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2. Lasuren<br />
2. Lasuren<br />
Die Beschichtung von Holzoberflächen mit „Farben“ verbindet eine Vielzahl<br />
von Möglichkeiten, um das äußere Erscheinungsbild von Holzbauwerken<br />
zu gestalten und den Schutz des Holzes zu erreichen.<br />
Umgangssprachlich wird bei Beschichtungen von „Farben“ gesprochen.<br />
Lasur o<strong>der</strong><br />
Lack ohne<br />
Farbpigmente<br />
Dünnschichtlasur<br />
mit geringer<br />
Pigmentierung<br />
Dickschichtlasur<br />
mit höherer<br />
Pigmentierung<br />
Bei Holz im Außenbereich hat die Beschichtung neben <strong>der</strong> Farbgebung<br />
wichtige Schutzfunktionen zu erfüllen. Die Wahl einer geeigneten Oberflächenbehandlung<br />
ist ausschlaggebend für das Abwitterungsverhalten<br />
im Laufe <strong>der</strong> Zeit und damit für die Zufriedenheit des Nutzers mit dem<br />
Aussehen und <strong>der</strong> Funktion des Bauwerkes. Grundlage einer möglichst<br />
dauerhaften Beschichtung ist die Art <strong>der</strong> Oberflächenqualität des Holzes<br />
(siehe Glossar) und dem Haftvermögen <strong>der</strong> Beschichtung. Beides<br />
hängt zusammen.<br />
Beschichtungen schützen das Holz vor Verschmutzung, Feuchteeinwirkung<br />
(Nie<strong>der</strong>schläge) o<strong>der</strong> mechanischen Einflüssen, wie sie bei Hagel<br />
o<strong>der</strong> Windanströmung mit Sandgehalt entstehen. Durch den physikalischen<br />
Schutz mit Hilfe eines Beschichtungsfilmes können fleckige Verfärbungen<br />
durch Verunreinigungen, die Erosion <strong>der</strong> Holzsubstanz und<br />
das Auswaschen von Holzinhaltstoffen verhin<strong>der</strong>t werden. Ein weiterer<br />
wichtiger Aspekt ist <strong>der</strong> Schutz des Holzes vor UV-Strahlung (siehe<br />
unten).<br />
Feuchteschutz<br />
Um im Außenbereich vor <strong>der</strong> Aufnahme von zu viel Wasser zu schützen,<br />
ist eine Beschichtung mit einer möglichst langen wasserabweisenden<br />
Wirksamkeit zu wählen. Dies ist bei Beschichtungen zunächst grundsätzlich<br />
<strong>der</strong> Fall. Allerdings gibt es gravierende Unterschiede.<br />
Bei wenig elastischen Anstrichen können die Filmschichten reißen.<br />
Durch die Risse kann das Wasser eindringen. Es entsteht ein Feuchtedruck<br />
von innen und es kann zu Abplatzungen kommen. Die Beschichtung<br />
verliert ihre Funktionstüchtigkeit.<br />
Schutz gegen Sonnenstrahlen / UV-Strahlung<br />
Das Lignin ist wichtiger Bestandteil des Holzes. Es ist quasi das Klebematerial<br />
um die Zellulosefasern zu verbinden. Lignin ist nicht UV-beständig,<br />
löst sich bei Sonnenstrahlung an <strong>der</strong> Oberfläche des Holzes auf und<br />
wird ausgeschwemmt (bräunliche Farbe). Am Holz bleibt die weiß/gräuliche<br />
Zellulosefaser zurück, was als Vergrauung des Holzes wahrgenommen<br />
wird. Dieser Prozess kommt nahezu zum Erliegen, wenn die<br />
Zellulosefaser eine „Schutzschicht“ bildet (Patina). Der Abbauprozess<br />
findet nur an <strong>der</strong> Oberfläche statt. Auch nach Jahrzehnten sind nur<br />
wenige Millimeter des Holzes abgebaut.<br />
