grünvoll.de Frühjahr 2019

Abend mit Visionären und Visionen
Von Marta Fischoeder
Es ist ein großer Tag für das noch kleine Startup. Denn
an diesem Abend beginnt der Auftakt für die offizielle
Crowdfunding Kampagne auf Startnext: www.startnext.de/wetell
Das Ziel: In den nächsten 6 Wochen, bis Ende März,
mindestens 1.000 Unterstützerinnen zu gewinnen, die
sich flexible WEtell Mobilfunkgutscheine sichern. Nur
so bekommt WEtell den notwendigen Kredit von der
Bank und kann langfristig als nachhaltiger Mobilfunkanbieter
auf den Markt gehen.
Wer steckt hinter WEtell?
Die Gründer: Andreas Schmucker, Alma Spribille, Nico Tucher
Foto: Florian Forsbach
Alles scheint perfekt vorbereitet. Von Nervosität: kaum
eine Spur. Mit leuchtenden Augen und einem Getränketablett
begrüßen die Gastgeber die rund 100 freudigen
Gäste. Die Wirtschaftsingenieurin für
erneuerbare Energien und Klimafolgenforschung,
Alma Spribille (34), kennt ihre beiden Kollegen schon
seit über 8 Jahren. Gemeinsam mit Nico Tucher (32),
dem promovierten Physiker und dem Ingenieur für Mikrosystemtechnik,
Andreas Schmucker (34), arbeitet
sie seit genau einem Jahr an der Realisierung von
WEtell, um neue Standards in der Mobilfunkbranche
zu setzen. „Schluss mit dem Raubbau an unserem
Planeten, dem Datenmissbrauch und der Täuschung
von Kunden!“ – beschlossen die Gründer von WEtell
und sprachen sich dafür aus, den bestmöglichen Mobilfunk
zu liefern.
Dazu gehört nicht nur das Angebot über die bestmögliche
Leistung (Bestes D1-Netz, wahlweise LTE & Allnet
Flat sowie kostenlose Rufnummernmitnahme),
sondern eine gewisse Haltung. WEtell steht für das
Bekenntnis, ganzheitlich Verantwortung zu übernehmen:
Für die Umwelt, die Kunden, deren Daten, Partnerunternehmen
und die Gesellschaft.
„Ein ambitioniertes Vorhaben“, hört man staunend von
manchen Besuchern beim Smalltalk. Tatsächlich
zweifelt aber niemand an, dass sich das Konzept vom
konsequent nachhaltigen Mobilfunk durchsetzen
könnte. „Wer, wenn nicht diese drei Experten für erneuerbare
Energien?“, bekunden einige Besucher,
welche die WEtell-Gründer näher kennen. Tatsächlich
haben sich Alma S., Nico T. und Andreas S. bereits als
festes Team für zahlreiche sozio-ökologische Projekte
erfolgreich engagiert. Es wird klar, diese Gründer sind
Experten auf ihrem Gebiet und pflegen eine klare
Überzeugung, für was sie einstehen.
In den letzten Jahren haben sie sich in ihrer Freizeit
ehrenamtlich bei Ingenieure ohne Grenzen e.V. engagiert
und ihr technisches Wissen eingesetzt, um Solaranlagen
an Schulen in Nicaragua zu bauen. Sie
gaben Technik- und Deutschkurse an Neuzugezogene
und gründeten gemeinnützige Vereine wie die „Zero
Emission Heroes“. Es ist diese außerordentliche Begeisterung
für sozio-ökologische Themen, welche an
diesem Abend auffällig ansteckend ist.
Welche Wünsche und Visionen haben die Gründer?
Während die Besucher sich kennenlernen, austauschen,
Fragen klären, feiern und tanzen, erzählen die
Gründer in einem persönlichen Interview, was die eigentliche
Vision von WEtell ist.
Nico T. äußert: „Ich wünsche mir zunächst, dass WEtell
mit seinem sozioökologischen Ansatz Menschen überzeugt,
weitere Menschen sich anschließen und dass
Nachhaltigkeit zu einer Bewegung wird, die sich auf
weitere Branchen ausweitet. Langfristig — und unabhängig
von WEtell — würde ich es begrüßen, wenn
sich das Kriterium Gemeinwohl für erfolgreiche Unternehmensführung
etabliert, sodass auch Kredite für
Unternehmen vergeben werden, die das Gemeinwohl
stützen. In meinen Augen ist das der System- und
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