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Obsteig schläft nicht<br />
Kommt die Neuauflage der 2012er Blockade?<br />
(IH) Im Februar vor sieben Jahren kämpften die Obsteiger gegen<br />
Tagesspitzen von 14798 Kraftfahrzeugen, davon 1821 Lkws,<br />
vorwiegend Trucks. Nunmehr ist die Belastung auf 18000 (allermeist<br />
Transit) Autos angestiegen. Was tun? Rückbaumaßnahmen<br />
die „Obsteiger Dorfautobahn“ betreffend könnten zumindest als<br />
„Erstversorgung“ dienen, aber…<br />
Würde man nicht überwiegend<br />
auf die längst fällige Verkehrsberuhigung<br />
auf der mitten durch das Dorf<br />
führenden B189 mittels Rückbau<br />
setzen, hätte Obsteig wohl schon<br />
zu Sperrmaßnahmen gegriffen,<br />
überlegt Bürgermeister Hermann<br />
Föger. Kritiker geben hingegen zu<br />
bedenken, dass die Rückbaumaßnahmen<br />
zu kurz griffen und die<br />
eklatante Belastung der Gemeindebevölkerung<br />
nicht entscheidend<br />
verringern könnten. Auch nachher<br />
würde kein einziges Auto weniger<br />
durch Obsteig fahren.<br />
DOCH KEIN EINZIGES<br />
AUTO WENIGER? Föger räumt<br />
ein, dass der Rückbau keine zahlenmäßige<br />
Verkürzung der Blechschlange<br />
einbringen würde, aber jedenfalls<br />
ein unübersehbarer Beruhigungseffekt<br />
spürbar wäre. „Die Planung<br />
der Ortsdurchfahrt war geradezu<br />
ein Bilderbuchbeispiel für absolut<br />
misslungene Straßenprojektierung<br />
und ist als solche auch in Fachkreisen<br />
regelmäßig zitiert“, so Hermann<br />
Föger. Somit sei der Rückbau die<br />
Korrektur eines Fehlschlages, welche<br />
die Verkehrssicherheit und generelle<br />
Lebensqualität der Sonnenscheingemeinde<br />
heben würde und zumindest<br />
als Sofortmaßnahme dienen<br />
könnte. „Es war ein Wahnsinn, so<br />
zu bauen. Von oben schaut das ganze<br />
derzeit aus wie die Rollbahn eines<br />
Flughafens“, nimmt sich der Bürgermeister<br />
kein Blatt vor den Mund.<br />
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Der Rückbau solle vom Land finanziert<br />
werden, meint Föger. Geld müsse die<br />
Gemeinde für andere dringend anstehende<br />
Projekte in die Hand nehmen.<br />
Ende August startet die nächste Landhaus-Verhandlungsrunde.<br />
DAS LIEBE GELD. Dass die<br />
Gemeindekasse von Obsteig nicht<br />
gerade aus allen Nähten platzt, ist<br />
kein Geheimnis. Dem Obsteiger<br />
Dorfchef wird aber auch seitens Bürgermeisterkollegen<br />
Verhandlungsgeschick<br />
bestätigt. Seine Ansicht, dass<br />
der Rückbau einerseits als Teil der<br />
Fernpassstrategie und andererseits<br />
aus dem Gemeindeausgleichsfond<br />
des Landes bezahlt werden müsse,<br />
trifft im Dorf auf breite Zustimmung.<br />
Insgesamt wären etwa flotte<br />
zwei Millionen Euro aufzubringen,<br />
die Hälfte davon von der Gemeinde,<br />
RS-Fotos: Bundschuh<br />
Dass Obsteig nicht schläft, schert die Transitlawine herzlich wenig.<br />
das ist schlichtweg nicht möglich,<br />
„dann müssen wir es lassen“, so der<br />
Bürgermeister. Grundsätzlich stünden<br />