Beschichtungen mit Pigmenten können die Einwirkung <strong>der</strong> UV-Strahlung<br />
auf das Holz verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> stark verlangsamen. Wobei schwach pigmentierte<br />
Anstriche einen geringeren UV- Schutz haben (Tab. F3.2).<br />
Einen zuverlässigen UV-Schutz bieten höher pigmentierte Lasuren (Dickschichtlasuren)<br />
o<strong>der</strong> deckende Beschichtungen. Manchen Farbsystemen<br />
sind sogenannte „Sonnenblocker“ zugefügt.<br />
nur für den<br />
Innenbereich<br />
geeignet<br />
nur bedingt für den<br />
Außenbereich<br />
geeignet (nicht<br />
direkt bewittert)<br />
verbesserter<br />
UV-Schutz für den<br />
direkt bewitterten<br />
Außenbereich<br />
Tab. F3.2 Die Farbpigmente schützen die Holzoberfläche vor <strong>der</strong><br />
schädlichen UV-Strahlung.<br />
Lasuren<br />
Der Begriff „lasierend“ bedeutet durchscheinend. Diese Beschichtungsmittel<br />
werden angeboten, um die Struktur und natürlichen Farbtöne des<br />
Holzes weitgehend zu erhalten. Lasuren haben im Gegensatz zu deckenden<br />
Farben einen geringeren Pigmentanteil. Mit den Lasuren soll <strong>der</strong><br />
natürlich Farbton des Holzes verstärkt werden.<br />
Als Pigment wird meist Eisenoxid eingesetzt. Sie schützen die Holzoberfläche<br />
vor UV-Strahlung. Je dunkler <strong>der</strong> Farbton ist, um so besser ist <strong>der</strong><br />
UV-Schutz. Sehr helle Farbtöne wie „Eiche hell“ o<strong>der</strong> „Kiefer“ bieten keinen<br />
ausreichenden UV-Schutz. Bei dunklen Farbtönen wie z. B. Palisan<strong>der</strong><br />
kann sich das Holz auf bis zu 80°C aufheizen. Dadurch kann es<br />
verstärkt zu Rissbildung und Harzaustritt kommen.<br />
Dünnschichtlasuren<br />
Je nach Bindemittelanteil wird zwischen Dünn- und Dickschichtlasuren<br />
unterschieden. Dünnschichtlasuren können mit Wirkstoffen zum Schutz<br />
des Holzes vor Fäulnis, Bläue und Schimmel ausgerüstet sein und auf<br />
Lösemittel- o<strong>der</strong> Wasserbasis hergestellt sein. Diese Anstrichsysteme<br />
werden zum Teil auch als „Imprägnierlasuren“ bezeichnet. Es kommt hier<br />
auf Diffusionsoffenheit an, wie sie bei „nicht maßhaltigen“ Bauteilen<br />
wie Zäunen, Fachwerke o<strong>der</strong> einfachen unprofilierten Brettbekleidungen<br />
gefor<strong>der</strong>t werden. Die Pigmente können wegen des geringen Bindemittelanteils<br />
durchaus kreiden. Die Wartungsintervalle sind aufgrund <strong>der</strong><br />
geringen Trockenfilmschichtdicke kürzer.<br />
Dickschichtlasuren<br />
haben einen höheren Bindemittelanteil, sind damit etwas weniger diffusionsoffen,<br />
sorgen aber dafür, dass das Holz nur mäßig auffeuchtet. Dickschichtlasuren<br />
haben eine höhere Pigmentierung, die Holzstruktur kann<br />
sich dennoch abzeichnen.<br />
Ihre Anwendungsbereiche sind profilierte Bekleidungen bei Fassaden<br />
und Dachüberständen, Fensterläden o<strong>der</strong> Bauteile aus Brettschichtholz.<br />
Diese Bauteile gelten als „begrenzt maßhaltig“.<br />
Bei korrektem Farbaufbau und regelmäßiger Wartung können die Renovierungsintervalle<br />
durchaus über 10 Jahre betragen.<br />
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