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IM KW 32_33

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Unter dem Sternenhimmel<br />

Alpenvereinsjugend Jerzens verbrachte eine Nacht am Berg<br />

(mg) Nach einer Nacht auf über 2000 Metern Seehöhe sind<br />

die Mitglieder der Alpenvereinsjugend der Ortsgruppe Jerzens<br />

um zahlreiche Erfahrungen reicher. Sie verbrachten eine Nacht<br />

auf der Kalbenalm und mussten dabei zahlreiche spannende<br />

Aufgaben bewältigen.<br />

Erfahrung wurde geteilt<br />

Das fünfte europäische „Trail Running Symposium“ im Pitztal<br />

(mg) Unter dem Thema „Laufsport an der Grenze – Zwischen<br />

körperlicher Höchstleistung und psychischer Abhängigkeit“<br />

versammelte sich am 2. August das europäische „Trail Running<br />

Symposium“ mit den Referenten Sabrina Mockenhaupt, Florian<br />

„Trailbeard“ Grasel und Professor Otmar Weiss im Pitztal.<br />

Geschafft – die Schlafplätze der Alpenvereinler auf über 2000 Meter Seehöhe am<br />

Sechszeiger im Pitztal stehen.<br />

Foto: AV Jerzens<br />

Die überaus aktive Alpenvereinsjugend<br />

der Ortsgruppe Jerzens absolvierte<br />

kürzlich ein Zeltlager auf der<br />

Kalbenalm am Sechszeiger im Pitztal.<br />

Dabei mussten die Teilnehmer<br />

nicht nur den eigenen Schlafplatz<br />

für die Nacht aufbauen, sondern<br />

auch zahlreiche weitere lehrreiche<br />

3. Wenner<br />

Sommernachtsfest<br />

SAMSTAG // 17. August 2019 // Wenner Unterdorf<br />

20:30 Uhr // musikalische Umrahmung der MK Wenns<br />

21:30 Uhr // Bergalarm<br />

Aufgaben bewältigen. Dazu gehörte<br />

das Sammeln von Holz, Grillen,<br />

Steinmandl-Bauen und als Höhepunkt<br />

das Feuermachen mit Feuersteinen.<br />

Zur Belohnung gab es<br />

für die Alpenvereinler am Morgen<br />

ein köstliches Frühstück bei Klaus<br />

Schrott auf der Kalbenalm.<br />

!!! Eintritt frei !!!<br />

Der Bürgermeister und der<br />

Gemeinderat von Wenns<br />

wünschen einen guten Verlauf,<br />

sowie allen Festbesuchern eine<br />

gute Unterhaltung.<br />

Im Bild: Gerhard Gstettner (TVB Pitztal), Otmar Weiss (Professor Universität Wien),<br />

Sabrina Mockenhaupt (Deutsche Langstreckenläuferin und vielfache Deutsche Meisterin),<br />

Florian „Trailbeard“ Grasel (IT-Unternehmer und österreichischer Trailrunner)<br />

und Nathalie Zuch (Marketing TVB Pitztal) (v.l.).<br />

Foto: TVB Pitztal<br />

Starreferentin des diesjährigen<br />

Symposiums war Sabrina „Mocki“<br />

Mockenhaupt und diese machte<br />

ihrem Ruf als eine der schillerndsten<br />

Figuren der deutschen Frauen-<br />

Leichtathletik alle Ehre. Die 45-fache<br />

deutsche Meisterin und dreifache<br />

Olympiateilnehmerin genoss mit<br />

unzensierter Ehrlichkeit und freiem<br />

Eifler Mundwerk beim diesjährigen<br />

„Trail Running Symposium“ die ungeteilte<br />

Aufmerksamkeit. Mit ihrem<br />

Vortrag „Immer an der Schwelle“<br />

brachte die seit 2001 aktive Läuferin<br />

einiges an schmerzlichen Erfahrungen<br />

und Diskussionsmaterial mit.<br />

Das „viel nicht immer viel ist“, „die<br />

körperliche Gesundheit das letzte<br />

Wort hat“ und der Laufsport schlussendlich<br />

„nur laufen“ bleibt, konnte<br />

sich Sabrina „Mocki“ Mockenhaupt<br />

erst nach verletztem Körper, Stolz<br />

und Herz eingestehen. „Besessenheit<br />

ist der Motor, Verbissenheit die Grenze.<br />

Da geht dann gar nichts mehr und<br />

du musst aufhören, in Bestzeiten zu<br />

denken“, so die zierliche Athletin,<br />

die sich die letzten Wochen als Teilnehmerin<br />

bei der RTL-Show „Let’s<br />

Dance“ vom Laufsport abgelenkt hat.<br />

DIE PERFEKTE BALANCE.<br />

Anders als Sabrina Mockenhaupt hat<br />

Florian „Trailbeard“ Grasel seine körperlichen<br />

Grenzen bereits früher erkannt.<br />

Auch wenn er heute noch ab<br />

und zu mit Blasen an den Füßen ins<br />

Ziel rennt, seine „lifeworktrailbalance“<br />

hat der sympathische IT-Unternehmer<br />

und international bekannte<br />

Trailrunner bestens im Griff. Seine<br />

Philosophie, um im Laufsport mit<br />

den eigenen Leistungen zufrieden<br />

und mit seinem ausgefüllten Privat-<br />

und Berufsleben in Balance zu bleiben,<br />

umfasst insgesamt 30 Regeln.<br />

Eine davon: In kleinen Schritten<br />

denken. Für den frisch gebackenen<br />

Vater von Zwillingen steht die Familie<br />

ganz klar vor dem Laufsport.<br />

SPORT ALS DROGE. Kann<br />

Sport psychisch abhängig machen?<br />

Auf diese Frage findet Otmar Weiss<br />

von der Universität Wien entschärfende<br />

Worte: „Die Sehnsucht nach<br />

sozialer Anerkennung ist bei uns<br />

Menschen immer da. Gerade im<br />

Sport ist diese Anerkennung durch<br />

volle Stadien, jubelndes Publikum<br />

und Aufmerksamkeit in den neuen<br />

sozialen Medien gut spürbar. Hinzu<br />

kommt: Steigerungen im Sport<br />

gehen immer, was wiederum wieder<br />

mehr Anerkennung verspricht – eine<br />

Spirale. Aber anders wie bei der Alkohol-<br />

oder Drogensucht findet bei<br />

einer ,Sportsucht‘ keine physiologische<br />

Veränderung des Gehirns statt.<br />

Sport ist unter Berücksichtigung des<br />

körperlichen und psychischen Möglichen<br />

immer noch das beste Medikament.“<br />

EINIGKEIT. Bei der anschließenden<br />

Diskussionsrunde sind sich<br />

alle Referenten in einem Punkt einig:<br />

Facebook, Instagram und Co.<br />

machen das Streben nach sozialer<br />

Anerkennung nicht leichter, sondern<br />

setzen die Grenzen im Sport nur<br />

noch höher. Sollte sich jemand in<br />

der Negativspirale des Sports wiederfinden,<br />

so gibt es zwei Lösungswege:<br />

Achtsamkeitstraining wie es „Trailbeard“<br />

macht und ein herzliches<br />

„jetzt reicht’s aber mit dem Quatsch“<br />

à la „Mocki“.<br />

RUNDSCHAU Seite 12 7./8. August 2019

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