Altlandkreis Ausgabe Juli/August 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
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„Graficum – Werkstattseminare <strong>für</strong> Bildnerisches Gestalten“ bei Peter Mayr<br />
Ein kreatives Experimentierfeld<br />
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Peiting | Peter Mayr hat eine bewegte<br />
Vita: Ständig unterwegs,<br />
wenig Stillstand – das Leben eines<br />
Künstlers eben. Seit 1993 ist<br />
er mittlerweile als freischaffender<br />
Künstler tätig. „Ein immerwährender<br />
Kampf“, sagt er allen voran<br />
über <strong>den</strong> finanziellen Aspekt, aber:<br />
„Ich konnte mich immer ganz gut<br />
von meiner Kunst ernähren“, zeigt<br />
er sich mit seiner bisherigen Karriere<br />
durchaus zufrie<strong>den</strong>, insbesondere,<br />
wenn er an eine Vielzahl<br />
seiner Kollegen <strong>den</strong>kt. Bereits mit<br />
15 war ihm klar, dass er Künstler<br />
wer<strong>den</strong> wolle. Nach eher semierfolgreichem<br />
Schulbesuch, ist er<br />
zunächst „in eine Lehre als Dreher<br />
geflüchtet“, die er allerdings<br />
alsbald abbrach. Anschließend<br />
ging es <strong>für</strong> ihn durch ganz Europa:<br />
Madrid, Paris, Neapel. Auf seiner<br />
Europatour besuchte Mayr unter<br />
anderem zahlreiche Museen. „Da<br />
reifte die Erkenntnis, dass man<br />
aus der Kunst etwas machen kann,<br />
wenn man seine Abschlüsse hat.“<br />
Er kehrte heim, holte Mittlere Reife<br />
nach, ging zunächst an die Hochschule<br />
<strong>für</strong> Kunst und Design in<br />
Hannover, dann an die Akademie<br />
der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Künste in München.<br />
<strong>Das</strong> Atelier von Peter Mayr lässt kaum einen Künstler-Wunsch offen.<br />
Jetzt will Peter Mayr, derzeit darüber<br />
hinaus technischer Mitarbeiter<br />
des Kunstprojektes „Stoa 169“ in<br />
Polling, seine geballte Erfahrung<br />
weitergeben, hat deshalb „Graficum“<br />
gegründet.<br />
Festes Programm<br />
mit festen Terminen<br />
Seinen ersten Volkshochschul-<br />
Kurs in Peiting leitete Peter Mayr<br />
bereits mit 21, kann mittlerweile<br />
also auf über 30 Jahre Erfahrung<br />
in Sachen Dozieren zurückblicken.<br />
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit<br />
hatte er zudem auf Anfrage<br />
immer wieder Kurse etwa über<br />
Siebdruck, Radierungen oder auch<br />
Aktzeichnen gegeben. Mit seinem<br />
„Graficum“ will er diesen Weg nun<br />
professionalisieren, ein festes Programm<br />
mit festen Terminen anbieten.<br />
Auch Schnupperkurse <strong>für</strong><br />
Kinder in <strong>den</strong> Ferien sollen fix im<br />
Kursplan integriert sein. Mappenberatung<br />
<strong>für</strong> angehende Stu<strong>den</strong>ten<br />
an weiterführen<strong>den</strong> Institutionen<br />
wie Akademien, Hochschulen<br />
oder gestalterischen Fachschulen<br />
hatte er ebenso immer schon auf<br />
Anfrage angeboten. „Bisher ist tatsächlich<br />
nur eine durchgefallen,<br />
aufgrund einer Themaverfehlung“,<br />
sagt Peter Mayr durchaus<br />
mit Stolz. Klar, dass<br />
es dieses Angebot fortan auch im<br />
„Graficum“ geben wird. Hilfreich<br />
ist sicherlich, dass er selbst schon<br />
zigmal einem Mappen-Komitee<br />
angehörte, daher genau weiß,<br />
worauf es ankommt. Von 2005 bis<br />
2012 war er zunächst Lehrbeauftragter,<br />
schließlich Dozent, technischer<br />
Mitarbeiter und Werkstattleiter<br />
an der Hochschule Augsburg<br />
in der Fakultät <strong>für</strong> Gestaltung. Seit<br />
2012 ist er Fachlehrer <strong>für</strong> Zeichnen,<br />
Schrift, Grafik und Kunstgeschichte<br />
an der Berufsschule <strong>für</strong><br />
Holzbildhauer in Oberammergau.<br />
„Es war das erste Mal, dass ich<br />
einen Fulltime-Job und eine gewisse<br />
Sicherheit hatte“, sagt Peter<br />
Mayr über die Lehrtätigkeit, mit<br />
der zum Ende des Schuljahres<br />
Schluss sein soll, damit er sich<br />
voll und ganz auf „Graficum“ konzentrieren<br />
kann. „Ich freue mich<br />
auf das Wiedererlangen der Unabhängigkeit“,<br />
sagt er. Gibt aber<br />
zeitgleich zu, Respekt zu haben,<br />
„obwohl ich stets von unbändigem<br />
Optimismus getragen bin“. Ein<br />
gewisses Risiko gebe es natürlich,<br />
das aber bei weitem nicht mehr so<br />
groß wie am Anfang seiner Karriere<br />
sei. Schließlich konnte sich Mayr<br />
über die Jahrzehnte ein gewaltiges<br />
Netzwerk aufbauen, darunter<br />
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Blockseminare <strong>für</strong> manuelle Drucktechniken stehen ebenso auf dem<br />
„Graficum“-Kursplan wie das Aktzeichnen.<br />
26 | altlandkreis