Berliner Kurier 25.06.2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
*<br />
LEUTE<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 25. Juni 2019<br />
Darfman<br />
über<br />
dieStasi<br />
lachen,<br />
Herr<br />
Haußmann?<br />
Foto: Markus Wächter<br />
Leander Haußmann drehte<br />
„Sonnenallee“ und „NVA“,<br />
sein nächstes Projekt soll eine<br />
Komödie über die Spitzel<br />
der Stasi werden.<br />
Der Regisseur,der morgen<br />
60 Jahrealt wird, im Gespräch<br />
über seinen neuen Film<br />
In „Sonnenallee“ ließ er mehrere<br />
Jungs in Ostberlin zu<br />
britischem Rock tanzen, in<br />
„NVA“ schaute er satirisch<br />
auf die DDR-Armee. Immer<br />
wieder brachte Regisseur Leander<br />
Haußmann den Osten<br />
ins Kino –nun wird der Filmemacher<br />
60 Jahre alt.<br />
Seine Streifen über die DDR<br />
waren vor allem immer eines:<br />
unterhaltsam. Und das soll<br />
auch sein neuester Film werden,<br />
eine Komödie über die<br />
Stasi! Aber: Darf man das? „Ich<br />
finde, dass man nach 30 Jahren<br />
endlich über die Stasi lachen<br />
darf“, sagt Haußmann. „Wir<br />
fanden die Leute auch damals<br />
lustig. Die sahen scheiße aus,<br />
die waren unbeholfen, die gehörten<br />
nicht dazu. Die gingen<br />
uns auf die Nerven und wir hatten<br />
immer das Gefühl, wir tanzten<br />
denen gehörig auf der Nase<br />
herum. Wir wussten ja nicht,<br />
dass wir so infiltriert waren.“<br />
Seit sechs Jahren bereitet er<br />
„Leander Haußmanns Stasikomödie“<br />
vor, die Hauptrolle<br />
wird David Kross übernehmen.<br />
Mit dabei seien auch frühere<br />
Schauspieler der Volksbühne.<br />
„Ich habe immer ernsthafte<br />
Themen genommen und versucht,<br />
sie unterhaltsam zu vermitteln.<br />
Nicht im Sinne eines<br />
Lehrers, sondern eines albernen<br />
Schülers“, sagt Haußmann.<br />
Er fläzt sich auf eine Holzbank<br />
in einem <strong>Berliner</strong> Café, bestellt<br />
ein Bier und steckt sich eine Zigarette<br />
an, die Haare ein bisschen<br />
durcheinander.<br />
Geboren wurde Haußmann,<br />
der morgen 60 Jahre alt wird,<br />
1959 in Quedlinburg in Sachsen-Anhalt,<br />
aufgewachsen ist<br />
er in Ost-Berlin. Nach einer<br />
Druckerlehre studierte er an<br />
der Schauspielschule Ernst<br />
Busch. Sein Vater Ezard Haußmann<br />
wurde von der Stasi bespitzelt<br />
und bekam als Schauspieler<br />
Berufsverbot, auch über<br />
Leander gab es eine Akte. Seiner<br />
Meinung nach wird heute<br />
oft Schwarz-Weiß-Malerei betrieben.<br />
„Wir müssen uns leider<br />
der Tatsache stellen, dass die<br />
Leute von der Stasi auch Menschen<br />
waren. Möglicherweise<br />
sogar wie du und ich“, sagt er.<br />
Politik und Kultur hätten das<br />
Bedürfnis, der Geschichte das<br />
Siegel der Ernsthaftigkeit aufzudrücken,<br />
sagt Haußmann.<br />
Dem wolle er etwas entgegenhalten.<br />
Julia Kilian<br />
Er war der King of Pop. Michael<br />
Jackson, der heute genau vor<br />
zehn Jahren im Alter von 50<br />
Jahren starb. Doch die Musik<br />
des nicht ganz umstrittenen Super-Stars<br />
lebt weiter. Unter anderem<br />
in dem Musical „Beat<br />
It!“, das vergangenes Jahr in<br />
Berlin Premiere feierte. Und<br />
zur Freude Jacko-Fans soll es<br />
Musical ehrtden King of Pop<br />
nun wieder in der Hauptstadt<br />
aufgeführt werden.<br />
„Thriller“, „Billie Jean“, „Dirty<br />
Diana“: Insgesamt 25 der<br />
größten Hits von Michael Jackson<br />
bringt das Musical auf die<br />
Bühne, und erzählt in über zwei<br />
Stunden, wie der Sänger als<br />
Kind mit seinen Geschwistern<br />
bei den Jackson 5anfing und in<br />
den 80ern zum Superstar wurde.<br />
Hauptdarsteller Dantanio<br />
Goodman wird auf der Bühne<br />
zum perfekten Jacko-Ebenbild.<br />
Die spektakuläre Show wird<br />
vom 2. bis 5. April 2020 im<br />
Theater am Potsdamer Platz<br />
wieder in Berlin zu sehen sein.<br />
Karten gibt es schon zu kaufen.<br />
Siehe auch Seite 29<br />
Foto: dpa<br />
Die „Beat It“-Stars<br />
Dantanio Goodman<br />
und KoffiMissah<br />
ehren ihr Idol.