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MITTE bitte! 2-19

In unserer Sommerausgabe werfen wir mit dem Futurium einen Blick in die Zukunft, begleiten die Arbeiten am Pergamonmuseum und geben interessante Tipps für den Sommer in Berlin. Außerdem haben wir uns ausführlich mit dem Thema Wasser beschäftigt und zeigen Brunnenanlagen und Trinkwasserbrunnen.

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36<br />

Historie<br />

Ausgrabungen legten<br />

Mauerreste frei.<br />

Rathausstraße/Ecke Spandauer Straße, Altes Rathaus<br />

Vom Alten Rathaus (um 1270) ist<br />

nichts mehr zu sehen. Die Gerichtslaube<br />

und der im 15. Jahrhundert<br />

angebaute Uhrenturm ergänzten<br />

den Bau. Das Erdgeschoss wurde<br />

als Tuchhalle genutzt. Im Obergeschoss<br />

fanden die Ratssitzungen<br />

und Treffen der Tuchmacher- und<br />

Kaufmannsgilde statt. Das Rathaus<br />

war im Mittelalter mehr als der Sitz<br />

des Rates mit Versammlungs- und<br />

Festräumen, Verwaltung mit Kämmerei,<br />

Schreiberei und Archiv. Hier<br />

wurde auch Gericht gehalten, gefoltert<br />

und an den Pranger gestellt.<br />

Überwiegend war das Rathaus aber<br />

ein Wirtschaftszentrum: Im untersten<br />

Geschoss gab es Verkaufsstände<br />

sowie Lagerräume für die importierten<br />

Weine und Biere, die im<br />

Ratskeller ausgeschenkt wurden.<br />

Der Speicher diente als Getreidelager.<br />

In einem Anbau befand sich<br />

die Ratswaage. Das Alte Rathaus<br />

wurde von 1692 bis 1695 nach<br />

Plänen von Johann Arnold Nering<br />

erweitert und barock umgestaltet.<br />

Anfang des <strong>19</strong>. Jahrhunderts<br />

verkam der Bau immer mehr und<br />

wurde zu klein. In den 1860er-Jahren<br />

entstand das Rote Rathaus<br />

hinter dem bisherigen Gebäude<br />

an der Nordwestecke des Blocks.<br />

Archäologische Grabungen für die<br />

U-Bahn-Linie U5 legten etwa einen<br />

Meter dicke Mauerreste auf einem<br />

Feldsteinsockel frei, die zum einstigen,<br />

mittelalterlichen Berliner<br />

Rathaus gehörten. Vermutlich zu<br />

Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt<br />

das Untergeschoss das mächtige<br />

Kreuzrippengewölbe, dessen<br />

Pfeileransätze noch sichtbar sind.<br />

Diese Relikte sollen in dem neuen<br />

Bahnhof vor dem Rathaus ausgestellt<br />

werden. Zunächst liegen<br />

sie aber hinter einer Betonwand<br />

versteckt.<br />

Foto: Saalebaer (https://commons.wikimedia.org/wiki)<br />

Das Alte Rathaus<br />

und die Gerichtslaube<br />

um 1896<br />

und auf einem<br />

Foto von 1859 (r.).<br />

Foto: Stadtmuseum Berlin/Ottomar Anschütz<br />

Foto: F. Albert Schwartz<br />

Anna-Louisa-Karsch-Straße 7 und 9<br />

In der Anna-Louisa-Karsch-Straße 9<br />

steht das Pfarr- und Schulhaus der<br />

Garnisonkirche, 1722 einstöckig erbaut.<br />

Der Garnisonkirchplatz erinnert<br />

heute noch an die zerstörte Kirche.<br />

Die Kinder der in Berlin stationierten<br />

Soldaten erhielten hier fast zweihun-<br />

dert Jahre kostenlosen Unterricht.<br />

Zunächst wurde das Gebäude auf<br />

zwei und 1825/26 auf drei Stockwerke<br />

erhöht. Seitdem wohnte hier<br />

auch der Pfarrer. In der Amtszeit von<br />

Emil Frommel (1869–96) geschah<br />

ein weiterer Umbau des nach ihm<br />

benannten Hauses (Gedenktafel).<br />

Einige Meter weiter steht in der<br />

Nummer 7 ein Mietshaus. Es wurde<br />

vor 1802 errichtet und 1874 umgebaut<br />

und gehört im Kern vermutlich<br />

zur Erstbebauung des 18. Jahrhunderts.<br />

Darauf weisen die Baukörpergestalt,<br />

der Fensterrhythmus und<br />

die gewölbten Kellerräume hin.<br />

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