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K ULTUR<br />
„ArteVent“ 2019 und 150 Jahre Alpenverein<br />
Buntes Veranstaltungsprogramm lockt ins hintere Ötztal<br />
Das Kulturprogramm „ArteVent“ nimmt im heurigen Jahr das<br />
150-Jahr-Jubiläum des Deutschen Alpenvereins zum Anlass, um<br />
zum Nachdenken über die Vergangenheit und Zukunft des alpinen<br />
Lebens anzuregen. Nachdem der Auftakt im Rahmen eines Festwochenendes<br />
mit Vorträgen, Ausstellungseröffnungen und Workshops<br />
gefeiert wurde, bilden die Venter Zukunftstage, eine Ideen-Werkstatt<br />
zur Nachhaltigkeit, den Abschluss der beiden Veranstaltungswochen.<br />
Von Anna Praxmarer<br />
Ein Wandeln zwischen Geschichte<br />
und Kunst – und bei so vielen<br />
großartigen Programmpunkten ist<br />
es nicht einfach, den Veranstaltungshöhepunkt<br />
zu eruieren. Obwohl der<br />
vielbesuchte Auftakt bereits vorüber<br />
ist, lohnt sich ein Besuch in Vent<br />
noch allemal. Im Widum ist bis 25.<br />
Oktober die Ausstellung „Das Fremdenbuch“<br />
zu sehen. Damit gibt das<br />
Alpenvereins-Museum Einblicke in<br />
ein Venter Fremdenbuch aus der Zeit<br />
Franz Senns. Ebenfalls bis zum 25.<br />
Oktober werden im „erbe kulturraum<br />
sölden“ Konrad Henkers sehenswerte<br />
Radierungen von Ötztaler Motiven<br />
ausgestellt.<br />
BEWUSSTSEIN SCHAFFEN.<br />
Unter dem Motto „Vorsicht! Rückwärtsgang“<br />
thematisiert eine Veranstaltungsreihe<br />
die Beziehung zwischen<br />
dem Menschen, der Natur<br />
und dem Tourismus. So werden<br />
beispielsweise derzeit in und um die<br />
Venter Bergsteigerkapelle die beiden<br />
Ausstellungen „Das Ötztal vor<br />
150 Jahren“ über Charles Brizzi und<br />
„Gletscher der Ötztaler Alpen“ von<br />
Bernd Ritschel gezeigt. Bereits das Literatur-Genie<br />
Edgar Allen Poe äußerte<br />
sich über den ästhetischen Wert von<br />
sterbendem Schönen. Mit den dramatisch<br />
schrumpfenden Gletschern<br />
entdeckte auch Ritschel ein Motiv,<br />
das unter die Haut geht. „Meine Motive<br />
sind in gewisser Weise wirklich<br />
Auch im heurigen Sommer bleiben bei „ArteVent“ keine Besucherwünsche offen.<br />
Dahinter steckt unter anderem das starke Team rund um Gerhard Moser, Florentine<br />
Prantl, Thomas Schmarda, Ursula Scheiber, Judith Schöpf und Ludwig Braun (v.l.).<br />
sterbende Gletscher. Aber im Wesentlichen<br />
möchte ich die Schönheit<br />
zeigen, damit bei allen Bergfreunden<br />
Verantwortungsbewusstsein entsteht –<br />
für das, was noch da ist“, definiert der<br />
Profi-Fotograf den Grundgedanken<br />
seines Projekts.<br />
MALEREI, LITERATUR UND<br />
LANDSCHAFT. Kunstinteressierte<br />
freuen sich bereits auf einen anstehenden<br />
zweitägigen Workshop, der<br />
am 10. und 11. August mit der Künstlerin<br />
Jessie Pitt veranstaltet wird. Die<br />
beiden anmeldepflichtigen Kreativtage<br />
finden rund um die Region des<br />
Bergrestaurants Stablein statt. Neben<br />
weiteren spannenden Vorträgen dürfte<br />
auch die literarische Wanderung<br />
entlang des Kunstweges zur Barteb’ne<br />
ein Höhepunkt für Literaturliebha-<br />
Im Venter Widums besteht noch bis 25.<br />
Oktober die Möglichkeit, die Ausstellung<br />
„Das Fremdenbuch“ zu besuchen.<br />
ber sein. Dazu wurde nämlich Marie<br />
Gamillscheg, Trägerin des österreichischen<br />
Buchpreises 2018, eingeladen.<br />
Die Bergsteigerkapelle schmücken Charles Brizzis reproduzierte Ansichten eines romantischen<br />
Ötztals vor 150 Jahren. Im Freien warten Bernd Ritschels eindrucksvolle<br />
Fotomotive.<br />
Nieselregen kann wahre Kunstinteressierte nicht abschrecken. Viele Besucher ließen<br />
die Fotografien rund um die Bergsteigerkapelle bei der Ausstellungseröffnung<br />
in Ruhe auf sich wirken. <br />
RS-Fotos: Praxmarer<br />
RUNDSCHAU Seite 40 7./8. August 2019