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4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 163 · M ittwoch, 17. Juli 2019<br />
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Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
OECD-Bildungsdirektor rät<br />
Deutschland zu Zentralabitur<br />
OECD-Bildungsdirektor Andreas<br />
Schleicher rät Deutschland zu einem<br />
bundesweiten Zentralabitur.„Ein<br />
Abitur auf Landesebene macht genauso<br />
wenig Sinn, wie dass jeder<br />
Provinzfürst seine eigene Währung<br />
druckt“, sagte er der <strong>Berliner</strong> Zeitzung<br />
(RedaktionsnetzwerkDeutschland).<br />
„Denn am Ende bewerben<br />
sich die Schüler um die gleichen<br />
Hochschulen und Ausbildungsplätze“,<br />
fügte Schleicher,der Chef<br />
der PISA-Studie ist, hinzu. Dassei<br />
nicht nur eine Frage vonTransparenz<br />
und Effizienz, sondern„in<br />
höchstem Maße auch eine Frage der<br />
Fairness“, so Schleicher. (pet.)<br />
Angriff auf Hockenheimer<br />
Bürgermeister<br />
DerOberbürgermeister vonHockenheim,<br />
Dieter Gummer (SPD), ist<br />
voneinem Unbekannten niedergeschlagen<br />
und schwer verletzt worden.<br />
DerTäter griff den 67-jährigen<br />
Kommunalpolitiker am Montagabend<br />
vordessen Haus im rheinland-pfälzischen<br />
Böhl-Iggelheim an,<br />
wie die Polizei in Ludwigshafen am<br />
Dienstag mitteilte.Der Mann schlug<br />
Gummer demnach mit der Faust ins<br />
Gesicht. DasMotiv war zunächst unklar.<br />
(AFP)<br />
Prozesse gegen Yücel und<br />
Steudtner vertagt<br />
DieProzesse wegen Terrorvorwürfen<br />
gegen den deutschen Menschenrechtler<br />
Peter Steudtner und den<br />
Welt-Korrespondenten Deniz Yücel<br />
in der Türkei sind erneut vertagt<br />
worden. Im Fall vonYücel erklärte<br />
das Gericht am Dienstag, es fehlten<br />
noch Dokumente.Essetzte den<br />
neuen Verhandlungstermin deshalb<br />
auf den 17. Oktober fest. Yücels Anwalt<br />
Veysel Ok sagte der Deutschen<br />
Presse-Agentur,das Gericht warte<br />
auf die Aussage Yücels vordem<br />
Amtsgericht in Berlin. DieVerhandlung<br />
gegen Steudtner wirdam9.Oktober<br />
weitergeführt. (dpa)<br />
Frankreichs Umweltminister<br />
tritt zurück<br />
François de Rugystürzt über eine „Hummer-Affäre“.<br />
AFP<br />
Nach nur gut zehn Monaten im Amt<br />
ist Frankreichs Umweltminister<br />
François de Rugy über eine„Hummer-Affäre“<br />
gestürzt. Präsident Emmanuel<br />
Macron nahm den Rücktritt<br />
des 45-Jährigen am Dienstag an, wie<br />
der Elysée-Palast in Parismitteilte.<br />
Medienberichten zufolge hatte de<br />
Rugy auf Staatskosten Festgelage gegeben<br />
und seineWohnung renovierenlassen.<br />
(AFP)<br />
Salvini geht gegen<br />
Sinti und Roma vor<br />
Deritalienische Innenminister Matteo<br />
Salvini hat eine Erfassung vonLagernder<br />
Minderheit der Roma und<br />
Sinti angeordnet, um einen„Ausweisungsplan“<br />
vorzubereiten und„illegale“<br />
Lager zu schließen.Wiedas Innenministerium<br />
in RomamDienstag<br />
mitteilte,wurden die italienischen<br />
Präfekten aufgefordert, Berichte über<br />
