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Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus

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0. Einführung, Hinweise<br />

Holzart (Laubholz)<br />

Dauerhaftigkeitsklasse<br />

nach Anmerkung<br />

DIN EN 350-2<br />

Eiche 2 a , Gerbsäure<br />

Robinie 1-2 lamelliert<br />

Meranti ρ ≥ 550 kg/m³ 2-3 diff. Qualitäten<br />

Sipo 2-3<br />

Eukalyptus 3-4 lamelliert<br />

Niangon 3 a<br />

Tab. E7.10 Arten von Laubholz, die für den Fensterbau verwendet<br />

werden.<br />

a Als Vollholz einsetzbar.<br />

Verglasung<br />

Die Varianten einer Fensterverglasung sind vielfältig. Einige Aspekte<br />

werden erläutert 1 .<br />

Sicherheitsglas<br />

Unter dem Begriff Sicherheitsglas werden verschiedene Glasarten mit<br />

Sicherheitseigenschaften zusammengefasst. Zu unterscheiden sind<br />

hauptsächlich Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundsicherheitsglas<br />

(VSG).<br />

Einscheibensicherheitsglas (ESG) wird durch thermisches<br />

Vorspannen hergestellt, Erhitzung auf über 600 °C und Abschreckung<br />

mit kalter Luft. Die Eigenschaften werden auf diese Weise verän<strong>der</strong>t:<br />

erhöhte Beständigkeit gegen Temperaturwechsel sowie eine hohe<br />

Biege-, Schlag- und Stoßfestigkeit.<br />

Wenn es zerstört wird, zerfällt ESG in kleine Bruchstücke und weist<br />

dadurch eine geringere Verletzungsgefahr auf.<br />

Verbundsicherheitsglas (VSG) ist ein Verbundglas, das<br />

Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen erfüllt. Bei <strong>der</strong> Produktion werden zwei<br />

Einzelscheiben mit einer Zwischenlage (i. d. R. aus PVB-Folie,<br />

Polyvinylbutyral) unter Druck- und Wärmeeinwirkung zu einem festen<br />

Sandwich verbunden. Die Zwischenlage ist normalerweise klar<br />

durchsichtig, kann aber auch dekorative Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen. Bei<br />

Glasbruch bleiben die Scherben an <strong>der</strong> Folie haften und die Öffnung<br />

bleibt, abhängig von <strong>der</strong> Intensität des Angriffes, verschlossen. Durch<br />

Variation von Glas- und Foliendicke und -anzahl können dem VSG<br />

unterschiedliche Eigenschaften wie Einbruch-, Beschuss- o<strong>der</strong> sogar<br />

Sprengwirkungs-Hemmung gegeben werden.<br />

Glasbeschichtung<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> Wärmedämmung (Low-E-Glas) o<strong>der</strong> um Sonnenschutz<br />

zu erreichen, werden Gläser mit hauchdünnen, farbneutralen<br />

Metallschichten versehen. In Isoliergläsern wird i. d. R. mindestens eine<br />

beschichtete Scheibe eingesetzt, bei Dreifach-Wärmedämmgläsern<br />

zwei. Die Beschichtungen sind dann zum Scheibenzwischenraum hin<br />

eingebaut, bei manchen Sonnenschutzgläsern auch auf <strong>der</strong> Außenseite.<br />

1 Quelle: www.fensterratgeber.de<br />

Sonnenschutzglas<br />

Oberbegriff für Gläser, die meist mit Hilfe einer Beschichtung einen niedrigen<br />

g-Wert 2 besitzen, um übermäßige Aufheizung im Sommer zu vermeiden.<br />

Wird regelmäßig bei Verwaltungsgebäuden o. ä. eingesetzt,<br />

kann bei großen Glasflächen aber auch im Privathaus eine sinnvolle<br />

Alternative zu Wärmedämmgläsern sein. Traditionelle Sonnenschutzgläser<br />

sind mehr o<strong>der</strong> weniger farbig; mo<strong>der</strong>ne Produkte sind farbneutral<br />

und weisen trotz <strong>der</strong> niedrigen Gesamtenergiedurchlässigkeit eine hohe<br />

Lichtdurchlässigkeit auf.<br />

Schallschutzverglasung<br />

Fenster mit normaler Verglasung (2-fach) haben einen Schalldämmwert<br />

von 29 dB. Schallschutzverglasung können hingegen Werte von über<br />

40 dB erreichen. Bereits 6-10 dB verbesserte Schalldämmungen führen<br />

zu einer Halbierung <strong>der</strong> Lärmbelastung.<br />

Nach <strong>der</strong> VDI-Norm 2719 wird die Schallschutzverglasung in sechs<br />

Schallschutzklassen unterteilt (SK 1 bis SK 6), wobei die SK 1 die höchste<br />

Lärmmin<strong>der</strong>ung bewirkt.<br />

Um den Schallschutz <strong>der</strong> Verglasung zu verbessern, stehen einige<br />

konstruktive Maßnahmen zur Verfügung:<br />

Abstand <strong>der</strong> einzelnen Scheiben in einem Fenster beeinflusst den<br />

Schallschutz. Je größer dieser ist, desto mehr werden die<br />

Schallemissionen gemin<strong>der</strong>t.<br />

Verbundglasscheiben mit einer Mittelschicht aus Kunstharz o<strong>der</strong> einer<br />

eingebrachten Sicherheitsfolie.<br />

Die höhere Dichte <strong>der</strong> Verglasung.<br />

Füllung des Zwischenraums mit Edelgas.<br />

Die Scheibenasymmetrie. Die Schwingungen werden gebrochen,<br />

wenn verschieden dicke Scheiben verwendet werden.<br />

Zusätzlich zur Schallschutzverglasung muss auch <strong>der</strong> Rahmen durch<br />

viele Einzelkammern schalldämmend ausgeführt werden, da sonst die<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Verglasung zwecklos sind. Das Material <strong>der</strong> Rahmen ist<br />

aber nicht eingeschränkt.<br />

Bild: Kneer-Südfenster<br />

Abb. E7.11 Die Funktionen des Fensterglases lassen sich äußerlich<br />

kaum erkennen. In <strong>der</strong> Planung sollten genaue Vorgaben entstehen.<br />

2 Gesamtenergiedurchlassgrad. Anteil <strong>der</strong> auftreffenden Strahlung, <strong>der</strong> vom Glas<br />

insgesamt hindurch gelassen wird.<br />

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