grünvoll.de Frühjahr 2019

Das Lebensmittel Wasser
Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und
eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein. - Hippokrates
von Kos
Wasser ist ein Lebensmittel.
Das weiche Regenwasser löst im Erdreich die Mineralsalze
und Spurenelemente. Es befördert diese
Nährstoffe über die Wurzeln und die Kapillaren und
lässt Pflanzen wachsen. Bei uns Menschen unterstützt
Wasser die Aufspaltung von Nahrungsmitteln, den
Transport und reguliert die Körpertemperatur. Wie bei
Pflanzen fließt es durch Kapillargefäße und transportiert
die Stoffwechselprodukte unserer Körperzellen.
Die Zelle steuert ihren H2O-Bedarf über Aquaporine,
dies sind nanofeine Wasserkanäle in der Zellmembran
– durchströmt von bis zu 3. Mrd. Wassermolekülen
pro Sekunde. Schwermetalle können diese Aquaporine
blockieren und damit die Energiegewinnung in
den Zellen stören.
Tägliche Mineralienversorgung des Menschen.
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt
pro Tag 1000 mg Calcium, 400 mg Magnesium,
4000 mg Kalium, 1500 mg Natrium und 2500 mg
Chlorid über die Nahrung zuzuführen. So leisten Mineralsalze
im Wasser einen eher geringen Beitrag zur
täglichen Versorgung. Wasser mit spezifischen Mineralstoffen
oder hoher Konzentration, meist deklariert
als Heilwasser, haben eine pharmakologische Wirkung
auf den Organismus. Eine Heilwassertrinkkur sollte
nach Absprache bzgl. Dosis und Dauer mit einem Therapeuten
durchgeführt werden, da diese in Wechselwirkung
mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmittel
treten können.
Mineralarmes Wasser für den modernen
Menschen.
Forschungen zur Langlebigkeit von entlegenen Bergvölkern
in Asien und Südamerika bestätigen Erkenntnisse
wie sie bereits der französischen Hydrologe
Prof. Vincent in den 60er Jahren in franz. Gemeinden
feststellte: „Dass ein mineralarmes Quellwasser aus
der Tiefe eines Gebirges das gesündeste Trinkwasser
ist. Es sollte einen elektrischen Widerstand von mehr
als 6.000 Ohm oder eine Gesamtmineralisation von
unter 130 mg pro Liter besitzen.“ Früher verwendeten
wir Oberflächenwasser aus Seen, Flüssen, Bächen
und Quellen mit geringen Mineralsalzen. Seit dem 18.
Jahrhundert fördern wir Grundwasser aus Tiefbrunnen
zur Wasserversorgung. Dies bildet sich aus vormals
mineralfreien Regenwasser, das auf seinem Weg in
die Tiefe Mineralsalze in der Erde löste.
Unser Leitungswasser ist ein analoges Produkt.
Täglich nutzen wir 130 Liter Leitungswasser, jedoch
verwenden wir nur 3-5 Liter für Trinken und Nahrungszubereitung.
Die regionale Rohwasserqualität
wird mit moderner Technologie überwacht und verteilt.
Die Trinkwasseraufbereitung ist aufwendiger,
wenn erhöhte Nitrat-, Uran-, Arsen- und Sulfat-Werte
das Mischen verschiedener Rohwasserquellen oder
das Abtrennen von Stoffen zur Erzielung der Grenzwerte
erforderlich machen. Moderne Analytik weist
mittlerweile Tierarzneimittel, Mineraldünger, Noroviren,
Mikroplastik und ein breites Chemikalienspektrum
nach. Für einige Substanzen sind keine
Grenzwerte festgelegt und andere werden nicht entfernt.
Gerade beim Abwasser wird seit Jahren eine
weitere Klärstufe gefordert. Die reduzierten Arzneimittelreste
belasten weniger das Rohwasser der flussabwärts
liegenden Siedlungen. Eine private
Aufbereitung des Leitungswassers mit einem Filtersystem
ist ggf. in Erwägung zu ziehen, um die Qualität
des Leitungswassers zu verbessern.
Abgepacktes Wasser ist ein natürliches Produkt.
Viele Menschen ziehen es vor den täglichen Wasserbedarf
mit abgefülltem Wasser zu decken. Neben der
Kennzeichnung als Heil-, Mineral-, Quell-, Tafel- oder
Trinkwasser geben die Wasseranalyse und die eingesetzten
Aufbereitungsverfahren eine Orientierung über
die Wertigkeit des Naturprodukts. Ergänzend zum Etikett
informieren Analysen in Testberichten und das Internet
über weiterführende Qualitätsmerkmale.
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