die Roma, Sinti und anderefahrende<br />
Leute in ihren Zuständigkeitsbereichen<br />
vorzulegen. (AFP)<br />
Angela Merkel1994 bei einer Kabinettssitzung in Bonn. Damals warsie Bundesumweltministerin.<br />
Privat bleibt privat<br />
Angela Merkel wird 65 –sie ist eine sehr öffentliche Person und hat sich doch ein anderes Stück Leben erhalten<br />
VonGordon Repinski<br />
ImRestaurant Borchardt in Berlin-Mitte<br />
steht gegenüber der<br />
Bar ander Wand ein Tisch, der<br />
wie gemacht ist für die Bundeskanzlerin.<br />
Er ist etwas separiert, hat<br />
keinen direkten Nachbartisch, ermöglicht<br />
einen guten Überblick<br />
über das Geschehen und ist doch<br />
schwer einsehbar. Er erfüllt also<br />
wichtige Voraussetzungen auch für<br />
prominenten Besuch. Angela Merkel<br />
weiß das zu schätzen. Vorgenau einem<br />
Jahr feierte sie ihren 64. Geburtstag<br />
hier,inkleinster Runde.<br />
In diesem Jahr, anihrem 65. Geburtstag,<br />
beginnen die Dinge zunächst<br />
etwas nüchterner. Das Bundeskabinett<br />
trifft sich am Mittwochmorgen<br />
noch ein Mal, bevor mancher<br />
Minister in den Urlaub<br />
verschwindet. Einen der Posten wird<br />
Angela Merkel just an diesem Mittwoch<br />
umbesetzen müssen –weil Ursula<br />
von der Leyen mit der Bewerbung<br />
um die Kommissionspräsidentschaft<br />
ihren Rücktritt als Verteidigungsministerin<br />
angekündigt hat.<br />
Erst wenn diese Aufgaben erledigt<br />
sind, beginnt für Merkel der private<br />
Teil des Tages.<br />
Der 65. Geburtstag ist ein besonderer<br />
TagimLeben, in Deutschland<br />
markierte er lange den Beginn des<br />
Rentenalters. Esist ein Tag, an dem<br />
resümiert wird über das Arbeitsleben,<br />
über die vielen Dinge,die waren<br />
und die etwas wenigeren, die noch<br />
kommen. DieZeit nach dem Arbeitsleben<br />
wird geplant. Es passt ein wenig<br />
zu der aktuellen beruflichen<br />
Phase, inder sich die Kanzlerin befindet:<br />
Die Rente mit 67 für das Jahr<br />
2021 hat sie bereits angekündigt,<br />
doch es kann immer sein, dass die<br />
SPD ihr abschlagsfrei den überraschenden<br />
Vorruhestand durch das<br />
Ende der großen Koalition beschert.<br />
Der 65. Geburtstag ist ein beruflich<br />
relevanter Tagund doch ein privates<br />
Erlebnis. Auch die Kanzlerin<br />
hat sich selten so viel mit der Grenze<br />
zwischen Privatheit und ihrer Existenz<br />
als Politikerin auseinandersetzen<br />
müssen, wie in den vergangenen<br />
Wochen. Erstmals in ihrer politischen<br />
Karrieremehrten sich Zweifel<br />
an ihrem Gesundheitszustand,<br />
nachdem sie innerhalb von drei<br />
Wochen dreimal vor laufenden Kameras<br />
am ganzen Körper zu zittern<br />
begann.<br />
DieKanzlerin will keine Einblicke<br />
erlauben in all jenes, was sie als privat<br />
empfindet, das ist eine Leitlinie<br />
ihrer Arbeit geblieben. Anders als bei<br />
ihrem Vorgänger Gerhard Schröder<br />
gab es keine bunten Geschichten<br />
„Anders als bei ihrem Vorgänger Gerhard<br />
Schröder gab es keine bunten Geschichten<br />
über sie zu berichten, keine Fotoshootings für<br />
