Berliner Kurier 09.04.2019

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* BERLIN DER ROTE TEPPICH Ehre, wemEhregebührt! Foto: dpa SandraScheeres (49) ist Berlins Bildungssenatorin –und will, dass alle Kinder schwimmen lernen. Radfahrer gegen Fußgänger Hals- und Beinbruch, Berlin! Haus riecht nach Tod Mieter verzweifelt wegen Leichengeruch SEITE 8 Ein Moment der Unachtsamkeit –schon passiert ein Badeunfall, der selbst den schönsten Tag im Freibad zu einer Tragödie machen kann.Wie wichtig es ist, dass schon die Kleinsten das Schwimmenlernen, betonte jetzt SPD-Bildungssenatorin Sandra Scheeres. „Ich möchte, dass möglichst alle BerlinerKinder schwimmen können,denn das kannüberlebenswichtig sein“, sagte sie. Schonim Januar gab sie deshalb den Startschuss für ein neues Projekt: Rund570 Berliner Kindergartenkinder aus 44 Einrichtungen gehen derzeit unter dem Titel „Berliner Schwimmbärchen“ baden, sollen so möglichst früh ans Wasser herangeführt werden.Durch Spiel und Spaß sollen sie die Scheu vor dem Wasser verlieren. Scheeres besuchte gestern einen der Kurse im Stadtbad Märkisches Viertel in Reinickendorf. Die Pilotphase läuft bis Ende April, ab September wird das Projekt fortgesetzt. Vorreiter war der Bezirk Neukölln. Ziel war es, die dortige Nichtschwimmerquote von 40 ProzentamEnde der dritten Klasse zu senken.Laut einer Umfrageder DLRG konnten im Jahr 2017 60 Prozentder SchulkinderimAltervon bis zu 14 Jahren schlecht oder nicht schwimmen. Fragen? Wünsche? Tipps? Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456 (Mo.–Fr. 10–18 Uhr) 10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105 E-Mail: leser-bk@dumont.de Abo-Service: Tel. 030/232777 Die Zahl der Zusammenstöße ist 2018 weiter angestiegen Von PETER NEUMANN Kaum wird das Wetter schöner, sind sie wieder da: Radfahrer auf dem Gehweg. Wenn es darum geht, ein paar Sekunden Fahrzeit zu schinden oder Holperpflaster zu vermeiden, weichen viele Zweiradfahrer auf Bürgersteige aus. Die Berliner Polizei hat im vergangenen Jahr 465 Kollisionen zwischen Fahrrädern und Fußgängern registriert –das sind 28 mehr als im Jahr davor und 46 mehr als im Jahr 2016. Die Zahl der Fußgänger, die schwer verletzt wurden, stieg von 38 auf 49. „Die seit Jahren steigende Zahl der Unfälle zwischen Fußgängern und Radfahrern macht uns Sorgen“, sagt Roland Stimpel, Sprecher des Fachverbands Fußverkehr Deutschland (FUSS). „Illegales Gehweg-Ra- deln muss endlich systematisch kontrolliert und geahndet werden. Viele Radfahrer brauchen eine sehr klare Ansage, dass sie hier nichts zu suchen haben.“ Auch die Radlobby stellte klar: „Gehwegradeln ist tabu –ohne Wenn und Aber“, so Nikolas Linck vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Objektiv sind die Unfallzahlen nicht hoch. Doch Verkehrssicherheitsexperten weisen darauf hin, dass die Dunkelziffer groß ist. Subjektiv empfinden viele Fußgänger Fahrräder als Gefahr. Wer sich beschwert, muss nicht selten auch mit Beschimpfungen rechnen. Eine Umfrage im Auftrag des Senats ergab vor einigen Jahren, dass Berliner Fußgänger Fahrräder auf Gehwegen als das größte Sicherheitsrisiko empfinden. 56 Prozent der Befragten störten sich daran, vor allem Senioren. Allerdings: Nicht nur junge, auch betagte Radfahrer sind auf Gehwegen anzutreffen. Zudem zeigen die offiziellen Zahlen auch positive Trends. So sank die Zahl der Leichtverletzten –von 303 auf 281. Auch kam 2018 kein Fußgänger bei einer Kollision mit einem Rad ums Leben. „Der häufigste Grund dafür, dass Menschen auf dem Gehweg radeln ist, dass sie sich auf der Straße nicht sicher fühlen“, sagt Linck. Mehr und breitere Radwege seien nötig. Die zunehmende Aggressivität der Kraftfahrer werde nach unten weitergetragen, erklärt Heinrich Strößenreuther von der Initiative Clevere Städte. Er wies auf eine andere Zahl der Polizei hin: 52,3 Prozent der Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern wurden von den Fußgängern verursacht oder mitverursacht. „Smombies“, die auf ihr Smartphone starren, seien eine Gefahr. Linck ist klar: „Die echte Gefahr geht für beide Gruppen nach wie vor vom Autoverkehr aus: Zwei Drittel der Verkehrstoten in Berlin sind Radfahrer
* Eine Straßenbahn hält in der Schönhauser Allee. AndereFahrzeuge müssen warten – nicht jeder beachtet das. Pandabären Sexhilfe für Meng Meng und Jiao Qing SEITE 9 Ermittlungen gegen Künstlergruppe eingestellt Berlin/Erfurt –Die Ermittlungen gegen die Berliner Künstlergruppe „Zentrum für politische Schönheit“ und ihren Gründer Philipp Ruch wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung werden eingestellt. Der ermittelndeStaatsanwalt in Gera soll innerhalb seiner Behörde mit anderen Aufgaben betraut werden, teilt das Justizministerium mit. Zuvor wurden dem Staatsanwalt einseitige Ermittlungen vorgeworfen. Hintergrund ist die Nachbildung des Holocaust- Mahnmals, die die Gruppe in Nachbarschaft von AfD-Politiker Björn Höcke imthüringischen Bornhagen im November 2017 aufstellte. Foto: Imago SEITE7 BERLINER KURIER, Dienstag, 9. April 2019 Philipp Ruch ist Gründer vom„Zentrum für politische Schönheit“. Fossilfreileben innerhalb einer Generation. Begleiten Sie uns auf dem Wegdorthin: vattenfall.de/fossilfrei oder Fußgänger, obwohl sie zusammen an nur fünf Prozent aller Unfälle beteiligt sind.“ 2018 registrierte die Berliner Polizei 2159 Kollisionen zwischen Kraftfahrzeugen und Fußgängern. 19 Fußgänger starben. „Hauptgefahr sind nach wie vor Autos. Mit ihnen geschehen vier von fünf Fußgängerunfällen“, sagt Roland Stimpel von FUSS. „Beste Abhilfe wäre Tempo 30 statt 50. Damit kann ein Teil der Unfälle ganz vermieden werden, die übrigen sind weniger schädlich.“ Wichtig seien auch bessere Ampelschaltungen, mehr Zebrastreifen und Übergänge, an denen nicht geparkt werden darf. Fotos: Ponizak;Imago Images/ T. Seeliger
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