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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 84 · M ittwoch, 10. April 2019 13 *<br />
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Berlin<br />
Partner in<br />
Diversität und<br />
Freiheit<br />
Regierender Bürgermeister<br />
besucht Buenos Aires<br />
Zum 25. Jubiläum der Partnerschaft<br />
zwischen Berlin und Buenos<br />
Aires haben beide Großstädte<br />
den Wunsch nach kultureller Zusammenarbeit<br />
bekräftigt. Berlins Regierender<br />
Bürgermeister Michael<br />
Müller (SPD) sagte am Montagabend<br />
(Ortszeit) in der argentinischen<br />
Hauptstadt, die Freiheit der<br />
Kultur sei wichtig für Entwicklung<br />
und Zusammenleben in den Metropolen.<br />
Der Kulturminister von Buenos<br />
Aires, Enrique Avogadro, sagte,<br />
die Partnerschaft beider Städte basiere<br />
auf freier Kultur, Erinnerung<br />
und Anerkennung der Diversität.<br />
Müller war bei der Einweihung eines<br />
gemeinsamen Werks der <strong>Berliner</strong><br />
Urban-Art-Künstler Die Dixons,<br />
Boogie und Size Twosowie der Argentinierin<br />
Fio Silva dabei. Auf der<br />
Wandmalerei an der Front des Kulturzentrums<br />
Carlos Gardel gesellt<br />
sich ein <strong>Berliner</strong> Bär zu argentinischen<br />
Vögeln.<br />
Müller sagte, man erlebe vor den<br />
Europa-Wahlen in vielen Ländern,<br />
dass rechte wie linke Populisten die<br />
Freiheit in Medien und Wissenschaft<br />
sowie die Gleichberechtigung von<br />
Mann und Frau infrage stellten. Er<br />
besuchte am Montag in Buenos Airesauch<br />
das jüdische Forschungsinstitut<br />
IWO, dessen Archive der jüdischen<br />
Emigration aus der NS-Zeit<br />
1994 durch einen Bombenanschlag<br />
gegen das jüdische Gemeindehaus<br />
AMIA schwer beschädigt worden<br />
waren. Damals wurden 85 Menschen<br />
getötet. Tausende geborgene<br />
Fragmente der Dokumente werden<br />
seit Ende 2018 mit Scanner-Technik<br />
des <strong>Berliner</strong> Fraunhofer IPK virtuell<br />
rekonstruiert. (dpa)<br />
Spaß in Buenos Aires: Michael Müller und<br />
Enrique Avogadro (Mitte l.). DPA/VILLALOBOS<br />
Weddinger Pharma-Zentrale: Der Leverkusener Bayer-Konzernhatte 2006 die Schering AG übernommen. Heute führtBayer von dortaus seine gesamte Pharmasparte. IMAGO IMAGES<br />
Unruhiger Wedding<br />
Bayer streicht jede siebte Stelle in Deutschland. Möglicherweise sind in Berlin bis zu 600 Jobs betroffen<br />
VonJochen Knoblach<br />
Nachdem der Leverkusener<br />
Bayer-Konzern im<br />
vergangenen Herbst die<br />
Streichung von weltweit<br />
12000 Stellen angekündigt hatte,wird<br />
man nun konkreter:4500 Jobs sollen<br />
davon bis 2021 in Deutschland wegfallen.<br />
Das ist jeder siebente Bayer-<br />
Arbeitsplatz im Land. Mehr Wettbewerbsfähigkeit<br />
und mehr Profitabilität<br />
sei das Ziel, hieß es.Durch die Restrukturierung<br />
will der Konzern<br />
weltweit ab 2022 pro Jahr 2,6 Milliarden<br />
Euro einsparen.<br />
Wenngleich betriebsbedingte<br />
Kündigungen bis 2025 ausgeschlossen<br />
sind, und Bayer den Mitarbeitern<br />
in den betroffenen Bereichen<br />