Anzugmarken, keine Familiendramen.“<br />
über sie zu berichten, keine Fotoshootings<br />
für Anzugmarken, keine<br />
Familiendramen. Ausgerechnet als<br />
Angela Merkels Ehemann Joachim<br />
Sauer auf eine der wenigen Reisen<br />
der Kanzlerin mitfuhr, imvergangenen<br />
November zum G20-Gipfel nach<br />
Buenos Aires, musste die Regierungsmaschine<br />
kehrtmachen und<br />
landete in Köln. Angela Merkel flog<br />
ohne Ehemann mit Iberia weiter<br />
nach Argentinien, Sauer eilte am<br />
Morgen etwas mürrisch an einigen<br />
mitreisenden Journalisten vorbei<br />
und stieg in ein Taxi zum Bahnhof.<br />
Wortlos,natürlich.<br />
In 14 Jahren an der Spitzeder Regierung<br />
hat sich Merkel stets Privatheit<br />
erhalten. Dasbedeutet nicht nur<br />
Abschottung: Noch immer fährt sie<br />
gerne nach Templin in die alte Heimat,<br />
noch immer kauft sie selbst gelegentlich<br />
in einem Supermarkt in<br />
Berlin-Mitte ein, der für besonders<br />
kurze Kassenschlangen bekannt ist.<br />
Als in den vergangenen Wochen<br />
immer wieder darüber spekuliert<br />
wurde,obsie an die Spitzeeiner Brüsseler<br />
Institution wechseln könnte,<br />
winkte Merkel ab.Ihrepolitische Karriere<br />
wird am Ende ihrer Kanzlerschaft<br />
ebenso beendet sein. Sie wird,<br />
wenn die Zeit gekommen ist, womöglich<br />
noch einmal etwas anderes machen,<br />
vielleicht in der Wissenschaft<br />
und im kulturellen Bereich. Merkel ist<br />
ein großer Theaterfan.<br />
Doch bis sie das beginnt, müssen<br />
die Aufgaben ihrer vierten und wahrscheinlich<br />
schwierigsten Legislaturperiode<br />
als Kanzlerin abgearbeitet<br />
werden. Niezuvor war es so kompliziert,<br />
eine Regierung zu bilden, nie<br />
zuvor schien es so mühsam, sie zu<br />
erhalten.<br />
Übersteht die Regierung dieses<br />
Jahr, beginnt im kommenden, zeitgleich<br />
mit Merkels 66. Geburtstag,<br />
die Ratspräsidentschaft der EU für<br />
Deutschland. Es wäreein womöglich<br />
letzter großer politischer Auftritt, bis<br />
vieles privater und damit womöglich<br />
auch leichter wird. Das Essengehen,<br />
das Einkaufen, das Verreisen mit<br />
dem Ehemann. Angela Merkel wird<br />
es schätzen, so wie sie die politische<br />
Arbeit immer geschätzt hat.<br />
Mexiko gibt liberale Einwanderungspolitik auf<br />
Präsident López beugt sich dem Druck der US-Regierung, die das Asylrecht noch weiter einschränkt<br />
VonKlaus Ehringfeld, Mexiko-Stadt<br />
Mexikos neue Linksregierung<br />
hat auf Druck der USA in den<br />
vergangenen Wochen seine liberale<br />
Einwanderungspolitik über den<br />
Haufen geworfen und geht nun<br />
selbst massiv gegen Einwanderer<br />
aus Zentralamerika vor. Von der<br />
„Willkommenskultur“, die Präsident<br />
Andrés Manuel LópezObrador noch<br />
im Wahlkampf und zu Beginn seines<br />
Mandats im Dezember versprochen<br />
hatte,ist nichts geblieben.<br />
Unter LópezObrador nehmen die<br />
Behörden fest und schieben ab wie<br />
nie zuvor. Zwischen Januar und Mai<br />
verdreifachte die Regierung die Zahl<br />
von5717 auf 15 654. Niezuvor wurden<br />
