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IM KW 32_33

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Wolf im Sellraintal abgeknallt und enthauptet?<br />

DNA-Analyse bestätigt: Schafe im Gebiet der Inzinger Alm wurden nachweislich von einem Wolf gerissen<br />

Die Beutegreifer „Bär & Wolf“ kommen nicht mehr aus den<br />

Schlagzeilen. Dienstag vergangener Woche wurde von einem<br />

Schwammerlsucher bei der Polizeiinspektion Kematen der Fund<br />

eines wolfsartigen Tiers ohne Kopf im Gemeindegebiet von Sellrain<br />

gemeldet. Die Sicherheitsbehörde, das Land Tirol und die<br />

Bezirkshauptmannschaft Innsbruck haben sofort in enger Abstimmung<br />

die weiteren Maßnahmen veranlasst. Bei einer Pressekonferenz<br />

am Mittwoch informierten die Experten des Landes<br />

Tirol und der Polizei über die aktuellen Entwicklungen<br />

Von Gebi G. Schnöll<br />

Rede und Antwort standen Martin<br />

Janovsky, Beauftragter des Landes<br />

für große Beutegreifer, Klaus<br />

Wallnöfer, Vorstand der Abteilung<br />

Landwirtschaftliches Schulwesen,<br />

Jagd und Fischerei sowie Oberst<br />

Gerhard Niederwieser, Bezirkspolizeikommandant<br />

von Innsbruck-<br />

Land. „In einem ersten Schritt hat<br />

der Amtstierarzt sichergestellt, dass<br />

das aufgefundene tote Tier mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit ein Wolf ist.<br />

Außerdem wurden DNA-Proben genommen,<br />

die umgehend an das Forschungsinstitut<br />

für Wildtierkunde an<br />

die Veterinärmedizinische Universität<br />

Wien geschickt werden“, erläutert<br />

Martin Janovsky. Der Tierkadaver,<br />

der von einem Schwammerlsucher<br />

gefunden wurde, dürfte bereits zwei<br />

bis drei Tage am Fundort gelegen<br />

sein. Das Labor werde nun in weiterer<br />

Folge auch versuchen, einen<br />

DNA-Abgleich mit den Gewebeproben,<br />

die im Zusammenhang mit den<br />

gerissenen Schafen im Bereich Sellraintal,<br />

Inzinger Alm und Flaurlinger<br />

Alm eingeschickt wurden, vorzunehmen.<br />

„Ob es sich beim Wolf mit<br />

dem abgetrennten Kopf und jenem<br />

Wolf, der die Schafe in Oberperfuss<br />

gerissen hat, um ein und dasselbe<br />

Tier handelt, wird durch die genetische<br />

Untersuchung wahrscheinlich<br />

nicht restlos geklärt werden können<br />

– dennoch seien viele entnommene<br />

Proben vorhanden, die abgeglichen<br />

werden“, sagt Martin Janovsky.<br />

Jeder Tag ein Abenteuer ...<br />

... am Badesee in Mieming<br />

(mg) Die sommerlichen Temperaturen laden zu einem Sprung<br />

ins kühle Nass ein – so auch am traumhaften Badesee in Mieming.<br />

Hier kann man sich abkühlen, einfach nur entspannen<br />

oder mit Freunden einen Tag voller Spaß erleben.<br />

Foto: Innsbruck und seine Feriendörfer<br />

Am Samstag, dem 24. August, findet um 19 Uhr am Badesee Mieming ein Open-Air-<br />

Festival statt. Weitere Infos unter www.badesee-mieming.at<br />

Der Badesee Mieming ist eine<br />

wahre Wohlfühloase und bietet Vergnügen,<br />

so weit das Auge reicht. So<br />

verbindet eine 27 Meter lange Abenteuerbrücke<br />

zwei Ufer miteinander.<br />

Im Zentrum dieser Brücke befindet<br />

sich eine Plattform, die ausgestattet<br />

ist mit einer Kletterwand und einem<br />

Sprungbrett. Kinder dürfen sich zudem<br />

über eine neue Kinderbucht<br />

samt Abenteuerspielplatz freuen.<br />

Hier können sich die Kleinen richtig<br />

austoben und einen imposanten hölzernen<br />

Fisch erkunden. Sonnenanbeter<br />

hingegen werden sich auf den<br />

neuen Stegen richtig wohlfühlen, die<br />

aber auch zum Sprung ins kühle Nass<br />

einladen. Geöffnet hat der Badesee<br />

Mieming täglich von 9 bis 19 Uhr<br />

(mit Badeaufsicht).<br />

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Standen Rede und Antwort: Bezirks-Polizeikommandant Gerhard Niederwieser,<br />