Abfindungen sowie Frühverrentung<br />
anbietet, ist die Unsicherheit groß.<br />
Denn was der Stellenbau für die einzelnen<br />
Bayer-Standorte bedeutet, ist<br />
weiterhin offen. Genaueres könne<br />
man noch nicht sagen, hieß es am<br />
Dienstag in der Firmenzentrale in<br />
Leverkusen. Wann dann? Keine Auskunft.<br />
„Die Projekte machen Fortschritte“,<br />
so ein Sprecher.<br />
Auch in Berlin müssen somit viele<br />
Mitarbeiter weiter um ihren Job<br />
fürchten. Bayer gehört in dieser<br />
Stadt zu den 20 größten Arbeitgebern.<br />
Vomfrüheren Schering-Komplex<br />
an der Weddinger Müllerstraße<br />
aus wird die gesamte Pharma-Division<br />
des Leverkusener Konzerns geführt.<br />
Die brachte es zuletzt auf einen<br />
Jahresumsatz vonknapp 17 Milliarden<br />
Euro und verantwortete damit<br />
immerhin gut 40 Prozent des<br />
gesamten Konzernumsatzes. Etwa<br />
5000 Mitarbeiter hat das Unternehmen<br />
in Berlin.<br />
Aber ist das vonDauer? „Berlin ist<br />
und bleibt der Sitz der Leitung des<br />
weltweiten Pharmageschäfts von<br />
Bayer“, versicherte Oliver Renner,<br />
Sprecher der Pharma-Sparte des<br />
Konzerns,amDienstag. Wohl zu wenig,<br />
um die Stimmung insbesondere<br />
unter den etwa 2000 Mitarbeiternim<br />
Weddinger Forschungs- und Entwicklungsbereich<br />
zu beruhigen.<br />
Grund für die Verunsicherung ist ein<br />
internes Umstrukturierungsprogramm<br />
namens „Super Bowl“, mit<br />
dem Bayer seine weltweite Pharma-<br />
Forschung neu ausrichten will. Dem<br />
Vernehmen nach sollen Forschungsaufträge<br />
stärker als bisher nach außen<br />
vergeben werden, was intern<br />
skeptisch und sogar als äußerst risikoreich<br />
für das Unternehmen betrachtet<br />
wird. Wenngleich Firmen-<br />
„Die Pläne des Unternehmens<br />
gehen an die Substanz.“<br />
Aus einer Information des Bayer-Gesamtbetriebsrats<br />
sprecher Renner am Dienstag erneut<br />
beteuerte, dass Berlin als Forschungsstandort<br />
nicht von Bayer<br />
aufgegeben werde, befürchtet man<br />
in der Belegschaft hier den Verlust<br />
vonbis zu 600 Jobs in der Forschung.<br />
Tatsächlich entwickelt sich das<br />
Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten<br />
träge. Vor allem aber müssen<br />
bei den verschreibungspflichtigen<br />
Arzneien neue Wachstumstreiber<br />
geschaffen werden, da in einigen<br />
Jahren der Patentschutz für wichtige<br />
Umsatzbringer wie den Gerinnungshemmer<br />
Xarelto oder das Augenmedikament<br />
Eylea wegfallen wird. Insbesondere<br />
Xarelto gilt mit einem Erlös<br />
von 3,6 Milliarden Euro und einem<br />
Wachstum von zehn Prozent<br />
allein im vergangenen Jahr als das<br />
mit Abstand umsatzstärkste Medikament<br />
des Konzerns.<br />
Allerdings hat Bayermit eben diesem<br />
Medikament auch einigen Ärger.Vor<br />
gut zwei Wochen erst zogder<br />
Konzern einen Schlussstrich unter<br />
etwa 25 000 Klagen wegen möglicher<br />
Gesundheitsschäden durch Xarelto.<br />
WieBayer selbst mitteilte,hatte man<br />
sich zusammen mit Partnerunternehmen<br />
Janssen Pharmaceuticals<br />
mit den Klägern grundsätzlich auf<br />
