Berliner Kurier 25.06.2019
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12 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 25. Juni 2019 *<br />
Nach dem Johannistag darfder<br />
Spargel ins Kraut schießen.<br />
Spargelsaison<br />
ist zu Ende<br />
Beelitz –Mit dem gestrigen<br />
Johannistag ist die Spargelsaison<br />
zu Ende gegangen.<br />
Bis zum Wochenende werde<br />
das letzte Gemüse noch in<br />
einigen Hofläden verkauft,<br />
so Jürgen Jakobs, Vorsitzender<br />
des Beelitzer Spargelvereins.<br />
Mit der Ernte ist<br />
Jakobs „sehr zufrieden“.<br />
11000 Tonnen Beelitzer<br />
Spargel seien geerntet worden,<br />
in ganz Brandenburg<br />
seien es 22000 Tonnen gewesen.<br />
2018 war es 200 Tonnen<br />
mehr. Die Zeit nach dem<br />
Johannistag brauche das<br />
Gemüse, um über sein Laub<br />
Sonnenlicht einzufangen<br />
und Kohlehydrate in den<br />
Wurzeln einzulagern. Das<br />
sei wichtig für die nächste<br />
Spargelernte.<br />
Auch Bund plant<br />
Mietendeckel<br />
Berlin –Die Bundesregierung<br />
plant einen Mietendeckel<br />
für bundeseigene Wohnungen.<br />
Das geht aus einem<br />
Haushaltsvermerk des Bundesfinanzministeriums<br />
hervor,<br />
der dem KURIER (Redaktionsnetzwerk<br />
Deutschland)<br />
vorliegt und der morgen<br />
beschlossen werden soll.<br />
Demnach soll zugelassen<br />
werden, dass die Bundesanstalt<br />
für Immobilienaufgaben<br />
in „angespannten Wohnungsmärkten“<br />
sowie Großstadtregionen<br />
die Mieten<br />
„auf die untere Grenze des<br />
im Mietspiegel ausgewiesenen<br />
Wertes festlegt“. RND<br />
Foto: dpa<br />
Moderator Jochen Bendel<br />
Jetzt macht er Berlins Tiere<br />
zu TV-Stars<br />
Der 51-Jährige<br />
stellt in „Haustier<br />
sucht Herz“ Hunde<br />
und Katzen aus<br />
der Hauptstadt vor<br />
Von<br />
FLORIAN THALMANN<br />
Falkenberg – Berlins Tierheim-Tiere<br />
habeneinen neuen<br />
Helden–und derist ein Promi:<br />
TV-Moderator JochenBendel<br />
stattete den Hunden und Katzen<br />
einen Besuch ab, ummit<br />
ihnen eine Episode für seine<br />
Show „Haustier sucht Herz“<br />
zu drehen, für die Tiere ein<br />
neues Zuhause zu finden.<br />
Seit dreieinhalb Jahren moderiert<br />
Bendel die Sendung, die das<br />
Ziel hat, schwer vermittelbaren<br />
Tieren ein Zuhause zu suchen.<br />
„Das sind oft die Kandidaten,die<br />
lange untergebracht sind –die<br />
schüchternen, die aggressiven,<br />
die, die immer übersehen werden“,<br />
sagt er dem KURIER.<br />
Nach jahrelanger TV-Karriere<br />
(u.a. „Big Brother“) wollte<br />
Bendel sein Leben verändern,<br />
studierte, machte eine Ausbildung<br />
zum Hunde-Verhaltenstrainer.<br />
„Mich hat das Schicksal<br />
der Tiere immer mitgenommen<br />
–ich wollte wissen, warum sie<br />
sich so verhalten, den richtigen<br />
Platz für sie suchen.“ Er wolle<br />
den Tieren eine Persönlichkeit<br />
geben –ein Rezept, das hilft: 90<br />
Prozent der vorgestellten Tiere<br />
werden vermittelt.<br />
Bei den Drehs erlebte Bendel<br />
auch dramatische Geschichten.<br />
