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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Mittwoch, 16. Oktober 2019*<br />
Gustav Gerneth (114)mit Urenkelin<br />
(l.) und Enkelin<br />
Uropa Gustav<br />
feiertseinen 114.<br />
Havelberg –InSachsen-<br />
Anhalt hat Gustav Gerneth,<br />
der wohl älteste Mann<br />
Deutschlands, seinen 114.<br />
Geburtstag gefeiert. Auch<br />
Bürgermeister Bernd Poloski<br />
kam zum Gratulieren<br />
und stellte fest: „Herr Gerneth<br />
ist nach wie vor interessiert,<br />
insbesondere an Fußball.“<br />
Wie in den Vorjahren<br />
habe der nun 114-Jährige im<br />
kleinen Kreis gefeiert –bei<br />
einem Frankfurter Kranz,<br />
einer ringförmigen Buttercremetorte.<br />
Mutter (79) in<br />
Brunnen ertränkt<br />
Neuenkirchen –Wegen<br />
Erbstreitigkeiten soll ein<br />
Mann (55) im Münsterland<br />
seine Mutter (79) in einem<br />
Brunnen ertränkt haben. Es<br />
wurde Haftbefehl wegen<br />
Mordes erlassen. Er soll im<br />
Juni die Mutter niedergeschlagen<br />
und sie an einem<br />
Gurt in den Brunnen herabgelassen<br />
haben, wo die alte<br />
Frau im Wasser ertrank. Sie<br />
soll vorgehabt haben, Großteile<br />
ihres Grundbesitzes zu<br />
verkaufen.<br />
Großbrand in<br />
Airport-Parkhaus<br />
Münster –Schock für viele<br />
Urlaubsheimkehrer am<br />
Flughafen Münster/Osnabrück,<br />
die mit ihren Auto<br />
heimfahren wollten: Bei einem<br />
Großfeuer in einem<br />
Parkhaus des Airports wurden<br />
rund 65 Fahrzeuge beschädigt,<br />
etwa 40 davon<br />
brannten komplett aus.<br />
Nach ersten Erkenntnissen<br />
brach das Feuer auf dem<br />
Parkdeck im ersten Obergeschoss<br />
aus, die Ursache war<br />
zunächst unklar. Verletzt<br />
wurde niemand.<br />
Ein Sachverständiger untersucht<br />
die abgebrannten Autos.<br />
Foto: dpa Foto: dpa<br />
Klimawandel<br />
verschärft<br />
den Hunger<br />
in der Welt<br />
Welthunger-Index: Weltweit haben 822<br />
Millionen Menschen zu wenig zu essen.<br />
Dasist jeder neunte Mensch auf der Erde<br />
Berlin –Eswar das groß erklärte<br />
Ziel der Vereinten Nationen:<br />
„Zero Hunger“ (null Hunger).<br />
Bis 2030 soll kein Mensch<br />
mehr auf der Welt hungern.<br />
Doch derzeit gibt es laut Welthunger-Index<br />
Rückschläge.<br />
Die Zahl der hungerleidenden<br />
Menschen steigt wieder –unter<br />
anderem als Folge von Konflikten<br />
und Klimawandel.<br />
Insgesamt hungern 822 Millionen<br />
Menschen weltweit. Das<br />
ist jeder neunte Mensch auf der<br />
Erde. Vor drei Jahren lag die<br />
Zahl unter 800 Millionen.<br />
Weltweit haben 22 Prozent aller<br />
Kinder unter fünf Jahren –<br />
insgesamt 151 Millionen –<br />
Wachstumsverzögerungen.<br />
Das geht aus<br />
Welthunger-Index2019<br />
Kennzeichnung der Länder nach<br />
Grad der Unterernährung<br />
dem Welthunger-Index 2019<br />
hervor, der gestern in Berlin<br />
vorgestellt wurde.<br />
In ihrem jährlichen Bericht<br />
bewertet die Organisation die<br />
Lage in einzelnen Staaten anhand<br />
von vier Indikatoren:<br />
Anteil der Unterernährten sowie<br />
Auszehrung, Wachstumsverzögerung<br />
und Sterblichkeitsrate<br />
bei Kindern unter<br />
fünf Jahren. In der Zentralafrikanischen<br />
Republik als einzigem<br />
Land wird die Lage als<br />
„gravierend“ eingestuft. In vier<br />
Ländern –Tschad, Madagaskar,<br />
Jemen und Sambia – ist die<br />
Hungerlage „sehr ernst“. Unter<br />
den 117 berücksichtigten Ländern<br />
weisen 43 ernste Hungerwerte<br />
auf.<br />
2016 gab<br />
Tschad<br />
Zentralafrikanische<br />
Republik<br />
Ernährungslage<br />
gravierend<br />
sehr ernst<br />
ernst<br />
mäßig<br />
wenig problematisch<br />
unzureichende Daten (Anlasszuerheblicher Besorgnis)<br />
1Land<br />
4Länder<br />
es kein einziges Land auf der<br />
Welt, in dem die Hungersituation<br />
als so gravierend eingestuft<br />
wurde, dass ein Land rot eingezeichnet<br />
werden musste. Insgesamt<br />
sind die Index-Werte seit<br />
dem Jahr 2000 um 31 Prozent<br />
gefallen.<br />
„Die Verantwortung für den<br />
Klimawandel und seine Folgen<br />
sind sehr ungerecht verteilt. Die<br />
Menschen, die ihn am wenigsten<br />
verursacht haben,leiden am<br />
9Länder<br />
Jemen<br />
Sambia<br />
Madagaskar<br />
23 Länder<br />
unzureichende Daten/nicht untersucht<br />
stärksten unter seinen Auswirkungen“,<br />
warnte die Präsidentin<br />
der Welthungerhilfe, Marlehn<br />
Thieme.Sie verwies auf Dürren,<br />
Überschwemmungen und Stürme.<br />
Nötigist nach Einschätzung<br />
der Welthungerhilfe eine bessere<br />
Vorbereitung auf Katastrophen<br />
und eine gerechte Finanzierung<br />
von Klimaschutzmaßnahmen.<br />
Seit Anfang der 1990er-Jahre<br />
habe sich die Zahl der Wetterextreme<br />
verdoppelt,<br />
was zu Ernteverlusten<br />
bei den<br />
wichtigsten<br />
Anbaupflanzen<br />
und steigenden<br />
Lebensmittelpreisen<br />
geführt<br />
habe.<br />
Vor allem<br />
Kinder und<br />
Frauen litten<br />
an Mangelund<br />
Unterernährung,<br />
so<br />
Thieme<br />
weiter.<br />
43 Länder<br />
46 Länder<br />
Grafik/Galanty; Quelle: Welthungerhilfe,Dpa<br />
Alle zehn<br />
Sekunden<br />
stirbt ein<br />
Kind unter<br />
fünf Jahrenanden<br />
Folgen von<br />
Hunger.<br />
Foto: imago/AuroraPhotos