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Wolf im Sellraintal abgeknallt und enthauptet?<br />
DNA-Analyse bestätigt: Schafe im Gebiet der Inzinger Alm wurden nachweislich von einem Wolf gerissen<br />
Die Beutegreifer „Bär & Wolf“ kommen nicht mehr aus den<br />
Schlagzeilen. Dienstag vergangener Woche wurde von einem<br />
Schwammerlsucher bei der Polizeiinspektion Kematen der Fund<br />
eines wolfsartigen Tiers ohne Kopf im Gemeindegebiet von Sellrain<br />
gemeldet. Die Sicherheitsbehörde, das Land Tirol und die<br />
Bezirkshauptmannschaft Innsbruck haben sofort in enger Abstimmung<br />
die weiteren Maßnahmen veranlasst. Bei einer Pressekonferenz<br />
am Mittwoch informierten die Experten des Landes<br />
Tirol und der Polizei über die aktuellen Entwicklungen<br />
Von Gebi G. Schnöll<br />
Rede und Antwort standen Martin<br />
Janovsky, Beauftragter des Landes<br />
für große Beutegreifer, Klaus<br />
Wallnöfer, Vorstand der Abteilung<br />
Landwirtschaftliches Schulwesen,<br />
Jagd und Fischerei sowie Oberst<br />
Gerhard Niederwieser, Bezirkspolizeikommandant<br />
von Innsbruck-<br />
Land. „In einem ersten Schritt hat<br />
der Amtstierarzt sichergestellt, dass<br />
das aufgefundene tote Tier mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit ein Wolf ist.<br />
Außerdem wurden DNA-Proben genommen,<br />
die umgehend an das Forschungsinstitut<br />
für Wildtierkunde an<br />
die Veterinärmedizinische Universität<br />
Wien geschickt werden“, erläutert<br />
Martin Janovsky. Der Tierkadaver,<br />
der von einem Schwammerlsucher<br />
gefunden wurde, dürfte bereits zwei<br />
bis drei Tage am Fundort gelegen<br />
sein. Das Labor werde nun in weiterer<br />
Folge auch versuchen, einen<br />
DNA-Abgleich mit den Gewebeproben,<br />
die im Zusammenhang mit den<br />
gerissenen Schafen im Bereich Sellraintal,<br />
Inzinger Alm und Flaurlinger<br />
Alm eingeschickt wurden, vorzunehmen.<br />
„Ob es sich beim Wolf mit<br />
dem abgetrennten Kopf und jenem<br />
Wolf, der die Schafe in Oberperfuss<br />
gerissen hat, um ein und dasselbe<br />
Tier handelt, wird durch die genetische<br />
Untersuchung wahrscheinlich<br />
nicht restlos geklärt werden können<br />
– dennoch seien viele entnommene<br />
Proben vorhanden, die abgeglichen<br />
werden“, sagt Martin Janovsky.<br />
Jeder Tag ein Abenteuer ...<br />
... am Badesee in Mieming<br />
(mg) Die sommerlichen Temperaturen laden zu einem Sprung<br />
ins kühle Nass ein – so auch am traumhaften Badesee in Mieming.<br />
Hier kann man sich abkühlen, einfach nur entspannen<br />
oder mit Freunden einen Tag voller Spaß erleben.<br />
Foto: Innsbruck und seine Feriendörfer<br />
Am Samstag, dem 24. August, findet um 19 Uhr am Badesee Mieming ein Open-Air-<br />
Festival statt. Weitere Infos unter www.badesee-mieming.at<br />
Der Badesee Mieming ist eine<br />
wahre Wohlfühloase und bietet Vergnügen,<br />
so weit das Auge reicht. So<br />
verbindet eine 27 Meter lange Abenteuerbrücke<br />
zwei Ufer miteinander.<br />
Im Zentrum dieser Brücke befindet<br />
sich eine Plattform, die ausgestattet<br />
ist mit einer Kletterwand und einem<br />
Sprungbrett. Kinder dürfen sich zudem<br />
über eine neue Kinderbucht<br />
samt Abenteuerspielplatz freuen.<br />
Hier können sich die Kleinen richtig<br />
