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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 163 · M ittwoch, 17. Juli 2019 15<br />
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Leserbriefe<br />
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Leserbriefe<br />
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Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Wassoll das Geschwafel,<br />
dann geh doch zur Tafel<br />
Feuilleton: „Die Familie der Hohenzollernfordertvon<br />
der Bundesregierung<br />
Kunstwerke und Kulturbesitz in Millionenhöhe“<br />
von Nikolaus Bernau<br />
(15. Juli)<br />
Du edler Sproßvon blauem Blut.<br />
Geht es Dirwirklich nicht mehr gut?<br />
VonHohenzollernschweift Dein<br />
Blick trüb in die Vergangenheit zurück.<br />
Cecilienhof bleibt allen offen,<br />
auf Wohnrecht kannst Du nicht<br />
mehr hoffen.<br />
Wassoll das ganzeErbgeschwafel?<br />
Bist Du in Not, dann geh zur Tafel.<br />
Erweist Dein Handeln sich als Flop<br />
und bleibst Du weiter ohne Job,<br />
dann stell den Antrag auf Papier.<br />
So kriegst Du wenigstens HartzIV!<br />
Hannelore Fischer,Berlin-Köpenick<br />
Schon solche Forderungen zu diskutieren,<br />
ist erschreckend. Hinzu<br />
kommt die Ungleichbehandlung.<br />
Viele Normalbürger erhalten ihr<br />
ehemaliges Gut nicht zurück, z.B.<br />
weil die Enteignung durch die sowjetische<br />
Besatzungsmacht erfolgte.Bei<br />
den Hohenzollernhaben die Vorfahren<br />
mit Krieg und Abdankung jedes<br />
Anrecht verloren.<br />
Klaus Krause, Berlin-Prenzlauer Berg<br />
Mit völligem Unverständnis registriere<br />
ich, dass die Hohenzollern<br />
Schlösser und Kunstschätze zurückfordern.<br />
Die können höchstens zu<br />
ortsüblichen Preisen mieten und<br />
den Staat für den bisherigen Unterhalt<br />
entschädigen. Ich bin auch entsetzt,<br />
dass über Kunstschätze aus<br />
dem Preußischen Kulturbesitz verhandelt<br />
wird. Diese Leute haben bis<br />
1919 nichts besessen, für das sie eigene<br />
Leistung erbracht hätten.<br />
Wolfgang Röseler,per E-Mail<br />
Die SeebrückeinAhlbeck an der Ostsee<br />
Alles eine Frage des Willens<br />
Berlin: „Mit dem ICE an den Ostseestrand“ von Peter Neumann<br />
(16. Juli)<br />
Ichverfolge seit Jahren die Diskussion und die Bemühungen, dieseVerbindung<br />
wieder in Betrieb zu nehmen. Es würde mich sehr freuen,<br />
wenn es nun echte Fortschritte gibt. Bevoraber ein ICE in Heringsdorf<br />
hält, könnte man wieder auf kurzfristig realisierbareProjekte zurückrudern.<br />
Es fuhr schon mal ein Regionalzug vonBerlin-Lichtenbergdurch<br />
bis nach Heringsdorf. An den Wochenenden, als es das Ostseeticket<br />
noch gab. Hier könnte die Bahn wirklich etwas tun und zwar ziemlich<br />
zeitnah. Alles eine Frage des Willens.<br />
Sabine Proll, per E-Mail<br />
Wünsche mir Politiker,die Bossen die Stirnbieten<br />
Politik: „Das Meer,ein Trauerspiel“<br />
von Anja Reich<br />
(29. Juni)<br />
Wir reden soviel über Lebensmittelvernichtung<br />
und Plastikmüll, aber<br />
tun nichts. Unsere Regierung geht<br />
als Bittsteller zur Industrie, statt mit<br />
Gesetzen alles zu erzwingen. Ich<br />
wünsche mir Politiker, die Konzernbossen<br />
die Stirn bieten. Früher gab<br />
es Getränke überwiegend nur in<br />
Glasflaschen. Wenn man heute nach<br />
Glasflaschen sucht, dann findet man<br />
nur sehr wenig. Die meisten Verpackungen<br />
sind aus Plastik. Warum<br />
kehrt man nicht zum Glas zurück?<br />
EinGesetz, das Anbieter verpflichtet,<br />
Getränke zu 80 Prozent in Glasgefäßen<br />
auszuliefern, würde den Plastikmüll<br />
erheblich verringern. Man<br />
muss die Industrie zwingen, sowas<br />
umzusetzen. Das wäre ein großer<br />
Schritt zur Erhaltung der Umwelt<br />
und gegen Plastikmüll und Lebensmittelvernichtung.<br />
Erinnern wir die<br />
Abgeordneten doch immer wieder<br />
daran, vonwem sie ihreGehälter bekommen<br />
–nämlich vomVolk.<br />
Batzdorf, per E-Mail<br />
Der Niedergang der einst<br />
stolzen Sozialdemokratie<br />
Feuilleton: „Eine Zukunft, an die man<br />
glauben kann“ von Heinz Bude<br />
(5. Juli)<br />
So stellt sich im Nachhinein auch<br />
heute immer noch die große Frage,<br />
warum damals ausgerechnet die am<br />
