Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
*<br />
BERLIN<br />
<strong>Berliner</strong> Chirurg<br />
Aus dem OP-Saal<br />
in die Wildnis<br />
SEITEN 10-11<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Irmela<br />
Mensah-<br />
Schramm<br />
(73) denkt<br />
nicht daran<br />
aufzuhören.<br />
Foto: dpa<br />
Sie ist als „Sprayer-Oma“<br />
in ganz Deutschland bekannt.<br />
Irmela Mensah-<br />
Schramm (73) aus Zehlendorf<br />
hat in den vergangenen<br />
Jahrzehnten fast 100000<br />
rechtsextreme Hass-<br />
Schmierereien, Aufkleber<br />
und Nazisymbole entfernt<br />
bzw. übersprüht. 2015 erhielt<br />
sie den Göttinger Friedenspreis<br />
für ihre Aktionen<br />
gegen Rassismus und Antisemimitimus<br />
und wurde für<br />
ihre Zivilcourage auch<br />
schon mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet.<br />
Doch nicht allen gefällt ihr<br />
Engagement. Immer wieder<br />
gerät die Rentnerin wegen<br />
ihres Handelns mit der<br />
Justiz in Konflikt. Zuletzt<br />
musste sie sich vor wenigen<br />
Tagen vor dem Amtsgericht<br />
Eisenach verantworten,<br />
weil sie im Dezember 2018<br />
Jahres in Eisenach den<br />
Schriftzug „NS-Zone“ sah<br />
und die Buchstaben „NS“<br />
mit einem Herz übersprühte.<br />
Dabei wurde sie von einem<br />
Unbekannten fotografiert<br />
und angezeigt. Das<br />
Amtsgericht verurteilte<br />
die <strong>Berliner</strong> Aktivistin<br />
jetzt wegen diesem und<br />
drei weiteren Fällen. Sie<br />
muss eine Geldstrafe<br />
(300 Euro) zahlen und die<br />
Kosten des Verfahrens tragen.<br />
Viele Unterstützer bei<br />
Twitter und Facebook boten<br />
ihr an, das für sie zu<br />
übernehmen. KH<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Fotos: Imago Images<br />
Das<strong>Berliner</strong> Messegelände bietet sich für eine neue,<br />
moderne IAAan.<br />
Autos rein<br />
in die Stadt<br />
DerSenat will weniger Pkw auf den Straßen –<br />
aber gleichzeitig sendet er Lockrufe an die IAA<br />
Von<br />
ELMAR SCHÜTZE<br />
und KLAUS<br />
KRONSBEIN<br />
Berlin – Erinnern Sie sich<br />
noch an die drei magischen<br />
Buchstaben „AAA“? Sie bedeuteten<br />
„Autos, Avus, Attraktionen“<br />
und standen seit<br />
1978 für eine der beliebtesten<br />
Messen in Berlin. Die Begeisterung<br />
war 2000 vorbei –den<br />
Ausstellern passte Berlin<br />
nicht ins Konzept. Das soll<br />
sich ändern –wenn es nach<br />
dem Regierenden Bürgermeister<br />
Michael Müller geht.<br />
Seit Jahren gilt die IAA (Internationale<br />
Automobil-Ausstellung)<br />
in Frankfurt als Maß für<br />
deutsche Automessen. Doch<br />
der Stern sinkt –indiesem Jahr<br />
sagten 30 bekannte Hersteller<br />
ihre Teilnahme an der IAA ab.<br />
Da der Vertrag des Organisators<br />
VDA (Verband der Automobilindustrie)<br />
2021 endet,<br />
hoffen Berlins Regierender Michael<br />
Müller (SPD) und Dr.<br />
Christian Göke, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Messe<br />
Berlin, auf einen Neustart für<br />
eine Automesse in der Hauptstadt.<br />
Göke: „Berlin ist bereits<br />
Hotspot für viele Live-Event-<br />
Formate zu Mobilitätsthemen.<br />
Prominente Beispiele sind etwa<br />
unsere InnoTrans, Bus2Bus,<br />
Shift Automotive oder die MES<br />
Expo.“<br />
Das klingt ziemlich zuversichtlich<br />
–obwohl die Frankfurter<br />
Messe so viele Absagen<br />
zu verkraften hatte. Göke weiter:<br />
„Eine neue IAA wäre daher<br />
in Berlin bestens aufgehoben.<br />
Zudem ist sie trotz aller Diskussionen<br />
eine sehr große Veranstaltung<br />
mit zuletzt über<br />
500000 Besuchern und würde<br />
entsprechende positive Effekte<br />
für die Wirtschaft Berlins auslösen.“<br />
Also Autos rein in die Stadt?<br />
Der Regierende Bürgermeister<br />
bittet darum! Er hat die großen<br />
deutschen Automobilhersteller<br />
direkt angeschrieben. Müller<br />
weiß, dass die Automobilindustrie<br />
vor großen Veränderungen<br />
steht und an neuen Lösungen<br />
vor dem Hintergrund der Klimadebatten<br />
und der Digitalisierung<br />
steht. Daher müsse es eine<br />
neue Form einer Mobilitätsmesse<br />
geben und dafür sei Berlin<br />
bestens geeignet.<br />
Auch Wirtschaftssenatorin<br />
Ramona Pop (Grüne) möchte<br />
Autos in der Stadt. Zumindest<br />
auf dem Messegelände. „Eine