advantage Nr 5 November 2019
Vorteil in Wirtschaft und Leben
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Umwelt & Zukunft | <strong>advantage</strong> 13<br />
HIRSCH Servo<br />
geht einen<br />
Schritt weiter<br />
Die HIRSCH Servo AG in Glanegg erweitert ihre<br />
Produktpalette und steigt in die Fasergusstechnologie<br />
ein. Bei der Verarbeitung von Porozell ist das<br />
Unternehmen weiter auf Wachstumskurs.<br />
HIRSCH Servo steigt<br />
in die Fasergusstechnologie<br />
ein.<br />
Fotos: HIRSCH Servo / ANZEIGE<br />
Auf drei Schienen ist die HIRSCH<br />
Servo AG am Markt höchst erfolgreich,<br />
mit Tendenz steil nach oben.<br />
Die beiden Hauptsparten sind Dämmstoffe<br />
und Verpackungen aus Porozell, dem<br />
HIRSCH-Markennamen für Expandiertes<br />
Polystyrol (EPS), oder Styropor, wie der<br />
Handelsname für nämlichen Werkstoff in<br />
Deutschland lautet. Ein weiteres Standbein<br />
ist die Herstellung von Maschinen und<br />
Anlagen für die EPS-Verarbeitung.<br />
EPS eignet sich aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit<br />
ausgezeichnet als Dämmstoff<br />
und wird am Bau immer wichtiger. Denn<br />
ohne Gebäudeisolierungen wird es nicht<br />
möglich sein, die Klimaziele zu erreichen.<br />
Die zweite wesentliche Anwendung für diesen<br />
Werkstoff sind Verpackungen für verschiedene<br />
Geräte zum Schutz vor Beschädigungen.<br />
Doch unter welchem Namen auch immer,<br />
EPS ist in Verruf gekommen. „Zu Unrecht.<br />
In Wirklichkeit hat EPS einen deutlich<br />
kleineren CO 2 -Fußabdruck als die meisten<br />
anderen Dämmstoffe“, sagt DI Harald<br />
Kogler, Vorstand der HIRSCH Servo AG.<br />
„Denn EPS besteht zu 98 Prozent aus Luft<br />
und ist zu 100 Prozent recycelbar.“ So kann<br />
aus EPS wieder EPS werden. Damit sei das<br />
Material Verbundstoffen, bei denen aus verschiedenen<br />
Materialien eines wird und die<br />
dann nicht mehr getrennt und einzeln entsorgt<br />
oder verarbeitet werden können, überlegen.<br />
Auch die Wohnqualität sei hinter<br />
EPS-Dämmungen ausgezeichnet. „EPS hat<br />
den gleichen Diffusionswert wie Holz“,<br />
erklärt DI Kogler.<br />
Was diesem Werkstoff angelastet wird, sind<br />
die zwei Prozent: Sie bestehen aus erdölbasiertem<br />
Kunststoff. Und Plastik ist derzeit<br />
nicht gut angeschrieben. „Das Material selbst<br />
ist nicht schlecht, aber der Umgang der<br />
Gesellschaft damit macht es notwendig zu<br />
reagieren“, sagt DI Kogler.<br />
Da immer mehr Kunden und Konsumenten<br />
natürliche Materialien verlangen, steigt die<br />
HIRSCH Servo AG nun auch in die Fasergusstechnologie<br />
ein – bestens bekannt von<br />
den Eierkartons – und hat zwei Millionen<br />
Euro in eine Versuchsanlage am Standort<br />
Glanegg investiert. Verarbeitet werden ausschließlich<br />
Sekundärfasern, das sind Altpapier<br />
und Altkarton. Sie werden aufbereitet<br />
und in neue Form gegossen.<br />
Die Produktion, so DI Kogler, sei vom<br />
Energieaufwand her nicht umweltfreundlicher<br />
als die Verarbeitung von Porozell,<br />
denn die Altpapierfasern werden mit hohen<br />
DI Harald Kogler führt<br />
HIRSCH Servo seit 2015 erfolgreich<br />
auf Wachstumskurs.<br />
Temperaturen gelöst, anschließend gepresst<br />
und getrocknet. Doch das Ergebnis sei ebenfalls<br />
zu 100 Prozent recycelbar, darüber hinaus<br />
biologisch abbaubar und kompostierbar.<br />
Diese Verpackungen eignen sich für kleine<br />
Haushaltsgeräte bis zu einem Eigengewicht<br />
von maximal zehn Kilo und elektronische<br />
Geräte, für Lebensmittel sowie für Kosmetikprodukte.<br />
Für schwerere Geräte hingegen<br />
bleibt Porozell im Bereich Verpackung aufgrund<br />
seiner hohen Stabilität bei sehr geringem<br />
Eigengewicht nach wie vor unverzichtbar.<br />
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