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Berliner Kurier 17.10.2019

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REPORT<br />

EdeGeyer(75), Trainer-<br />

Legende. Einst bei<br />

Dynamo Dresden, später<br />

bei Energie Cottbus<br />

Frank „Wuschi“ Rohde<br />

(59) ging 1990<br />

vomFCBerlin zum<br />

Hamburger SV.<br />

Andreas Thom (54)<br />

wechselte als erster<br />

Spieler der DDR-Oberligainden<br />

Westen.<br />

Die Fußballclubs der DDR-Staatsorgane<br />

Schießen für den<br />

Sozialismus<br />

Training mit Ball und Pistole: Dynamo und<br />

Vorwärts waren etwas andereOstvereine<br />

Fotos: imago images/Werek,dpa<br />

Der 5. August 1989,<br />

der DDR-Supercup<br />

wird zum ersten<br />

und letzten Mal ausgetragen.<br />

Meister Dynamo<br />

Dresden gegen Pokalsieger<br />

Pokalsieger BFC Dynamo –im<br />

Cottbuser Stadion der<br />

Freundschaft. Rotschopf Matthias<br />

Sammer stürmt nach<br />

vorne und schießt auch ein<br />

Tor für Dresden, doch der<br />

BFC gewinnt mit 4:1.<br />

Dynamo Dresden und BFC<br />

Dynamo – zwei besondere<br />

Vereine in der DDR. Denn die<br />

Staatssicherheit, die Polizei<br />

und die Nationale Volksarmee<br />

hatten in der DDR ihre eigenen<br />

Fußballclubs als Vorzeige-Objekte.<br />

Von den Vereinen<br />

mit der Bezeichnung Vorwärts<br />

oder Dynamo überlebte<br />

aber nur ein einziger im Profifußball.<br />

Die rund 7000 Zuschauer im<br />

Erfurter Georgi-Dimitroff-<br />

Stadion erlebten am ersten<br />

Spieltag nach der Winterpause<br />

der DDR-Oberliga-Saison<br />

1989/90 eine ganz besondere<br />

Premiere. Zu Gast war der FC<br />

Berlin, der am 13. und letzten<br />

Spieltag der Hinrunde Anfang<br />

Dezember noch unter dem<br />

Namen BFC Dynamo angetreten<br />

war. Doch rund sechs Wochen<br />

nach dem Sturm auf die<br />

Stasizentrale in der <strong>Berliner</strong><br />

Normannenstraße am 15. Januar<br />

hatte der Oberliga-Serienmeister<br />

die namentlichen<br />

Verbindungen zum langjährigen<br />

Sponsor Staatssicherheit<br />

mit Stasi-Chef Erich Mielke<br />

gekappt. Unter dessen Regentschaft<br />

hatte der Verein<br />

von 1979 bis 1988 zehn Titel in<br />

Serie geholt.<br />

Doch nicht nur das Ministerium<br />

für Staatssicherheit<br />

(MfS) als Dienstgeber allein<br />

erregte die Gemüter in der Republik.<br />

Der Club profitierte<br />

von Bevorteilungen durch<br />

Schiedsrichter und genoss<br />

auch ein gewissen Hauptstadt-Bonus.<br />

„Wir waren der<br />

böse Stasiverein, klar“, sagte<br />

Frank Rohde anlässlich des<br />

50. Vereinsbestehens im Jahr<br />

2016, „wir kamen aus der<br />

Hauptstadt, in der es mehr gab<br />

als anderswo. Orangen etwa<br />

oder Bananen. Da war der<br />

Groll auf Dynamo und die<br />

Stasi –und der Neid auf den<br />

Erfolg, den wir hatten“.<br />

Aber nicht nur mit Bananen

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