advantage Nr 5 November 2019
Vorteil in Wirtschaft und Leben
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Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 25<br />
Coding4Kids<br />
Wie groß ist das Interesse der Kunden an den<br />
15-Minuten-Aufstellungen?<br />
Derzeit gering. Der Smart Meter und seine Möglichkeiten werden in<br />
Zukunft aber sicher stärker an Bedeutung gewinnen. So kann der<br />
digitale Zähler beispielsweise sowohl den Verbrauch messen als auch<br />
die Leistung, die jemand mit seiner hauseigenen Photovoltaikanlage<br />
ins Netz einspeist. Dafür brauchte man bisher zwei Messgeräte.<br />
Manche Kunden haben auch Bedenken. Stichwort:<br />
gläserner Konsument. So könne der Netzbetreiber<br />
genau „mitschauen“, was im Haushalt geschieht.<br />
Das ist keineswegs der Fall. Alles, was wir feststellen können, ist, wieviel<br />
elektrische Energie verbraucht wird. Was hinter dem Zählpunkt<br />
passiert, also wofür sie aufgewendet wird, erfahren wir nicht. Nur der<br />
Kunde weiß, welche Geräte er wann in Betrieb hatte.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen<br />
im Zusammenhang mit Digitalisierung?<br />
Durch die immer stärker zunehmende Vernetzung von IT-Systemen<br />
und Anlagen ergeben sich neue Herausforderungen in Bezug auf<br />
Datenschutz und Informationssicherheit für unser Unternehmen.<br />
Um diesen gerecht zu werden und die Kundendaten vor unerlaubtem<br />
Zugriff durch Hacker oder andere kriminelle Gruppierungen zu<br />
schützen, wurde ein Informationssicherheitsmanagementsystem aufgebaut,<br />
welches sich systematisch mit möglichen Bedrohungen<br />
beschäftigt und Maßnahmen zur Abwehr trifft. Dadurch werden die<br />
Sicherheitsstandards zum Schutz der Kundendaten kontinuierlich<br />
verbessert und das Schutzniveau stetig erhöht.<br />
Was passiert mit den vielen Daten?<br />
Sie werden sortiert, archiviert und analysiert. Das Ziel ist natürlich,<br />
etwas Positives daraus zu lukrieren. Das heißt, kausale Zusammenhänge<br />
herzustellen. So können diese Daten mit Zustimmung des<br />
Kunden beispielsweise die Grundlage für die Entwicklung neuer,<br />
unterschiedlicher Tarifmodelle sein, zwischen denen die Kunden<br />
dann wählen können. Theoretisch und praktisch könnte in einem<br />
Ort dann jeder Zählpunkt einen anderen Tarif haben.<br />
Kann der Energieversorger so auch den Verbrauch steuern,<br />
damit elektrische Energie effizienter genutzt wird?<br />
Nein, die Effizienzsteuerung liegt ausschließlich in der Hand des<br />
Kunden. Wir bieten an, er entscheidet. Unsere Aufgabe kann nur<br />
sein, die Digitalisierung mit Fingerspitzengefühl, Verantwortung<br />
und Empathie zum Wohle der Kunden einzusetzen. |<br />
Vorstand Freitag, Matthias Lechner und<br />
Andreas Grießer mit zwei der begeisterten<br />
Nachwuchs-Programmiererinnen. Fotos: Kelag<br />
Spielerisch Programmieren lernen<br />
Die Kelag unterstützt die nächste<br />
Generation beim Kennenlernen digitaler<br />
Technologien. Sie stellte in diesem<br />
Sommer in ihrer Zentrale in Klagenfurt<br />
einen Raum und die notwendigen Geräte<br />
für Coding4Kids zur Verfügung. Dieser<br />
Programmierkurs für zwölf Kinder im Alter<br />
von zehn bis 14 Jahren wurde von der<br />
Online-Agentur FACTOR INNSBRUCK<br />
veranstaltet. „Auf diese Weise können sich<br />
junge Menschen spielerisch mit dem<br />
Programmieren und digitalen Technologien<br />
auseinandersetzen“, sagt Matthias<br />
Lechner von FACTOR zur Zielsetzung des<br />
Projekts. Kelag-Vorstand DI Manfred<br />
Freitag war fasziniert, mit welcher<br />
Begeisterung und Konzentration und mit<br />
welchem Teamgeist die Jugendlichen bei<br />
der Sache waren. „Bildung hat in unserem<br />
Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Einerseits bilden wir selbst Lehrlinge<br />
aus, andererseits ist die ständige Aus- und<br />
Weiterbildung unserer Belegschaft eine<br />
Voraussetzung dafür, dass wir die immer<br />
komplexeren Herausforderungen in der<br />
Arbeitswelt erfolgreich bewältigen<br />
können“, sagt er und kündigt an, Coding-<br />
4Kids im nächsten Jahr wieder<br />
unterstützen zu wollen. Andreas Grießer,<br />
Teamleiter Data Analytics in der IT der<br />
Kelag, war mit der Idee gekommen und DI<br />
Freitag stimmte sofort zu. „Wir verstehen<br />
die Unterstützung dieses Projekts als Teil<br />
unserer gesellschaftlichen Verantwortung,<br />
aber durchaus auch eigennützig. Die Kelag<br />
braucht heute und in Zukunft qualifizierte<br />
IT-Fachkräfte“, erklärt Freitag.<br />
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