Berliner Kurier 25.08.2019

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PANORAMA
NACHRICHTEN
Schwinger-Wettbewerb
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BERLINER KURIER, Sonntag, 25. August 2019
Nicht nur durchs
Pupsen, vorallem
durchs Rülpsen
setzen Kühe
Methan frei. Ob
ein Kräutermix
das vermindert,
wird hier getestet.
Foto: dpa
Zug –Inder Schweiz steigen
bis Sonntag 276
Schwinger „in die Hosen“:
so heißt es, wenn Männer
zünftige Drillich-Shorts
über ihre Hosen ziehen und
in einer Sägemehl-Arena zu
dieser besonderen Form
des Ringens antreten. Das
größte Sportereignis der
Schweiz findet alle drei
Jahre an einem anderen Ort
statt, diesmal in Zug.
Stalking aus dem All
New York –Die US-Astronautin
Anne McClain soll
von der Raumstation ISS
aus illegalerweise das
Bankkonto ihrer Ex-Partnerin
ausgespäht haben.
Der „New York Times“ zufolge
gab sie gegenüber Ermittlern
zu, dafür das ihr
bekannte Passwort genutzt
zu haben. Geld soll sie aber
nicht gestohlen haben.
Jackpot in Finnland
Helsinki –Der mit 90 Millionen
Euro maximal gefüllte
Eurojackpot geht
nach Finnland. Mit den
Zahlen 15-18-19-41-42 sowie
den Eurozahlen 4und 6
ist dort ein Spieler –oder eine
Tippgemeinschaft –zum
Multimillionär geworden.
Mehr Bier-Pfand?
Nürnberg –Der deutsche
Brauerei-Verband fordert
eine Pfanderhöhung für
normale Bierflaschen von
acht auf mindestens 15
Cent. Für Bügelflaschen
sollte das Pfand von bisher
15 auf 25 Cent steigen.
LOTTO-ZAHLEN
6aus 49: 5, 9, 29, 38, 42, 44;
Superzahl: 1;
Spiel77: 9205603;
Super6: 873809;
Glücksspirale: Endziffer 3:
10 Euro; 81: 25 Euro; 209:
100 Euro; 8231: 1000 Euro;
35388: 10000 Euro; 447503 und
482419: 100000 Euro. Prämienziehung
–10000 Euro monatlich
für 20 Jahre: 0902899 (ohne Gewähr)
KENO-ZAHLEN
8, 9, 10, 15,16, 18, 19, 24,29, 30, 33,
35, 44, 56, 58,60, 62, 66, 68, 70;
plus-5-Gewinnzahl:
17962 (ohne Gewähr)
Fotos: dpa
Abgastest für Kühe
Studie auf der Wiese: Kräuter-Futter soll den Methan-Ausstoß der Rinder senken
Lindhöft –Ein wenig erinnert
das blaue Kabel an den Kühen
an die Luftdruckschläuche an
Baustellen, der Schlauch auf
dem Nasenrücken an Atemtechnik.
Sensoren analysieren
die Rülpser der Wiederkäuer
auf einer Weide in Schleswig-
Holstein. „Das ist ein Abgastest
für Kühe“, sagt Projektkoordinator
Carsten Malisch von der
Kieler Christian-Albrechts-
Universität.
Die Forscher untersuchen auf
dem Versuchsgut Lindhof, wie
stark man den Ausstoß des klimaschädlichen
Gases Methan
durch Kühe mithilfe von Kräutern
senken kann. Fast in Sichtweite
der Ostsee grasen dort elf
Jersey-Rinder auf einer Weide
mit sieben verschiedenen
Kräutern: Gelber Hornschotenklee,
Spitzwegerich, Rotklee,
Wiesenkümmel, Wiesenknopf,
Weißklee und Zichorie. „Das
schmeckt ihnen“, sagt Malisch.
Die elf Tiere der Kontrollgruppe
futtern sich auf normalem
Weideland satt.
Zwei der Kühe des Projekts mit umgebundenen Messgeräten.
Kühe sind wegen ihres Methan-Ausstoßes
in Verruf gekommen.
Sie erzeugen das klimaschädliche
Gas beim Verdauen.
Die Erwärmungswirkung
von Methan ist
wesentlich stärker als die von
Kohlendioxid. „Methan hat
vielfältige Quellen“, sagt Klimaforscher
Mojib Latif vom
Geomar Helmholtz-Zentrum
für Ozeanforschung. „Etwa 20
Prozent der durch die Menschen
verursachten Erderwärmung
geht auf Methan zurück.“
Projektleiter Malisch gibt den
Anteil von Methan am Treibhauseffekt
der Landwirtschaft
hierzulande mit 40 Prozent an.
„Und die Landwirtschaft wiederum
macht 7,3 Prozent der gesamten
deutschen Treibhausgasemissionen
aus.“ Die Forscher
wollen die Treibhausgasemissionen
der Landwirtschaft
senken. Rund 280 Gramm Methan
setze eine Kuh in Weidehaltung
täglich frei, sagt Malisch.
Nur ein kleiner Teil entweiche
über das Pupsen. „96
Prozent des Gases werden über
das Rülpsen ausgestoßen.“
Erste Ergebnisse stimmen die
Forscher positiv. „Die Kräuterkost
kann für bis zu 20 Prozent
weniger Methan pro Liter
Milch sorgen“, sagt Malisch.
Die Kräuter verlangsamten die
Verdauung der Wiederkäuer.
Die Methan-Produktion im
Pansen der Tiere werde gebremst.
Das sei wie bei der Konstruktion
einer Rakete. „Wenn
man zu schnell zündet, macht
es einfach nur puff.“ Die Methan-Produktion
der Kühe dürfe
aber nicht zu stark gesenkt
werden. „Sonst kriegt die Kuh
nicht mehr genügend Energie,
um ihre Milch zu produzieren.“