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Berliner Kurier 25.08.2019

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AUTO<br />

Dr.Christian<br />

Buric, ADAC<br />

Ausstiegswarner<br />

sind sinnvoll<br />

Ausstiegswarner sollen<br />

Autoinsassen beim Türöffnen<br />

vor nahenden Verkehrsteilnehmern<br />

warnen<br />

und so deren Kollisionen<br />

mit Autotüren, so genannte<br />

Dooring-Unfälle, verhindern.<br />

Audi und Mercedes-<br />

Benz haben erste Systeme<br />

in zwei Modellen eingebaut.<br />

Wir vom ADAC haben<br />

deren Funktion überprüft.<br />

Das Ergebnis: Sie funktionieren<br />

zuverlässig.<br />

Auch wenn in der Parksituation<br />

mit verdecktem Sensor<br />

die Systeme nur eingeschränkt<br />

funktionieren,<br />

sind Ausstiegswarner aus<br />

Sicht des ADAC sinnvoll,<br />

um Dooring-Unfälle zu vermeiden.<br />

In vielen Fahrzeugen<br />

ist die nötige Sensorik<br />

bereits mit einem Totwinkel-Assistenten<br />

vorhanden<br />

und könnte vom Hersteller<br />

genutzt werden. So könnten<br />

die Ausstiegswarner mit<br />

wenig Aufwand einen<br />

wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />

leisten –<br />

auch im Hinblick auf E-<br />

Scooter, die meist einen<br />

längeren Bremsweg haben<br />

als Fahrräder.<br />

NACHRICHT<br />

AUTO-<br />

EXPERTE<br />

Stau bis Neuseeland<br />

19000 km Stau bildeten<br />

sich an den Ferienwochenenden<br />

vom 28. Juni bis 11.<br />

August. 2019 im Norden.<br />

Das entspricht ungefähr der<br />

Strecke von Hamburg bis<br />

Neuseeland. Die Staulänge<br />

nahm um 6500 km zu, die<br />

Anzahl der Staus lag um<br />

1800 höher als 2018. Der<br />

mit 25 km längste Stau bildete<br />

sich am Sonnabend, 27.<br />

Juli, auf der A1 zwischen<br />

dem Maschener Kreuz und<br />

Ahrensburg. 24 km stockte<br />

es am 4. August auf der A7<br />

zwischen Westenholz und<br />

dem Dreieck Hannover<br />

Nord. Staus mit 21 km Länge<br />

traten über die Ferienzeit<br />

gleich viermal auf.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Tel. 030/63 33 11-456<br />