so viele Menschen in so einem<br />
Zeitraum aus Mexiko abgeschoben.<br />
Ende Maihatte US-Präsident Donald<br />
Trump massive Strafzölle auf<br />
mexikanische Waren angekündigt,<br />
sollte das südliche Nachbarland die<br />
Wanderung der Migranten Richtung<br />
US-Grenzenicht stoppen. Daraufhin<br />
knickte die Regierung ein, sagte härteres<br />
Vorgehen zu und versprach,<br />
15 000 Soldaten und Nationalgardisten<br />
an die Nord- und 6000 an die<br />
Südgrenzezuschicken.<br />
31 000 Flüchtlinge<br />
schenhandel vor. Sie gelten jedoch<br />
nicht für unbegleitete Minderjährige.<br />
Mexikos Außenminister Marcelo<br />
Ebrard sagte,sein Land sei dagegen,<br />
Asyl und Schutz für jene Menschen<br />
einzuschränken, die in ihrer Heimat<br />
um ihr Leben fürchteten. Die mexikanische<br />
Regierung werde darauf<br />
achten, dass der im internationalen<br />
Recht verankerte Grundsatz der<br />
Nichtzurückweisung eingehalten<br />
werde, versicherter Ebrard. Sein<br />
Land werde nicht zu einem Sammelplatz<br />
für Asylbewerber, die von<br />
den USA abgewiesen wurden. Mexiko<br />
werde sich zugleich an den<br />
Grundsatz halten, Flüchtlinge nicht<br />
in gefährliche Regionen abzuschieben.<br />
El Salvadors Präsident Nayib Bukele<br />
betonte,sein Land wolle bei der<br />
Einwanderung nicht mit Honduras<br />
und Guatemala gleichgesetzt wer-<br />
DPA<br />
Am vergangenen Montag kündigte<br />
die US-Regierung dann an, dass<br />
Asylanträge von Migranten an der<br />
Grenze zuMexiko fortan abgelehnt<br />
werden, wenn sie auf ihrem Weg<br />
nicht zuvor in Mexiko oder einem<br />
anderen Land den Flüchtlingsstatus<br />
beantragt haben. Justizminister Bill<br />
Barr erklärte, die Neuregelung solle<br />
„Wirtschaftsmigranten abhalten, die<br />
unser Asylsystem ausnutzen wollen“.<br />
Dievon Barr verkündete Neuregelung<br />
sieht Ausnahmen für Opfer<br />
von Folter, Verfolgung und Menden,<br />
sondernein eigenes Einwanderungsabkommen<br />
mit den USA aushandeln.<br />
Angesichts der verschärften Einreisepolitik<br />
in den USA und Mexiko<br />
stellen vor allem zentralamerikanische<br />
Migranten immer mehr Asylanträge<br />
in Mexiko. Sohoffen sie, vor<br />
Abschiebungen in ihre Heimatländer<br />
sicher zu sein. Im ersten Halbjahr<br />
haben 31 000 Flüchtlinge einen<br />
solchen Antrag gestellt, wie die mexikanische<br />
Flüchtlingshilfe Comar<br />
ebenfalls zu Beginn der Woche mitgeteilt<br />
hatte. Das sind dreimal so<br />
viele wie im Vorjahreszeitraum.<br />
Die Prognosen der mexikanischen<br />
Regierung gehen für dieses<br />
Jahr von insgesamt 80 000 Asylbewerbern<br />
aus. 2018 waren es 30 000.<br />
Mehr als die Hälfte der Antragsteller<br />
sind Honduraner. Ihnen folgen Migranten<br />
aus El Salvador, Venezuela,<br />
Kuba, Nicaragua und Guatemala.<br />
Verschärfter<br />
Machtkampf<br />
in der AfD<br />
Kreisverband stimmt<br />
gegen Meuthen<br />
VonTobias Peter<br />
Esklingt nach Stolz, was auf der<br />
Homepage des AfD-Kreisverbandes<br />
zu lesen ist. Durch den Zugang<br />
von Professor Meuthen sei Ortenau„der<br />
