 23.000<br />
Quadratmeter für Gewerbe<br />
reserviert und 17.000 Quadratmeter<br />
für Wohnen. Weil<br />
ein Bebauungsplanverfahren<br />
bei dem Projekt nicht nötig ist,<br />
kann das Vorhaben bestenfalls<br />
wohl schon in diesem Jahr<br />
starten. So schnell kann‘s dann<br />
doch manchmal gehen.<br />
ManfredWolf<br />
Als „ansprechend“ werden die Eigentumswohnungen<br />
„Am Iderfenngraben 5“ angepriesen<br />
Superschickes Eigentum verspricht<br />
das Wohnprojekt „Charlotte59“
Wir in Pankow<br />
04 |Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Altes Haus vor<br />
neuem Leben<br />
Im großen Saal sind gerade<br />
Restauratoren amWerk<br />
Das ehemalige Kulturhaus PeterEdelinder <strong>Berliner</strong>Alleewird<br />
derzeit saniertund umgebaut. Welche Pläne der Kommunale<br />
Bildungsverein damit hat und wasdie Weißenseer davonhaben<br />
Mit gelbem Helm über der schwarzen<br />
Wollmütze führt Ulrike<br />
Urbich an einem regennassen<br />
Märztag über die Baustelle, in die sich<br />
das ehemalige Kulturhaus Peter Edel seit<br />
Monaten verwandelt hat. „Die geplanten<br />
vier Millionen Euro für den Umbau haben<br />
wir leider gerissen.“ Die komplette Erneuerung<br />
des Hauses wird wahrscheinlich<br />
knapp 1,5 Millionen Euro mehr kosten als<br />
geplant. „Daran ist aber der Bauherr nicht<br />
ganz unschuldig“, sagt Urbich schmunzelnd<br />
und grüßt ein paar Maurer, die gerade einen<br />
neuen Türsturz in eine Wand einziehen.<br />
„Wir hatten uns überlegt, dass die Tür<br />
zu diesem Seminarraum doch besser nicht<br />
mittig sein sollte. Da aber war die Wand<br />
eigentlich schon fertig.“ Solche und andere<br />
Entscheidungen muss Ulrike Urbich öfter<br />
treffen, schließlich ist sie die Projektleiterin<br />
des Bildungs- und Kulturzentrums,<br />
das der Verein Kommunales Bildungswerk<br />
(KBW e. V.)hieramWeißen See errichtet.<br />
Neues Kapitel<br />
Nach jahrelangen, am Ende erfolglosen<br />
Verhandlungen mit anderen Interessenten<br />
einigten sich der Bezirk und der<br />
gemeinnützige Bildungsträger auf einen<br />
Bilder: Ulf Teichert<br />
Erbbaurechtsvertrag für Gelände und<br />
Gebäude mit seinem über 300 Quadratmeter<br />
großen und unter Denkmalschutz<br />
stehenden Veranstaltungssaal. Mit der<br />
umfassenden Sanierung des Gebäudes<br />
wird ein neues Kapitel für diesen wichtigen<br />
Weißenseer Standort aufgeschlagen.<br />
Die Planung für den Umbau und die Sanierung<br />
wurden dem <strong>Berliner</strong> Architekturbüro<br />
Kny &Weber übertragen. Zur<br />
Nutzbarmachung derzeit unbelichteter<br />
Innenräume wurde der zweigeschossige<br />
Anbau aus den 1980er-Jahren abgerissen.<br />
Dadurch wird der ursprüngliche Gebäudekörper<br />
der Villawieder erlebbar.In<br />
allen Geschossen werden Seminarräume<br />
entstehen, im Keller wird es Platz für<br />
Sportgruppen und im Erdgeschoss eine<br />
Wände und Decken im<br />
Gebäude waren bemalt<br />
Küche und Kantine zur Versorgung der<br />
gut 50.000 Seminarteilnehmer geben,<br />
mit denen der Verein pro Jahr rechnet.<br />
Im hinteren Teil des Grundstücks entsteht<br />
ein zweigeschossiges Gebäude, das<br />
durch eine gläserne Brücke mit der Villa<br />
verbunden wird.<br />
Frivole Zeichnungen<br />
Vor gut zehn Jahren wurde es still im<br />
Kulturhaus Peter Edel. Ganz verwaist<br />
war es allerdings nie, denn über die Jahre<br />
verzierte ein Künstler fast alle Decken<br />
und Wände mit manchmalmehr,manchmal<br />
weniger frivolen Zeichnungen. „Ein<br />
paar davonkonnten wir retten und werden<br />
sie entsprechend präsentieren“, verrät<br />
Ulrike Urbich. Die Führung durchs<br />
einstige Kulturhaus endet im großen<br />
Veranstaltungssaal. „Unser Sorgenkind“,<br />
sagt Urbich. Sie verweist auf das Gerüst<br />
und den Ateliertisch voller Bauzeichnungen<br />
und Entwurfsskizzen. „Die Restauratoren<br />
führen gerade Farb- und Putzproben<br />
aus, um dem Original sonahe wie<br />
möglich zu kommen“, erzählt Urbich. Es<br />
ist nicht zu übersehen, dass noch sehr<br />
viel zu tun ist, ehe das Haus 2020 eröffnet<br />
werden kann. „In diesem Saal soll<br />
es wieder Kultur für Weißensee geben.“<br />
Urbich denkt an Lesungen, Tagungen,<br />
Feiern, Firmenfeste und Konzerte. Nur<br />
laut darf es nicht mehr werden –wegen<br />
der neuen Nachbarn in ihren teuren Eigentumswohnungen.<br />
