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Kurt Wolff Verlag • Leipzig 1917 • Zu <strong>Gustav</strong> <strong>Meyrinks</strong> <strong>Werke</strong>n<br />
Satire. Vorurteilsvolle Narren versuchen, Meyrink wegen<br />
dieser satirischen Opposition als Volksverderber<br />
und Schmähbold zu brandmarken, und selbst seine<br />
Verehrer fragen: weshalb streicht Meyrink eine<br />
kunstvoll aufgebaute Stimmung, geheimnisvolle<br />
Verknüpfungen und Situationen durch einen Witz, ein<br />
groteskes Finale plötzlich selbst wieder aus? Weshalb<br />
gebärdet sich der Mystiker als Clown ... stürzt sich der<br />
Weisheitsuchende selbst in den Wirbel des Gelächters<br />
hinab?<br />
Zunächst mag Meyrink sich mit eigenen Worten<br />
verteidigen. In »Walpurgisnacht« entspinnt sich zwischen<br />
dem pedantischen Leibarzt und der geheimnisreichsten<br />
Gestalt Zrcadlo dieser Dialog: »Will er mich<br />
frozzeln? ... Wenn er ein Weiser ist, warum redet er<br />
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