Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUTO<br />
Dr.Christian<br />
Buric, ADAC<br />
Ausstiegswarner<br />
sind sinnvoll<br />
Ausstiegswarner sollen<br />
Autoinsassen beim Türöffnen<br />
vor nahenden Verkehrsteilnehmern<br />
warnen<br />
und so deren Kollisionen<br />
mit Autotüren, so genannte<br />
Dooring-Unfälle, verhindern.<br />
Audi und Mercedes-<br />
Benz haben erste Systeme<br />
in zwei Modellen eingebaut.<br />
Wir vom ADAC haben<br />
deren Funktion überprüft.<br />
Das Ergebnis: Sie funktionieren<br />
zuverlässig.<br />
Auch wenn in der Parksituation<br />
mit verdecktem Sensor<br />
die Systeme nur eingeschränkt<br />
funktionieren,<br />
sind Ausstiegswarner aus<br />
Sicht des ADAC sinnvoll,<br />
um Dooring-Unfälle zu vermeiden.<br />
In vielen Fahrzeugen<br />
ist die nötige Sensorik<br />
bereits mit einem Totwinkel-Assistenten<br />
vorhanden<br />
und könnte vom Hersteller<br />
genutzt werden. So könnten<br />
die Ausstiegswarner mit<br />
wenig Aufwand einen<br />
wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />
leisten –<br />
auch im Hinblick auf E-<br />
Scooter, die meist einen<br />
längeren Bremsweg haben<br />
als Fahrräder.<br />
NACHRICHT<br />
AUTO-<br />
EXPERTE<br />
Stau bis Neuseeland<br />
19000 km Stau bildeten<br />
sich an den Ferienwochenenden<br />
vom 28. Juni bis 11.<br />
August. 2019 im Norden.<br />
Das entspricht ungefähr der<br />
Strecke von Hamburg bis<br />
Neuseeland. Die Staulänge<br />
nahm um 6500 km zu, die<br />
Anzahl der Staus lag um<br />
1800 höher als 2018. Der<br />
mit 25 km längste Stau bildete<br />
sich am Sonnabend, 27.<br />
Juli, auf der A1 zwischen<br />
dem Maschener Kreuz und<br />
Ahrensburg. 24 km stockte<br />
es am 4. August auf der A7<br />
zwischen Westenholz und<br />
dem Dreieck Hannover<br />
Nord. Staus mit 21 km Länge<br />
traten über die Ferienzeit<br />
gleich viermal auf.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Tel. 030/63 33 11-456<br />
(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />
E-Mail: berlin.service@dumont.de<br />
Die mobile Seite<br />
in Ihrem KURIER<br />
Passendes Modell und<br />
korrekte Montage<br />
Der Sitz musszum Kind passen. Garnicht<br />
so einfach, die Auswahl ist groß<br />
Die Freude über den erwarteten<br />
Nachwuchs ist groß.<br />
Der erste Strampler ist ebenso<br />
einfach gekauft wie die<br />
Wiege oder der Beißring.<br />
Beim passenden Kinderwagen<br />
wird es schon schwieriger,<br />
beim Kindersitz fürs Auto<br />
richtig kompliziert.<br />
Henry Görlitz von der Stiftung<br />
Warentest empfiehlt Eltern<br />
deshalb vor dem Kauf eines<br />
Kindersitzes, diesen genau auszutesten.<br />
Kindersitze und Autos<br />
fallen unterschiedlich aus.<br />
Manchmal passt ein Kindersitz<br />
nicht ins Auto, weil das<br />
Dach zu niedrig oder die Kopfstütze<br />
zu breit oder hoch ist.<br />
„Autositze sind leider<br />
nicht standardisiert“,<br />
sagt der Experte für<br />
Kindersitze. „Es kann<br />
