Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
F. Holz im Garten<br />
F2. Anwendungen<br />
Baurecht<br />
Für ein Gartenhaus ist nicht immer eine Baugenehmigung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Dementsprechend muss auch nicht unbedingt eine Statik beim zuständigen<br />
Bauamt vorgelegt werden.<br />
Genehmigungsfreie Gartenhäuser dürfen eine bestimmte Größe nicht<br />
überschreiten und die Nutzung muss von „untergeordneter Bedeutung“<br />
sein (ohne Aufenthaltsräume und Feuerstätten). Die genehmigungsfreie<br />
Größe richtet sich nach den jeweiligen Bauordnungen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>,<br />
die Grenzen sind unterschiedlich z. B. 10 qm Brutto-Grundfläche o<strong>der</strong><br />
auch 30 cbm Brutto-Rauminhalt.<br />
Eine Grenzbebauung ist nur bis zu einer mittleren Wandhöhe von maximal<br />
3 Metern zulässig und die Gesamtlänge von 9 Metern darf je Grundstücksgrenze<br />
nicht überschritten werden. An<strong>der</strong>nfalls ist ein Grenzabstand<br />
von 3 Metern einzuhalten. Auch Abstände zu Gebäuden auf<br />
dem gleichen Grundstück können von Bedeutung sein. Abstand wegen<br />
Brandüberschlag z. B. 5 Meter o<strong>der</strong> 6 Meter. Maßgeblich ist immer die<br />
jeweilige Landesbauordnung.<br />
Ausführung<br />
Ein Bebauungsplan muss immer beachtet werden.<br />
Zum Einsatz kommen meist Nadelholzarten wie Fichte /Tanne, aber<br />
auch Kiefer. Als untere Schwelle wäre wegen <strong>der</strong> höheren Feuchtebelastung<br />
ein Kernholz von Lärche o<strong>der</strong> Douglasie wünschenswert. In<br />
dem Bereich kann auch ein imprägniertes Holz sinnvoll sein.<br />
Bild: WEKA<br />
Abb. F2.3 Blockhauskonstruktion mit horizontal aufgeschichteten<br />
Hölzern, die mit Nut und Fe<strong>der</strong> verbunden sind.<br />
Als Konstruktionsarten werden die Blockhaus- und die Holzrahmenbauweise<br />
unterschieden.<br />
Bild: Karibu<br />
Abb. F2.4 Der Holzrahmen aus Latten wird mit Brettbekleidungen<br />
als Fassade verschalt.<br />
Dachkonstruktion<br />
Als Dachformen werden Flachdach, Satteldach, Pultdach o<strong>der</strong> „spitze<br />
Haube“ (Zeltdach) angeboten. Wobei das Flachdach hinsichtlich <strong>der</strong> Entwässerung<br />
aufwändig ist. Alle an<strong>der</strong>en werden geneigt hergestellt, 10<br />
Grad o<strong>der</strong> 17% wären ideal. Die Dachdeckung erfolgt mit Bitumenwerkstoffen.<br />
Um die Bildung von Schimmel auf <strong>der</strong> Raumseite des Daches zu<br />
vermeiden, wäre eine Dämmung sinnvoll, im Idealfall von <strong>der</strong> Außenseite.<br />
Ein Dachüberstand ist immer zu empfehlen und dazu eine Dachrinne.<br />
Abtropfendes Regenwasser soll von <strong>der</strong> Fassade und beson<strong>der</strong>s vom<br />
Sockel (Spritzwasser) ferngehalten werden.<br />
Fundament<br />
Das Fundament spielt eine entscheidende Rolle in <strong>der</strong> Statik eines Gartenhauses.<br />
Das Fundament ist die Basis eines Gartenhauses, da dieses<br />
die gesamte Konstruktion hält, sowie sämtliche Kräfte und Lasten auffängt<br />
und in den Boden abträgt. Bei leichten Gebäuden wie Gartenhäusern<br />
sollte eine kraftschlüssige Verankerung erfolgen.<br />
Dazu werden umlaufende Streifenfundamente o<strong>der</strong> Punktfundamente an<br />
den Gebäudeecken ausgeführt. Der Boden des Gartenhauses wird<br />
gepflastert. Im Unterbau sollte z. B eine PE-Folie (0,2 mm) doppelt eingelegt<br />
werden, um die aufsteigende Feuchte zu reduzieren und damit<br />
die Luftfeuchte im Gebäude zu begrenzen. Die PE-Folie sollte mit<br />
gutem Gefälle zur Außenseite verlegt werden, um Stauwasser unter <strong>der</strong><br />
Pflasterung zu vermeiden. Oberhalb <strong>der</strong> Folie möglichst mit Splitt ausgleichen<br />
(gegen Ameisen).<br />
Sockel<br />
Der Sockel für das Gartenhaus soll gegen Feuchte geschützt werden,<br />
um den Holzschutz sicher zu stellen. Das Gartenhaus soll möglichst<br />
lange den Witterungseinflüssen wi<strong>der</strong>stehen und da spielt <strong>der</strong> Sockel die<br />
entscheidende Rolle. Dazu wird ein Dichtungsstreifen (z. B. EPDM unter<br />
die Schwelle gelegt und auf <strong>der</strong> Außenseite hinter dem unteren Fassadenbrett<br />
hoch geschlagen. Dieser Bereich ist durch Spritzwasser belastet.<br />
Das untere Fassadenbrett ist ein Verschleißbauteil und ggf.<br />
auszutauschen. Die Hinterlegung schützt aber die Schwelle <strong>der</strong> Rahmenkonstruktion.<br />
Die Fassade soll zum Fundament einen Überstand<br />
126