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Leseprobenheft BuchBerlin 2019

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Bauern ihr nicht zuvorgekommen waren. Dreizehn Zentner<br />

Alteisen türmten sich zuletzt in der Schule.<br />

Als Rose am letzten Tag der Aktion vom Wäschewaschen bei<br />

Kunzes nach Hause kam, empfing sie bedrückte Stille. „Is was<br />

passiert?“, fragte sie und setzte beunruhigt hinzu: „Is was mit<br />

Hilde?“ Die war nämlich wieder mal nicht daheim.<br />

„Nee!“, sagte Else schnell, „der geht's gut, aber …“<br />

„Ich war’s nich!“, beteuerte Erich vorsorglich.<br />

„Hilde hat den Regulator abgeliefert“, platzte Lydia heraus. Roses<br />

Blick fiel auf die Wand, an der sonst die Uhr hing und sie<br />

schimpfte: „Um Himmels willen! Hat se den Verstand verlor’n?<br />

Wenn der Vater heemkommt und das Ding nich …“<br />

„Da passiert gar nischt“, fiel Else der Mutter ins Wort. „Uns tät<br />

er verkloppen, Hilde nich. Die is sein Liebling.“<br />

„Quatsch“, widersprach Rose. „Die Uhr hat er selber gekooft! Da<br />

wird er wilde, wenn die weg is.“<br />

„Und was mach’mer nu?“, rief Lydia. „Hilde hat sich<br />

verkrümelt.“<br />

„Kümmert euch um die Kleene“, befahl Rose. „Ich geh’ zu Berta<br />

Gehre. Die hat den Schulschlüssel. Die Uhr muss wieder her! Es<br />

weeß ja sonst keener mehr, wie spät’s is.“<br />

Die Frau des Postboten schlug die Hände zusammen, als Rose<br />

bei ihr auftauchte und sie den Grund für den Besuch erfuhr.<br />

„Hilde is aber ooch ein verrücktes Huhn. Mein Willy geht mit ihr<br />

in eene Klasse. Was der manchmal so erzählt.“<br />

Rose sagte, sie wolle es lieber nicht wissen. Was das Mädchen zu<br />

Hause losließe, reiche ihr. Die beiden Frauen hasteten in der<br />

Dunkelheit zum Schulhaus, das zum Glück bereits elektrisches<br />

Licht besaß. Wegen der Diebe standen die Säcke in einem der<br />

Unterrichtsräume, nicht in der Scheune.<br />

„Na, dann mal los“, seufzte die Frau des Postboten.<br />

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