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9. Linoleum<br />
Arten von Linoleum-Böden<br />
Linoleum-Bodenbeläge werden in zwei Varianten hergestellt:<br />
Bahnenware<br />
- mit faserverstärkenden Zusätzen<br />
- auf Faserstoffrücken z. B. Jutegewebe<br />
- mit trittschallmin<strong>der</strong>ndem Rücken aus Schaumstoff (DIN EN 686)<br />
o<strong>der</strong> aus Korkment (DIN EN 687)<br />
Linoleum-Fertigboden (Aufbau ähnlich Mehrschichtparkett)<br />
Linoleum-Fertigboden wird über den Holz- und Baustofffachhandel vertrieben.<br />
Weitere Ausführungen beschränken sich auf „Fertigböden“.<br />
Die Zusammensetzung <strong>der</strong> 2 mm / 2,5 mm Linoleum-Deckschicht und<br />
seine technischen Eigenschaften sowie <strong>der</strong>en Prüfung sind in<br />
DIN EN ISO 24011 „Elastische Bodenbeläge - Spezifikation für Linoleum<br />
mit und ohne Muster“ festgelegt.<br />
Linoleum-Bodenbeläge werden hauptsächlich über die Belagsdicke klassifiziert,<br />
siehe unten stehende Tabelle.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Bodenbeläge für die Klasse 43<br />
sollen grundsätzlich in Absprache zwischen Nutzer,<br />
Planer, Verleger und Hersteller vereinbart werden.<br />
Wohnen Gewerbe Leichtindustrie<br />
mäßig normal stark mäßig normal stark<br />
sehr<br />
stark<br />
mäßig normal stark<br />
Klasse 21 22 23 31 32 33 34 41 42 43<br />
Gesamtdicke [mm] 2,0 2,0 2,5 a 2,5 a 2,0 a 2,5 a 2,5<br />
Mindestdicke <strong>der</strong><br />
Deckschicht [mm]<br />
0,8 0,8 0,8 1,3 0,8 1,3 1,3<br />
Tab. G2.24 Klassifizierungsanfor<strong>der</strong>ungen an die Dicke von Linoleum-Bodenbeläge nach DIN EN ISO 24011.<br />
a Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Belagsdicke in den Klassen 33/34 und 41/42 muss die erwartete Nutzungsart und -intensität berücksichtigt werden; sie macht unter Umständen einen<br />
dickeren Linoleum-Belag erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Maßtoleranzen<br />
Maßtoleranzen sind in DIN EN 14085 „Elastische Bodenbeläge - Spezifikation<br />
für Fußbodenpaneele für lose Verlegung“ festgelegt.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Toleranzen<br />
Rechtwinkligkeit des Elements ≤ 0,50 mm<br />
Bestimmung <strong>der</strong> Kantengradheit ≤ 0,30 mm/m<br />
Ebenheit konkav / konvex längs ≤ 0,50 / ≤ 1,0%<br />
Oberflächenbündigkeit<br />
Feuchteverhalten<br />
Auf zu hohe Feuchtigkeit aus Luft und Untergrund reagiert Linoleum mit<br />
Dimensionsän<strong>der</strong>ungen.<br />
Brandverhalten<br />
mittel ≤ 0,15 mm<br />
max. ≤ 0,20 mm<br />
Fugenöffnung<br />
mittel ≤ 0,15 mm<br />
max. ≤ 0,20 mm<br />
Tab. G2.25 Toleranzen nach DIN EN 14085.<br />
Bezüglich des Brandverhaltens wird Linoleum-Fertigboden i. d. R. in<br />
die europäische Klasse C fl -s1 nach DIN EN 13501-1 eingeordnet. Dies<br />
entspricht <strong>der</strong> bauaufsichtlichen Anfor<strong>der</strong>ung „schwer entflammbar“.<br />
Rutschhemmung<br />
Beinhaltet die CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung (DoP) das<br />
Merkmal Gleitwi<strong>der</strong>stand - technische Klasse „DS“, so muss <strong>der</strong> Bodenbelag<br />
nach DIN EN 14041 einen Gleitreibungskoeffizienten von im Mittel<br />
μ > 0,3 haben. Hinweise zu „Rutschhemmung“ siehe Seite 155!<br />
Reifeschleier<br />
In den ersten Wochen nach <strong>der</strong> Verlegung treten bei Linoleum Farbabweichungen<br />
auf. Die natürlichen Rohstoffe des Linoleums, genauer<br />
die stofflichen Eigenschaften <strong>der</strong> trocknenden Öle, können zu einer<br />
leichten Gelbfärbung führen, dem sogenannten Reifeschleier. Dieser<br />
entsteht durch die natürliche Eigenschaft des Leinöls während des Reifeprozesses.<br />
Dieser Reifeschleier baut sich jedoch im Sonnenlicht wie<strong>der</strong><br />
ab. Bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen im Raum kann das<br />
Material in <strong>der</strong> Farbe selbst sowie in <strong>der</strong> Helligkeit unerwünschte Verän<strong>der</strong>ungen<br />
aufweisen.<br />
Oberflächenbehandlung<br />
Unbehandeltes Linoleum ist schmutzanfällig, es wird deshalb durch ein<br />
werkseitig aufgebrachtes Oberflächenfinish vor Beschädigung und Verschmutzung<br />
geschützt. Dieses basiert auf einer wässrigen Acrylat- bzw.<br />
Polymer-Oberflächenvergütung o<strong>der</strong> einer UV-gehärteten PUR-Lackierung.<br />
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