auch passieren, dass der Autogurt<br />
zu kurz ist oder die automatische<br />
Rückholung bei ganz<br />
ausgezogenen Gurten nicht<br />
mehr funktioniert.“ Er rät deshalb<br />
zu einer Beratung im<br />
Fachhandel und einer anschließenden<br />
Probemontage im eigenen<br />
Auto.<br />
Für eine einfache Montage<br />
des Sitzes bietet sich die Isofix-<br />
Halterung an. Die beiden Ösen<br />
in der Sitzfuge zwischen Sitzfläche<br />
und Sitzlehne halten den<br />
Kindersitz fest. Das Kind muss<br />
nur noch darin festgeschnallt<br />
werden. Dabei passieren Eltern<br />
oft Fehler. „Der Hosenträgergurt<br />
bei Babys und Kleinkindern<br />
muss fest sitzen. Da darf<br />
maximal eine flache Hand zwischen<br />
Gurt und Kind passen“,<br />
sagt er. Ein lockerer Gurt hält<br />
das Kind nicht ausreichend im<br />
Sitz.<br />
Montieren Eltern den Sitz ihres<br />
Nachwuchses auf dem Beifahrersitz,<br />
müssen sie daran<br />
denken, den Airbag zu deaktivieren.<br />
Bei einem Frontalaufprall<br />
würde der sonst mit voller<br />
Wucht gegen den Sitz knallen,<br />
was tödliche Folgen haben<br />
kann.<br />
Oftmals wechseln Eltern auch<br />
zu früh auf den nächstgrößeren<br />
Sitz. Erst wenn die Oberkante<br />
Airbag<br />
deaktivieren<br />
Kindersitze<br />
des Babykopfes oder die der<br />
Ohren des Kleinkindes auf der<br />
Höhe des oberen Sitzrandes liegen,<br />
sollte ein größerer Sitz<br />
montiert werden. „Solange das<br />
Kind aber nicht laufen kann, ist<br />
ein Sitz entgegengesetzt der<br />
Fahrtrichtung vorteilhafter“,<br />
sagt er. Bei einem Aufprall können<br />
die Kleinen sich sonst am<br />
Genick verletzen.<br />
Aber auch bei älteren Kindern<br />
bis 1,50 Meter Körperlänge rät<br />
Görlitz zum sorgfältigen Anschnallen.<br />
Der Gurt des Autos<br />
sollte fest liegen und nicht über<br />
die Kleidungsstücke schlabbern.<br />
Ein geeigneter Kindersitz<br />
schafft zusätzlich Sicherheit:<br />
Durch eine in der Höhe verstellbaren<br />
Rückenlehne<br />
liegt der Autoanschnallgurt<br />
richtig<br />
über der Schulter, sodass<br />
der Hals nicht verletzt<br />
wird. Außerdem bieten die Seitenwangen<br />
zusätzlichen<br />
Schutz bei einem Seitenaufprall.<br />
Außerdem wichtig: Isofix-<br />
Ösen halten nur maximal 36 Kilogramm,<br />
dazu zählen Sitz und<br />
Kind. Kinder ab rund 18 Kilogramm<br />
müssen deshalb mit<br />
dem Autoanschnallgurt gesichert<br />
werden. „Der Gurt hält<br />
dann das Kind, deshalb ist es<br />
wichtig, dass die Gurtführung<br />
stimmt“, sagt Görlitz.<br />
Auch Jürgen Bente vom Deutschen<br />
Verkehrssicherheitsrat<br />
(DVR) rät Eltern dazu, sich im<br />
Fachhandel beraten zu lassen,<br />
weil es so viele unterschiedliche<br />
Sitze in verschiedenen Kategorien<br />
gibt. „Am besten wird<br />
der Wunschsitz gleich im Beisein<br />
des Verkäufers einmal im<br />
Auto montiert. Obwohl<br />
die meisten Sitze<br />
eine Isofix-Halterung<br />
haben, ist die Bedienung<br />
moderner Sitze komplex<br />
und kompliziert“, sagt er.<br />