UlfTeichert
Wir in Pankow<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung |05<br />
Schaubude Berlin mit<br />
zwei April-Premieren<br />
Als senatsgefördertesProduktionshaus für dasTheaterder Dingewurde dieBühne in<br />
derGreifswalder Straße seit 1993 zu einer zentralenPlattform desGenres<br />
Vom 11. bis 14. April zeigt<br />
die Schaubude Berlin<br />
erstmals „Eis –Lost (in) Antartica“.<br />
In diesem Stück des<br />
<strong>Berliner</strong> Theaterkollektivs<br />
PortFolio Inc. spielen sich<br />
Franziska Hoffmann und Matthias<br />
Ludwig von heutigen<br />
katastrophalen Umweltzuständen<br />
zurück in die Zeit der<br />
frühen Polarforschung und zu<br />
Ernest Shackletons gescheiterter<br />
Antarktis-Expedition.<br />
Mit Musik, Objekten und Figuren<br />
frieren sie im Eis fest,<br />
rudern durch Orkane und<br />
retten alle —nur nicht unsere<br />
Welt.<br />
KollektiveRecherche<br />
„Eis –Lost (in) Antarctica“ ist<br />
eines vonzwei Stücken, die auf<br />
der Bühne des Theaters in der<br />
Greifswalder Straße 81-84<br />
im AprilPremiere feiern. „Objekttheater<br />
mit analogen und<br />
digitalen Projektionen“ verspricht<br />
die deutsch-schweizerische<br />
Kompanie mikro-kit<br />
&Alessandro Maggioni vom<br />
25. bis 28. April mit „Wilde<br />
Wilde Wesen“. Basierend auf<br />
einer kollektiven autobiographischen<br />
Recherche sind die<br />
Künstler der Frage nachgegangen,<br />
wie Verletzungen,<br />
die nicht zuletzt durch soziale<br />
Strukturen entstehen, in uns<br />
wirken und wie wir zu denen<br />
werden, diewir sind.<br />
Zwei Spieltermine<br />
Zum Spielzeitende gibt die<br />
Schaubude wie gewohnt wieder<br />
all ihre Räume frei für<br />
eine „Lange Nacht der freien<br />
Puppen- und Figurentheater<br />
Berlins“:zwölf Stunden mit Inszenierungen,<br />
szenischen Experimenten,<br />
Puppen-Comedy,<br />
Videokunst, Installationen<br />
und Walk-Acts. Für die Nacht<br />
können sich Einzelkünstler<br />
und Gruppen mit Arbeiten<br />
Bild: Halina Kratochwil<br />
von maximal 45 Minuten Länge<br />
bewerben, in den in denen<br />
Puppen, Figuren, Objekte oder<br />
Animationsformen neuer Medien<br />
eingesetzt werden (Die<br />
Anmeldefrist für dieses Jahr<br />
ist bereits abgelaufen). Die<br />
Schaubude vergibt in diesem<br />
Jahr zwei Publikumspreise<br />
– jeweils einen für das Kinder-<br />
und einen für das Abendprogramm.<br />
Die Gewinner erhalten<br />
je zwei Spieltermine in<br />
der Spielzeit 2019/20 sowie<br />
Freikarten für alleVorstell<br />
ungen<br />
des Internationalen Festivals<br />
„Theater der Dinge“ vom<br />
23. bis 29. Oktober 2019.<br />
ManfredWolf<br />
www.schaubude.berlin<br />
Szene aus dem Stück<br />
„Eis –Lost (in) Antarctica“<br />
Impro, Kinder<br />
und viele Grimmis<br />
Bild: Daniel Wetzel<br />
DieKulturszene Pankowsist genau so vielfältigwie der<br />
Bezirkund bietet immer noch Raum fürExperimente<br />
Die Ensembles heißen „Die<br />
verstörten Wunschkinder“<br />
oder „Improtheater Schmetterlings“.<br />
Sie und viele andere<br />
treten regelmäßig im Bühnen-<br />
Rausch auf. Der gleichnamige,<br />
2004 gegründete Verein, der<br />
diese Bühne im Humannkiez,<br />
Erich-Weinert-Straße 27 /<br />
Ecke Geifenhagener Straße,<br />
betreibt, hat sich mit Leib<br />
und Seele dem Improtheater<br />
verschrieben. Das Theater ist<br />
inzwischen auch bundesweit<br />
Heimstatt und Auftrittsort für<br />
die meisten <strong>Berliner</strong> Impro-<br />
Gruppen. Seit kurzem sind<br />
auch internationale Gäste mit<br />
monatlichen Shows zu Gast.<br />
www.buehnenrausch.de<br />
Das Theater o.N., Kollwitzstraße<br />
53, ist ein seit fast 40<br />
Jahren bestehender Verbund<br />
von Schau- und Puppenspielern,<br />
Regisseuren,<br />
Musikern und Schriftstellern.<br />
In seiner jetzigen Konstellation<br />
arbeitet es seit 2010.<br />
Das Ensemble erfroscht und<br />
entwickelt die darstellenden<br />
Künste für die Jüngsten (ab 2<br />
Jahren) und setzt mit seinen<br />
Inszenierungen und dem zweijährlich<br />
stattfindenden „FRATZ<br />
–Internationales Theaterfestival<br />
für sehr junge Zuschauer“<br />
(3. bis 8. Mai) in Deutschland<br />
und international künstlerische<br />
Impulse für diese Theaterform.<br />
www.theater-on.de<br />
Das an Shakespeare geschulte<br />