aber die zuständigen Landesräte<br />
Josef Geisler und Johannes Tratter<br />
(zuständig für Gemeindeausgleichsfond)<br />
dem Obsteiger Anliegen positiv<br />
gegenüber. Abgesehen davon<br />
wird man Föger zustimmen, wenn<br />
er gegenüber der RUNDSCHAU<br />
meint: „Wir sind die einzige Gemeinde<br />
weit und breit, die über keinen<br />
Mehrzweck-(Turn)Saal verfügt“<br />
– dafür und auch für einen Kindergartenneubau<br />
brauche man einiges<br />
an Finanzkraft.<br />
DER FÖGER-HEPPKE-PLAN.<br />
Auch Günter Heppke, Leiter des<br />
Baubezirksamtes Imst, ist in den<br />
Föger-Dreistufen-Plan eingebunden.<br />
Dabei geht es um die Aufsplitterung<br />
von Kosten, aber auch um die in<br />
die Rückbaumaßnahmen eingebundene<br />
Sanierung von zwei Brücken<br />
im Ortsgebiet. Abschnitt eins betrifft<br />
die Strecke von der „Alten Schmiede“<br />
bis Gemeindegrenze West mit<br />
Kosten um maximal 600.000 Euro.<br />
Auch ein Verkehrsüberwachungssystem<br />
wie Radar oder Kamera am östlichen<br />
Ortsende würde Sinn machen.<br />
STELLENAUSSCHREIBUNG<br />
Im Gemeindeamt der Gemeinde Pfaffenhofen gelangt die Teilzeitstelle<br />
(20 Wochenstunden) eines(r):<br />
Gemeindebediensteten (m/w)<br />
mit Dienstantritt zum 01.10.2019 neu zur Besetzung.<br />
Und der Bürgermeister ist nicht der<br />
Einzige, der an dieser Stelle schon<br />
Zeuge haarsträubender Überholaktionen<br />
sogar links der Verkehrsinsel<br />
geworden wäre.<br />
ZÄHES RINGEN. „Obsteig<br />
schläft nicht“ soll nicht nur auf das<br />
immer stärker in die Nachtstunden<br />
verlegte Verkehrsaufkommen hinweisen,<br />
sondern auch darauf, dass<br />
der Widerstand gegen die Transitbelastung<br />
auch nicht eingeschlafen ist.<br />
Dass man am Ende des Tages nach<br />
einem Jahrzehntelangen Kampf<br />
der Obsteiger und Tarrenzer vor<br />
dem nunmehrigen Istzustand mit<br />
Tagesspitzen von 18000 (Transit)<br />
Fahrzeugen steht, kann allerdings<br />
die Motivation schon deutlich einbremsen.<br />
Dennoch – wer aufgibt,<br />
hat schon verloren. Auch wenn man<br />
die einzelnen Belastungslagen nach<br />
ihrer juridischen Positionierung<br />
unterschiedlich zu beurteilen hat,<br />
wird man aus Obsteiger Sicht etwas<br />
neidisch auf zumindest zeitliche<br />
Problemeinschränkungen durch<br />
Wochenendfahrverboten blicken,<br />
wie sie in den Bezirken Reutte und<br />
Innsbruck-Land zur Anwendung<br />
kommen.<br />
Die Anstellung erfolgt auf Grundlage des GemeindeVertragsbedienstetengesetzes<br />
2012 idgF. und ist vorerst auf ein Jahr befristet.<br />
Der Tätigkeitsbereich umfasst das gesamte Spektrum der Allgemeinen Gemeindeverwaltung.<br />
Ihre Bewerbung samt aussagekräftigen Unterlagen übermitteln Sie bitte bis Freitag,<br />
30.08.2019, 12.00 Uhr schriftlich an das Gemeindeamt Pfaffenhofen, Lehngasse 1,<br />
6405 Pfaffenhofen oder per E-Mail an gemeinde@pfaffenhofen.tirol.gv.at.<br />
Der Bürgermeister: Andreas Schmid<br />
RUNDSCHAU Seite 10 7./8. August 2019