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BERLIN 13<br />
Sie warder Star<br />
beim Frühlingsfest<br />
in Schöneweide:<br />
8000 Menschen<br />
kamen und<br />
bestaunten Else,<br />
2500 nahmen an<br />
Rundfahrten teil.<br />
Linkeund Grüne gehen<br />
auf die Polizei los<br />
Behörde für Vorgehen bei Räumung kritisiert<br />
Berlin –Nach den Tumulten<br />
am Sonnabend in Kreuzberg<br />
mehrensich Vorwürfe gegen die<br />
Polizei. „Wie mit den<br />
Menschen umgegangen<br />
wurde, steht in keinem<br />
Verhältnis zum Anlass“,<br />
sagt Linken-Landesvorsitzende<br />
Katina Schubert.<br />
Das habe nichts mit<br />
Deeskalation zu tun.<br />
Benedikt Lux (Grüne)<br />
erwartet von Innensenator<br />
und Polizeipräsidentin,<br />
dass sie die rot-rotgrünen<br />
Leitlinien, besonnen und<br />
deeskalierend in solchen Situationen<br />
umzugehen, umsetzen.<br />
AmRandederDemogegenhohe<br />
Mieten waren mehrere Personen<br />
in einen leerstehenden<br />
Gemüseladen ander Wrangelstraße<br />
eingedrungen. Hunderte<br />
Menschen hatten sich vor dem<br />
Geschäft versammelt. Bei den<br />
Tumulten wurden 14 Personen<br />
B. Dregger<br />
kritisiertdie<br />
Kritiker<br />
Fotos: RubyImages/PM Cheung, Wächter<br />
festgenommen, neun Polizisten<br />
verletzt. „Angesichts dieser Umstände<br />
ist mir unbegreiflich, wie<br />
Grüne und Linke sich<br />
mit denen gemein machen,<br />
die die Polizei angegriffen<br />
haben“, sagt<br />
der CDU-Fraktionschef<br />
Burkard Dregger dem<br />
KURIER. Und erfindet<br />
drastische Worte: „Grüne<br />
und Linke sindauf einem<br />
staatsfeindlichen<br />
Abweg.“<br />
Bei dem Einsatz am Sonnabend<br />
eskalierte die Gewalt.<br />
Internet-Rüpel<br />
schwänzt Prozess<br />
Ibrahim Al-A. pestete online gegen Neuköllns<br />
Jugendstadtrat –Richter verhängt Geldstrafe<br />
Frank Rust<br />
ist der Heizer.Sein<br />
Metier ist<br />
normalerweise<br />
Heizung<br />
und<br />
Sanitär.<br />
Wassertank, in dem 30 Kubikmeter<br />
Platz haben, muss spätestens<br />
nach 250 Kilometern nachgefüllt<br />
werden. Um Else zu bewegen,<br />
müssen viele Menschen schwer<br />
arbeiten. Aber auchElse hat eine<br />
Persönlichkeit. Sie hat schon einige<br />
Hauptuntersuchungen hinter<br />
sich. Jedes Mal wurde sie dabei<br />
größtenteils zerlegt, und jedes<br />
Mal war etwas anders, nachdem<br />
sie wiederzusammengebaut worden<br />
war. Aber warum heißt die<br />
1300PSstarke, Tempo 80 schnelle<br />
Lok Else?VereinssprecherHolger<br />
Bajohra verrät: „Lokführer<br />
verbringen mehr Zeit mit ihren<br />
Loks als mit der Ehefrau. Da ist es<br />
zwangsläufig, dass man für sie<br />
Frauennamen findet.“ Der 46-<br />
jährige Jurist, der bei der DB arbeitet,<br />
kennt auch eine Mathilde<br />
und eine Barbara. Er hat sich das<br />
Virus bei Spaziergängen zwischen<br />
Wannsee und Grunewald<br />