Ensemble wurde vor22Jahren<br />
in einem besetzten Hinterhof<br />
gegründet und bespielte bis<br />
2014 das Hexenkessel Hoftheater<br />
und die Märchenhütten<br />
im Monbijoupark. Seit Herbst<br />
2015 ist es im Theatersaal auf<br />
dem Pfefferberg, Schönhauser<br />
Allee 176, zuhause und bespielt<br />
seit 2016 in der Winterzeit<br />
den schönen Glaspalast im<br />
Hof mit seinen Grimmis. Das<br />
Ergebnis? Die Renaissance des<br />
Pfefferberg.<br />
M. Wolf<br />
www.hexenberg-ensemble.de
Wir in Pankow<br />
06 |Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Sommer in der Stadt<br />
Ohne hier den Prophet<br />
en geben zu wollen, ist sich die Redaktion ziemlich<br />
sicher,<br />
dass es auch in diesem Jahr wieder zu Hitzewallungen kommen wird.<br />
Hier unsere<br />
Tipps, wie denen ganz gut zu begegnen ist.<br />
Frisches Grünzeug<br />
Bild: imago/Seeliger<br />
Obwohl mit mehr als 400.000 Einwohnern inzwischen eine respektable Großstadt, gibt es in Pankow<br />
jede Menge Stadtgrün, in dem sich Augen und Lunge erholen können. Dabei hat fast jederKiez–siehe<br />
Humann- oder Kollwitzplatz –einen kleineren Park mitangeschlossenem<br />
Spielplatz. Wer es etwas weitläufiger mag, ergeht sich imVolkspark Prenzlauer Berg,<br />
im Botanischen Volkspark Blankenfelde oder in der Schönholzer Heide. Immer noch<br />
Geheimtipps für großstadtmüde Spaziergänger sind wunderschön-verwunschene<br />
Friedhöfe, wie der der jüdischen Gemeinde in Weißensee oder jener der St. Nicolai<br />
und St. Marien-Gemeinde in der Prenzlauer Allee 1.<br />
Wasser marsch!<br />
Bild: imago/Lem<br />
Wer Strandfeeling braucht, um sich beim<br />
Baden wohl zufühlen, hat inund um Pankow<br />
herum die Qual der Wahl. Wer im<br />
Bezirk bleiben möchte, nutzt den Weißen<br />
See. Unter Palmen am gepflegten Sandstrand<br />
fühlt man sich fast wie in der Südsee.<br />
Politisch zu Lichtenberg gehörend,<br />
badetechnisch aber klar in Pankower<br />
Hand: Bereits 1929 wurde Ostseesand<br />
aus Ahlbeck anden Orankesee herangekarrt,<br />
um ein Strandbad mit<br />
300 Meter langem Sandstrand<br />
zu errichten. Highlight: die Wasserrutsche.<br />
Mit seinem schönen<br />
Sandstrand, der Liegewiese und<br />
einem FKK-Bereich lockt das<br />
Strandbad Plötzensee in den<br />
Wedding.<br />
Markisen<br />
Rollladen<br />
Sonnenschutz<br />
Bernd Eltermann<br />
www.sonnenschutz-eltermann.de<br />
Jalousien<br />
immer faire Preise<br />
Wechselnde Angebote!<br />
Kreuzstraße 15<br />
13187 Berlin<br />
Fon 030 -47475422<br />
Fax 030 -47475424<br />
Mobil 0177 -3159296<br />
Ingeborgstrasse 5 •DachDecKerarbeiten<br />
13089 berlIn<br />
•Dachreparaturen<br />
MobIl 0173-9790468<br />
•DachKlempnerei<br />
tel.: 030-25322047<br />
•Dachrinnenreinigung<br />
Fax: 030-25322048<br />
unD reparaturen<br />
www.DachFuerst.De
Eis gegen heiß<br />
Vom Star-Status der Eispatisserie<br />
Hokey Pokey zu berichten, hieße,<br />
Eulen nach Athen zu tragen. Davon<br />
zeugen die Schlangen inder<br />
<strong>Berliner</strong> undder StargarderStraße.<br />
Dort –schräg gegenüber –behauptet<br />
sich die Kleine Eiszeit<br />
mit dem wirklich besten Eis der<br />
Stadt. Oder gibt‘s das nicht eher<br />
bei Lieblingseis am Humannplatz<br />
oder im Eiscafé Annamaria inder<br />
Husemannstraße? Glaubwürdigen<br />
Informanten zufolge ist Spitzenspeiseeis<br />
unter anderem auch imWeißenseeer<br />
Eisspatz in der Schönstraße, im<br />
Eislabor in der Raumerstraße und im<br />
Cholila in der Gleimstraße zu genießen.<br />
Weresvegan mag: Nichts wie hin<br />
zu Tribeca Ice Cream inder Rykestraße.<br />
Oberlecker!<br />
Wir in Pankow<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung |07<br />
Bild: Kleine Eiszeit<br />
Watuff die Lauscher<br />
Bild: Kai Bienert<br />
Der Pankower ist per se kein Feierbiest, lässt esaber bei diversen<br />
Straßenfestengerne krachen. Wermal beim Duncker-, Zelterstraßen oder Florakiezfest<br />
war, wird dies gern bestätigen. Und was erwartet uns wann in diesem<br />
Jahr? Noch stehen nicht alle Termine fest, einige aber dann doch schon.<br />
Den Startschuss gibt vom 8.bis 10. Juni Jazz im Park, dann folgen vom 14. bis<br />
16. Juni die Buchholzer Festtage, am 15. und 16. Juni das Kunstfest im Schlosspark<br />
und am21. Juni die Fête delaMusique. Am16. August lockt das Dorffest<br />