(Mo.–Fr. 10–15 Uhr)<br />

E-Mail: berlin.service@dumont.de<br />

Die mobile Seite<br />

in Ihrem KURIER<br />

Passendes Modell und<br />

korrekte Montage<br />

Der Sitz musszum Kind passen. Garnicht<br />

so einfach, die Auswahl ist groß<br />

Die Freude über den erwarteten<br />

Nachwuchs ist groß.<br />

Der erste Strampler ist ebenso<br />

einfach gekauft wie die<br />

Wiege oder der Beißring.<br />

Beim passenden Kinderwagen<br />

wird es schon schwieriger,<br />

beim Kindersitz fürs Auto<br />

richtig kompliziert.<br />

Henry Görlitz von der Stiftung<br />

Warentest empfiehlt Eltern<br />

deshalb vor dem Kauf eines<br />

Kindersitzes, diesen genau auszutesten.<br />

Kindersitze und Autos<br />

fallen unterschiedlich aus.<br />

Manchmal passt ein Kindersitz<br />

nicht ins Auto, weil das<br />

Dach zu niedrig oder die Kopfstütze<br />

zu breit oder hoch ist.<br />

„Autositze sind leider<br />

nicht standardisiert“,<br />

sagt der Experte für<br />

Kindersitze. „Es kann<br />

auch passieren, dass der Autogurt<br />

zu kurz ist oder die automatische<br />

Rückholung bei ganz<br />

ausgezogenen Gurten nicht<br />

mehr funktioniert.“ Er rät deshalb<br />

zu einer Beratung im<br />

Fachhandel und einer anschließenden<br />

Probemontage im eigenen<br />

Auto.<br />

Für eine einfache Montage<br />

des Sitzes bietet sich die Isofix-<br />

Halterung an. Die beiden Ösen<br />

in der Sitzfuge zwischen Sitzfläche<br />

und Sitzlehne halten den<br />

Kindersitz fest. Das Kind muss<br />

nur noch darin festgeschnallt<br />

werden. Dabei passieren Eltern<br />

oft Fehler. „Der Hosenträgergurt<br />

bei Babys und Kleinkindern<br />

muss fest sitzen. Da darf<br />

maximal eine flache Hand zwischen<br />

Gurt und Kind passen“,<br />

sagt er. Ein lockerer Gurt hält<br />

das Kind nicht ausreichend im<br />

Sitz.<br />

Montieren Eltern den Sitz ihres<br />

Nachwuchses auf dem Beifahrersitz,<br />

müssen sie daran<br />

denken, den Airbag zu deaktivieren.<br />

Bei einem Frontalaufprall<br />

würde der sonst mit voller<br />

Wucht gegen den Sitz knallen,<br />

was tödliche Folgen haben<br />

kann.<br />

Oftmals wechseln Eltern auch<br />

zu früh auf den nächstgrößeren<br />

Sitz. Erst wenn die Oberkante<br />

Airbag<br />

deaktivieren<br />

Kindersitze<br />

des Babykopfes oder die der<br />

Ohren des Kleinkindes auf der<br />

Höhe des oberen Sitzrandes liegen,<br />

sollte ein größerer Sitz<br />

montiert werden. „Solange das<br />

Kind aber nicht laufen kann, ist<br />

ein Sitz entgegengesetzt der<br />

Fahrtrichtung vorteilhafter“,<br />

sagt er. Bei einem Aufprall können<br />

die Kleinen sich sonst am<br />

Genick verletzen.<br />

Aber auch bei älteren Kindern<br />

bis 1,50 Meter Körperlänge rät<br />

Görlitz zum sorgfältigen Anschnallen.<br />

Der Gurt des Autos<br />

sollte fest liegen und nicht über<br />

die Kleidungsstücke schlabbern.<br />

Ein geeigneter Kindersitz<br />

schafft zusätzlich Sicherheit:<br />

Durch eine in der Höhe verstellbaren<br />

Rückenlehne<br />

liegt der Autoanschnallgurt<br />

richtig<br />

über der Schulter, sodass<br />

der Hals nicht verletzt<br />

wird. Außerdem bieten die Seitenwangen<br />

zusätzlichen<br />

Schutz bei einem Seitenaufprall.<br />

Außerdem wichtig: Isofix-<br />

Ösen halten nur maximal 36 Kilogramm,<br />

dazu zählen Sitz und<br />

Kind. Kinder ab rund 18 Kilogramm<br />

müssen deshalb mit<br />

dem Autoanschnallgurt gesichert<br />

werden. „Der Gurt hält<br />

dann das Kind, deshalb ist es<br />

wichtig, dass die Gurtführung<br />

stimmt“, sagt Görlitz.<br />

Auch Jürgen Bente vom Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrat<br />

