Altlandkreis Ausgabe Juli/August 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
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<strong>Das</strong> Welfen-Gymnasium und sein Förderverein<br />
Eine Schongauer<br />
Institution seit 60 Jahren<br />
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Tourist Information Schongau . Tel. 08861 214-181 . www.schongau.de<br />
Schongau | <strong>Das</strong> Welfen-Gymnasium<br />
gehört zu Schongau wie das Krankenhaus,<br />
Ballenhaus oder die Altstadt.<br />
Lediglich die etwas Älteren<br />
wer<strong>den</strong> sich an die Lechstadt ohne<br />
sein Gymnasium erinnern. Dabei<br />
ist insbesondere die Entstehungsgeschichte<br />
der Schule, die vor exakt<br />
60 Jahren in der Gründung des<br />
Gymnasiums mündete, sicherlich<br />
keine Übliche. Und darüber hinaus<br />
ganz eng mit dem Förderverein<br />
und einigen Enthusiasten verbun<strong>den</strong>,<br />
wie in einer umfangreichen<br />
Chronik nachzulesen ist, die Helmut<br />
Schmidbauer, langjähriger<br />
Lehrer am Welfen-Gymnasium, gemeinsam<br />
mit einem Geschichtskurs<br />
bereits anlässlich des 40-jährigen<br />
Jubiläums niedergeschrieben hatte.<br />
Aber der Reihe nach: Ein erster<br />
Wunsch nach einer Ausweitung des<br />
schulischen Angebots in Schongau<br />
wurde bereits Ende der Dreißigerjahre<br />
öffentlich geäußert, wurde<br />
allerdings aufgrund der Kriegswirren<br />
vorerst wieder ad acta gelegt.<br />
Anfang der 1950er-Jahre wur<strong>den</strong><br />
die Rufe nach einer „Höheren<br />
Schule“ dann wieder lauter, besonders<br />
in Kreisen des Handels und<br />
der Industrie, die in dieser Zeit in<br />
Schongau aufzublühen begann. Die<br />
Papierfabrik Haindl stellte in diesen<br />
Jahren zwei große Maschinen auf<br />
und steigerte so Produktion und<br />
Personal erheblich, 1956 errichtete<br />
Hoerbiger seinen ersten Betrieb<br />
in Schongau, viele weitere Unternehmen<br />
folgten. Die Presse titelte<br />
damals passend: „Eine stürmische<br />
Entwicklung unserer Stadt.“<br />
Allen Widerstän<strong>den</strong><br />
zum Trotz<br />
Unter anderem Dr. Richard Süttinger,<br />
damaliger Werksleiter bei<br />
Haindl, sowie Zahnarzt Dr. Adolf<br />
Maier gaben letztlich – rückblickend<br />
betrachtet – <strong>den</strong> Anstoß <strong>für</strong><br />
die Gründung eines Gymnasiums.<br />
Auch die Industrie setzte Briefe<br />
auf, formulierte darin immer wieder<br />
ihren Wunsch nach der neuen<br />
Schule. Es gab allerdings<br />
auch Widerstände, schließlich<br />
war die Eröffnung der<br />
Staatlichen Mittelschule in Schongau<br />
keine fünf Jahre her, außerdem<br />
waren einige Investitionen im Bereich<br />
des öffentlichen Lebens vonnöten.<br />
In einer nicht öffentlichen<br />
Stadtratssitzung Ende 1956 erfuhren<br />
die Anwesen<strong>den</strong>, dass Kultusministerium<br />
und die zuständigen<br />
staatlichen Stellen dem Projekt<br />
zwar generell wohlwollend gegenüber<br />
stan<strong>den</strong>, der frühere Schongauer<br />
Landrat Dr. Gustav Hilger<br />
hinsichtlich der Finanzen allerdings<br />
keine sonderlich rosigen Prognosen<br />
abgab. Eine notwendige Darlehensaufnahme<br />
der Stadt in Höhe<br />
von mindestens einer Millionen<br />
Mark konnte das Landratsamt angesichts<br />
des damaligen städtischen<br />
Schul<strong>den</strong>standes nicht genehmigen.<br />
Es dauerte erneut eine Weile,<br />
ehe mit Dr. Otto Ranz ein großer<br />
Gymnasiums-Be<strong>für</strong>worter Bürgermeister<br />
von Schongau wurde und<br />
wieder Schwung in die Angelegenheit<br />
kam. Ein Meilenstein in der<br />
Aus dem Archiv: Vor (Bild links)<br />
und während des Welfen-Gymnasium-Baus.<br />
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