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grünvoll.de Frühjahr 2019

Inhalt: Das Lebensmittel Wasser / Die Verbindung von Aromen & Farben / Schwarzes Gold zum Teilen / Der Fairsicherungstipp: Denkfehler versichern / Buchvorstellung: »Gesunder Garten durch Mischkultur« (Neuauflage) / Nachhaltiger Mobilfunk – ein Abend mit Visionären und Visionen / Bauerngarten – Grün mit Tradition / 3 Tage DIY Saftkur zum Selbermachen / Etiketten aus Graspapier / Projekt zur Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern: "Macht die Äcker wieder wild!"

Inhalt:
Das Lebensmittel Wasser /
Die Verbindung von Aromen & Farben /
Schwarzes Gold zum Teilen /
Der Fairsicherungstipp: Denkfehler versichern /
Buchvorstellung: »Gesunder Garten durch Mischkultur« (Neuauflage) /
Nachhaltiger Mobilfunk – ein Abend mit Visionären und Visionen /
Bauerngarten – Grün mit Tradition /
3 Tage DIY Saftkur zum Selbermachen /
Etiketten aus Graspapier /
Projekt zur Wiederansiedlung von
Ackerwildkräutern: "Macht die Äcker wieder wild!"

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Schwarzes Gold zum Teilen<br />

8<br />

Tschechien stammen<strong>de</strong> Ehepaar nicht zufrie<strong>de</strong>ngeben.<br />

„Ich habe in einer Facebook Gruppe gefragt, ob<br />

jemand aus unserer Nachbarschaft <strong>de</strong>n Abfall<br />

möchte“, erzählt Eliska. Tatsächlich mel<strong>de</strong>te sich eine<br />

Dame. Doch <strong>de</strong>r 30-minütige Spaziergang mit einem<br />

Eimer voller Essensreste alle vierzehn Tage stellte sich<br />

für die junge Mutter bald als zu mühsam heraus. Nach<br />

einem Gespräch mit Tomas, <strong>de</strong>r als Software-Entwickler<br />

tätig ist, war die I<strong>de</strong>e geboren, mit einer App<br />

„etwas Nützliches zu schaffen“. Im November 2016<br />

war die Plattform online; Geber wie Empfänger von<br />

organischen Resten konnten sich auf einer Landkarte<br />

eintragen. Einige Wochen - und Posts in Facebook-<br />

Gruppen - später hatten die Bei<strong>de</strong>n drei Abnehmer in<br />

<strong>de</strong>r Nähe gefun<strong>de</strong>n. Mittlerweile hat sich ShareWaste<br />

nicht nur in Sydney etabliert, son<strong>de</strong>rn über SocialMedia<br />

in ganz Australien, sowie <strong>de</strong>n USA und Großbritannien<br />

verbreitet. „Vor kurzem haben wir eine<br />

Lizenz-Version für die Aucklan<strong>de</strong>r Initiative `Compost<br />

Collective` gestaltet, die Kompostierung im urbanen<br />

Raum för<strong>de</strong>rt“, freut sich Eliska, erstmals nach zwei<br />

Jahren für ihr Engagement entlohnt wor<strong>de</strong>n zu sein,<br />

„wir haben lange daran gearbeitet und sind mit <strong>de</strong>m<br />

Ergebnis sehr zufrie<strong>de</strong>n.“ Es ist ein Mo<strong>de</strong>ll, das künftig<br />

auch mit an<strong>de</strong>ren Initiativen, Gemein<strong>de</strong>n und Kommunen<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Nicht nur im englischsprachigen<br />

Raum.<br />

Mehr Abfall als Stadt<br />

Der Bedarf für kreative Lösungen wie ShareWaste<br />

scheint vorhan<strong>de</strong>n, sind Essensabfälle insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Großstädte weltweit ein Riesenproblem: UN Schätzungen<br />

zufolge leben 54 Prozent <strong>de</strong>r Menschen im urbanen<br />

Gebiet, bis 2050 wird sich diese Zahl auf 66<br />

Prozent steigern. Mehr wer<strong>de</strong>n damit auch die Essensabfälle:<br />

Schon heute produzieren wir in <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Union jährlich zwischen 118 und 138<br />

Millionen Tonnen Bioabfall. Bis 2020 wird das Aufkommen<br />

voraussichtlich um 10 % ansteigen. Damit wachsen<br />

die Probleme: Einerseits kann man <strong>de</strong>n<br />

organischen Abfall nicht vor sich hin verrotten lassen,<br />

wird doch dabei Methan- und damit eines <strong>de</strong>r gefährlichsten<br />

Treibhausgase freigesetzt, das 25mal klimaschädlicher<br />

ist als Kohlendioxid. An<strong>de</strong>rerseits gibt es<br />

heute bereits vielerorts nicht genügend Platz für die<br />

Reste. Neben Kompostierungs- und Verwertungsindustrie<br />

bemühen sich High-Tech-Unternehmen um<br />

Lösungen. In Singapur etwa hat die Firma „Enerprof“<br />

eine Maschine entwickelt, die Essensabfälle verflüssigt<br />

und in Abwasserrohren verschwin<strong>de</strong>n lässt. Für<br />

die ShareWaste-Erfin<strong>de</strong>rin Eliska Bramborova braucht<br />

es diesen High-Tech nicht: „Wir können alles selbst<br />

recyceln. Es kostet nichts. Das ist das Schöne am Eigenkompostieren“,<br />

setzt sie aufs älteste und einfachste<br />

Recyclingverfahren <strong>de</strong>r Welt, „die Leute haben<br />

sofortigen Nutzen davon – in ihrem eigenen Garten.“<br />

Abgesehen davon, dass Kompost sämtliche Nährstoffe<br />

für ein gesun<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nleben liefert, <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n lockert<br />

und Wasser speichert, trägt er durch die Bindung<br />

von Kohlendioxid in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zum Klimaschutz bei.

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