SC_Programmheft_2019_alle

Das Cockpit gibt
sich so sportlich
wie bequem
nalist Denis Jenkinson im Mercedes 300 SLR
als Sieger abgewunken vor Teamkollege Juan
Manuel Fangio. Auf Platz 5 kamen der Amerikaner
John Fitch und Kurt Gesell im 300 SL
ins Ziel mit einer Stunde, 21 Minuten und 33
Sekunden Rückstand.
Klingt viel, meinen Sie? Es relativiert sich,
wenn man berücksichtigt, dass Stirling Moss
damals der wohl beste Allround-Pilot auf diesem
Planeten war und selbst der große Juan
Manuel Fangio – der allerdings allein fuhr – im
Schwesterauto fast 32 Minuten Rückstand auf
den Briten hatte. Noch wichtiger: Beim 300
SLR handelt es sich im Grunde um einen reinrassigen
Formel 1 mit zweisitziger Karosserie,
auf drei Liter Hubraum aufgebohrtem Reihenachtzylinder
mit desmodromischer Ventilsteuerung,
gut 300 PS sowie nur 880 kg Trockengeweicht.
Der 300 SL von Fitch war praktisch
serienmäßig und wog über 1300 Kilo.
„Der Motor hatte durch Feintuning etwa
225 PS, mit der 3,64er-Übersetzung lief das
Auto rund 235 km/h“, erklärt Michael Plag
vom Mercedes-Benz Classic Center in Fellbach
bei Stuttgart. Mit der längsten von fünf
Achsübersetzungen und verkleidetem Unterboden
knackte selbst ein serienmäßiger
Flügeltürer die 250-km/h-Marke, für die Mille
Miglia 1955 verwendete Mercedes aufgrund
der vielen Berge die mittlere Übersetzung und
eben 235 km/h.
Zum Vergleich: Moss’ 300 SLR rannte fast
300, was auf den langen Geraden etwa in der
Reggio Emilia unschätzbare Vorteile brachte.
Entsprechend hoch sollte man die Leistung
des Amerikaners John Cooper Fitch einschätzen,
der übrigens im Zweiten Weltkrieg als
Kampfpilot in der US Army gedient hatte und
zwei Monate vor Kriegs ende abgeschossen
und interniert wurde. 1951 gewann er das
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