Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus
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F. Holz im Garten<br />
F3. Beschichtungen<br />
1. Imprägnierungen<br />
Imprägnierungen werden bei Nadel- und Laubholz zum Schutz gegen<br />
Pilze, Insekten o<strong>der</strong> in Spezialfällen zum Brandschutz eingesetzt. Imprägnierungen<br />
dringen möglichst tief in das Holz. Die eingesetzten Mittel<br />
basieren auf biologischen o<strong>der</strong> chemischen Wirkstoffen. Sie werden vielfach<br />
als chemischer Holzschutz bezeichnet.<br />
Der Begriff „Imprägnierung“ in einer Produktbeschreibung<br />
gewährleistet keinerlei Wirksamkeit.<br />
Die Schutzfunktion (siehe unten) ist grundsätzlich<br />
anzugeben.<br />
Für die Handhabung dieser Mittel und <strong>der</strong> behandelten Materialien sind<br />
unbedingt die Sicherheitsdatenblätter <strong>der</strong> Hersteller zu beachten, da es<br />
sich um Biozide handelt.<br />
chemischer Holzschutz<br />
Es gibt einen vorbeugenden chemischen<br />
Holzschutz und einen bekämpfenden<br />
chemischen Holzschutz. Die eingesetzten<br />
Mittel sind wirkstoffhaltige Zubereitungen,<br />
mit denen das Holz vor Holz zerstörenden<br />
Organismen geschützt werden kann. Für<br />
die Verfahren und die Wirksamkeit selbst,<br />
geben die technischen Datenblätter <strong>der</strong><br />
Hersteller Auskunft. Die Anwen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Holzschutzmittel müssen die Zulassungen<br />
nach <strong>der</strong> Biozid-Verordnung beachten.<br />
Bild: Ing. Büro Meyer<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Ein wirksamer Schutz für das Holz vor Holz zerstörenden Organismen<br />
im Außenbereich wird in erster Linie gegen Pilze gefor<strong>der</strong>t. Dies lässt<br />
sich mit Holzschutzsalzen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en biozidhaltigen Zubereitungen<br />
erreichen. Maßgebend ist DIN 68800 Teil 3. Hier werden vier relevante<br />
Prüfprädikate ausgewiesen:<br />
Iv = gegen Insekten vorbeugend wirksam<br />
P = gegen Pilze vorbeugend wirksam (Fäulnisschutz)<br />
W = für Holz, das direkter Bewitterung ausgesetzt ist,<br />
jedoch ohne ständigen Erd- o<strong>der</strong> Wasserkontakt<br />
E = für Holz mit ständigem Erd- und/o<strong>der</strong> Wasserkontakt<br />
Die Wirkstoffe in Imprägniermitteln sind i. d. R.<br />
farblos. Durch Zugabe von Pigmenten erfolgt eine<br />
Einfärbung mit <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> Kontollierbarkeit. Die<br />
Intensität <strong>der</strong> Farbe sagt allerdings nichts über die<br />
Einbringmenge des Schutzmittels aus.<br />
Bei <strong>der</strong> Anwendung von Holzschutzmitteln werden folgende Arten des<br />
Schutzes unterschieden. Dabei ist die Eindringtiefe ein qualitätsentscheidendes<br />
Kriterium.<br />
Drucklose Imprägnierverfahren<br />
Deckschutz<br />
Schutz nur auf <strong>der</strong> Oberfläche, keine Eindringung in die Tiefe,<br />
wird durch streichen, sprühen, spritzen erreicht.<br />
Oberflächenschutz<br />
Schutz auf <strong>der</strong> Oberfläche, aber mit 1-2 mm Eindringtiefe,<br />
wird durch streichen, sprühen, spritzen erreicht.<br />
Randschutz<br />
Schutz mit 5-8 mm Eindringtiefe,<br />
wird erreicht durch 2x mehrere Minuten Tauchen.<br />
Tiefschutz<br />
> 10mm Eindringtiefe,<br />
2x mehrere Stunden tränken.<br />
Druckverfahren<br />
Vollschutz<br />
völlig durchtränkt,<br />
nur mit Kesseldruckimprägnierung (KDI) möglich.<br />
Bei <strong>der</strong> Druckimprägnierung wird das<br />
Imprägniermittel unter hohem Druck (9-<br />
10 bar) mehrere Stunden lang in das Holz<br />
gepresst. Es wird dabei eine möglichst<br />
gleichmäßige und tiefreichende Schutzmittelverteilung<br />
im durchtränkbaren Teil des<br />
Holzes (Splint) angestrebt, die allerdings je<br />
nach Tränkbarkeit <strong>der</strong> Holzarten in größeren<br />
Bereichen schwankt. Im Allgemeinen<br />
erzielen Druckimprägnierungen<br />
Bild: Obermeier<br />
gleichmäßigere Verteilungen als drucklose<br />
Verfahren. Die Eindringtiefe ist abhängig<br />
von <strong>der</strong> Holzart. Dieses Verfahren kann adaptiert werden, um größere<br />
Mengen von Holz maschinell zu behandeln. Für schwer o<strong>der</strong> sehr<br />
schwer tränkbare Holzarten sind technische Vorbehandlungen für eine<br />
erfolgreiche Imprägnierung notwendig (Laserperforation, Bohrperforation<br />
o<strong>der</strong> mechanische Nadelung).<br />
Beschichtungsmittel<br />
Zum chemischen Holzschutz werden mit Wirkstoffen ausgerüstete<br />
Beschichtungsmittel in Form von Grundierungen bzw. Imprägnierungen<br />
im Beschichtungssystem o<strong>der</strong> als Holzschutzlasuren angewandt.<br />
Tränkbarkeit von Holz<br />
In <strong>der</strong> DIN EN 350-2 wird die Tränkbarkeit von Holz definiert und eine<br />
Unterteilung in vier Tränkbarkeitsklassen vorgenommen. Die Angaben<br />
beziehen sich dabei primär auf den Splintbereich. Der Kern ist grundsätzlich<br />
nicht imprägnierbar (vgl. „Stammaufbau des Baumes“ im<br />
Glossar). Bei Buche ist beispielsweise <strong>der</strong> gesamte Querschnitt imprägnierbar.<br />
Dies wurde weitreichend für Eisenbahnschwellen mit Steinkohlenteeröl<br />
durchgeführt.<br />
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