(DVR) rät Eltern dazu, sich im<br />

Fachhandel beraten zu lassen,<br />

weil es so viele unterschiedliche<br />

Sitze in verschiedenen Kategorien<br />

gibt. „Am besten wird<br />

der Wunschsitz gleich im Beisein<br />

des Verkäufers einmal im<br />

Auto montiert. Obwohl<br />

die meisten Sitze<br />

eine Isofix-Halterung<br />

haben, ist die Bedienung<br />

moderner Sitze komplex<br />

und kompliziert“, sagt er.<br />

Denn für verschiedene Größen<br />

benötigen Babys und Kinder<br />

verschiedene Sitze. Die sind<br />

in Normgruppen eingeteilt.<br />

In Sitzen der neuen Kategorie<br />

I-Size, Phase 1, sitzen Kinder<br />

bis etwa vier Jahre oder bis 1,05<br />

Der perfekte<br />

Platz ist hinten<br />

Meter Körperlänge. Danach<br />

folgt I-Size-Phase 2, die bis<br />

zwölf Jahren oder 1,50 Meter<br />

Körperlänge reicht.<br />

Es gibt aber auch Sitze mit<br />

den Gruppen 0 bis III. Entscheidend<br />

ist hierbei das Gewicht<br />

des Kindes, Alter und<br />

Größe sind nur Richtwerte.<br />

Gruppe 0reicht von 0bis 10 kg,<br />

Gruppe Ivon 9bis 18 kg, Gruppe<br />

II von 15 bis 25 kg und Gruppe<br />

III von 25 bis 36 kg. Außerdem<br />

gibt es noch Normgruppen<br />

für mitwachsende Sitze. Aktuell<br />

gelten die Normen ECE R<br />

44/03, ECE R44/04 und die<br />

I-Size-Normen. Damit wird die<br />

Übersicht kompliziert und der<br />

Kauf gestaltet sich schwierig.<br />

„Grundsätzlich ist es deshalb<br />

wichtig, dass Autofahrer die<br />

Bedienungsanleitung des Autos<br />

gründlich lesen. Darin steht,<br />

welche Sitze im Auto wie montiert<br />

werden können“, sagt<br />

Marco Lucke, Fahrsicherheitstrainer<br />

für den Auto Club Europa<br />

(ACE).<br />

Vorwärts gewandte Sitze dürfen<br />

beispielsweise nicht rückwärts<br />

gewandt montiert werden.<br />

Meist werden die Sitze mit<br />

Isofix- oder Semi-Universal-<br />

Isofix-Systemen montiert. Junge<br />

Eltern sollten sich vor dem<br />

Kauf eines Sitzes erkundigen,<br />

ob ihr Auto diese Isofix-Halterung<br />

bereitstellt und wo. Bei<br />

den meisten Fahrzeugen sitzen<br />

die Halterungen dafür in den<br />

beiden hinteren äußeren Sitzen.<br />

Weiterer Vorteil von Isofix-Halterungen:<br />

Bei manchen<br />

Herstellern sind die Anschnallgurte<br />

im Fond zu kurz, um Kindersitze<br />

überhaupt zu befestigen.<br />

Außerdem müssen die Sitze<br />

nicht extra gesichert sein,<br />

wenn der Fahrer ohne Kinder<br />

unterwegs ist.<br />

Für Neugeborene eignen sich<br />

nur Babyschalen in der Größe<br />

I-Size. „Dabei gibt es<br />

Unterschiede, ob die<br />

Babyschale mittels<br />

Isofix-Sicherung fest<br />

im Auto montiert werden kann<br />

oder mit dem Fahrzeuggurt. Je<br />

nach System wird eine Basis<br />

mit dem Auto verbunden und<br />

die Babyschale bei Bedarf eingeklinkt,<br />

das ist sehr praktisch“,<br />

sagt Lucke. Ein separates Gurtsystem<br />

im Sitz hält das Kind im<br />

Sitz.<br />

Fotos: dpa<br />

Bei Gurtsystemen sollten Eltern<br />

unbedingt auf die Gurtführung<br />

achten. „Wenn bei Kindersitzen<br />

der Gurt verdreht ist,<br />

nicht richtig sitzt oder falsch<br />

geführt wird, ist er nutzlos.“<br />

Beratung finden junge Eltern<br />

im Fachhandel.<br />

Der perfekte Sitzort für den<br />

Kindersitz ist laut Lucke in der<br />

Mitte des Fonds. Doch nur wenige<br />

Hersteller bieten dort Isofix-Halterungen<br />

an. Deshalb<br />

rät er zum Sitzplatz hinten<br />

rechts. Dort können Eltern zur

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