nachHeinersdorf,ehe am 7. und8.September das Fest an derPanke steigt und<br />
vom 25. bis 27. Oktober das Winzerfest viele Freunde findet.<br />
Bild: Thinkstock/iStock/Lyudinka<br />
Fachanwältinfür Arbeitsrecht | Fachanwältinfür Sozialrecht<br />
Weiterer Tätigkeitsschwerpunkt: Versicherungsrecht<br />
Standort Pankow:<br />
Grabbeallee 15 |13156 Berlin<br />
Standort Prenzlauer Berg:<br />
Pappelallee 78 |10437 Berlin<br />
www.fachanwalt-pankow.de<br />
Info@fachanwalt-pankow.de<br />
030-486 28 50
Wir in Pankow<br />
08 |Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
GymnasiumPanketal<br />
FreieStadtrandschuleimGrünen<br />
JETZT<br />
ANMELDEN!<br />
Spreestraße 2<br />
16341 Panketal<br />
Gutzuwissen.<br />
Tel. 030 -94418124<br />
gymnasium-panketal.de<br />
S2 Richtung Bernau<br />
Haltestelle Zepernick<br />
Zwei erfolgreiche<br />
Quereinsteigerinnen<br />
KirstinHennemann und GabrieleBraun haben sich in einem Männerberuf<br />
durchgesetzt –sie sind Maßschuhmacherinnenmit einemeigenenLabel<br />
www.CSVcopy.de<br />
Prenzlauer Berg<br />
Friedrichshain<br />
Adlershof<br />
Breite<br />
Pankow<br />
Wenn man mit Gabriele<br />
Braun über ihre<br />
Berufung spricht,<br />
kann sich das Gespräch nicht<br />
nur um den Schuh als Ausdruck<br />
körperlichen Befindens,<br />
sondern durchaus auch als<br />
Status- oder gar Sexsymbol<br />
drehen. „Leder finde ich sehr<br />
männlich“, verrät die Oberfränkin,<br />
während sie den Schaft<br />
für eine Stiefelette über den<br />
Leisten spannt und aufzwickt.<br />
Dabei geht sie so geschickt<br />
mit der Zwickzange zu Werke,<br />
dass man kaum glauben mag,<br />
hier einer Quereinsteigerin<br />
bei der Arbeit zuzuschauen.<br />
Braun viele Jahre als Schuhmacher<br />
gearbeitet hat oder ob<br />
da beides in Kombination den<br />
Ausschlag gab – fest steht: Seit<br />
2016 sind Gabriele Braun und<br />
Kirstin Hennemann Kolleginnen<br />
und Geschäftspartner.<br />
Viel Geduld<br />
Wer in der Ladenwerkstatt<br />
von „Hennemann und Braun“<br />
an der Senefelder Straße haltmacht,<br />
kann durch die großen<br />
Schaufenster Schuhmacher-<br />
Handwerk live miterleben.<br />
Das aber vermittelt höchstens<br />
eine Ahnung davon, wie viel<br />
Aufwand und Hingabe nötig<br />
sind, einen Maßschuh zu fertigen.<br />
Wer bereit ist, 3.000<br />
Euro und mehr für einen individuell<br />
gefertigten Schuh auszugeben,<br />
muss Geduld haben.<br />
Bis zu sechs Monate kann es<br />
dauern, ehe das gute Stück<br />
die Füße umschmeichelt. Übrigens:<br />
Schuhe von „Hennemann<br />
& Braun“ konnten in der<br />
ARD-Erfolgsserie „Babylon<br />
Berlin“ bestaunen. Mit ihnen<br />
tanzte Hauptdarstellerin Liv<br />
Lisa Fries als Charlotte Ritter<br />
durch die wilden <strong>Berliner</strong><br />
Nächte.<br />
UlfTeichert<br />
Bild: Stefan Bartylla<br />
Seit 25 Jahren ihr Partner vor Ort.<br />
Berufsbekleidung<br />
GmbH<br />
Greifswalder Str. 5<br />
10405 Berlin<br />
z 4250541, Fax 42 85 66 37<br />
www.berufsbekleidung-btu.de<br />
berufsbekleidung-btu@web.de<br />
Tolle Kombination<br />
Dass die Unternehmensberaterin<br />
ab 2014 zur Maßschuhmacherin<br />
„umschulte“, daran hat<br />
Kirstin Hennemann einen nicht<br />
geringen Anteil. Bei ihr absolvierte<br />
Gabriele Braun 2013<br />
einen dreitägigen Schnupperkurs,<br />
nachdem sie festgestellt<br />
hatte, dass ihrem Leben etwas<br />
„Handfestes und Kreatives“<br />
fehlte. Heute weiß keine der<br />
beiden Frauen genau zu sagen,<br />
ob es diese drei Tage waren<br />
oder die Tatsache, dass Vater<br />
Gabriele Braun (l.) und Kirsten Hennemann<br />
in ihrer Ladenwerkstadt<br />
JAZZ frühschoppen<br />
sponored by<br />
Unikate aus Liebe zur Natur<br />
Als Jessica Petersohn im vergangenen<br />
Herbst ein eigenes Geschäft in der Paracelsusstraße<br />
eröffnete, hatte ihr Naturschmucklabel<br />
Zimelie einen wichtigen Schritt getan. Vor<br />
bald acht Jahren wollte die studierte Grafikdesignerin<br />
ihrer Naturverbundenheit und der Liebe<br />
zum Kreativsein noch mehr Ausdruck verleihen<br />
und gründete besagtes Label. Angesichts<br />
ihres Erfolges auf Kunstmärkten und der guten<br />
Verkaufszahlen im Onlinegeschäft ergriff sie<br />
nun die Möglichkeit, in Pankow einen eigenen<br />
Laden mit Atelier zu etablieren.<br />
Schmuckunikat ist von mir handgemacht und<br />
