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Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus

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GLOSSAR<br />

Saftfrisches Splintholz ist stets sehr durchlässig, da ihm im stehenden<br />

Stamm die Aufgabe <strong>der</strong> Leitung von Wasser und darin gelöster Nährstoffe<br />

obliegt. Siehe „Stammaufbau des Baumes“ im Glossar.<br />

Kernholz ist im allgemeinen aufgrund von Thyllen, extremen Tüpfelverschluss<br />

und Kernstoffeinlagerungen in das Gefäßsystem schlecht bis<br />

sehr schwer durchlässig für Flüssigkeiten. In axialer Richtung (parallel<br />

zur Faserrichtung) ist die Durchlässigkeit wesentlich besser als in<br />

radialer o<strong>der</strong> tangentialer Richtung.<br />

Über die Holzstrahlen ist die Durchlässigkeit in radialer Richtung besser<br />

als in tangentialer.<br />

Während <strong>der</strong> Trocknung nimmt die Durchlässigkeit bei zahlreichen Arten<br />

ab, beson<strong>der</strong>s ausgeprägt bei Fichte, bei <strong>der</strong> ein irreversibler Tüpfelverschluss<br />

erfolgt, so dass die Fichte praktisch undurchlässig wird.<br />

Trennschicht<br />

ist eine flächige Trennung von Werkstoffen, um eine chemische o<strong>der</strong><br />

physikalische Wechselwirkungen zwischen den Schichten zu vermeiden.<br />

Trittschallschutz<br />

siehe Körperschall<br />

Trocknung von Holz<br />

siehe Holztrocknung<br />

U<br />

U-Wert<br />

(Wärmedurchgangszahl o<strong>der</strong> Wärmedurchgangskoeefizient) gibt an,<br />

welche Wärmemenge in Joule je Sekunde (Watt) durch einen Quadratmeter<br />

eines Bauteils während einer Sekunde übertragen wird, wenn zwischen<br />

den bei<strong>der</strong>seits angrenzenden Luftschichten ein<br />

Temperaturunterschied von einem Kelvin besteht.<br />

Die Wertermittlung erfolgt nach DIN EN ISO 6946 1 . Die Anschlüsse zu<br />

benachbarten Bauteilen, Öffnungen o<strong>der</strong> Durchdringungen werden nicht<br />

berücksichtigt. Diese werden nach <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung EnEV<br />

als Wärmebrücken geson<strong>der</strong>t berechnet. Die Wärmebrücken können als<br />

pauschaler Abschlag auf den U-Wert o<strong>der</strong> als längenbezogene Wärmebrückenverlustkoeffizienten<br />

Ψ-Wert (Psi-Wert) berücksichtigt werden.<br />

Aus den U-Werten und den Flächenanteilen läßt sich <strong>der</strong> Energiebedarf<br />

eines Gebäudes ermitteln.<br />

Detailliert wird das Thema Wärmeschutz in Profi-Wissen Holzbau im<br />

Abschn. C1 behandelt.<br />

Ü-Zeichen<br />

Übereinstimmungszeichen. Mit dem Ü-Zeichen wird die Übereinstimmung<br />

eines Bauproduktes mit den geltenden technischen Regeln dokumentiert.<br />

Das Ü-Zeichen muss auf dem Produkt selbst, auf <strong>der</strong><br />

Verpackung, auf einem Einleger o<strong>der</strong> auf dem Lieferschein abgedruckt<br />

werden. Das Ü-Zeichen bezieht sich auf eine nationale (deutsche) Produktnorm<br />

o<strong>der</strong> eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> europäischen Harmonisierung <strong>der</strong> Produkte wird das Ü-<br />

Zeichen durch die CE-Kennzeichnung ersetzt.<br />

Unterdach<br />

Kennzeichen für das Unterdach ist die wasserdichte Ausführung <strong>der</strong> Fläche<br />

einschließlich Naht- und Stoßverbindungen.<br />

Das Fachregelwerk des ZVDH [9] „Merkblatt für Unterdächer, Unterdekkungen<br />

und Unterspannungen“ ist zu beachten.<br />

Unterdeckung<br />

Kennzeichen für die Unterdeckung ist die regensichere Ausführung mit<br />

überdeckten und aufliegenden Bahnen o<strong>der</strong> überdeckten Platten. Die<br />

Konterlatte ist nicht eingebunden. Eine Unterdeckung verläuft unterhalb<br />

<strong>der</strong> Konterlatte.<br />

Unterdeckungen gelten als zusätzliche Maßnahmen z. B. unter harten<br />

Bedachungen um die Regensicherheit <strong>der</strong> Eindeckung herzustellen.<br />

Für Unterdeckbahnen in Dachkonstruktionen werden unterschiedliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Diese richten sich nach den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Zusatzmaßnahmen die je nach Eindeckung und den objektspezifischen<br />

Bedingungen recht unterschiedlich sein können.<br />

Das Fachregelwerk des ZVDH [9] „Merkblatt für Unterdächer, Unterdekkungen<br />

und Unterspannungen“ ist zu beachten.<br />

Bitte weiter lesen:<br />

siehe „MDF-Holzfaserplatten“ auf Seite 22 und<br />

siehe „Unterdeckbahnen“ auf Seite 96.<br />

Unterspannung<br />

Kennzeichen für Unterspannungen ist die Ausführung mit freihängenden<br />

o<strong>der</strong> freigespannten Unterspannbahnen. Die regensichere Ausführung<br />

<strong>der</strong> Dachdeckungen wird durch die Unterspannung unterstützt.<br />

Allerdings unterscheidet sich die Ausführung und das Material praktisch<br />

nicht von <strong>der</strong> Unterdeckung.<br />

V<br />

Vollholz<br />

ist die Bezeichnung für entrindete Rundhölzer und Bauhölzer (Kanthölzer,<br />

Bohlen, Bretter, Latten) aus Nadel- o<strong>der</strong> Laubholz (DIN EN 14081).<br />

Vordeckung<br />

ist eine Abdeckung z. B. von Holzschalungen vor <strong>der</strong> Weiterarbeit, also<br />

vor dem Ausführen <strong>der</strong> eigentlichen Dachdeckung, Abdichtung o<strong>der</strong><br />

Außenwandbekleidung. Je nach Art und Ausführung <strong>der</strong> Vordeckung<br />

kann sie auch als Behelfsdeckung dienen o<strong>der</strong> zu einem Unterdach<br />

o<strong>der</strong> einer Unterdeckung beitragen.<br />

1 Siehe Informationsdienst Holz, „Holzbau und die Energieeinsparverordnung“. Hier<br />

wird u.a. im Abschn. 2 die Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizienten nach DIN<br />

EN ISO 6946 erläutert<br />

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