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Berliner Kurier 25.06.2019

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* BERLINER KURIER, Dienstag, 25. Juni 2019<br />

Teamchef kritisierterstmals Leistung<br />

Le Castellet – Die Fünf wird<br />

für Sebastian Vettel (31) immer<br />

mehr zur allumfassenden<br />

Schicksalzahl. Mit seiner<br />

Startnummer fünf wollte er<br />

im fünften Ferrari-Jahr endlich<br />

seinen fünften Titel holen<br />

und es seinem Idol Michael<br />

Schumacher (50) gleichtun.<br />

Der Risszwischen<br />

Ferrari und Vettel<br />

In Montréal<br />

versuchte<br />

Ferrari-Teamchef<br />

Mattia Binotto (l.),<br />

seinen frustrierten<br />

Star Sebastian Vettel<br />

noch zu trösten. Das<br />

ist seit dessen<br />

Nicht-Leistung und<br />

Kritik von<br />

Le Castellet<br />

vorbei.<br />

Doch dieser Traum ist nach<br />

seinem enttäuschenden fünften<br />

Platz in Frankreich mit schon<br />

76 Punkten Rückstand auf Lewis<br />

Hamilton (34) endgültig geplatzt<br />

–und nun gibt ihm erstmals<br />

sein Ferrari-Teamchef<br />

Mattia Binotto (49) eine Fünf!<br />

Der Riss zwischen der seit<br />

2007 dem Titel hinterherfahrenden<br />

Scuderia und ihrem teuren<br />

Krisen-Piloten (35 Mio. Euro/Jahr)<br />

trat in Le Castellet<br />

erstmals offen zutage!<br />

Während Vettel mit seinem<br />

zu lahmen Auto haderte („Wir<br />

wollten die Lücke zu Mercedes<br />

wesentlich verringern, dieses<br />

Ziel ist verpasst. Wir haben versagt“)<br />

und Ferraris Fehlentwicklungen<br />

kritisierte („Einie<br />

neue Teile haben nicht funktioniert,<br />

wir mussten deshalb zurückbauen“)<br />

widersprach ihm<br />

Binotto öffentlich.<br />

„Mercedes war hier nicht so<br />

dominant wie in Barcelona. Das<br />

ist für mich wichtig. Wir sind<br />

noch nicht da, wo wir sein wollten.<br />

Aber wir haben das Auto<br />

Foto: dpa<br />

SPORT 23<br />

seit Barcelona verbessert“, sagt<br />

der Italiener im Hinblick auf<br />

das Desaster auf der kurvigen<br />

Referenzstrecke in Katalonien,<br />

auf der Vettel beim Wintertest<br />

noch Bestzeit gefahren war.<br />

Wie wir jetzt wissen, war das<br />

ein Zufallsprodukt aus kühlen<br />

Asphalttemperaturen und<br />

Mercedes-Understatement.<br />

Erst beim Saisonstart in Melbourne<br />

ließen die Silbernen die<br />

Hosen runter und stürzten die<br />

Paarung Ferrari/Vettel in eine<br />

tiefe Beziehungskrise.<br />

Während Vettel trotz seiner<br />

finalen schnellsten Rennrunde<br />

ernüchtert sagt: „Dass ich mit<br />

neuen weichen Reifen nur<br />

knapp schneller war als Lewis<br />

zeigt, wie viel Luft die Mercedes<br />

noch nach oben haben“, kritisiert<br />

Binotto erstmals Vettels<br />

Leistung: „Im Quali ist ihm<br />

auch nicht die beste Runde gelungen<br />

(nur Siebter).“ Und er<br />

fügt süffisant hinzu: „Aber es<br />

wird wieder Rennen geben, wo<br />

er sein Können zeigen kann.“<br />

So reden Fußballtrainer über<br />

erfolglose, überbezahlte Altstars,<br />

die sie gerne von der Gehaltsliste<br />

hätten. Damit lässt Binotto<br />

Vettel öffentlich fallen.<br />

Der schon nach acht Rennen als<br />

Teamchef entzauberte „Harry<br />

Potter“ steht in Italien unter<br />

Mega-Druck und scheint nun<br />

voll auf Supertalent Charles<br />

Leclerc (21) zu setzen. Den<br />

schnellen Monegassen bremste<br />

er in Le Castellet auch erstmals<br />

nicht per Stallorder ein.<br />

Die Luft knistert bei Ferrari,<br />

man darf gespannt sein, ob sie<br />

sich in Spielberg (Sonntag, 15.10<br />

Uhr) entlädt? Für das Rennen<br />

sieht Vettel schwarz: „In einer<br />

Woche kann man nicht so viel<br />

machen. Vielleicht ist das<br />

Größte, was uns entgegenkommt,<br />

das Streckenlayout.“<br />

Doch Hoffnung hat er nicht:<br />

„Wir sollten vielleicht einfach<br />

auf dem alten Österreichring<br />

fahren, der hatte nicht so viele<br />

Kurven.“ Oliver Reuter<br />

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