ein haltbarer Begleiter für meine Kunden, die<br />
abseits der Massenware auf der Suche nach<br />
dem Besonderen sind“,<br />
sagt Jessica Petersohn.<br />
Dies sind die Öffnungszeiten ihres Ladenateliers:<br />
dienstags von 14 bis 18 Uhr, mittwochs<br />
und freitags von 9 bis 14 Uhr.<br />
(nm)<br />
<br />
www.zimelie.net<br />
∙<br />
Ungewöhnliche Materialien<br />
In den mit viel Liebe zum Detail eingerichteten<br />
Räumen erwartet Besucher eine zauberhafte<br />
Naturschmuckwelt, die dazu einlädt, kostbare<br />
Stücke aus ungewöhnlichen Materialien wie<br />
Nüssen und Edelsteinen zu entdecken. „Jedes<br />
Bild: Zimelie Naturschmuckwelt
Bilder: Lilienthal Berlin<br />
Wir in Pankow<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung |09<br />
Eine gute Uhr sollte nicht nur hip<br />
aussehen, sondern auch nachhaltig,<br />
hochwertig und zudem bezahlbar<br />
sein. Klingt nach Wunschdenken? Das<br />
Start-up Lilienthal Berlin zeigt seit nunmehr<br />
drei Jahren, wie man das erfolgreich<br />
hinkriegt.<br />
Lifestyle und Luxus<br />
Wer sich auf dem Uhrenmarkt umschaut,<br />
kann sich vor Angeboten an Lifestyle-<br />
Uhren kaum retten. In den vergangenen<br />
Jahren sind gefühlt Hunderte neue Uhrenmarken<br />
entstanden, die sich ziemlich<br />
geschickt in den sozialen Medien<br />
präsentieren, sich sonst aber, wenn es<br />
um das Produktdesign geht, vor allem<br />
dem Einheitslook der Wettbewerber anschließen.<br />
Hat sich ein Erfolgsrezept in<br />
der neuen Saison durchgesetzt, lässt sich<br />
sicher sein, dass es sogleich nachgekocht<br />
wird. Wer in diesem Dickicht nach etwas<br />
Abwechslung sucht, hat es mittlerweile<br />
nicht leicht. Kommen dann noch die Kriterien<br />
Qualität und Nachhaltigkeit ins Spiel,<br />
kann die Suche nach einer passenden Uhr<br />
gleich wieder abgeblasen werden. Genau<br />
vor diesem Problem standen Jacques und<br />
Richard Colman sowie Michael Gilli auch.<br />
Sie beschlossen, die klaffende Lücke zwischen<br />
Lifestyle- und Luxusuhren adäquat<br />
zu füllen. Und so brachten sie vor ziemlich<br />
genau drei Jahren ihr Uhrenlabel Lilienthal<br />
Berlin an den Start.<br />
Uhren mit<br />
neuem Anspruch<br />
um Armbänder, Ziffernblätter, Montage,<br />
Qualitätssicherung, Verpackungen und<br />
all das, was es eben noch so braucht, um<br />
die bestmögliche Uhr zu bauen.<br />
Richtiges Know-how<br />
Es ist dieses Zusammenspiel, das es ermöglicht,<br />
die Uhren zu erschwinglichen<br />
Preisen herzustellen, ohne dabei Abstriche<br />
bei der Qualität oder dem Design machen<br />
zu müssen. Der Erfolg der jungen <strong>Berliner</strong><br />
Uhrenmarke hängt vor allem mit der Expertise<br />
der Gründer zusammen, die nicht<br />
ganz branchenfremd sind und genau das<br />
richtige Know-how mitbrachten, um eine<br />
neue Marke wie Lilienthal Berlin erfolgreich<br />
aufzubauen. Auch in Zukunft wird<br />
das junge Unternehmen an seiner Strategie<br />
festhalten und die Uhrenbranche auf<br />
Trab halten. Davon ist Geschäftsführer<br />
Jacques Colman überzeugt: „Wir haben<br />
inden letzten drei Jahren gezeigt, dass unsere<br />
Strategie funktioniert. Da wäre es ja<br />
Seit 2018 sind die Uhren im Showroom<br />
an der Stargarder Straße zusehen<br />
Moderner Showroom<br />
In dieser Zeit hat Lilienthal Berlin fast<br />
100.000 Uhren verkauft, und das nicht<br />
nur in Deutschland, sondern sogar bis<br />
in die USA und nach Japan. Der Online-<br />
Shop steht dabei im Fokus der gesamten<br />
Vertriebs- und Kommunikationsstrategie.<br />
Um die Marke und die nachhaltig<br />
produzierten Uhren für den Kunden<br />
greifbarer zu machen, gibt es neben den<br />
mittlerweile 80 stationären Händlern<br />
Jacques Colman (rechts) und Michael Gilli<br />
haben Lilienthal Berlin 2016 gegründet<br />
Das Start-up Lilienthal Berlinpräsentiertseinebezahlbaren<br />
Lifestyle-Uhren seit einigen MonatenauchinPrenzlauerBerg<br />
seit Herbst 2018 auch einen Showroom<br />
an der Stargarder Straße 47. Hier sitzt<br />
zugleich das Team, das inzwischen 20<br />
Mitarbeiter umfasst. Mehrere Unternehmen<br />
in Deutschland arbeiten inzwischen<br />
für Lilienthal Berlin und kümmern sich<br />
schön blöd, jetzt kleinere Brötchen backen<br />
zu wollen. Wir werden auf jeden Fall auch<br />
weiterhin den Status quo in der Uhrenbranche<br />
