Berliner Kurier 06.09.2019
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14 BERLIN BERLINER KURIER, Freitag, 6. September 2019*<br />
Teheraner Bürgermeister<br />
Besuch mit Folgen<br />
Viel Kritik an die Adresse von Michael Müller<br />
Foto: Imago Images/Fouladi<br />
Der Teheraner Bürgermeister Pirouz<br />
Hanachi trifft heute in Berlin ein.<br />
Berlin –Es gibt weiter Ärger.<br />
Nach dem das für heute geplante<br />
Treffen des Regierenden Bürgermeisters<br />
Michael Müller<br />
(SPD) mit seinem Teheraner<br />
Amtskollegen Pirouz Hanachi<br />
für scharfe Kritik von jüdischen<br />
Vereinen und Oppositionsparteien<br />
sorgte, findet jetzt auch<br />
der US-Botschafter in Berlin, Richard<br />
Grenell, klare Worte.<br />
Den „roten Teppich“ für Hanachi<br />
auszurollen, der den Revolutionsgarden<br />
nahe stehe und<br />
zur Zerstörung Israels aufrufe,<br />
sei unvertretbar, sagte Grenell<br />
der Jerusalem Post. Er sei nicht<br />
sicher, ob die Idee, Hanachi einzuladen,<br />
aus Berlin oder dem<br />
Auswärtigen Amt komme. Aber<br />
Hanachi „sollte auf der Sanktionsliste<br />
der USA und EU stehen,<br />
nicht auf Berlins VIP-Liste.“<br />
Senats-Sprecherin Claudia<br />
Sünder erklärte, dass Müllers<br />
Treffen mit Hanachi vom Auswärtigen<br />
Amt geprüft und gutgeheißen<br />
wurde. „Selbstverständlich<br />
wird der Regierende<br />
Bürgermeister das Treffen auch<br />
dazu nutzen, das Existenzrecht<br />
des Staates Israel zu unterstreichen<br />
und Berlins besondere Beziehung<br />
zu Israel hervorzuheben“,<br />
so Sünder. Der Besuch sei<br />
eine Chance, im Gespräch die<br />
gelebte Weltoffenheit und Toleranz<br />
der Metropole Berlin und<br />
die hierfür wesentlichen freiheitlich-demokratischen<br />
Werte<br />
deutlich zur Sprache zu bringen.<br />
Das Auswärtige Amt teilte<br />
dem KURIER auf Nachfrage<br />
mit, dass es sich bei dem Treffen<br />
um eine kommunalpolitische<br />
Reise handele.<br />
Michael Müller will Hanachi<br />
heute im Roten Rathaus empfangen.<br />
Dort soll sich der Iraner<br />
in das Gästebuch der Stadt eintragen.<br />
Die Presse ist dazu eingeladen,<br />
um Fotos zu machen.<br />
Das sorgte für Kritik. AL<br />
Auf Neubau-Tour:<br />
Michael Müller und<br />
Katrin Lompscher,<br />
hier in den Pepitahöfen<br />
in Spandau.<br />
Unterwegs mit<br />
dem Regierenden<br />
Wohnungsmeister<br />
Senatschef Michael Müller und Senatorin Katrin Lompscher auf Neubau-Tour<br />
Lesen Sie in der großen Wochenendausgabe:<br />
„DieVereinigung warein Karriereschub<br />
für Westdeutsche“ –ein Gespräch<br />
mit dem Soziologen Steffen Mau<br />
über die Nachwendejahre<br />
Entdecken Sie die schönen Seiten<br />
von Salzburg -nach den Festspielen<br />
Die Highlights der IAA in<br />
Frankfurt/Main im Überblick<br />
Von<br />
ULRICH PAUL<br />
Berlin – Vor wenigen Wochen<br />
lagen sie noch im Clinch über<br />
den Stadtentwicklungsplan<br />
Wohnen und die Frage, ob genug<br />
für den Neubau getan<br />
wird. Am Donnerstag gingen<br />
der Regierende Bürgermeister<br />
Michael Müller (SPD)<br />
und Stadtentwicklungssenatorin<br />
Katrin Lompscher (Linke)<br />
auf Tour, um sich ein Bild<br />
vom Stand des Neubaus der<br />
landeseigenen Wohnungsunternehmen<br />
zu machen.<br />
Es sei wichtig, sich vor Ort zu<br />
informieren, wie die Zusammenarbeit<br />
der Beteiligten funktioniere,<br />
sagt Müller. Hakenfelde<br />
in Spandau ist die erste Station.<br />
Rund um Mertens- und<br />
Goltzstraße sind innerhalb von<br />
zweieinhalb Jahren 1024 Miet-<br />
wohnungen für die landeseigene<br />
Degewo und die Wohnungsbaugesellschaft<br />
Mitte (WBM)<br />
entstanden: die Pepitahöfe.<br />
Fast alle Unterkünfte sind bereits<br />
belegt. Nur acht Wohnungen<br />
sind noch zu haben. Die<br />
günstigsten Wohnungen kosten<br />
6Euro pro Quadratmeter.<br />
Die Durchschnittsmiete liegt<br />
bei 8,96 Euro je Quadratmeter<br />
Wohnfläche kalt.<br />
Nächste Station ist das Projekt<br />
Waterkant in Spandau. Auf<br />
dem Areal der Wasserstadt<br />
Oberhavel errichtet die Wohnungsbaugesellschaft<br />
Gewobag<br />
am östlichen Ufer der Havel bis<br />
zum Jahr 2025 insgesamt 2000<br />
Wohnungen, weitere 500 werden<br />
von der Wohnungsbaugesellschaft<br />
Mitte beigesteuert.<br />
Die Gewobag hat mit dem Bau<br />
von 362 Wohnungen begonnen.<br />
Sie sollen im Oktober nächsten<br />
Jahres fertig sein. Die Mieten<br />
beginnen bei 6Euro je Quadrat-<br />
In Gesundbrunnen: Müller und<br />
Lompscher mit Vertretern der<br />
Gesobau, die an der Nordbahnstraße<br />
62 Wohnungen für<br />
Studierende errichtet.Sie<br />
werden im nächsten Jahr fertig.<br />
In Spandau: Müller und Lompscher<br />
mit Jürgen Kilian, der den<br />
Bau der Pepitahöfe als privater<br />
Projektentwickler gemanagt hat.<br />
Die 1024Wohnungen wurden<br />
termingerecht fertig.