eingefangen. Männer und Loks:<br />
eine vielschichtigeBeziehung.<br />
Fast immer laufen die Schwärmereien<br />
auf dasselbe hinaus:<br />
Diese Kraft! Der Geruch! Die<br />
Geräusche! Doch Else hat auch<br />
Frauen in ihren Bann geschlagen.<br />
„Sehen Sie sich das an!“,<br />
ruft Josi Sommerfeld. „Irgendwann<br />
werde ich so eine Lok<br />
auch einmal fahren. Ganz bestimmt!“<br />
Sommerfeld arbeitet in<br />
Schöneweide, wo die Lokführerin<br />
als Dozentin Berufsnachwuchs<br />
ausbildet. Mittlerweile<br />
gehören dem Verein mehr als<br />
30 Frauen an, sagt Bajohra.<br />
Es ist eine kostspielige Leidenschaft,<br />
eine Dampflok zu<br />
unterhalten. Seit einigen Jahren<br />
ist vorgeschrieben, dass<br />
auch Oldtimer moderne Sicherungstechnik<br />
wie Zugfunk und<br />
das Sicherungssystem PZB 90<br />
an Bord haben müssen. Um die<br />
Kosten der Hauptuntersuchung<br />
um 200000 Euro zu senken,<br />
packten Vereinstmitglieder<br />
mit an.<br />
Kann Technik ohne Stecker,<br />
ohne Display begeistern? „Ein<br />
Drittelunserer12000 Fahrgäste<br />
pro Jahr sind Kinder“, sagt<br />
Bajohra. „Diese Technik hat ihre<br />
Faszination nicht verloren.“<br />
Fotos: Bernd Friedel<br />
Moabit – Hass-Attacken<br />
im Internet: Nach Beleidigungen<br />
gegen Neuköllns<br />
Jugendstadtrat Falko Liecke<br />
(46, CDU) sollte Ibrahim<br />
Al-A. (18) vor Gericht.<br />
Er drückte sich.<br />
Geldstrafe gab es trotzdem.<br />
DerNeuköllner Al-A. fühlte<br />
sich wohl angesprochen,<br />
als der Stadtrat im<br />
Kampf gegen Kriminelle<br />
aus arabischen Clans vorschlug,<br />
ihnen nicht nur<br />
Autos und Immobilien<br />
wegzunehmen, sondern<br />
auch den Nachwuchs aus<br />
bestimmten Zweigen solcher<br />
Großfamilien zu nehmen.<br />
Foto: dpa<br />
Neuköllns Jugendstadtrat Falko<br />
Liecke(46, CDU).<br />
„Kohle und Kinder sind<br />
die Schwachpunkte krimineller<br />
Clans“, so Liecke.<br />
„Wenn Eltern Kinder zu<br />
Kriminellen erziehen oder<br />
so überfordert sind, dass<br />
diese nahezu zwangsläufig<br />
in kriminelle Karrieren<br />
starten, muss der Staat<br />
frühzeitig eingreifen.“<br />
Als wütende Retourkutsche<br />
soll Ibrahim Al-A. am<br />
24. September gegen den<br />
Jugendstadtrat gehetzt<br />
und ihn in zwei Facebook-<br />
Kommentaren als „Bastard-Sohn“<br />
beschimpft<br />
haben.<br />
Und: „Ich hoffe, ihreKinder<br />
werden weggenommen.“<br />
Kurz hintereinander<br />
soll Al-A. die Pöbeleien<br />
abgesetzt haben.<br />
Liecke erstattete Anzeige.<br />
Im Februar erhielt Al-<br />
A. eine Ladung zum Prozess.<br />
Doch er fehlte nun<br />
ohne Entschuldigung. Die<br />
Staatsanwältin beantragte<br />
Erlass eines Strafbefehls.<br />
Der Richter folgte dem:<br />
750 Euro Strafe (50 Tagessätze<br />
zu je 15 Euro).<br />
Sollte Al-A. dagegen Einspruch<br />
einlegen, würde es<br />
einen neuen Prozesstermin<br />
geben.<br />
KE.