herausfordern. Die Ideen dafür<br />
liegen schon parat.“ ManfredWolf<br />
Weitere Infos<br />
Der Name geht auf Flugpionier Otto<br />
Lilienthal zurück. Die Uhren sollen das<br />
<strong>Berliner</strong> Lebensgefühl insich tragen.<br />
TanzSchule<br />
Am Bürgerpark<br />
Tanzen lernt man beim Profi.<br />
Bewegung<br />
Musik<br />
Spaß<br />
Fitness<br />
Tanzen!<br />
Das schönste Hobby zu zweit!<br />
13187 Berlin • Kreuzstraße 3-4 • Fon 4858428<br />
www.tanzschule-am-buergerpark.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Häuser<br />
Grundstücke<br />
Wohnungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
19. april 2019<br />
bis 22. april 2019<br />
täglich ab 10.00 Uhr geöffnet<br />
fnet<br />
Freitag<br />
und Samstag bis 18.00 Uhr<br />
3Stunden<br />
Bowling<br />
für 20,19 €pro<br />
Bahn<br />
Sonntag<br />
ganztägig<br />
1,00 €pro<br />
Spiel und pro oS<br />
pieler<br />
Montag<br />
ganztägig<br />
1,50 €pro<br />
Spiel und pro oS<br />
pieler
Wir in Pankow<br />
10 |Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Grußwort<br />
Bild: DCA/Laborgh<br />
Hier entsteht ein<br />
richtiger Kiez<br />
Auf dem Geländeder Bötzow-Brauerei<br />
entsteht einViertelmit Forschung,Entwicklung<br />
und vielen Freizeitangeboten<br />
Ein schöneres Entree hätte sich Prenzlauer Berg gar<br />
nicht wünschen können: Wenn das Bötzow Quartier<br />
im Jahr 2022 seiner Fertigstellung entgegen<br />
sieht, wird aus der Schmuddelecke, die das Gelände<br />
an der Prenzlauer Allee immer noch ist, eine schmucke<br />
urbane Stadtoase. Professor Hans Georg Näder,<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats und Vertreter der<br />
dritten Generation der Gründerfamilie des Medtech-<br />
Unternehmens Ottobock, hatte das denkmalgeschützte<br />
Bötzow-Areal im Jahr 2012 erworben. Seitdem wird es<br />
im Rahmen eines Masterplans mit dem britischen Architekten<br />
Sir David Chipperfield entwickelt. Im Fokus steht<br />
ein verantwortungsvolles Miteinander von kultureller<br />
und gewerblicher Nutzung.<br />
Neue Attraktion<br />
Mehr als 120 Mitarbeiter von Ottobock und Fablab-<br />
Kooperationspartner Makea Industries arbeiten künftig<br />
im Future Lab an der Prenzlauer Allee. Bereits im Jahr<br />
2015 hatten beide Unternehmen den Open Innovation<br />
Space (OIS) in einem Zeltbau eröffnet. Das erregte bundesweit<br />
große Aufmerksamkeit und Interesse. Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier wählte den OIS unter<br />
anderem im Oktober 2017 für seinen Antrittsbesuch<br />
im Land Berlin. „Jetzt haben wir dauerhaft Räumlichkeiten<br />
auf Bötzow bezogen“, so Näder. Man arbeite dort auf<br />
moderne, kollaborative Weise zusammen. Feste Plätze<br />
gibt es nicht mehr. So werde reger Austausch zwischen<br />
den Abteilungen generiert. Doch Bötzow ist nicht nur<br />
ein wichtiger Pfeiler von Ottobock, sondern soll auch<br />
eine neue Attraktion im Prenzlauer Berg werden. „Wir<br />
wollen das Areal zu einem richtigen Kiez machen, mit offener<br />
Gastronomie und Biergarten. Das ist der nächste<br />
Schritt der Bauphase.“<br />
InnovativeAnwendungen<br />
Ende vergangenen Jahres konnte Bötzow Berlin vermelden,<br />
mit dem Life Science-Unternehmen Sartorius einen<br />
neuen Ankermieter gefunden zu haben. Die Flächen,<br />
im für den Komplex typischen Industrial Style, belaufen<br />
sich oberirdisch auf 2.710 Quadratmeter. Unterirdisch<br />
stehen weitere 313 Quadratmeter für Lagerzwecke<br />
zur Verfügung. Das im MDax und TecDax gelistete Unternehmen<br />
Sartorius wird hier Technologieentwicklung<br />
und Business Development-Aktivitäten für innovative<br />
Life Science und biopharmazeutische Anwendungen betreiben.<br />
„Sartorius passt perfekt zum Spirit von Bötzow.<br />
So soll das Bötzow Quartier<br />
nach finaler Fertigstellung aussehen<br />
Pioniergeist und Kreativität treiben uns alle hier an,<br />
Innovationen zu entwickeln und Neues anzubieten“, so<br />
Professor Näder.<br />
Modernste Produkte<br />
Weltweit steht der Name Ottobock für hochwertige und<br />
modernste Produkte und Dienstleistungen in der Medizintechnik.<br />
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität<br />
entwickelt Weltmarktführer Ottobock medizintechnische<br />
Produkte und Versorgungskonzepte in den Bereichen<br />
