SC_Programmheft_2019_alle

VENTIL-SPIELE
Ein Pokal ist etwas feines, symbolisiert
er doch einen vorderen Platz bei einem
sportlichen Wettbewerb. Damit diese
Trophäe ihren Logenplatz in Sichtweite von
Besitzer und Besuchern auf Dauer behalten
darf, muss sie schon optisch herausragend
sein, idealerweise sogar noch eine Geschichte
erzählen. Handeln sollte diese Geschichte
von Kreativen, von alten Autos und neuen,
ungewohnten Verbindungen. Womit wir bei
den aktuellen Skulpturen wären, die Oldtimerfan
Sandra Bugglé von Watchmore gemeinsam
mit der Designerin Ulrike Vogt für die
siegreichen Teams der Motor-Presse-Rallyes
2019 kreiert hat.
In der Schmuck- Gold- und Uhrenstadt
Pforzheim schufen sie eine spannende Synthese
aus verschiedenen Materialien, die in
völlig neuem Zusammenhang gegen jede wohnheit kombiniert
Gewurden.
Gefertigt in traditioneller Herstellung
Die Basis bildet ein Granitblock, pur und authentisch
schwarz wie die Asphaltstraße. Darauf
sitzt ein transparenter Quader aus Acrylglas,
dessen Optik die Brücke schlägt zum
gewohnten Erscheinungsbild eines Pokals.
Damit könnte man zufrieden sein, Kategorie
und Platz draufgraviert, fertig. Aber dann: Ein
Lochblech, das im Original für Kühlergrille
und Verblendungen verwendet wird, schmiegt
sich um den Fuß des Acryl-Quaders, gibt ihm
Struktur und Halt.
Vollends der Beliebigkeit entrissen wird
das nun klar als Handwerkskunst erkennbare
Objekt durch das optisch die Diagonale
aufnehmende Ventil, ein Original von
Rheinmetall. Es dient im richtigen Leben den
Gaswechseln im Zylinderkopf eines Ford
Mondeo, Sierra oder Escort bis zurück in die
Achtzigerjahre. Solcherart veredelt dürfte der
zur Skulptur gewordene Pokal seinen Ehrenplatz
im Blickpunkt behalten, wetten?
24