Denn für verschiedene Größen<br />
benötigen Babys und Kinder<br />
verschiedene Sitze. Die sind<br />
in Normgruppen eingeteilt.<br />
In Sitzen der neuen Kategorie<br />
I-Size, Phase 1, sitzen Kinder<br />
bis etwa vier Jahre oder bis 1,05<br />
Der perfekte<br />
Platz ist hinten<br />
Meter Körperlänge. Danach<br />
folgt I-Size-Phase 2, die bis<br />
zwölf Jahren oder 1,50 Meter<br />
Körperlänge reicht.<br />
Es gibt aber auch Sitze mit<br />
den Gruppen 0 bis III. Entscheidend<br />
ist hierbei das Gewicht<br />
des Kindes, Alter und<br />
Größe sind nur Richtwerte.<br />
Gruppe 0reicht von 0bis 10 kg,<br />
Gruppe Ivon 9bis 18 kg, Gruppe<br />
II von 15 bis 25 kg und Gruppe<br />
III von 25 bis 36 kg. Außerdem<br />
gibt es noch Normgruppen<br />
für mitwachsende Sitze. Aktuell<br />
gelten die Normen ECE R<br />
44/03, ECE R44/04 und die<br />
I-Size-Normen. Damit wird die<br />
Übersicht kompliziert und der<br />
Kauf gestaltet sich schwierig.<br />
„Grundsätzlich ist es deshalb<br />
wichtig, dass Autofahrer die<br />
Bedienungsanleitung des Autos<br />
gründlich lesen. Darin steht,<br />
welche Sitze im Auto wie montiert<br />
werden können“, sagt<br />
Marco Lucke, Fahrsicherheitstrainer<br />
für den Auto Club Europa<br />
(ACE).<br />
Vorwärts gewandte Sitze dürfen<br />
beispielsweise nicht rückwärts<br />
gewandt montiert werden.<br />
Meist werden die Sitze mit<br />
Isofix- oder Semi-Universal-<br />
Isofix-Systemen montiert. Junge<br />
Eltern sollten sich vor dem<br />
Kauf eines Sitzes erkundigen,<br />
ob ihr Auto diese Isofix-Halterung<br />
bereitstellt und wo. Bei<br />
den meisten Fahrzeugen sitzen<br />
die Halterungen dafür in den<br />
beiden hinteren äußeren Sitzen.<br />
Weiterer Vorteil von Isofix-Halterungen:<br />
Bei manchen<br />
Herstellern sind die Anschnallgurte<br />
im Fond zu kurz, um Kindersitze<br />
überhaupt zu befestigen.<br />
Außerdem müssen die Sitze<br />
nicht extra gesichert sein,<br />
wenn der Fahrer ohne Kinder<br />
unterwegs ist.<br />
Für Neugeborene eignen sich<br />
nur Babyschalen in der Größe<br />
I-Size. „Dabei gibt es<br />
Unterschiede, ob die<br />
Babyschale mittels<br />
Isofix-Sicherung fest<br />
im Auto montiert werden kann<br />
oder mit dem Fahrzeuggurt. Je<br />
nach System wird eine Basis<br />
mit dem Auto verbunden und<br />
die Babyschale bei Bedarf eingeklinkt,<br />
das ist sehr praktisch“,<br />
sagt Lucke. Ein separates Gurtsystem<br />
im Sitz hält das Kind im<br />
Sitz.<br />
Fotos: dpa<br />
Bei Gurtsystemen sollten Eltern<br />
unbedingt auf die Gurtführung<br />
achten. „Wenn bei Kindersitzen<br />
der Gurt verdreht ist,<br />
nicht richtig sitzt oder falsch<br />
geführt wird, ist er nutzlos.“<br />
Beratung finden junge Eltern<br />
im Fachhandel.<br />
Der perfekte Sitzort für den<br />
Kindersitz ist laut Lucke in der<br />
Mitte des Fonds. Doch nur wenige<br />
Hersteller bieten dort Isofix-Halterungen<br />
an. Deshalb<br />
rät er zum Sitzplatz hinten<br />
rechts. Dort können Eltern zur