Prothetik, Orthetik, Human Mobility und versorgt<br />
Patienten im Bereich MedicalCare. ManfredWolf<br />
Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen<br />
Das Gymnasium Panketal stärkt mitschulischenProjektenTeamgeistund Eigenständigkeit<br />
Fürs Leben lernen – das klingt<br />
leicht. Nur die Umsetzung<br />
ist es meistens nicht. Schließlich<br />
ist nicht nur der moderne<br />
Alltag mit seinen unterschiedlichen<br />
Anforderungen und Möglichkeiten<br />
vielfältig, sondern<br />
auch die Schüler sind es.<br />
Selbständigkeit und Selbstvertrauen<br />
zu entwickeln sind deshalb<br />
wichtige Eckpfeiler schulischer<br />
Bildung am Gymnasium<br />
Panketal. Aber auch Teamgeist<br />
und das Vermögen, soziale Verantwortung<br />
zu übernehmen,<br />
bilden die Grundlage einer gelungenen<br />
und nachhaltigen Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Auch deshalb setzt das Gymnasium<br />
Panketal auf den Projektgedanken.<br />
Für Oberstufenschüler<br />
ist es zum Beispiel die Organisation<br />
einer Messe, durch die sie<br />
ihre Kompetenzen entwickeln<br />
und stärken. Und die damit mehr<br />
ist, als einfach nur ein Projekt.<br />
Fürs Leben lernen? Dann lohnt<br />
es sich doch mehr über eben<br />
dieses Leben zu erfahren. Zum<br />
Beispiel über die Berufs- und<br />
Studienwelt – das tun beispielsweise<br />
die Schüler der 11.<br />
Klassen. Im Rahmen eines Seminarkurses<br />
organisieren sie<br />
deshalb jedes Jahr eigenständig<br />
eine Studien- und Berufsmesse.<br />
Diese stets sehr erfolgreiche<br />
Veranstaltung auf die Beine zu<br />
stellen, erfordert einiges: Abläufe<br />
müssen geplant und abgestimmt,<br />
Aussteller akquiriert<br />
und betreut und nicht zuletzt<br />
Besucher auf die Veranstaltung<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
Flyer, Plakate und Feedbackbögen<br />
für eine sinnvolle Auswertung<br />
gehören auch dazu.<br />
Der Erfolg gibt den Schülern<br />
und dem Konzept der Schule<br />
Recht. Besucher und Aussteller<br />
sind zufrieden und die Schüler<br />
selbst können unter anderem<br />
ihre Organisationsfähigkeiten<br />
entwickeln. Dabei gilt es auch<br />
als einzelner Verantwortung zu<br />
übernehmen und für die Gruppe<br />
verlässlich zu arbeiten. Das<br />
Beste daran ist das gute Gefühl,<br />
etwas erfolgreich aufgebaut zu<br />
haben. Das motiviert – für die<br />
Schule und fürs Leben.<br />
Mehr unter:<br />
gymnasium-panketal.de<br />
(030) 94418124<br />
Spreestraße 2<br />
16341 Panketal
Senat entwickelt<br />
Zukunftsort weiter<br />
Das Land Berlinhält seit vergangenem Jahr dieMehrheit an derBetreibergesellschaft desCampusBerlin-Buch<br />
Wir in Pankow<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung |03 |11<br />
Seit 2018 hält das Land Berlin mit<br />
50,1 Prozent die Mehrheit an der<br />
BBB Management GmbH, die den<br />
Campus Berlin-Buch sowie den dortigen<br />
Biotechnologiepark betreibt. Der gehört<br />
zu den führenden Technologiestandorten<br />
in Deutschland. „Der Zukunftsort Berlin-<br />
Buch ist ein national und international<br />
renommiertes Kompetenzzentrum für<br />
Gesundheit und Wissenschaft“, erklärte<br />
Wirtschaftssenatorin Ramona Popp (Die<br />
Grünen) bei der Vertragsunterzeichnung.<br />
Als forschungsnaher Wirtschaftsstandort<br />
sei Buch eines der führenden Zentren<br />
der <strong>Berliner</strong> Gesundheitswirtschaft. Mit<br />
dem Einstieg Berlins in die Betreibergesellschaft<br />
würde der Weg für die Weiterentwicklung<br />
frei gemacht und neue<br />
Zukunfts- und Entwicklungsperspektiven<br />
geschaffen werden.<br />
Zwei Schülerinnen beim<br />
UniStem Day im Gläsernen Labor<br />
Bild: GSCN<br />
InnovativeBranchen<br />
Durch die Mehrheitsbeteiligung kann das<br />
Land Berlin die Erweiterung des Gründerzentrums<br />
mit GRW-Mitteln unterstützen<br />
und verbessert damit die Rahmenbedingungen<br />
für Gründer der Stadt. Noch<br />
in diesem Jahr soll eine BioMed Start-up<br />
Factory mit rund 10.000 Quadratmetern<br />
Büro- und Laborfläche errichtet werden.<br />
Dadurch können sich weitere Startups in<br />
der Gesundheitswirtschaft ansiedeln und<br />
neue Arbeitsplätze in innovativen Branchen<br />
geschaffen werden. „Diese Entwick-<br />
lung“,<br />
so BBB-Chefin Dr. Christina Quensel,<br />
„ist für uns ein Meilenstein, da wir die<br />
