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advantage Nr 5 November 2019

Vorteil in Wirtschaft und Leben

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<strong>advantage</strong> 37<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit MMag. Georg Gigacher<br />

Digitalisierung und<br />

persönliche Betreuung<br />

Die persönliche Kundenbetreuung parallel zu fortschreitender Digitalisierung<br />

sieht Prok. MMag. Georg Gigacher, Leiter der Abteilung Marketing/Vertrieb,<br />

als Stärke der Raiffeisen-Bezirksbank St. Veit a.d. Glan – Feldkirchen.<br />

Was sind die Stärken Ihres Instituts?<br />

MMag. Gigacher: Wir kennen unsere Kunden persönlich, daher<br />

können wir deren Möglichkeiten und Bedürfnisse gut einschätzen<br />

und die Entscheidungen – natürlich innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

– entsprechend fällen. Wir haben flache Hierarchien,<br />

bei uns fallen die Beschlüsse vor Ort und nicht in einer weit<br />

entfernten Zentrale.<br />

Wie viele Kunden betreuen Sie?<br />

In diesem Jahr wurde die Raiffeisenbank Sirnitz-Himmelberg-Deutsch<br />

Griffen mit uns fusioniert. Wir sind auf Kärnten bezogen<br />

nun die größte Raiffeisenbank und betreuen rund 19.500 Kunden.<br />

Unsere Bilanzsumme beträgt 460 Mio. Euro, die<br />

Kundeneinlagen machen mehr als 400 Mio. Euro<br />

aus, die Kundenausleihungen belaufen sich auf<br />

rund 330 Mio. Euro. Wir führen derzeit neun<br />

Bankstellen. Filialschließungen sind kein<br />

Thema, das gehört auch weiterhin nicht zu<br />

unserer Strategie.<br />

Wie viele Mitarbeiter haben Sie?<br />

Wir haben derzeit etwa 70 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Und sie sind eine weitere<br />

Stärke unseres Bankinstituts. Sie kommen aus der<br />

Region, zum Teil aus demselben Ort, in dem sie<br />

arbeiten und ihre Kunden betreuen. Das<br />

heißt, sie kennen ihre Kunden sehr<br />

gut, was die Entscheidungsprozesse<br />

beschleunigt.<br />

Prok. MMag. Georg Gigacher,<br />

Leiter der Abteilung Marketing/Vertrieb<br />

der Raiffeisen-Bezirksbank<br />

St. Veit a.d. Glan – Feldkirchen.<br />

Foto: Privat<br />

Welche Rolle spielt Digitalisierung?<br />

Wir setzen in hohem Ausmaß auch auf Digitalisierung, ohne die persönliche<br />

Betreuung zu vernachlässigen. Unter anderem bieten wir<br />

neben unserer App Blue Code und der digitalen Bankomatkarte von<br />

Raiffeisen, nun bald auch Apple Pay an. Speziell bei unseren jüngeren<br />

Kunden haben wir riesige Zuwachsraten beim Bankgeschäft mit dem<br />

Handy. Darüber hinaus gibt es bei uns für unsere Kunden auch verschiedene<br />

Online-Produkte, wie Konsumkredite oder Sparmöglichkeiten.<br />

Dazu braucht man vorab nicht mehr ins Bankinstitut zu kommen.<br />

Wie verändert die Digitalisierung das Bankwesen?<br />

Die Bargeld-Transaktionen gehen zurück, damit schrumpft auch das<br />

klassische Schaltergeschäft. Doch daneben wächst der Bedarf an<br />

spezieller Beratung. So sind Vorsorgeprodukte, speziell Wertpapiere,<br />

oder eine Wohnbaufinanzierung sehr komplexe<br />

Angelegenheiten, die noch immer gern im persönlichen<br />

Gespräch geklärt werden möchten.<br />

Was bedeutet Digitalisierung für die<br />

Mitarbeiter?<br />

Sie bedeutet, dass sich das Berufsbild ändern wird. Es<br />

wird neue Berufsbilder geben, es geht in Richtung<br />

Spezialisierung. Jeder, jede Einzelne wird sich künftig<br />

auf einen Themenbereich spezialisieren, weil einerseits die<br />

Anforderungen komplexer geworden sind, aber auch, weil<br />

die Kunden heute viel besser informiert sind. Sie<br />

stellen konkrete Fragen und der Mitarbeiter<br />

muss sie beantworten und in die Tiefe<br />

gehen können. Der Berater wird<br />

auch die Kompetenz haben<br />

müssen, digitale Kanäle zu<br />

bedienen und in die persönliche<br />

Kommu nikation mit<br />

einfließen zu lassen. |

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