Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus
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Hier wirken zwischen den Klebeflächen Kohäsionskräfte, d. h. Bindekräfte<br />
zwischen zwei identischen Materialien.<br />
Bei <strong>der</strong> Verarbeitung spielen viele Eigenschaften <strong>der</strong> Klebstoffe eine<br />
Rolle:<br />
Topfzeit, ist die Zeitspanne, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleber verarbeitet werden<br />
kann.<br />
Offene Zeit ist die Zeitspanne, die nach dem Auftragen und vor dem<br />
Verpressen vergehen darf.<br />
Reifezeit ist die Zeitspanne, die <strong>der</strong> Kleber nach dem Auftragen und<br />
vor dem Verpressen ruhen muss (z. B bei Kontaktklebern).<br />
Bei Klebstoffen werden verschiedene Arten unterschieden:<br />
Thermoplaste<br />
Duroplaste<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Form von Klebstoffen sind Dispersionen zu denen<br />
auch <strong>der</strong> Weißleim (PVAc) gehört.<br />
Für den Möbelbau werden verschiedene Beanspruchungsgruppen definiert<br />
(siehe Seite 187).<br />
Konstruktionsholz<br />
wird hier als Synonym für „Vollholz und daraus hergestellte Produkte“<br />
verwendet. Die Auswahl von Konstruktionsholzes ist vielfältig, siehe ab<br />
Seite 32.<br />
Körperschall<br />
Bei Deckenkonstruktionen spielt <strong>der</strong> Körperschall<br />
(Trittschall) eine bedeutende<br />
Rolle. Hier wird das trennende Bauteil<br />
(Geschossdecke) durch das Begehen zur<br />
Schwingung angeregt. Im Gegensatz zum<br />
Luftschall kann hier nur <strong>der</strong> Schallpegel<br />
gemessen werden, <strong>der</strong> im benachbarten<br />
Raum noch zu empfangen ist (bewerteter<br />
Norm-Trittschallpegel L´n,w.R [dB] für den<br />
Rechenwert). Um Decken miteinan<strong>der</strong><br />
vergleichen zu können, dient als Schallquelle<br />
ein normiertes Hammerwerk.<br />
L<br />
Hammerwerk<br />
Sen<strong>der</strong>aum<br />
Empfangsraum<br />
Je geringer <strong>der</strong> Wert L´n,w.R desto größer ist die Dämpfung<br />
durch das Bauteil (Maß des Schallpegels).<br />
Lacke<br />
Lacke bilden auf <strong>der</strong> Holzoberfläche einen geschlossenen Film. Dieser<br />
verhin<strong>der</strong>t das Eindringen von Schmutz o<strong>der</strong> Wasser, blockiert jedoch<br />
auch das Puffern von Raumfeuchte. Lacke haben gegenüber Lasuren<br />
einen höheren Bindemittelanteil und bilden eine größere Beschichtungsdicke.<br />
Der s d -Wert von Lackschichten ist größer, somit ist die Feuchteabnahme<br />
und -aufnahme vermin<strong>der</strong>t (weiter lesen Seite 206).<br />
Lasuren<br />
können farblos o<strong>der</strong> farbig pigmentiert sein. Bilden wie Lacke eine<br />
geschlossene Schicht, sind aber dünner. Die Verankerung zum Untergrund<br />
ist stärker, „ziehen“ in das Holz besser ein. Der s d -Wert liegt<br />
unterhalb 1,0 m (weiter lesen Seite 206).<br />
Lagerfähigkeit<br />
wird als Zeitdauer von den Herstellern angegeben. Dies unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />
einer werkstoffgerechten Lagerung. Wenn nicht an<strong>der</strong>s<br />
angegeben, wird von einer kühlen und trockenen Lagerung in <strong>der</strong> Originalverpackung<br />
ausgegangen.<br />
Luftdichtheit<br />
einer Gebäudehülle wird mit <strong>der</strong> Luftdurchlässigkeitsprüfung<br />
bestimmt. Die Luftdichtheit wird i. d. R. durch die raumseitige Bekleidung<br />
<strong>der</strong> umschließenden Bauteile hergestellt. An ein Gebäude können unterschiedliche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden:<br />
keine Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Gebäuden untergeordneter Verwendung.<br />
geringe Anfor<strong>der</strong>ungen, z. B. im Altbau<br />
normale Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Neubauten, n 50 ≤ 3,0 h -1<br />
erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Neu- und Altbauten mit Lüftungsanlage,<br />
n 50 ≤ 1,5 h -1<br />
extreme Anfor<strong>der</strong>ungen, bei Passivhäusern, n 50 ≤ 0,6 h -1<br />
Je nach Anfor<strong>der</strong>ung müssen die Werkstoffe <strong>der</strong> luftdichten Ebene<br />
unterschiedlich ausgebildet sein:<br />
Stöße und Anschlüsse hinterlegt,<br />
Stöße und Anschlüsse verklebt,<br />
Luftdurchlässigkeit von Bahnen und Platten sind geprüft und Stöße<br />
und Anschlüsse verklebt.<br />
Detailliert wird das Thema Luftdichtung in Profi-Wissen Holzbau im<br />
Abschn. C2 behandelt.<br />
Luftdurchlässigkeitsprüfung<br />
ist die Bestimmung <strong>der</strong> Luftdurchlässigkeit von Gebäuden im Differenzdruckverfahren<br />
nach DIN EN 13829, die Luftdichtheit von Gebäuden<br />
(Neu- und Altbau) - auch Blower-Door-Prüfung 1 genannt. Die Luftdurchlässigkeitsprüfung<br />
wird schon im Rohbau zur Lokalisierung von Fehlstellen<br />
<strong>der</strong> Luftdichtheitsebene eingesetzt. Rechtsverbindlichkeit besteht im<br />
Sinne einer Abnahme und im Zusammenhang mit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
nach <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung EnEV allerdings erst bei einer Fertigstellung<br />
des Gebäudes. Somit kann es sinnvoll sein zwei Luftdurchlässigkeitsprüfungen<br />
durchzuführen.<br />
Kenngröße für die Luftdichtheit eines Gebäudes ist <strong>der</strong> n 50 -Wert. Der<br />
n 50 -Wert beschreibt den Luftaustausch bei einer Druckdifferenz von 50<br />
Pascal 2 zwischen innen und außen. Dabei wird <strong>der</strong> Volumenstrom ins<br />
Verhältnis zum beheizten Gebäudevolumen gestellt 3 .<br />
Beispiel: Das beheizte Luftvolumen eines Gebäudes beträgt 400 m³.<br />
Eine Messung hat einen Volumenstrom von 1200 m³/h ergeben. Somit<br />
beträgt <strong>der</strong> n 50 -Wert:<br />
1200 m³/h / 400 m³ = 3,0 h -1<br />
Zulässige Grenzwerte sind: Neubau n 50 = 3,0 h -1 ; Neubau mit Lüftungsanlage<br />
n 50 = 1,5 h -1 ; Passivhaus n 50 = 0,5 h -1<br />
1 „Blower-Door“ ist die Markenbezeichnung für ein Prüfgerät.<br />
2 Entspricht dem Druck einer Wassersäule von ~5 mm o<strong>der</strong> dem Staudruck auf<br />
einer Fläche bei einer Windgeschwindigkeit von rund 9 m/s (entspricht einer<br />
Windstärke in Beaufort von 4 bis 5).<br />
3 Weitere Hinweise: „Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e.V. – FLiB“, http://<br />
www.flib.net.<br />
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