Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus
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GLOSSAR<br />
O<br />
Oberflächenqualität<br />
von Vollholz ist beson<strong>der</strong>s relevant für Beschichtungen. Außerdem<br />
wird die Haptik (fühlbare Eigenschaften) des Materials durch die Bearbeitung<br />
geprägt (Oberflächenvergütung). Als Arten von maschineller<br />
Bearbeitungen lassen sich unterscheiden:<br />
grobsägerau, z. .B. durch Gatterschnitt im Sägewerk, für<br />
Beschichtungen ungeeignet, für Imprägnierungen und Pflegeöle<br />
geeignet (siehe Seite 134).<br />
feingesägt, durch Feinbandsägenschnitt im Hobelwerk, bei<br />
zusätzlicher Bürstung für Beschichtung sehr gut geeignet.<br />
gebürstet, zu unterscheiden sind:<br />
- entfernen loser Späne nach einem Feinbandsägenschnitt zum<br />
Zweck einer Beschichtung;<br />
- abtragen von dem weicheren Frühholz an <strong>der</strong> Oberfläche, um die<br />
Jahrringstruktur des Holzes heraus zu bilden, für die Beschichtung<br />
geeignet.<br />
egalisiert, grobsägeraue bzw. getrocknete Querschnitte werden durch<br />
Hobelung auf Querschnittsmaß (Nennmaß) kalibriert, Hobelfehlstellen<br />
sind üblich, für Beschichtungen ungeeignet, für Imprägnierungen<br />
geeignet.<br />
gehobelt, zu unterscheiden ist:<br />
- Balkenhobel, für die Beschichtung nur durch zusätzliches schleifen<br />
geeignet, für Imprägnierungen geeignet;<br />
- Hydrohobel, als feine Hobelung (z. B. bei Profilbrettern), auch für die<br />
direkte Beschichtung geeignet.<br />
geschliffen, mit einer für die Beschichtung angepassten Körnung.<br />
geriffelt, wellenartige Profilierung <strong>der</strong> Oberfläche.<br />
gehackt, grobe aber gezielte Bearbeitung <strong>der</strong> Oberfläche, um dem<br />
Holz einen rustikalen Eindruck zu geben.<br />
Bei Konstruktionsholz werden verschiedene Oberflächenqualitäten<br />
unterschieden:<br />
„Industriequalität“ - hier bestehen keine Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Eigenschaften nach dem Aussehen.<br />
„NSi“ - Verwendung im nicht sichtbaren Bereich o<strong>der</strong> bei<br />
Verwendungen für die im Allgemeinen geringe Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />
Aussehen gestellt werden (z. B. Balkenköpfe bei Dachüberständen<br />
o<strong>der</strong> Konstruktionen in nicht ausgebauten Dächern).<br />
„Si“ - Verwendung in sichtbaren Bereich, so dass die Sortierung nach<br />
dem Aussehen bereits bei <strong>der</strong> Holzauswahl bei <strong>der</strong> Fertigung des<br />
Konstruktionsholzes berücksichtigt wird. Holzfehler dürfen zum Teil<br />
nachträglich ausgebessert werden.<br />
P<br />
Phenolharz, PF<br />
gehört bei den Klebstoffen wie auch z. B. Harnstoff-, Melamin-,<br />
Resorcin-Formaldehydeharze zu den Duroplasten und beinhaltet<br />
die zur Herstellung <strong>der</strong> Harze wichtigen Ausgangsstoffe Phenol und Formaldehyd.<br />
Sie sind wichtiger Bestandteil bei <strong>der</strong> Verklebung. Phenolharze<br />
sind dunkel, witterungsbeständig, kochfest und fugenfüllend.<br />
Sie sind verwendbar in den Nutzungsklassen NKL 1 und NKL 2.<br />
Phenolharze können mit Harnstoffharzen und Melaminharzen vermischt<br />
werden (MUPF-Harze).<br />
Plattentyp<br />
ist eine Angabe, die eine Klassifizierung <strong>der</strong> Holzwerkstoffplatten in<br />
Bezug auf ihre Verwendbarkeit im Bauwesen darstellt. In diesem Zusammenhang<br />
definiert DIN EN 13986 1 Holzwerkstoffe für die Verwendung<br />
im Bauwesen und legt u. a. <strong>der</strong>en wesentliche Eigenschaften fest.<br />
Beispiel: Eine Spanplatte, die dem Platten-Typ P5 nach DIN EN 312 entspricht,<br />
darf in Trocken- und Feuchtbereichen eingesetzt werden.<br />
Porigkeit des Holzes<br />
Die Poren des Holzes (Gefäße) haben die Aufgaben <strong>der</strong> Wasserleitung<br />
und des Nährsalztransportes. Für die Art und Anordnung <strong>der</strong> Poren werden<br />
bei Laubhölzern unterschieden:<br />
Ringporig – Im Frühjahr gebildete Gefäße sind viel größer als die<br />
später im Jahr gebildeten und sind dadurch als Ring im Jahrring<br />
erkennbar. (Eiche, Edelkastanie, Esche, Robinie, Rüster, Hickory,<br />
Teak)<br />
Halbringporig – Die Gefäße aus dem Frühjahr sind nur unwesentlich<br />
größer (Nussbaum, Kirsche)<br />
Zerstreutporig – Die Poren sind gleichmäßig verteilt (Buche, Birke)<br />
Produktnorm<br />
siehe Norm<br />
Q<br />
Nadelhölzer sind ringporig.<br />
Quellen<br />
siehe Schwinden und Quellen.<br />
R<br />
Regeldachneigung (RDN)<br />
ist die Bezeichnung für eine Dachneigungsgrenze, bei <strong>der</strong> sich eine<br />
Dachdeckung in <strong>der</strong> Praxis als ausreichend regensicher erwiesen hat.<br />
Bei Dachdeckungen aus Dachsteinen, Dachziegeln usw. sind zum Erreichen<br />
<strong>der</strong> Regensicherheit Unterdeckungen erfor<strong>der</strong>lich. Bei Unterschreitung<br />
<strong>der</strong> Regeldachneigung sind zusätzliche Maßnahmen<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Die Mindestdachneigung darf jedoch keinesfalls unterschritten<br />
werden. (Quelle: Fachregeln des ZVDH)<br />
Allgemein anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik<br />
(a.a.R.d.T.) sind technische Regeln für die Planung und die Ausführung<br />
baulicher Anlagen, die in <strong>der</strong> Wissenschaft als theoretisch richtig anerkannt<br />
sind und feststehen sowie insbeson<strong>der</strong>e in dem Kreise <strong>der</strong> für die<br />
Anwendung <strong>der</strong> betreffenden Regeln maßgeblichen, nach dem neuesten<br />
Erkenntnisstand vorgebildeten Techniker durchweg bekannt und aufgrund<br />
fortdauern<strong>der</strong> praktischer Erfahrungen als technisch geeignet,<br />
angemessen und notwendig anerkannt sind. (Quelle: Peter, „Lexikon <strong>der</strong><br />
Bautechnik“)<br />
1 Titel: „Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen – Eigenschaften, Bewertung<br />
<strong>der</strong> Konformität und Kennzeichnung“<br />
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