Förderkulisse des Landes, des Bundes<br />
und der EU deutlich besser nutzen können.“<br />
Die neue Landesgesellschaft trägt<br />
den Namen Campus Berlin-Buch GmbH.<br />
Regelmäßige Laborkurse<br />
Zum Campus Buch gehört im übrigen<br />
auch das Gläserne Labor. Das bietet als<br />
außerschulischer Lernort mit fünf Forschungslaboren<br />
mehr als 20 Experimentierkurse<br />
zu den Themen Molekularbiologie,<br />
Herz-Kreislauf, Neurobiologie,<br />
Chemie, Radioaktivität, Erneuerbare<br />
Energien sowie Ökologie für Schüler der<br />
Sekundarstufe an. In den Ferien fördert<br />
das Gläserne Labor Jugendliche mit studienvorbereitenden<br />
Ferienexperimentierkursen.<br />
Parallel zur Schülerarbeit bietet<br />
das Labor regelmäßig Vorträge und<br />
Laborkurse zur Lehrerfortbildung an.<br />
Mit mehr als 15.000 kursteilnehmenden<br />
Mädchen und Jungen sowie Lehrern pro<br />
Jahr zählt das 1999 gegründete Gläserne<br />
Labor zu den besucherstärksten Schülerlaboren<br />
der Bundesrepublik. Die Einrichtung<br />
wird unter anderem durch das<br />
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare<br />
Medizin (MDC), das Leibniz-Forschungsinstitut<br />
für Molekulare Pharmakologie<br />
(FMP) sowie zahlreiche Förderer und<br />
Sponsoren unterstützt. ManfredWolf
Wir in Pankow<br />
12 |Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Wo Kunden Nachbarn sind<br />
Vor20Jahren wurdedas Rathaus-CenterPankoweröffnet. Heute bietenmehrals<br />
80 Geschäfte,Service-Einrichtungen und Gastronomie täglich ein umfangreiches Angebot<br />
Das Rathaus-Center Pankow gehört<br />
seit 20 Jahren genau so zum Stadtteil<br />
wie das Rathaus oder der Bürgerpark.<br />
Schon rein äußerlich kommt der rote Klinkerbau<br />
genau so bodenständig und unglamourös<br />
daher,wie die meisten seiner Kunden.<br />
Und das mit voller Absicht, die auch<br />
das Motto des Rathaus-Centers hervorhebt:<br />
„Bei uns in Pankow“.D<br />
amitwolleman<br />
die Verbundenheit mit Pankow und dessen<br />
Bewohnern zum Ausdruck bringen, erklärt<br />
Center-Manager Peter Schönbrunn.<br />
Herzlich aufgenommen<br />
„Wir verstehen uns als guter Nachbar<br />
und Helfer seit 20 Jahren“, betonte<br />
Schönbrunn im Gespräch mit dem <strong>Berliner</strong><br />
Abendblatt. „Sicherlich finden unsere<br />
Kunden auch Marken und Angebote, die<br />
es in Charlottenburg, Köln oder Barcelona<br />
auch geben könnte. Aber bei uns<br />
trifft unser Kunde eben auf Berater, die<br />
seit vielen Jahren für ihn da sind. Und er<br />
trifft den Pankower Nachbarn mit dem<br />
er freundlich schwatzen kann. Unsere<br />
Aktionen sind zudem immer mit Pankower<br />
Bezug ausgerichtet.“ et.“ Seit 2018 ist<br />
Schönbrunn für das Rathaus-Center verantwortlich.<br />
„Ich wurde hier sehr herzlich<br />
aufgenommen und habe mich gefreut,<br />
Bilder: Stefan Bartylla, imago/Jürgen Ritter<br />
Center-Manager Peter Schönbrunn<br />
an seinem Arbeitsplatz<br />
dass mir 2018 ein Vorstandsposten beim Serviceangebote ergänzen<br />
Wirtschaftskreis Pankow angeboten Natürlich weiß Peter Schönbrunn, dass er<br />
wurde“, verrät der Vater einer zwölfjährigen<br />
Tochter,der seit 15 Jahren im Centermanagement<br />
tätig ist.<br />
mit dem Rathaus-Center auf gestiegene<br />
Erwartungshaltungen seiner Kunden reagieren<br />
muss. „Wir antworten darauf mit<br />
einer Modernisierung unserer Ladenstraße,<br />
wobei wir im Untergeschoss im<br />
vergangenen Jahr bereits begonnen<br />
haben. Dort wurden die Toiletten und<br />
die gesamte Beleuchtung aufwändig<br />
renoviert, die Wände neu gestaltet<br />
und neue Sitzmöbel errichtet. ImEG<br />
und 1.OG werden wir in diesem und<br />
kommenden Jahr weiter machen.“<br />
Und noch etwas hat sich Peter Schönbrunn<br />
im Jubiläumsjahr vorgenommen:<br />
„Wir werden den erfolgreichen Weg der<br />
vergangenen 20 Jahre weiter beschreiten<br />
und das Rathaus-Center Pankow noch<br />
intensiver als Nachbarschaftscenter ausrichten.<br />
Die Serviceangebotewerden fortlaufend<br />
ergänzt und dazu gehören zum<br />
Beispiel auch Schließfächer mit Ladestationen<br />
für Mobilgeräteund Elektroladestationen<br />
für KfzimParkhaus.“<br />
ManfredWolf<br />
Fabienne ist viel<br />
jünger als wir.<br />
Und mag uns trotzdem.<br />
Über 80 Shops &Gastronomien<br />
rathauscenter-pankow.de