IMAGO IMAGES<br />
Solange ich denken kann, fuhr ich nach Usedom mit der Bahn. In den<br />
70er-Jahren gab es einen sogenannten D-Zug, mit Platzkartenreservierung<br />
von Berlin bis Wolgast. Man musste dann mit den Koffern zu<br />
Fuß über die Brücke laufen, um die Inselbahn zu erreichen. Irgendwann<br />
wurden Schienen über die Brücke gelegt. Die jetzt durchgehende<br />
Fahrt von Züssow bis Ahlbeck mit den blauen Wagen der Bäderbahn<br />
war durchaus angenehm. Doch jetzt, da die <strong>Berliner</strong> Regionalzüge<br />
in Richtung Ostsee immer voller werden und die Urlaubsreise<br />
einer Strapazegleicht, bin ich schweren Herzens aufs Auto umgestiegen.<br />
Ichfahrenur noch auf der Insel mit der Bahn. DerWiederaufbau<br />
der Strecke über Ducherow und Karnin wäreein Traum für mich. Aber<br />
ich bin mir sicher, erwird niemals in Erfüllung gehen. Die Insulaner<br />
selbst werden dagegen sein, denn die Bahn wird ihnen ihre letzten<br />
stillen Orte rauben.<br />
Ralf Krüger,<br />
Berlin-Köpenick<br />
weitesten links stehende Bundesregierung<br />
unter GerhardSchröder,zusammen<br />
mit den Grünen, die<br />
schärfsten Gesetze in Form von<br />
HartzIVgegen die sozial Schwachen<br />
erlassen hat?! Vielleicht ist ja (auch)<br />
darin der Niedergang der einst so<br />
stolzen Sozialdemokratie zu finden.<br />
Weil eben das Volk doch nicht so vergesslich,<br />
so unverzeihlich zu versöhnen<br />
ist, wie von der Politik geglaubt,<br />
gehofft und angenommen wird?!<br />
DirkKraneis, Berlin-Pankow<br />
Wahrscheinlich haben wir in<br />
einem anderenLand gelebt<br />
Magazin: „Denk ich an die DDR“ von<br />
Hartmut Palmer<br />
(6. Juli)<br />
Will der Autor 30 Jahre nach dem<br />
Mauerfall die DDR-Bürger erneut<br />
beleidigen und diskriminieren, wie<br />
es leider immer wieder die sogenannten<br />
Besser-Wessis getan haben?<br />
Ich dachte, wir sind nun endlich<br />
weiter und respektieren die unterschiedlichen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
der Menschen in beiden<br />
deutschen Teilen.<br />
Rainer Menzel, per E-Mail<br />
DerBlick ist doch sehr verengt.Wenn<br />
der Autor beim Geruch von Lysol<br />
(den ich nie bemerkt habe, aber ich<br />
musste auch keine Grenzkontrolle<br />
durchmachen) gleich an Unfreiheit,<br />
Unterwerfung und Diktatur denkt.<br />
Es gab andereGerüche,etwa vonder<br />
Kohleheizung, die mehr störten –<br />
aber eben nur die Ossis.<br />
HubertGrassmann, per E-Mail<br />
Wahrscheinlich haben wir in einem<br />
anderen Land gelebt. Jedenfalls<br />
kann ich mich an solche Zustände<br />
nicht erinnern. Ja, eswar nicht alles<br />
gut und ja, es gab Häuser, andenen<br />
der Putz bröckelte. Ähnliche Bilder<br />
könnte ich heute schießen, wenn ich<br />
durch Neukölln gehe. Obdachlose<br />
am Kotti und am Bahnhof Friedrichstraße<br />
kann man jeden Tagfotografieren.<br />
Sind die typisch für unser<br />
Land?<br />
Klaus Dornath, per E-Mail<br />
Ichbin meinen Weggegangen, ohne<br />
zu jammern, obwohl es manchmal<br />
ganz schön Kraft gekostet hat. Ich<br />
hab tolle Menschen kennengelernt<br />
und auch viele Dinge im Westen gesehen,<br />
die nicht in Ordnung sind.<br />
Auch hier gibt es Rassisten, vielleicht<br />
ein wenig vornehmer als im Osten.<br />
Hatdas Ruhrgebiet immer nach Flieder<br />
gerochen? Ich habe nicht in einem<br />
zerfallenden Haus gelebt, und<br />
gerochen hat es bei uns auch nicht.<br />
Karin Flachshaar,<br />
per E-Mail<br />
Für mich ist der Artikel (und ich bin<br />
auch schon 73 Jahre alt) eine einseitige<br />
Darstellung der Situation im Osten<br />
inklusive der 50er Jahre, die ich<br />
so nicht empfunden habe. Ich weiß<br />
auch, dass es viele Mängel gab. Aber<br />
auch im Westen wurde vieles langsam<br />
aufgebaut, wenn auch schneller<br />
als im Osten.<br />
Ursula Greve, per E-Mail<br />
Mit solchen pauschalen Äußerungen<br />
wird nur schwer eine bessere<br />
Annäherung der Bevölkerung vonstatten<br />
gehen. In den Parks,Wäldern,<br />
an den vielen Seen und an der Ostsee<br />
und in Wohnungen stank es nicht<br />
nach Lysol oder Trabi-Abgasen.<br />
Wolfgang Grolms,<br />
Berlin-Pankow<br />
Meinen Ausbildungsplatz habe<br />
ich auf azubis.de gefunden!