erste AfD-Kreisverband in<br />
Deutschland, der auf allen politischen<br />
Ebenen (EU, Bund, Land,<br />
Kreis, Stadt) vertreten ist“, heißt es<br />
da. Doch auf dem Bundesparteitag<br />
der AfD Ende November will sich der<br />
Kreisverband aus Baden-Württemberg<br />
nicht von Meuthen vertreten<br />
lassen.<br />
Meuthen ist bei der Delegiertenaufstellung<br />
durchgefallen. Das ist<br />
peinlich für den Bundesparteichef<br />
und Europaabgeordneten, für den<br />
solch eine Wahl im eigenen Kreisverband<br />
eigentlich nicht mehr als eine<br />
Formalie sein sollte. Als Co-Vorsitzender<br />
der AfD darf Meuthen zwar<br />
trotzdem an dem Parteitag teilnehmen<br />
und dort sprechen. Er hat aber<br />
keine Stimme bei der Wahl des<br />
neuen Bundesvorstands.<br />
Demonstrierte Gelassenheit<br />
Der 58-Jährige, der gemeinsam mit<br />
dem Brandenburger Alexander Gauland<br />
die Parteispitze bildet, bemühte<br />
sich sogleich, die Bedeutung der Delegiertenwahl<br />
als nebensächlich einzuordnen.<br />
„Das lässt mich relativ gelassen“,<br />
sagte Meuthen dem Bayerischen<br />
Rundfunk. In diesem Kreisverband<br />
seien „einige problematische<br />
Charaktere“, die im Kern sich selbst<br />
gewählt hätten. „So sei es denn“,<br />
sagte der Parteichef. Und: „Wäre ich<br />
Jörg Meuthen führtgemeinsam mit Alexander<br />
Gauland die AfD.<br />
DPA<br />
einen Kreisverband weiter, hätte ich<br />
hundertProzent der Stimmen.“<br />
Doch ist die Situation wirklich so<br />
einfach und unproblematisch für<br />
Meuthen? In der AfD ist längst ein<br />
Machtkampf entbrannt. Der rechtsnationale<br />
„Flügel“ legt Wert darauf,<br />
einen scharfen Toninder Partei vorzugeben.<br />
Und darauf, dass möglichst<br />
nichts gegen seinen Willen geschieht.<br />
Der Thüringer Björn Höcke, die<br />
bekannteste Figur am äußersten<br />
rechten Rand der AfD, rief den eigenen<br />
Anhängern auf dem „Kyffhäusertreffen“<br />
des „Flügels“ zu: „Ich<br />
kann euch garantieren, dass dieser<br />
Bundesvorstand in dieser Zusammensetzung<br />
nicht wiedergewählt<br />
wird.“ Meuthen war nicht bei dem<br />
Treffen. Alexander Gauland war zu<br />
diesem Zeitpunkt schon abgereist.<br />
JörgMeuthen ist im Juli 2015 erstmals<br />
zu einem der beiden Parteichefs<br />
der AfD gewählt worden –auf<br />
dem Parteitag in Essen, bei dem Parteigründer<br />
Bernd Lucke die Macht<br />
an Frauke Petry verlor. Nachdem<br />
Petry die Kampfabstimmung gegen<br />
Lucke gewonnen hatte,galt die Wahl<br />
des Wirtschaftsprofessors Meuthen<br />
als Integrationssignal an die wirtschaftsliberalen<br />
und die Gemäßigten<br />
in der AfD. Zwei Jahre später sicherte<br />
Meuthen sich seine Macht,<br />
indem er sich als Integrator präsentierte.<br />
Höcke ist Meuthen jetzt aber<br />
offenbar leid –wegen internen AfD-<br />
Streitigkeiten über Sozialpolitik,<br />
aber insbesondere auch wegen von<br />
ihm unterstützter Parteiausschlussverfahren<br />
gegen besonders radikale<br />
Mitglieder. Bislang ist aber auch<br />
nicht bekannt, ob Höcke selbst für<br />
den Vorstand kandidieren will.