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Kurt Wolff Verlag • Leipzig 1917 • Zu <strong>Gustav</strong> <strong>Meyrinks</strong> <strong>Werke</strong>n<br />
hat nur sehr wenig mit der Tonfigur des Rabbi Löw<br />
zu tun, die durch Einschieben eines kabbalistischen<br />
Spruchs zu dienendem, aber ungeistigem Leben erweckt<br />
wurde. Der Golem, bereits angedeutet im Alten<br />
Testament Psalm 139, v. 15-16, als Gol‘mi dann die unfertige,<br />
formlose Stoffmenge, der Gottes Odem noch<br />
nicht eingeblasen ist, gewinnt in <strong>Meyrinks</strong> Roman<br />
tiefere und mehrfache Bedeutung. Bald ist hier der<br />
Golem das Gedankenbild, das einst der Rabbi zuerst<br />
lebendig gedacht hat, und das nicht zur Ruhe kommen<br />
kann, bald ist er das Symbol für die Dumpfheit,<br />
Abgeschlossenheit, Sehnsucht der Menschen des<br />
Prager Ghettos ... der eingezwängte, wirre Judengeist,<br />
der sich plötzlich in jähem Aufflammen zu einer<br />
menschlichen Gestalt verdichtet und alles, was nicht<br />
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