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IM KW 32_33

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Obsteig schläft nicht<br />

Kommt die Neuauflage der 2012er Blockade?<br />

(IH) Im Februar vor sieben Jahren kämpften die Obsteiger gegen<br />

Tagesspitzen von 14798 Kraftfahrzeugen, davon 1821 Lkws,<br />

vorwiegend Trucks. Nunmehr ist die Belastung auf 18000 (allermeist<br />

Transit) Autos angestiegen. Was tun? Rückbaumaßnahmen<br />

die „Obsteiger Dorfautobahn“ betreffend könnten zumindest als<br />

„Erstversorgung“ dienen, aber…<br />

Würde man nicht überwiegend<br />

auf die längst fällige Verkehrsberuhigung<br />

auf der mitten durch das Dorf<br />

führenden B189 mittels Rückbau<br />

setzen, hätte Obsteig wohl schon<br />

zu Sperrmaßnahmen gegriffen,<br />

überlegt Bürgermeister Hermann<br />

Föger. Kritiker geben hingegen zu<br />

bedenken, dass die Rückbaumaßnahmen<br />

zu kurz griffen und die<br />

eklatante Belastung der Gemeindebevölkerung<br />

nicht entscheidend<br />

verringern könnten. Auch nachher<br />

würde kein einziges Auto weniger<br />

durch Obsteig fahren.<br />

DOCH KEIN EINZIGES<br />

AUTO WENIGER? Föger räumt<br />

ein, dass der Rückbau keine zahlenmäßige<br />

Verkürzung der Blechschlange<br />

einbringen würde, aber jedenfalls<br />

ein unübersehbarer Beruhigungseffekt<br />

spürbar wäre. „Die Planung<br />

der Ortsdurchfahrt war geradezu<br />

ein Bilderbuchbeispiel für absolut<br />

misslungene Straßenprojektierung<br />

und ist als solche auch in Fachkreisen<br />

regelmäßig zitiert“, so Hermann<br />

Föger. Somit sei der Rückbau die<br />

Korrektur eines Fehlschlages, welche<br />

die Verkehrssicherheit und generelle<br />

Lebensqualität der Sonnenscheingemeinde<br />

heben würde und zumindest<br />

als Sofortmaßnahme dienen<br />

könnte. „Es war ein Wahnsinn, so<br />

zu bauen. Von oben schaut das ganze<br />

derzeit aus wie die Rollbahn eines<br />

Flughafens“, nimmt sich der Bürgermeister<br />

kein Blatt vor den Mund.<br />

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Der Rückbau solle vom Land finanziert<br />

