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Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus

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2. Mineralwolle, druckfest<br />

Maßtoleranzen<br />

DIN EN 13162 stellt Anfor<strong>der</strong>ungen an die Maßhaltigkeit. Bei <strong>der</strong> Länge<br />

und Breite darf kein Messwert die Grenzmaße überschreiten.<br />

Länge ± 2%<br />

Breite ± 1,5%<br />

Rechtwinkligkeit max. 5 mm/m<br />

Ebenheit max. 6 mm<br />

Für die Dicke sind die zulässigen Abweichungen abhängig von <strong>der</strong> Art<br />

des Dämmstoffes. Eine Überprüfung ist nur begrenzt möglich, weil die<br />

Prüfung <strong>der</strong> Grenzabmaße unter einem Prüfdruck von 250 Pa 1 bei druckfesten<br />

Dämmstoffen erfolgt.<br />

Stufe / Klasse<br />

T4<br />

Feuchte<br />

Mineralwolle selbst kann keine o<strong>der</strong> nur sehr begrenzt Feuchtigkeit aufnehmen.<br />

Allerdings kann sehr viel flüssiges Wasser an den Fasern<br />

anhaften. Dies ist bei manchen Anwendungen ungünstig. Aus diesem<br />

Grund werden einige Produkte hydrophobiert, das heißt im Herstellungsprozess<br />

wasserabweisend eingestellt. Die Anhaftung von Wasser<br />

wird reduziert. Es wird unterschieden:<br />

keine Anfor<strong>der</strong>ungen an die Wasseraufnahme<br />

Kennzeichen WS (kurzzeitige Wasseraufnahme)<br />

Kennzeichen WL(P) (langzeitige Wasseraufnahme)<br />

Brandverhalten<br />

Grenzabmaße für die Dicke<br />

-3% o<strong>der</strong> -3 mm a<br />

a Das größte numerische Grenzabmaß ist maßgebend.<br />

b Das kleinste numerische Grenzabmaß ist maßgebend.<br />

+5% o<strong>der</strong> +5 mm b<br />

T5 -1% o<strong>der</strong> -1 mm a +3 mm<br />

T6 -5% o<strong>der</strong> -1 mm a +15% o<strong>der</strong> +3 mm b<br />

T7 0 +10% o<strong>der</strong> +2 mm b<br />

Tab. E5.11<br />

Zulässige Abweichungen für die Dicke (Grenzabmaße).<br />

Die Hersteller weisen in ihrer Leistungserklärung zu den einzelnen Produkten<br />

die Euroklasse nach DIN EN 13501-1 aus. Dies ist bei Mineralwolle<br />

oftmals A1 „nicht brennbar“.<br />

Für manche Anwendungen im Brandschutz sind Mindestrohdichten z. B.<br />

oberhalb 30 kg/m³ bzw. 50 kg/m³ erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Anwendungsgebiete<br />

Aufdachdämmung - Wärmeschutz / Schallschutz (DAD, DAA)<br />

Bei Flachdächern, flach geneigten Dächern und auch Steildächern können<br />

Aufsparrendämmsysteme gleichermaßen eingesetzt werden. Die Art des<br />

Konstruktionsaufbaus richtet sich nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Dachabdichtung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Dachdeckung.<br />

Die Mineralwolle wird in Form von druckfesten Platten vollflächig auf eine<br />

tragende Schalung aus Holz o<strong>der</strong> Metall aufgebracht. Die Fixierung und<br />

Befestigung erfolgt mit speziellen Schrauben (z. B. Tellerschrauben). Im<br />

Falle von aufgeklebten Abdichtungen muss die Dämmplatte eine hohe Zugfestigkeit<br />

aufweisen.<br />

Mineralwolle hat bei Aufdachdämmung den großen<br />

Vorteil des Schallschutzes und des<br />

Brandverhaltens gegenüber<br />

Hartschaumdämmstoffen.<br />

Wärmedämm-Verbundsystem WDVS<br />

Im Neubau aber auch bei <strong>der</strong> nachträglichen Dämmung von bestehenden<br />

Gebäuden spielen WDVS eine große Rolle. Es handelt sich um Dämmstoffe,<br />

die direkt mit einem Putzauftrag zum Witterungsschutz versehen<br />

werden. Das System besteht aus Dämmplatten, Putzbeschichtung und<br />

dem Zubehör wie Befestigung, Armierungsgewebe und Anschlussmittel.<br />

Das System unterliegt <strong>der</strong> allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung, die<br />

<strong>der</strong> Hersteller erwirkt. Verarbeiter haben sich in <strong>der</strong> gesamten Ausführung<br />

an die Zulassung zu halten.<br />

Mineralwolle hat den Vorteil des Brandverhaltens<br />

und des Schallschutzes gegenüber<br />

Hartschaumdämmstoffen.<br />

Trittschalldämmung<br />

Zur Reduzierung <strong>der</strong> Körperschallübertragung bei Geschossdecken<br />

werden Trittschalldämmstoffe eingesetzt (siehe Seite 151). Der Gehbelag<br />

einschließlich Estrich wird von <strong>der</strong> tragenden Rohbaukonstruktion mit<br />

<strong>der</strong> Trittschalldämmung getrennt. Es entstehen zwei steife Schalen mit<br />

zwischen liegen<strong>der</strong> fe<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Schicht.<br />

Im Holzbau o<strong>der</strong> unter Trockenestrichen sollen keine<br />

Hartschaumdämmstoffe verwendet werden.<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Die übliche Wärmeleitfähigkeit für Plattenware beträgt λ = 0,035 W/mK.<br />

1 Der Prüfdruck von 250 Pa lässt sich erzeugen durch ein Flächengewicht von<br />

ca. 25 kg/m².<br />

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