Beutegreifer-Beauftragter Martin Janovsky und Klaus Wallnöfer (v.l.), Vorstand der<br />

Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei. Fotos: zeitungsfoto.at<br />

OBDUKTION. Auf Empfehlung<br />

des Amtstierarztes wurde der enthauptete<br />

Tierkörper in weiterer Folge<br />

zur Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit<br />

(AGES) nach Innsbruck<br />

gebracht. Dort wird das Tier<br />

obduziert und Todesursache festgestellt.<br />

„Der Kadaver wurde unter anderem<br />

auch geröntgt, um eventuelle<br />

Metallspuren im Körper finden zu<br />

können“, erklärt Janovsky. Ein erstes<br />

Ergebnis der pathologischen Untersuchung<br />

ist im Laufe dieser Woche,<br />

ein Ergebnis zur DNA-Analyse im<br />

Laufe der kommenden Woche zu<br />

erwarten. Mit letzterer kann dann<br />

schließlich definitiv bestätigt oder<br />

widerlegt werden, dass es sich um einen<br />

Wolf handelt.<br />

ERMITTLUNGEN. Parallel zu<br />

den Untersuchungen des Tierkadavers<br />

laufen die polizeilichen Ermittlungen,<br />

einen ersten Kontakt mit der<br />

Staatsanwaltschaft gab es bereits. „Es<br />

stehen verschiedene Straf- und Verwaltungstatbestände<br />

im Raum, die<br />

es zu klären gilt. Polizeilich werden<br />

die Erhebungen jetzt weitergeführt“,<br />

sagt Oberst Niederwieser. Das Land<br />

Tirol prüft, ob ein Verwaltungsstrafverfahren<br />

eingeleitet wird. „Nun<br />

geht es darum, die weiteren Ermittlungs-<br />

und Untersuchungsergebnisse<br />

abzuwarten – dazu sind wir in enger<br />

Abstimmung mit der Polizei und den<br />

zuständigen Behörden. Sobald weitere<br />

Information vorliegen, werden<br />

wir gemeinsam die weiteren Schritte<br />

abstimmen“, erklärt Wallnöfer.<br />

GRIES UND INZING: VIER<br />

WEITERE SCHAFKADAVER.<br />

Dienstag vergangener Woche wurden<br />

Ob es sich beim geschossenen und enthaupteten<br />

Tier um einen Wolf handelt,<br />

wird erst eine DNA-Analyse ergeben.<br />

in der Gemeinde Gries im Sellraintal<br />

zwei Schafskadaver und weitere zwei<br />

Schafskadaver in der Gemeinde Inzing<br />

gemeldet. Auch diesen Funden<br />

wird mittels Begutachtungen und<br />

Untersuchungen nachgegangen.<br />

WOLF AUS ITALIENISCHER<br />

POPULATION. Seit Freitag liegt<br />

die Bestätigung vor, dass es sich bei<br />

den gerissenen Schafen auf der Inzinger<br />

Alm – die RUNDSCHAU<br />

berichtete – um Wolfsrisse handelte.<br />

Das zeigt die DNA-Analyse der<br />

Veterinärmedizinischen Universität<br />

in Wien. „Anhand der Proben, die<br />

bei zwei Schafen am 17. und 18. Juli<br />

im Bereich der Inzinger Alm entnommen<br />

wurden, konnte ein Wolf<br />

nachgewiesen werden. In beiden<br />

Fällen stammt die DNA von einem<br />

Tier, das der italienischen Population<br />

zuzurechnen ist“, erklärt Martin<br />

Janovsky, Beauftragter des Landes<br />

Tirol für große Beutegreifer.<br />

RUNDSCHAU Seite 20 7./8. August 2019

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