austoben und einen imposanten hölzernen<br />
Fisch erkunden. Sonnenanbeter<br />
hingegen werden sich auf den<br />
neuen Stegen richtig wohlfühlen, die<br />
aber auch zum Sprung ins kühle Nass<br />
einladen. Geöffnet hat der Badesee<br />
Mieming täglich von 9 bis 19 Uhr<br />
(mit Badeaufsicht).<br />
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Standen Rede und Antwort: Bezirks-Polizeikommandant Gerhard Niederwieser,<br />
Beutegreifer-Beauftragter Martin Janovsky und Klaus Wallnöfer (v.l.), Vorstand der<br />
Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei. Fotos: zeitungsfoto.at<br />
OBDUKTION. Auf Empfehlung<br />
des Amtstierarztes wurde der enthauptete<br />
Tierkörper in weiterer Folge<br />
zur Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit<br />
(AGES) nach Innsbruck<br />
gebracht. Dort wird das Tier<br />
obduziert und Todesursache festgestellt.<br />
„Der Kadaver wurde unter anderem<br />
auch geröntgt, um eventuelle<br />
Metallspuren im Körper finden zu<br />
können“, erklärt Janovsky. Ein erstes<br />
Ergebnis der pathologischen Untersuchung<br />
ist im Laufe dieser Woche,<br />
ein Ergebnis zur DNA-Analyse im<br />
Laufe der kommenden Woche zu<br />
erwarten. Mit letzterer kann dann<br />
schließlich definitiv bestätigt oder<br />
widerlegt werden, dass es sich um einen<br />
Wolf handelt.<br />
ERMITTLUNGEN. Parallel zu<br />
den Untersuchungen des Tierkadavers<br />
laufen die polizeilichen Ermittlungen,<br />
einen ersten Kontakt mit der<br />
Staatsanwaltschaft gab es bereits. „Es<br />
stehen verschiedene Straf- und Verwaltungstatbestände<br />
im Raum, die<br />
es zu klären gilt. Polizeilich werden<br />
die Erhebungen jetzt weitergeführt“,<br />
sagt Oberst Niederwieser. Das Land<br />
Tirol prüft, ob ein Verwaltungsstrafverfahren<br />
eingeleitet wird. „Nun<br />
geht es darum, die weiteren Ermittlungs-<br />
und Untersuchungsergebnisse<br />
abzuwarten – dazu sind wir in enger<br />
Abstimmung mit der Polizei und den<br />
zuständigen Behörden. Sobald weitere<br />
Information vorliegen, werden<br />
wir gemeinsam die weiteren Schritte<br />
abstimmen“, erklärt Wallnöfer.<br />
GRIES UND INZING: VIER<br />
WEITERE SCHAFKADAVER.<br />
Dienstag vergangener Woche wurden<br />
Ob es sich beim geschossenen und enthaupteten<br />
Tier um einen Wolf handelt,<br />
wird erst eine DNA-Analyse ergeben.<br />
in der Gemeinde Gries im Sellraintal<br />
zwei Schafskadaver und weitere zwei<br />
Schafskadaver in der Gemeinde Inzing<br />
gemeldet. Auch diesen Funden<br />
wird mittels Begutachtungen und<br />
Untersuchungen nachgegangen.<br />
WOLF AUS ITALIENISCHER<br />
POPULATION. Seit Freitag liegt<br />
die Bestätigung vor, dass es sich bei<br />
den gerissenen Schafen auf der Inzinger<br />
Alm – die RUNDSCHAU<br />
berichtete – um Wolfsrisse handelte.<br />
Das zeigt die DNA-Analyse der<br />
Veterinärmedizinischen Universität<br />
in Wien. „Anhand der Proben, die<br />
bei zwei Schafen am 17. und 18. Juli<br />
im Bereich der Inzinger Alm entnommen<br />
wurden, konnte ein Wolf<br />
nachgewiesen werden. In beiden<br />
Fällen stammt die DNA von einem<br />
Tier, das der italienischen Population<br />
zuzurechnen ist“, erklärt Martin<br />
Janovsky, Beauftragter des Landes<br />
Tirol für große Beutegreifer.<br />
RUNDSCHAU Seite 20 7./8. August 2019