die Zahlung von zusammen umgerechnet<br />
686 Millionen Euro geeinigt.<br />
EinVergleich, der Bayer gut 340 Millionen<br />
Euro kostete.<br />
Darüber hinaus hat Bayer nach<br />
wie vormit den Auswirkungen der 63<br />
Milliarden teuren Übernahme des<br />
US-Unternehmens und Glyphosat-<br />
Herstellers Monsanto zu kämpfen.<br />
Tausende Glyphosat-Klagen sind allein<br />
in den USA anhängig und beunruhigen<br />
die Anleger. Mussten für<br />
eine Bayer-Aktie im Mai vergangenen<br />
Jahres noch 103 Euro gezahlt<br />
werden, so kostete das Papier gestern<br />
nur noch 61 Euro. Der Börsenwert<br />
des Konzerns schrumpfte in elf<br />
Monaten um 40 Milliarden Euro.<br />
Brandbrief<br />
an<br />
Akelius<br />
Lichtenbergs Bürgermeister<br />
ärgert sich über hohe Mieten<br />
Michael Grunst (Linke) hat sich<br />
mit einem Brief beim Wohnungskonzern<br />
Akelius beschwert.<br />
Der Grund: Für eine 45,92 Quadratmeter-Wohnung<br />
in der Egmontstraße<br />
4anahe des S-Bahnhofs Lichtenberg<br />
verlangt der Konzern eine<br />
Kaltmiete von800 Euro.Viel zu teuer<br />
sei das,findet der Bürgermeister.<br />
Grunst hat die Warmmiete für die<br />
Wohnung auf etwa 920 Euro geschätzt.<br />
„Das entspricht einem<br />
Quadratmeterpreis von 20Euro. Sie<br />
haben offenkundig keineVorstellung<br />
darüber, was die Lichtenberger derzeit<br />
an Einkommen generieren. Ihr<br />
Wohnungsangebot greift aus meiner<br />
Sicht in das soziale Gefüge des Kiezes<br />
ein“ ,schreibt er in dem Brief, der der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vorliegt. Mit dem<br />
durchschnittlichen Einkommen von<br />
1600 Euro sei die Wohnung für <strong>Berliner</strong><br />
nicht bezahlbar, schreibt er weiter.<br />
Der Mietspiegel liege im Wohngebiet<br />
um die<br />
Egmontstraße<br />
zwischen 4,81<br />
Euro und 9,21<br />
Euro. „Diese<br />
Wohnung kostet<br />
nun 17,80 Euro<br />
kalt den Quadratmeter.<br />
Mit<br />
Ausstattung<br />
kann man dafür<br />
aber maximal 8<br />
SABINE GUDATH<br />
Michael Gunst<br />
(Linke)<br />
Euro verlangen. Wirwerden alles unternehmen,<br />
um gegen solche Angebote<br />
vorzugehen“, sagte er gestern<br />
auf Nachfrage.Michael Grunst bittet<br />
Akelius, die in Berlin 13 700 Wohnungen<br />
vermietet, zu einem Gespräch.<br />
Rechtlich gesehen hat er wenig<br />
Möglichkeiten Zwang auszuüben.<br />
DasHaus in der Egmontstraße<br />
4a gehört Akelius.„Der neue Mieter<br />
kann sich beschweren. Wir werden<br />
als Bezirk versuchen, dass Milieuschutzgebiet<br />
auszuweiten“, sagte er.<br />
Akelius teilt mit: „Die Miethäuser<br />
werden behutsam modernisiert.<br />
Mieterhöhungen nach Modernisierungen<br />
werden auf etwa 3–5 Jahre<br />
gestreckt. Kein Mieter soll aufgrund<br />
von Modernisierungen ausziehen<br />
müssen.“ DieEntwicklung in der Egmontstraße<br />
4a sei konform mit der<br />
Mietpreisbremse. Die Wohnung sei<br />
umfassend saniert worden, nachdem<br />
der Mieter ordentlich im Frühjahr<br />
2018 gekündigt hatte.Die Nachfrage<br />
sei aktuell sehr hoch. (chg.)<br />
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