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REPORT<br />
EdeGeyer(75), Trainer-<br />
Legende. Einst bei<br />
Dynamo Dresden, später<br />
bei Energie Cottbus<br />
Frank „Wuschi“ Rohde<br />
(59) ging 1990<br />
vomFCBerlin zum<br />
Hamburger SV.<br />
Andreas Thom (54)<br />
wechselte als erster<br />
Spieler der DDR-Oberligainden<br />
Westen.<br />
Die Fußballclubs der DDR-Staatsorgane<br />
Schießen für den<br />
Sozialismus<br />
Training mit Ball und Pistole: Dynamo und<br />
Vorwärts waren etwas andereOstvereine<br />
Fotos: imago images/Werek,dpa<br />
Der 5. August 1989,<br />
der DDR-Supercup<br />
wird zum ersten<br />
und letzten Mal ausgetragen.<br />
Meister Dynamo<br />
Dresden gegen Pokalsieger<br />
Pokalsieger BFC Dynamo –im<br />
Cottbuser Stadion der<br />
Freundschaft. Rotschopf Matthias<br />
Sammer stürmt nach<br />
vorne und schießt auch ein<br />
Tor für Dresden, doch der<br />
BFC gewinnt mit 4:1.<br />
Dynamo Dresden und BFC<br />
Dynamo – zwei besondere<br />
Vereine in der DDR. Denn die<br />
Staatssicherheit, die Polizei<br />
und die Nationale Volksarmee<br />
hatten in der DDR ihre eigenen<br />
Fußballclubs als Vorzeige-Objekte.<br />
Von den Vereinen<br />
mit der Bezeichnung Vorwärts<br />
oder Dynamo überlebte<br />
aber nur ein einziger im Profifußball.<br />
Die rund 7000 Zuschauer im<br />
Erfurter Georgi-Dimitroff-<br />
Stadion erlebten am ersten<br />
Spieltag nach der Winterpause<br />
der DDR-Oberliga-Saison<br />
1989/90 eine ganz besondere<br />
Premiere. Zu Gast war der FC<br />
Berlin, der am 13. und letzten<br />
Spieltag der Hinrunde Anfang<br />
Dezember noch unter dem<br />
Namen BFC Dynamo angetreten<br />
war. Doch rund sechs Wochen<br />
nach dem Sturm auf die<br />
Stasizentrale in der <strong>Berliner</strong><br />
Normannenstraße am 15. Januar<br />
hatte der Oberliga-Serienmeister<br />
die namentlichen<br />
Verbindungen zum langjährigen<br />
Sponsor Staatssicherheit<br />
mit Stasi-Chef Erich Mielke<br />
gekappt. Unter dessen Regentschaft<br />
hatte der Verein<br />
von 1979 bis 1988 zehn Titel in<br />
Serie geholt.<br />
Doch nicht nur das Ministerium<br />
für Staatssicherheit<br />
(MfS) als Dienstgeber allein<br />
erregte die Gemüter in der Republik.<br />
Der Club profitierte<br />
von Bevorteilungen durch<br />
Schiedsrichter und genoss<br />
auch ein gewissen Hauptstadt-Bonus.<br />
„Wir waren der<br />
böse Stasiverein, klar“, sagte<br />
Frank Rohde anlässlich des<br />
50. Vereinsbestehens im Jahr<br />
2016, „wir kamen aus der<br />
Hauptstadt, in der es mehr gab<br />
als anderswo. Orangen etwa<br />
oder Bananen. Da war der<br />
Groll auf Dynamo und die<br />
Stasi –und der Neid auf den<br />
Erfolg, den wir hatten“.<br />
Aber nicht nur mit Bananen