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Berliner Kurier 17.10.2019

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*<br />

BERLIN<br />

<strong>Berliner</strong> Chirurg<br />

Aus dem OP-Saal<br />

in die Wildnis<br />

SEITEN 10-11<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Irmela<br />

Mensah-<br />

Schramm<br />

(73) denkt<br />

nicht daran<br />

aufzuhören.<br />

Foto: dpa<br />

Sie ist als „Sprayer-Oma“<br />

in ganz Deutschland bekannt.<br />

Irmela Mensah-<br />

Schramm (73) aus Zehlendorf<br />

hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten fast 100000<br />

rechtsextreme Hass-<br />

Schmierereien, Aufkleber<br />

und Nazisymbole entfernt<br />

bzw. übersprüht. 2015 erhielt<br />

sie den Göttinger Friedenspreis<br />

für ihre Aktionen<br />

gegen Rassismus und Antisemimitimus<br />

und wurde für<br />

ihre Zivilcourage auch<br />

schon mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet.<br />

Doch nicht allen gefällt ihr<br />

Engagement. Immer wieder<br />

gerät die Rentnerin wegen<br />

ihres Handelns mit der<br />

Justiz in Konflikt. Zuletzt<br />

musste sie sich vor wenigen<br />

Tagen vor dem Amtsgericht<br />

Eisenach verantworten,<br />

weil sie im Dezember 2018<br />

Jahres in Eisenach den<br />

Schriftzug „NS-Zone“ sah<br />

und die Buchstaben „NS“<br />

mit einem Herz übersprühte.<br />

Dabei wurde sie von einem<br />

Unbekannten fotografiert<br />

und angezeigt. Das<br />

Amtsgericht verurteilte<br />

die <strong>Berliner</strong> Aktivistin<br />

jetzt wegen diesem und<br />

drei weiteren Fällen. Sie<br />

muss eine Geldstrafe<br />

(300 Euro) zahlen und die<br />

Kosten des Verfahrens tragen.<br />

Viele Unterstützer bei<br />

Twitter und Facebook boten<br />

ihr an, das für sie zu<br />

übernehmen. KH<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Fotos: Imago Images<br />

Das<strong>Berliner</strong> Messegelände bietet sich für eine neue,<br />

moderne IAAan.<br />

Autos rein<br />

in die Stadt<br />

DerSenat will weniger Pkw auf den Straßen –<br />

aber gleichzeitig sendet er Lockrufe an die IAA<br />

Von<br />

ELMAR SCHÜTZE<br />

und KLAUS<br />

KRONSBEIN<br />

Berlin – Erinnern Sie sich<br />

noch an die drei magischen<br />

Buchstaben „AAA“? Sie bedeuteten<br />

„Autos, Avus, Attraktionen“<br />

und standen seit<br />

1978 für eine der beliebtesten<br />

Messen in Berlin. Die Begeisterung<br />

war 2000 vorbei –den<br />

Ausstellern passte Berlin<br />

nicht ins Konzept. Das soll<br />

sich ändern –wenn es nach<br />

dem Regierenden Bürgermeister<br />

Michael Müller geht.<br />

Seit Jahren gilt die IAA (Internationale<br />

Automobil-Ausstellung)<br />

in Frankfurt als Maß für<br />

deutsche Automessen. Doch<br />

der Stern sinkt –indiesem Jahr<br />

sagten 30 bekannte Hersteller<br />

ihre Teilnahme an der IAA ab.<br />

Da der Vertrag des Organisators<br />

VDA (Verband der Automobilindustrie)<br />

2021 endet,<br />

hoffen Berlins Regierender Michael<br />

Müller (SPD) und Dr.<br />

Christian Göke, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Messe<br />

Berlin, auf einen Neustart für<br />

eine Automesse in der Hauptstadt.<br />

Göke: „Berlin ist bereits<br />

Hotspot für viele Live-Event-<br />

Formate zu Mobilitätsthemen.<br />

Prominente Beispiele sind etwa<br />

unsere InnoTrans, Bus2Bus,<br />

Shift Automotive oder die MES<br />

Expo.“<br />

Das klingt ziemlich zuversichtlich<br />

–obwohl die Frankfurter<br />

Messe so viele Absagen<br />

zu verkraften hatte. Göke weiter:<br />

„Eine neue IAA wäre daher<br />

in Berlin bestens aufgehoben.<br />

Zudem ist sie trotz aller Diskussionen<br />

eine sehr große Veranstaltung<br />

mit zuletzt über<br />

500000 Besuchern und würde<br />

entsprechende positive Effekte<br />

für die Wirtschaft Berlins auslösen.“<br />

Also Autos rein in die Stadt?<br />

Der Regierende Bürgermeister<br />

bittet darum! Er hat die großen<br />

deutschen Automobilhersteller<br />

direkt angeschrieben. Müller<br />

weiß, dass die Automobilindustrie<br />

vor großen Veränderungen<br />

steht und an neuen Lösungen<br />

vor dem Hintergrund der Klimadebatten<br />

und der Digitalisierung<br />

steht. Daher müsse es eine<br />

neue Form einer Mobilitätsmesse<br />

geben und dafür sei Berlin<br />

bestens geeignet.<br />

Auch Wirtschaftssenatorin<br />

Ramona Pop (Grüne) möchte<br />

Autos in der Stadt. Zumindest<br />

auf dem Messegelände. „Eine

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