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Gustav Meyrinks Werke

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Kurt Wolff Verlag • Leipzig 1917 • Zu <strong>Gustav</strong> <strong>Meyrinks</strong> <strong>Werke</strong>n<br />

bedeutet. Die Sehnsucht nach der toten Eva erweckt<br />

in Hauberrißer magische Kräfte, mit denen er die<br />

Geliebte zu sich und ins Leben zurückruft wie in<br />

Villiers de l‘Isle Adams Novelle »Vera« der Graf seine<br />

tote Frau. Beide müssen die Geliebte wieder verlieren,<br />

weil es die vergängliche, körperliche Liebe ist, die sie<br />

rufen. Meyrink jedoch geht weiter als Villiers: er läßt<br />

seinem Helden auch die »unvergängliche« Liebe zu<br />

teil werden; als Erweckter ruft er abermals Eva herbei,<br />

mit der er nun zugleich in der geistigen wie der<br />

körperlichen Welt lebt.<br />

Denn das Ziel ist, ein Bürger zweier Welten zu sein,<br />

der in die jenseitige Welt und zugleich in die irdische<br />

hineinblickt. Zu diesem Ziel führt der »Pfad des<br />

Wachseins«. Diesen Pfad wird Pernath im »Golem«,<br />

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