„Ich traf eine Schäferhündin, die<br />
abgegeben wurde, weil das Frau-<br />
Foto: Thomas Uhlemann<br />
chen ins Krankenhaus musste –<br />
doch sie verließ die Klinik nie<br />
wieder“, erzählt er. „Ein Jahr<br />
langsaß die Hündin im Zwinger,<br />
wartete auf sie. Wenn Besucher<br />
kamen, versteckte sie sich, weil<br />
Jochen Bendel<br />
(51)mit Kater<br />
Ruben –auch er<br />
kommt in der<br />
Berlin-Episode<br />
von„Haustier<br />
sucht Herz“ vor.<br />
sie nicht angeschaut werden<br />
wollte.“ Bendel ging mit ihr auf<br />
den Friedhof. Die Hunde-Dame<br />
konnte die Trauer um Frauchen<br />
überwinden. Solche Geschichten<br />
seien auch für ihn als Tierfreund<br />
–Bendel und sein Mann<br />
haben zwei Hunde – schwer.<br />
„Wirhabennach den Drehsauch<br />
oft geweint.“<br />
Neue Folgen laufen jeden Donnerstag,<br />
um 20.15 Uhr,auf Sat.1Gold<br />
IG-Metall-Aktivisten<br />
hüllten Karl Marx<br />
und Friedrich Engels<br />
in rotesTuch.<br />
Foto: Uhlemann<br />
Berlin –Mehrere Zehntausend<br />
Mitglieder der IG Metall aus<br />
ganz Deutschland werden am<br />
Sonnabend vor dem Brandenburger<br />
Tor demonstrieren.<br />
Motto: #Fairwandel. Es geht<br />
darum, dass Klimawandel, Globalisierung<br />
und Digitalisierung<br />
bewältigt werden, ohne dass<br />
Jobs unter die Räder kommen.<br />
Ökologie und Soziales müssten<br />
in Deckung gebracht werden,<br />
weil beispielsweise laut einer<br />
Daimler-Studie in der Auto-<br />
Industrie damit zu rechnen ist,<br />
dass die Verkehrswende fünf<br />
von sechs Jobs kosten wird, insgesamt<br />
mehrere Hunderttausend:<br />
Die Herstellung eines<br />
Elektroautos ist deutlich weni-<br />
IG Metall geht für sichereIndustrie-Jobs auf die Straße<br />
ger kompliziert als die eines<br />
Benziners oder Diesels.<br />
Die IG Metall wirft der Bundesregierung<br />
und vielen Unternehmen<br />
vor, verschnarcht auf<br />
die Herausforderungen zu reagieren.<br />
Es müsse mehr Geld in<br />
den öffentlichen Nahverkehr<br />
und in Lademöglichkeiten von<br />
Elektrofahrzeugen investiert<br />
werden, außerdem in Bildung<br />
und Weiterbildung.<br />
Klaus Abel aus dem IG Metall-Bundesvorstand<br />
weist darauf<br />
hin, dass nicht nur die<br />
Standorte der großen Konzerne<br />
betroffen sein werden: In Marienfelde<br />
baut Daimler Verbrennungsmotoren,<br />
BMW in<br />
Spandau Motorräder und Pierburg<br />
in Gesundbrunnen Ventilsteuerungen<br />
und Abgasrückführungssysteme.<br />
Dazu kommen<br />
kleine und mittlere Betriebe.<br />
die Teile zuliefern.<br />
Am Montagabend zog eine<br />
Gruppe Gewerkschafter durch<br />
die Innenstadt und machte mit<br />
einer Verhüllungsaktion auf die<br />
Demo aufmerksam: Karl Marx<br />
und Friedrich Engels auf dem<br />
Marx-Engels-Forum, der heilige<br />
Georg im Nikolaiviertel und<br />
eine Skulptur auf der Museumsinsel<br />
wurden in roten Stoff<br />
gehüllt. Nach Einbruch der<br />
Dunkelheit sollten außerdem<br />
zwei prominente Gebäude mit<br />
dem Demo-Termin und Parolen<br />
angestrahlt werden. GL