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Nadine Schubert<br />
steht vor ihrem<br />
Esstisch und hält<br />
lächelnd eine NSto off-Einkaufstasche in<br />
die Kamera. Auf der<br />
steht: „Plastic is a<br />
killer“. Die Regale<br />
sind gefüllt mit Gläsern,<br />
darin befinden<br />
sich Nudeln, Soda,<br />
Nüsse. Viele Holzbretter<br />
tragen mit blinkendem<br />
Stahl und dekorativem<br />
Porzellan zur Atmosphäre<br />
einer moder-<br />
Landhaus-Küche<br />
nen<br />
bei. Es ist so ein Hygge-Stil,<br />
diesetypisch dänische, ge-<br />
Atmosphäre. Und<br />
mütliche<br />
dieser Stil setzt sich auch<br />
im Bad fort.<br />
Plastik sieht man nir-<br />
auch nicht beim ge-<br />
gends,<br />
nauen Hinsehen. Oder<br />
beim<br />
Öffnen der Schränke.<br />
Das Einfamilienhaus der<br />
Schuberts im fränkischen<br />
Dorf<br />
Oberaurach scheint<br />
nahezu plastikentsorgt. Es<br />
wirktaber überhaupt nicht<br />
so, als ob hier radikal-grüne<br />
Konsumverweigerer leben<br />
würden. Und Nadine Schu-<br />
die ein paar Jahre als<br />
bert,<br />
Radio-Reporterin gearbeihat,<br />
entspricht tet<br />
nicht<br />
dem Bild einer in Schafwolle<br />
gekleideten „Öko-Extrem-Tante“,<br />
wie sie selbst<br />
ironisch anmerkt; sie legt<br />
Wert auf ein modisches Äußeres.<br />
Aber sie ist eine Aktivistin,<br />
die es sehr ernst<br />
meint mit dem Verzicht auf<br />
Plastik und der Reduzierung<br />
von Chemikalien im<br />
Alltag.<br />
Das Engagement der 38-<br />
jährigen Mutter von zwei<br />
Kindern begann<br />
vor sechs<br />
Jahren. Voneinem<br />
Tag auf<br />
den anderen.<br />
„Als ich damals<br />
mit meiner<br />
Tochter<br />
schwanger<br />
war, habe ich<br />
eine Fernseh-<br />
Reportage über<br />
Plastikmüll gesehen“,<br />
beginnt<br />
sie zu erzählen. „Es wurden<br />
Tiere gezeigt, die an gefressenem<br />
Plastik gestorben<br />
sind. Mich hat das total erschüttert,<br />
und ich habe mir<br />
gesagt: Ab jetzt ist für mich<br />
Schluss damit!“<br />
Immer mehr Menschen<br />
ändern ihren täglichen<br />
Konsum: Sie verzichten<br />
„Der Anfang<br />
ist nicht schwer“,<br />
ermutigt<br />
Nadine Schubert<br />
Mitmenschen.<br />
„Am besten<br />
fängt man in<br />
der Küche an.“<br />
beim Einkauf auf Plastiktüten<br />
und -flaschen, bevorzugen<br />
beim Kleidungskauf<br />
Naturfasern. Dennoch ist<br />
am Ende der Woche der<br />
Gelbe Sack noch immer<br />
recht voll mit Verpackungsmüll.<br />
Statistisch<br />
produziert jeder Deutsche<br />
pro Jahr allein 37,6 Kilogramm<br />
an Müll aus Plastikfolien,<br />
-tüten und -flaschen;<br />
in Schweden sind es nur 24<br />
Kilogramm.<br />
Dass es ganz<br />
ohne Gelben<br />
Sack geht, ohne<br />
dabei auf<br />
Lebensqualität<br />
verzichten zu<br />
müssen –diesen<br />
Beweis<br />
wollte Nadine<br />
Schubert erbringen.<br />
„Alle<br />
sollten etwas<br />
dazu beitragen:<br />
Politik, Handel und<br />
Verbraucher“, sagt sie.<br />
„Und in unserem Alltag<br />
fängt es an. Schon mit wenigen<br />
Maßnahmen kann<br />
man in ein paar Wochen<br />
den anfallenden Müll im<br />
Gelben Sack locker um 50<br />
Prozent reduzieren.“ Wie<br />
sie das angestellt hat, demonstriert<br />
Nadine Schubert<br />
in Büchern („Besser leben<br />
ohne Plastik“, „Noch<br />
besser leben ohne Plastik“)<br />
und Vorträgen sowie auf<br />
ihrer Ratgeber-Website<br />
(www.besser-leben-ohne-plastik.de).<br />
Sie ist in Deutschland<br />
eine Pionierin auf diesem<br />
Gebiet und hat sich<br />
enormes Expertenwissen<br />
angeeignet. Ihr Anti-Plastik-Engagement<br />
betreibt<br />
sie inzwischen hauptberuflich.<br />
„Der Anfang ist nicht<br />
schwer“, ermutigt Nadine<br />
Schubert andere Verbraucher,<br />
es ihr gleichzutun.<br />
„Am besten fängt man in<br />
der Küche an.“ Das meiste,<br />
was im Plastikmüll landet,<br />
seien schließlich Lebensmittelverpackungen.<br />
Der Umstieg auf Pfandglas<br />
war das erste, was die<br />
Familie Schubert umgesetzt<br />
hat: Milch und Säfte in<br />
Glasflaschen statt in Tetra<br />
Paks und Joghurt in Gläsern<br />
statt in Plastikbechern.<br />
Es ist inzwischen wissenschaftlich<br />
erwiesen, dass<br />
Kunststoffpartikel aus<br />
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