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Berliner Kurier 02.10.2019

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AUTO<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 2. Oktober 2019<br />

Foto: Imago<br />

Wurde das Auto geklaut,<br />

sollte man schnell<br />

handeln –und sechs<br />

Schritte beachten.<br />

Karreweg, wasnun?<br />

Sechs Schritte, die im Falle<br />

eines Autodiebstahls zu tun sind<br />

In Deutschland werden jedes<br />

Jahr knapp 20 000 Pkw gestohlen.<br />

Diese Zahlen sind<br />

seit zehn Jahren einigermaßen<br />

stabil. Das ist für die<br />

rechtmäßigen Eigentümer<br />

der Autos nicht nur ärgerlich,<br />

es entsteht dadurch<br />

auch ein erheblicher finanzieller<br />

Schaden. Dazu kommen<br />

Laufereien und Behördengänge.<br />

Was im Ernstfall zu<br />

tun ist? Eine Anleitung in<br />

sechs Schritten.<br />

Schritt 1: Wenn Sie Ihren<br />

Pkw am Morgen nicht dort vorfinden,<br />

wo Sie dachten, ihn zuvor<br />

abgestellt zu haben, muss<br />

der Wagen nicht zwangsläufig<br />

gestohlen sein. Vergewissern<br />

Sie sich also zuerst, dass Ihr Auto<br />

nicht wegen eines Parkvergehens<br />

abgeschleppt wurde<br />

oder Sie ihn einfach an einer anderen,<br />

unüblichen Stelle abgestellt<br />

hatten. Befragen Sie auch<br />

Ihre Angehörigen oder Freunde,<br />

die eventuell Zugriff auf einen<br />

Zweitschlüssel für das<br />

Fahrzeug haben. Erst wenn Sie<br />

ganz sicher sind, dass Sie ein<br />

Opfer von Autodieben geworden<br />

sind, sollten Sie weitere<br />

Schritte einleiten.<br />

Schritt 2: Benachrichtigen<br />

Sie als Erstes die Polizei. Wenn<br />

Sie die Telefonnummer der zuständigen<br />

Polizeiwache in der<br />

Aufregung nicht parat haben,<br />

wählen Sie den Notruf 110.<br />

Nennen Sie das amtliche Kennzeichen<br />

des Fahrzeugs. Von der<br />

Polizei erfahren Sie dann endgültig,<br />

ob Ihr Fahrzeug nicht<br />

doch umgesetzt oder abgeschleppt<br />

wurde.<br />

Schritt 3: Sind Sie tatsächlich<br />

Opfer eines Autodiebstahls<br />

geworden, stellen Sie Strafanzeige<br />

auf der nächsten Polizeidienststelle.<br />

Schieben Sie den<br />

Gang dorthin nicht auf die lange<br />

Bank. Vergessen Sie nicht<br />

den Fahrzeugschein und unter<br />

Umständen auch den Fahrzeugbrief.<br />

Denn sind Ihre Angaben<br />

zu Kilometerstand, Ausstattung<br />

oder Anzahl der Zündschlüssel<br />

falsch, könnte es später<br />

zu Komplikationen mit der<br />

Schadenübernahme durch die<br />

Kaskoversicherung kommen.<br />

Schritt 4: Der nächste Weg<br />

führt zur Kfz-Zulassungsstelle.<br />

Dort geben Sie den Fahrzeugschein<br />

(Zulassungsbescheinigung<br />

Teil I)abund lassen ihn<br />

entwerten. Das Fahrzeug ist damit<br />

offiziell stillgelegt und Sie erhalteneine<br />

Abmeldebestätigung.<br />

Schritt 5: Nach Auskunft von<br />

Experten des Versicherers Arag<br />

kann es sinnvoll sein, den Versicherer<br />

schon direkt nach der Polizei<br />

telefonisch auf den Verlust<br />

hinzuweisen. Nun müssen Sie<br />

bei der Versicherung allerdings<br />

vorstellig werden. Dort geben<br />

Sie die vorhandenen Zündschlüssel,<br />

den Kfz-Brief, das polizeiliche<br />

Diebstahlsprotokoll<br />

und die Abmeldebestätigung ab.<br />

Vorher sollten Sie die Dokumente<br />

kopieren und die Kopien<br />

gut verwahren.<br />

Schritt 6: Sind Sie tatsächlich<br />

der alleinige Eigentümerdes gestohlenen<br />

Fahrzeugs? Wenn<br />

nicht, müssen auch alle anderen<br />

Eigentümer benachrichtigt werden.Läuftalso<br />

die Finanzierung<br />

über eine Bank oder Sparkasse<br />

noch, solltenSie dasKreditinstitut<br />

spätestens jetzt überden Verlust<br />

informieren. Ist der Wagen<br />

geleast, sollten Sie auchden Anruf<br />

beim Leasinggeber nichthinauszögern.<br />

Welche Versicherung zahlt<br />

was? Damit eine Versicherung<br />

den entstandenen Schaden ersetzt,<br />

ist mindestens eine Teilkasko-Versicherung<br />

nötig.<br />

Haben Sie nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung,<br />

gehen Sie<br />

leider leer aus und bleiben auf<br />

dem entstandenen Schaden sitzen.<br />

Wenn Sie eine Teil- oder<br />

Vollkasko-Versicherung haben,<br />

sind Sie besser dran. Um den<br />

Diebstahl nachzuweisen, benötigen<br />

Sie zuerstalle Zündschlüssel;<br />

auch umden Verdacht, den<br />

Diebstahl nur vorzutäuschen,<br />

zu entkräften. Neben dem Fahrzeug-Brief,<br />

dem polizeilichen<br />

Diebstahlsprotokoll und derAbmeldebestätigung<br />

verlangt der<br />

Versicherermeist auch den entwerteten<br />

Fahrzeugschein, die<br />

Kaufrechnung, Rechnungen<br />

von Reparaturen und nachträglich<br />

eingebauten Teilen. Sinnvoll<br />

ist es immer, auch aktuelle<br />

Fotos vom Pkw zur Hand zu<br />

haben und im Verlustfall der<br />

Versicherung vorzulegen.<br />

Taucht der Wagen binnen eines<br />

Monats wieder auf, bekommen<br />

Sie ihn zurück.Nach Ablauf dieser<br />

Frist zahltdie Versicherung<br />

den ermittelten Zeitwert des<br />

Fahrzeugs. Enthält Ihre Versicherung<br />

eine sogenannte Neuwertentschädigungsklausel,<br />

wird unter Umständen sogar<br />

der volle Kaufpreis des Neuwagens<br />

erstattet.

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