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Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 56, Ausgabe Frühling 2019

Die Seeseiten sind ein vierteljährliches Magazin für die Region Tegernsee. Auflage 30.000 Exemplare, Beilage der Tegernseer Zeitung, Auslage rund um den Tegernsee in Hotels, Cafés, Tourismusinformationen, etc. Herausgeber der Seeseiten ist die Mediengruppe Münchner Merkur tz.

Die Seeseiten sind ein vierteljährliches Magazin für die Region Tegernsee. Auflage 30.000 Exemplare, Beilage der Tegernseer Zeitung, Auslage rund um den Tegernsee in Hotels, Cafés, Tourismusinformationen, etc. Herausgeber der Seeseiten ist die Mediengruppe Münchner Merkur tz.

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„<br />

WAS AUS GMUND KOMMT, SIND<br />

KUNSTWERKE. PAPIERDESIGN<br />

GEWISSERMASSEN.<br />

Die Liebe zum<br />

Detail macht es:<br />

Florian Kohler wirft<br />

sehr genaue Blicke<br />

auf <strong>das</strong> Papier,<br />

<strong>das</strong> seine Fabrik<br />

verlässt.<br />

“<br />

nur Geld zu ver<strong>die</strong>nen. Wer hier arbeitet, sollte schon eine<br />

Beziehung zum Papier haben. Dementsprechend niedrig<br />

ist <strong>die</strong> Fluktuation. „Die meisten sind hier schon seit vielen<br />

Jahren“, bestätigt Kohler. Was auch daran liegt, <strong>das</strong>s Florian<br />

Kohler seinen Mitarbeitern ein guter Arbeitgeber sein will.<br />

Kohler gibt sich selbst dabei „<strong>die</strong> Note 2<strong>–</strong>3“. So viel demonstrative<br />

Bescheidenheit liegt auch an dem perfektionistischen<br />

Wesenszug Kohlers, den er selbst gar nicht abstreitet. Auf<br />

der anderen Seite: könnte man ein einzigartiges Produkt<br />

überhaupt machen, wäre man kein Perfektionist?<br />

Für jemanden, der sein Geld mit Papier ver<strong>die</strong>nt, hat Florian<br />

Kohler trotzdem ein erstaunlich pragmatisches Verhältnis<br />

zu dem Rohstoff, der über viele Jahrzehnte der einzig denkbare<br />

Datenträger <strong>für</strong> Informationen und Unterhaltung gewesen<br />

ist. Sein iPad beispielsweise nutzt Kohler mit Leidenschaft.<br />

Wie er überhaupt der Auffassung ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> nackte<br />

Information einfach nicht mehr auf Papier gedruckt gehört.<br />

Papier als Erlebnis also. Papier als Kulturgut. Dementsprechend<br />

sollte <strong>das</strong>, was auf solchem Papier geschrieben wird,<br />

ebenfalls einen Wert haben. Für alles andere gibt es digitale<br />

Me<strong>die</strong>n. „Vielleicht erleben wir ja irgendwann mal <strong>das</strong> Ende<br />

der Papiertonne“, schmunzelt Kohler. Weil in der besten<br />

aller Welten Papier nicht mehr weggeworfen würde. Was<br />

ja auch, wenn man sich <strong>die</strong> Produkte aus Gmund ansieht,<br />

ein absurder Gedanke wäre. Solches Papier wirft man nicht<br />

weg. Solches Papier findet sich nicht in einer schnöden Tonne<br />

wieder.<br />

Bauhaus und Gmund <strong>–</strong> wo Design<br />

und Papier zusammenkommen<br />

Was aus Gmund kommt, sind Kunstwerke. Papierdesign gewissermaßen.<br />

Da ist es folgerichtig, <strong>das</strong>s es zwischen dem<br />

Bauhaus Dessau und der Papierfabrik Gmund zum Jubiläumsjahr<br />

des Bauhauses eine enge Beziehung gibt. Mit einer<br />

eigenen Reihe: <strong>die</strong> neue Papierkollektion „Gmund Bauhaus<br />

Dessau“ begleitet den 100. Geburtstag der weltbekannten<br />

Bauhaus-Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung.<br />

Die Idee der Bauhaus-Gründer war es, gutes Design <strong>für</strong> alle<br />

erschwinglich zu machen. Von <strong>die</strong>ser Idee ist auch Kohler<br />

fasziniert. Und: So wie <strong>das</strong> Bauhaus <strong>für</strong> Modernität und<br />

Aufbruch steht, sieht sich Gmund Papier als Sinnbild <strong>für</strong><br />

Innovation und Kreativität zu erschwinglichen Preisen. Traditionell-konservativ<br />

in der Unternehmensführung, kreativ<br />

und experimentierfreudig wie ein Start-up: An der Mangfall<br />

geht auch <strong>das</strong> mühelos zusammen.<br />

Wenn Florian Kohler dann <strong>die</strong> Bögen <strong>die</strong>ses Papiers in der<br />

Hand hat, ist er ganz bei sich. Dann kann er erzählen. Minutenlang.<br />

Von der Qualität <strong>die</strong>ses Papieres. Von seiner Zusammensetzung<br />

und von dem, was es so besonders macht.<br />

Wenn man den Unternehmer, den Papierfabrikanten Kohler<br />

verstehen will, dann drückt man ihm am besten einen Bogen<br />

mit Papier in <strong>die</strong> Hand.<br />

Papier <strong>für</strong> jeden, der nicht 08/15 sein will<br />

Natürlich könnte Florian Kohler viele Geschichten darüber<br />

erzählen, wen er als Kunden beliefert hat. Dass er beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Hochzeitskarten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ex-Google-Vizechefin Marissa<br />

Meyer hat drucken lassen, wäre eine solche Geschichte.<br />

Man könnte noch viele andere erzählen: <strong>das</strong>s man <strong>die</strong><br />

Umschläge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Oscar-Verleihung gefertigt oder <strong>das</strong> jordanische<br />

Königshaus beliefert hat und noch etliches mehr.<br />

Aber man würde Kohler und der Fabrik Unrecht tun, würde<br />

man sie auf prominente Namen oder hohe Preise reduzieren.<br />

„Papier ist nicht einfach gut, weil es teuer ist“, sagt Kohler.<br />

Wenn Papier wirklich „Papierkommunikation“ sein soll<br />

(so nennt Kohler <strong>das</strong>), dann muss jedes Papier seine eigene<br />

Seele haben. Seine eigene Aufgabe erfüllen. Davon abgesehen,<br />

<strong>das</strong>s es ein Trugschluss ist, würde man glauben, <strong>das</strong>s<br />

nur sehr wohlhabende Menschen in Gmund einkaufen. „Jeder,<br />

der nicht 08/15 sein will, bestellt bei uns“, beschreibt<br />

Kohler <strong>die</strong> Gmund-Klientel. Individuelles und hochwertiges<br />

Papier also als Teil der eigenen Identität. So wie es eine gute<br />

Visitenkarte oder der Stil, sich anzuziehen, auch sind.<br />

Beinahe zwingend, <strong>das</strong>s jemand, der eine solche innige Beziehung<br />

zu seinem Produkt hat, nicht einfach nur ein Unternehmer<br />

ist. Für Florian Kohler ist es wichtig, <strong>das</strong>s <strong>das</strong>, was<br />

er tut, tatsächlich nachhaltig ist, auch wenn er weiß, <strong>das</strong>s<br />

<strong>die</strong>ser Begriff inzwischen deutlich zu oft verwendet wird.<br />

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