werden, meint Föger. Geld müsse die<br />

Gemeinde für andere dringend anstehende<br />

Projekte in die Hand nehmen.<br />

Ende August startet die nächste Landhaus-Verhandlungsrunde.<br />

DAS LIEBE GELD. Dass die<br />

Gemeindekasse von Obsteig nicht<br />

gerade aus allen Nähten platzt, ist<br />

kein Geheimnis. Dem Obsteiger<br />

Dorfchef wird aber auch seitens Bürgermeisterkollegen<br />

Verhandlungsgeschick<br />

bestätigt. Seine Ansicht, dass<br />

der Rückbau einerseits als Teil der<br />

Fernpassstrategie und andererseits<br />

aus dem Gemeindeausgleichsfond<br />

des Landes bezahlt werden müsse,<br />

trifft im Dorf auf breite Zustimmung.<br />

Insgesamt wären etwa flotte<br />

zwei Millionen Euro aufzubringen,<br />

die Hälfte davon von der Gemeinde,<br />

RS-Fotos: Bundschuh<br />

Dass Obsteig nicht schläft, schert die Transitlawine herzlich wenig.<br />

das ist schlichtweg nicht möglich,<br />

„dann müssen wir es lassen“, so der<br />

Bürgermeister. Grundsätzlich stünden<br />

aber die zuständigen Landesräte<br />

Josef Geisler und Johannes Tratter<br />

(zuständig für Gemeindeausgleichsfond)<br />

dem Obsteiger Anliegen positiv<br />

gegenüber. Abgesehen davon<br />

wird man Föger zustimmen, wenn<br />

er gegenüber der RUNDSCHAU<br />

meint: „Wir sind die einzige Gemeinde<br />

weit und breit, die über keinen<br />

Mehrzweck-(Turn)Saal verfügt“<br />

– dafür und auch für einen Kindergartenneubau<br />

brauche man einiges<br />

an Finanzkraft.<br />

DER FÖGER-HEPPKE-PLAN.<br />

Auch Günter Heppke, Leiter des<br />

Baubezirksamtes Imst, ist in den<br />

Föger-Dreistufen-Plan eingebunden.<br />

Dabei geht es um die Aufsplitterung<br />

von Kosten, aber auch um die in<br />

die Rückbaumaßnahmen eingebundene<br />

Sanierung von zwei Brücken<br />

im Ortsgebiet. Abschnitt eins betrifft<br />

die Strecke von der „Alten Schmiede“<br />

bis Gemeindegrenze West mit<br />

Kosten um maximal 600.000 Euro.<br />

Auch ein Verkehrsüberwachungssystem<br />

wie Radar oder Kamera am östlichen<br />

Ortsende würde Sinn machen.<br />

STELLENAUSSCHREIBUNG<br />

Im Gemeindeamt der Gemeinde Pfaffenhofen gelangt die Teilzeitstelle<br />

(20 Wochenstunden) eines(r):<br />

Gemeindebediensteten (m/w)<br />

mit Dienstantritt zum 01.10.2019 neu zur Besetzung.<br />

Und der Bürgermeister ist nicht der<br />

Einzige, der an dieser Stelle schon<br />

Zeuge haarsträubender Überholaktionen<br />

sogar links der Verkehrsinsel<br />

geworden wäre.<br />

ZÄHES RINGEN. „Obsteig<br />

schläft nicht“ soll nicht nur auf das<br />

immer stärker in die Nachtstunden<br />

verlegte Verkehrsaufkommen hinweisen,<br />

sondern auch darauf, dass<br />

der Widerstand gegen die Transitbelastung<br />

auch nicht eingeschlafen ist.<br />

Dass man am Ende des Tages nach<br />

einem Jahrzehntelangen Kampf<br />

der Obsteiger und Tarrenzer vor<br />

dem nunmehrigen Istzustand mit<br />

Tagesspitzen von 18000 (Transit)<br />

Fahrzeugen steht, kann allerdings<br />

die Motivation schon deutlich einbremsen.<br />

Dennoch – wer aufgibt,<br />

hat schon verloren. Auch wenn man<br />

die einzelnen Belastungslagen nach<br />

ihrer juridischen Positionierung<br />

unterschiedlich zu beurteilen hat,<br />

wird man aus Obsteiger Sicht etwas<br />

neidisch auf zumindest zeitliche<br />

Problemeinschränkungen durch<br />

Wochenendfahrverboten blicken,<br />

wie sie in den Bezirken Reutte und<br />

Innsbruck-Land zur Anwendung<br />

kommen.<br />

Die Anstellung erfolgt auf Grundlage des GemeindeVertragsbedienstetengesetzes<br />

2012 idgF. und ist vorerst auf ein Jahr befristet.<br />

Der Tätigkeitsbereich umfasst das gesamte Spektrum der Allgemeinen Gemeindeverwaltung.<br />

Ihre Bewerbung samt aussagekräftigen Unterlagen übermitteln Sie bitte bis Freitag,<br />

30.08.2019, 12.00 Uhr schriftlich an das Gemeindeamt Pfaffenhofen, Lehngasse 1,<br />

6405 Pfaffenhofen oder per E-Mail an gemeinde@pfaffenhofen.tirol.gv.at.<br />

Der Bürgermeister: Andreas Schmid<br />

RUNDSCHAU Seite 10 7./8. August 2019

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