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Gustav Meyrinks Werke

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Kurt Wolff Verlag • Leipzig 1917 • Zu <strong>Gustav</strong> <strong>Meyrinks</strong> <strong>Werke</strong>n<br />

für ein Hirngespinst.« Der Gedanke entspringt geheimnisvoll<br />

dem Unterbewußtsein, dem Sitz der<br />

Intuition, des Schöpferischen, – was in unserer Zeit<br />

beredsam Bergson lehrt und Mendelssohn in seinen<br />

Betrachtungen über die dunklen Gefühle bereits<br />

andeutete. Dies Unterbewußtsein ist etwa übereinstimmend<br />

mit <strong>Meyrinks</strong> »innerem Sinn«, dem<br />

eigentlichen Selbst: es ist die Nabelschnur, die uns<br />

mit der absoluten, übersinnlichen Welt verbindet.<br />

Alles Erkennen und Wissen ist Erinnerung, ist ein<br />

Fortziehen der Schleier von dem All-Wissen, das in<br />

uns aufgespeichert ruht. Als Pernath das Buch Ibbur<br />

empfängt, liest er es nicht wirklich, sondern es beginnt<br />

eine Art geistiger Schwängerung, das Wissen steigt<br />

nicht in ihn hinein, sondern aus ihm heraus.<br />

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